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Na­vi­ga­ti­on

Ros­to­cker Kul­tur­preis­trä­ger im Al­ter von 92 Jah­ren ge­stor­ben

Pres­se­mit­tei­lung vom 09.06.2004

Am 19. Mai 2004 ist Ot­to Brusch in Ros­tock ver­stor­ben. Ot­to Brusch war ein Leh­rer, wie er im Buch ste­hen könn­te: Streng, sehr for­dernd, vol­ler Hin­ga­be an sei­ne Ar­beit, hu­mor­voll. 1993 wür­dig­ten die Bür­ger­schaft und der Ober­bür­ger­meis­ter sein Wir­ken für und in Ros­tock als Cel­list und Cel­lo­leh­rer mit dem Kul­tur­preis der Han­se­stadt Ros­tock. Als ihm die­ser im Fest­saal des Rat­hau­ses ver­lie­hen wur­de, sag­te er strah­lend: Das ist der schöns­te Tag in mei­nem Le­ben.

Ot­to Brusch wur­de am 9. Ju­ni 1911 in Pruch­ten bei Barth ge­bo­ren. Sei­ne Aus­bil­dung er­hielt er bei nam­haf­ten Cel­lis­ten: Prof. Karl Hes­se, Karl Fe­der­le, An­ton Spie­ler. Am Volks­thea­ter Ros­tock wirk­te Ot­to Brusch als stell­ver­tre­ten­der So­lo­cel­list und am Ros­to­cker Kon­ser­va­to­ri­um 45 Jah­re lang als Cel­lo­leh­rer. Ot­to Brusch war ein be­ein­dru­cken­der und bei­spiel­haf­ter Leh­rer. Sei­ne Schü­ler lieb­ten und be­wun­der­ten ihn und sie wuss­ten, dass sie ihr Bes­tes an Fleiß und Kön­nen ge­ben muss­ten, um sei­ne Zu­frie­den­heit und sein Lob zu er­hal­ten. In der Ver­bun­den­heit und Ver­eh­rung, die ihm sei­ne Schü­le­rin­nen und Schü­ler bis in sein ho­hes Al­ter ent­ge­gen brach­ten, er­kennt man die prä­gen­de Be­deu­tung, die der Leh­rer Brusch für die Ent­wick­lung die­ser vie­len jun­gen Men­schen hat­te. Sei­ne per­sön­li­che Vor­bild­wir­kung auf sei­ne Schü­ler war groß.

Sei­ne ei­ge­ne kam­mer­mu­si­ka­li­sche Tä­tig­keit war viel­fäl­tig: Er mu­si­zier­te im Erich-See­li­ger-Quar­tett des Volks­thea­ters Ros­tock, im Al­fred-Schus­ter- Kla­vier­trio des Volks­thea­ter Ros­tock, im Ros­to­cker No­nett, im Thie­mann- Quar­tett und im Ros­to­cker Kla­vier­trio des Kon­ser­va­to­ri­ums. Vie­le sei­ner Schü­le­rin­nen und Schü­ler er­ran­gen Prei­se bei zahl­rei­chen Mu­sik­wett­be­wer­ben. Sie wir­ken jetzt in deut­schen Spit­zen­or­ches­tern. Ei­ni­ge von ih­nen wer­den ih­rem lang­jäh­ri­gen Cel­lo­leh­rer bei sei­ner Bei­set­zung mit ih­rer Mu­sik die letz­te Eh­re er­wei­sen: Hans Ja­kob Eschen­burg und Eg­bert Schim­mel­pfen­nig. Die Trau­er­fei­er fin­det am 18. Ju­ni 2004 um 9.45 Uhr auf dem West­fried­hof in der Gro­ßen Hal­le statt.

Ot­to Bruschs Bot­schaf­ten be­glei­ten sei­ne Schü­ler auf ih­rem gan­zen Le­bens­weg. Wir Leh­re­rin­nen und Leh­rer des Kon­ser­va­to­ri­ums wer­den dem Mu­si­ker und Leh­rer Ot­to Brusch un­se­re auf­rich­ti­ge Be­wun­de­rung be­wah­ren.

Ed­gar She­ri­dan-Braun
und
Re­na­te Oeh­me