Rettungsgasse: Du machst den Weg frei. Und wir retten Leben!
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In einem Notfall zählt jede Sekunde. Ob Unfall, medizinischer Notfall oder Brand – die schnelle Ankunft der Rettungskräfte entscheidet oft über Leben und Tod. Die Rettungsgasse ermöglicht eine ungehinderte Zufahrt für Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst.
Dennoch zeigen Studien, dass viele Verkehrsteilnehmer unsicher sind, wie sie eine Rettungsgasse korrekt bilden sollen. Dieser Leitfaden bietet euch klare Antworten, fundierte Anleitungen und praktische Tipps, um Verhaltensfehler zu vermeiden. Gemeinsam können wir sicherstellen, dass Hilfe immer rechtzeitig ankommt.
Die Rettungsgasse muss immer dann gebildet werden, wenn der Verkehr ins Stocken gerät oder zum Stillstand kommt – unabhängig davon, ob Einsatzfahrzeuge bereits sichtbar sind. Studien zeigen, dass eine frühzeitige Bildung der Rettungsgasse die durchschnittliche Ankunftszeit von Rettungskräften um mehrere Minuten verkürzen kann. Diese Zeitersparnis kann Leben retten.
Auf Autobahnen und mehrspurigen Straßen fahren Fahrzeuge auf dem linken Fahrstreifen nach links. Alle anderen Fahrstreifen weichen möglichst weit nach rechts aus, auch über den Standstreifen hinaus.
Besonders auf mehrspurigen Straßen innerorts, wo keine Trennung zum Gegenverkehr besteht, ist Vorsicht geboten. Hier darf natürlich nicht in den Gegenverkehr gefahren werden. Schaffe Platz auf deiner Spur, ohne andere Verkehrsteilnehmer zu gefährden. Halte zudem Kreuzungen und Einmündungen frei, damit Einsatzfahrzeuge problemlos abbiegen können.
In Baustellenbereichen ist der Platz oft begrenzt – sei besonders aufmerksam und schaffe rechtzeitig Platz, um keine blockierten Durchfahrten zu verursachen.
Grundsätzlich gilt: Sobald du mit deinem Fahrzeug anhältst, um Platz zu schaffen, achte darauf, versetzt zu anderen Fahrzeugen zu stehen. So entstehen größere Lücken, die es den Einsatzfahrzeugen ermöglichen, ungehindert durchzukommen.
Im Kreuzungsbereich kommt es oft zu Unsicherheiten: Darf man bei Rotlicht die Haltelinie überfahren?
Die Antwort ist eindeutig: Ja, wenn es notwendig ist, um Platz für Einsatzfahrzeuge zu schaffen. Wichtig ist dabei, andere Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden.
Die häufigsten Fehler bei der Bildung einer Rettungsgasse und deren Auswirkungen sind vielfältig. Hier die wichtigsten Fehler zusammengefasst:
- Zu spätes Reagieren auf stockenden Verkehr: Viele Fahrer warten, bis der Verkehr vollständig zum Stillstand kommt, bevor sie Platz schaffen, was den Einsatzkräften wertvolle Zeit kostet.
- Unzureichender Abstand zu anderen Fahrzeugen: Wenn Fahrer zu dicht aufeinander fahren, entsteht zu wenig Platz für Einsatzfahrzeuge, um durchzukommen.
- Keine versetzte Stellung der Fahrzeuge: Fahrzeuge werden nicht versetzt zueinander abgestellt, sodass keine größeren Lücken entstehen, die für breite Einsatzfahrzeuge notwendig sind.
- Blockieren von Einmündungen und Kreuzungen: Viele Fahrer halten in oder vor Kreuzungen und Einmündungen an, was den Einsatzfahrzeugen das Abbiegen oder Weiterfahren unmöglich macht.
- Falsche Nutzung des Standstreifens: Der Standstreifen wird manchmal blockiert oder zum Überholen genutzt, wodurch Einsatzfahrzeuge diesen nicht erreichen können.
- Unzureichende Reaktion auf Blaulicht und Martinhorn: Einige Fahrer reagieren nicht rechtzeitig auf Blaulicht und Martinhorn und schaffen keinen Platz für Einsatzfahrzeuge.
- Unkenntnis der gesetzlichen Regelungen: Viele Verkehrsteilnehmer sind sich nicht darüber im Klaren, dass sie gesetzlich verpflichtet sind, eine Rettungsgasse zu bilden, und schaffen somit keine.
- Vollständiges Blockieren des Standstreifens: In einigen Fällen blockieren Fahrzeuge den Standstreifen vollständig, was den Einsatzkräften den Zugang zu ihrem Ziel versperrt.
- Fehlende Kommunikation mit anderen Verkehrsteilnehmern: Wenn Fahrer nicht aktiv ihre Blinker benutzen oder sich nicht absprechen, entsteht keine gut funktionierende Rettungsgasse.
- Ignorieren von Baustellen und Engstellen: In Baustellenbereichen oder bei engen Straßen wird oft keine Rettungsgasse gebildet, was die Durchfahrt für Rettungskräfte blockiert.
Lösung: Jeder Fahrer sollte frühzeitig auf stockenden Verkehr reagieren, ausreichend Abstand halten, versetzt parken und stets die gesetzlichen Vorschriften zur Rettungsgasse befolgen. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Rettungskräfte schnell und ungehindert zum Einsatzort gelangen.
Wer keine Rettungsgasse bildet, riskiert hohe Strafen. Bereits das Blockieren der Rettungsgasse wird mit einem hohen Bußgeld, Punkten in Flensburg und Fahrverbot geahndet. Sollte ein Einsatzfahrzeug behindert werden, drohen zudem strafrechtliche Konsequenzen.
Sobald der Verkehr ins Stocken gerät, orientiere dich an deiner Fahrspur:
- Fahrzeuge auf dem linken Fahrstreifen fahren so weit wie möglich nach links.
- Fahrzeuge auf den übrigen Fahrstreifen fahren nach rechts, auch über den Standstreifen hinaus, wenn nötig.
- Achte darauf, die Rettungsgasse durchgängig und breit genug für große Einsatzfahrzeuge zu halten.
- Fahre und halte versetzt: Lasse große Lücken entstehen
- Achte auf deine Umgebung und bringe dich oder andere nicht in Gefahr