Resolution der Bürgerschaft der Hansestadt Rostock
Pressemitteilung vom
11. April 2002
Resolution der Bürgerschaft der Hansestadt Rostock
Landesregierung zu zügigem Vertragsabschluss und zur schnellen Wiederanmeldung des Studiengangs Zahnmedizin der Universität Rostock aufgefordert!
Zwei Volksinitiativen mit mehr als 100.000 Unterschriften von Bürgerinnen und Bürgern Rostocks und unserer Region haben dem Willen der Bevölkerung Mecklenburg- Vorpommerns Nachdruck verliehen, den Studiengang Zahnmedizin und die Klinik und Polikliniken für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde an der Universität Rostock zu erhalten. Der Studiengang Zahnmedizin in Rostock hat eine langjährige Tradition und besitzt bundesweit eine hohe Akzeptanz. Eine moderne Ausstattung bietet zudem günstige räumliche und technische Voraussetzungen. Für die Bürgerschaft ist die Patientenversorgung in der Stadt und in der Region, insbesondere die komplexe Rehabilitation von Tumorpatienten, von Patienten mit angeborenen Fehlbildungen, von Patienten mit Verletzungsfolgen, von Behinderten und die spezialisierte zahnärztliche Therapie ein gleichermaßen wichtiges Argument für den Fortbestand der universitären Zahnmedizin.
Die Bürgerschaft sieht sich unterstützt durch die Zahnärztekammer und die Kassenzahnärztliche Vereinigung Mecklenburg-Vorpommerns, die im Interesse einer hohen Qualität in der Krankenversorgung und der Studentenausbildung ausdrücklich den Erhalt der Zahnmedizin in Rostock fordern.
Die Bürgerschaft konnte mit Genugtuung zur Kenntnis nehmen, dass der Landtag Mecklenburg-Vorpommerns am 21.09.2001 die kostenneutrale Wiedereinführung des Studiengangs Zahnmedizin beschlossen hat. Im Zusammenhang damit wurde die Landesregierung aufgefordert, auf der Basis der zu erwartenden Autonomie der Universitäten unseres Landes einen Vertrag mit der Universität Rostock abzuschließen. Dieser stellt aus der Sicht der Bürgerschaft eine vorweggenommene Zielvereinbarung dar, die auf der Verständigung beider Vertragsparteien beruhen sollte.
Die Bürgerschaft bedauert, dass es bisher nicht zu einem Vertragsabschluss gekommen ist, obwohl die Universität zur Interpretation des Vertragswerks lediglich noch die Berücksichtigung einer Protokollnotiz wünscht. Daher hegt die Bürgerschaft Zweifel daran, dass die Universität, trotz der ihr zugesicherten Autonomie, von der Landesregierung als gleichberechtigter Partner angesehen wird.
Nachdem im Herbst 2001 erste Schritte zur Wiedereinrichtung der Zahnmedizin durch die Immatrikulation von Studenten des 3. und 4. Studienjahres vollzogen wurden und inzwischen zahlreiche Studierende aus anderen Universitäten nach Rostock kamen, muss jetzt der nächste Schritt folgen. Die Frist für die Wiederanmeldung bei der Zentralen Vergabestelle für Studienplätze (ZVS) in Dortmund lässt dem Land nicht mehr viel Zeit.
Nur bei Erfüllung dieser Voraussetzung sind die Erstimmatrikulation von Studenten, der Fort-bestand des Studiengangs und die Chancen der Universität Rostock gesichert.
Die Bürgerschaft der Hansestadt Rostock fordert die Landesregierung daher auf, den auf den Volksinitiativen basierenden Landtagsbeschluss schnell umzusetzen und endlich einen für beide Seiten annehmbaren Vertrag vorzulegen. Fraktion der PDS, Fraktion der SPD, Fraktion der CDU, Fraktion Bündnis 90, Fraktion der UCD i