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Na­vi­ga­ti­on

Ab­wei­chun­gen von bau­recht­li­chen An­for­de­run­gen, von Fest­set­zun­gen ei­nes Be­bau­ungs­plans bzw. ei­ner städ­te­bau­li­chen Sat­zung oder von Re­ge­lun­gen der Bau­nut­zungs­ver­ord­nung be­an­tra­gen

Wenn Ihr (Bau-)Vor­ha­ben von bau­recht­li­chen Vor­schrif­ten ab­weicht (zum Bei­spiel von den Fest­set­zun­gen ei­nes Be­bau­ungs­plans, ei­ner städ­te­bau­li­chen Sat­zung oder der Bau­nut­zungs­ver­ord­nung), müs­sen Sie die Zu­las­sung der Ab­wei­chung ge­son­dert be­an­tra­gen und sie be­grün­den. Dies gilt für bau­ge­neh­mi­gungs­be­dürf­ti­ge, bau­ge­neh­mi­gungs­frei ge­stell­te so­wie für ver­fah­rens­freie Vor­ha­ben.

Auch wenn die Vor­schrif­ten, von de­nen ab­ge­wi­chen wer­den soll, nicht im Ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren ge­prüft wer­den, muss trotz­dem ei­ne Zu­las­sung be­an­tragt wer­den. Die zu­stän­di­ge Stel­le kann Ih­nen dann un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen ei­ne Zu­las­sung für ei­ne Ab­wei­chung, ei­ne Aus­nah­me oder Be­frei­ung er­tei­len. 

  • Wi­der­spruch
  • Aus­ge­füll­ten An­trag mit Be­grün­dung für die Ab­wei­chung
  • Ein­zel­fall­ab­hän­gig wei­te­re Un­ter­la­gen (Bau­vor­la­gen bei nicht ver­fah­rens­frei­en Vor­ha­ben):
    • Aus­zug aus der amt­li­chen Lie­gen­schafts­kar­te und der La­ge­plan
    • Bau­zeich­nun­gen
    • Bau­be­schrei­bung
    • Nach­weis der Stand­si­cher­heit
    • Nach­weis des Brand­schut­zes
    • Be­rech­nung des zu­läs­si­gen, des vor­han­de­nen und des ge­plan­ten Ma­ßes der bau­li­chen Nut­zung bei Bau­vor­ha­ben im Gel­tungs­be­reich ei­nes Be­bau­ungs­plans, der Fest­set­zun­gen dar­über ent­hält
    • Ge­ge­be­nen­falls wei­te­re Un­ter­la­gen

Ei­ne Ab­wei­chung von ört­li­chen Bau­vor­schrif­ten kann zu­ge­las­sen wer­den, wenn sie mit den öf­fent­li­chen Be­lan­gen ver­ein­bar ist. Da­bei ist auch der Zweck der je­wei­li­gen An­for­de­rung, von der ab­ge­wi­chen soll, zu be­rück­sich­ti­gen und die öf­fent­lich-recht­lich ge­schütz­ten nach­bar­li­chen Be­lan­ge zu wür­di­gen.

Ei­ne Aus­nah­me von bau­recht­li­chen Vor­schrif­ten (Fest­set­zun­gen ei­nes Be­bau­ungs­plans oder ei­ner sons­ti­gen städ­te­bau­li­chen Sat­zung oder von Re­ge­lun­gen der Bau­nut­zungs­ver­ord­nung) kann zu­ge­las­sen wer­den, wenn sie nach Art und Um­fang aus­drück­lich vor­ge­se­hen ist (Aus­nah­me von bau­recht­li­chen Vor­schrif­ten).

Ei­ne Be­frei­ung von bau­recht­li­chen Vor­schrif­ten (Fest­set­zun­gen ei­nes Be­bau­ungs­plans oder ei­ner sons­ti­gen städ­te­bau­li­chen Sat­zung oder von Re­ge­lun­gen der Bau­nut­zungs­ver­ord­nung) kann zu­ge­las­sen wer­den, wenn sie Grund­zü­ge der Pla­nung nicht be­rührt und auch un­ter Wür­di­gung nach­bar­li­cher In­ter­es­sen mit den öf­fent­li­chen Be­lan­gen ver­ein­bar ist und:

  • Grün­de des Wohls der All­ge­mein­heit, ein­schlie­ß­lich der Wohn­be­dürf­nis­se der Be­völ­ke­rung und des Be­darfs zur Un­ter­brin­gung von Flücht­lin­gen oder Asyl­be­geh­ren­den, die Be­frei­ung er­for­dern oder
  • die Ab­wei­chung städ­te­bau­lich ver­tret­bar ist oder
  • die Durch­füh­rung des Be­bau­ungs­plans zu ei­ner of­fen­bar nicht be­ab­sich­tig­ten Här­te füh­ren wür­de.
  • Ge­büh­ren­rah­men für die Zu­las­sung ei­ner Ab­wei­chung von ei­ner Vor­schrift des Bau­ord­nungs­rechts: 50,00 - 5.420,00 EUR
  • Ge­büh­ren­rah­men für die Zu­las­sung ei­ner Aus­nah­me oder Be­frei­ung nach § 31 oder § 34 Ab­satz 2 Halb­satz 2 des Bau­ge­setz­bu­ches: 65,00 - 2.910,00 EUR

Be­an­tra­gen Sie die Zu­las­sung der Ab­wei­chung ge­son­dert bei der zu­stän­di­ge Stel­le, auch wenn ein Bau­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren durch­ge­führt wird, und nen­nen Sie im An­trag die Grün­de für die Ab­wei­chung.

Die Bau­auf­sichts­be­hör­de be­zie­hungs­wei­se die Ge­mein­de prüft, ob die Vor­aus­set­zun­gen für die Zu­las­sung der Ab­wei­chung, der Be­frei­ung oder Aus­nah­me vor­lie­gen und be­tei­ligt ge­ge­be­nen­falls wei­te­re Be­hör­den und die Nach­barn. Sie er­hal­ten dann ei­nen Be­scheid dar­über, ob die Ab­wei­chung zu­ge­las­sen oder ab­ge­lehnt wird.

Spe­zi­el­le Hin­wei­se für -
Aus tech­ni­schen und aus or­ga­ni­sa­to­ri­schen Grün­den kann ein di­gi­ta­les Ver­fah­ren nicht durch­ge­führt wer­den. Die Ein­rei­chung von An­trä­gen, An­zei­gen und Un­ter­la­gen kann nur in Pa­pier­form er­fol­gen.
  • kei­ne