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Na­vi­ga­ti­on

Ad­op­ti­on ei­nes Voll­jäh­ri­gen be­an­tra­gen

Die An­nah­me ei­nes Voll­jäh­ri­gen als Kind (Ad­op­ti­on) wird auf An­trag des bzw. der An­neh­men­den und des bzw. der An­zu­neh­men­den vom Fa­mi­li­en­ge­richt aus­ge­spro­chen.

Ein Voll­jäh­ri­ger kann als Kind an­ge­nom­men wer­den, wenn die An­nah­me sitt­lich ge­recht­fer­tigt ist. Das ist ins­be­son­de­re an­zu­neh­men, wenn zwi­schen dem bzw. der An­neh­men­den und dem bzw. der An­zu­neh­men­den ein El­tern-Kind-Ver­hält­nis be­reits ent­stan­den ist.

Die Voll­jäh­ri­gen­ad­op­ti­on ist grund­sätz­lich als Ad­op­ti­on mit schwa­chen Wir­kun­gen aus­ge­stal­tet, d. h. die ver­wandt­schaft­li­chen Be­zie­hun­gen des An­zu­neh­men­den zu sei­ner leib­li­chen Fa­mi­lie wer­den nicht voll­stän­dig ge­kappt. Un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen kann sie aber auch als Voll­ad­op­ti­on aus­ge­spro­chen wer­den, die zu ei­ner na­he­zu voll­stän­di­gen In­te­gra­ti­on in die Fa­mi­lie des bzw. der An­neh­men­den führt.

Die Ab­leh­nung des Ad­op­ti­ons­an­trags durch das Fa­mi­li­en­ge­richt kann mit der Be­schwer­de gem. §§ 58 ff. FamFG bin­nen ei­nes Mo­nats an­ge­foch­ten wer­den.

  • no­ta­ri­ell be­ur­kun­de­ter An­trag des An­neh­men­den und des An­zu­neh­men­den
  • Im Fall ei­ner Stief­kin­dad­op­ti­on ei­ne no­ta­ri­ell be­ur­kun­de­te Ein­wil­li­gungs­er­klä­rung des Ehe­part­ners oder der Ehe­part­ne­rin des oder der An­neh­men­den
  • No­ta­ri­ell be­ur­kun­de­te Ein­wil­li­gungs­er­klä­rung des Ehe­part­ners oder der Ehe­part­ne­rin des oder der An­zu­neh­men­den
  • Sie dür­fen ei­ne voll­jäh­ri­ge Per­son als Kind an­neh­men, wenn die An­nah­me sitt­lich ge­recht­fer­tigt ist.
  • Dies ist der Fall, wenn be­reits ein El­tern­Kind-Ver­hält­nis ent­stan­den ist.
  • Dies kann bei­spiels­wei­se an­zu­neh­men sein, wenn
  • der oder die An­zu­neh­men­de be­reits als min­der­jäh­ri­ges Kind in Ih­rer Fa­mi­lie ge­lebt hat und
  • recht­li­che Grün­de die Ad­op­ti­on ver­hin­dert ha­ben. Bei­spiel: Die leib­li­chen El­tern ver­wei­ger­ten die Zu­stim­mung zur Ad­op­ti­on wäh­rend der Zeit der Min­der­jäh­rig­keit des An­zu­neh­men­den.
  • Kos­ten für die no­ta­ri­el­le Be­ur­kun­dung und
  • Ge­richts­kos­ten

Sie müs­sen die er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen als no­ta­ri­ell be­glau­big­te Er­klä­run­gen beim Fa­mi­li­en­ge­richt ein­rei­chen.

  • Sie kön­nen mit der Ein­rei­chung auch ei­nen No­tar be­zie­hungs­wei­se ei­ne No­ta­rin be­auf­tra­gen.
  • Ha­ben Sie ei­ge­ne Kin­der, wägt das Ge­richt ab, ob de­ren über­wie­gen­de In­ter­es­sen der Ad­op­ti­on ent­ge­gen­ste­hen.
  • Dies könn­te dann der Fall sein, wenn fol­gen­de An­sprü­che un­an­ge­mes­sen ge­schmä­lert wür­den:
    • Un­ter­halts­an­sprü­che
    • erbrecht­li­che An­sprü­che
  • Auch wenn der oder die An­zu­neh­men­de selbst Kin­der hat, prüft das Ge­richt, ob de­ren über­wie­gen­de In­ter­es­sen der An­nah­me ent­ge­gen­ste­hen. Des­halb ha­ben die Kin­der bei­der Par­tei­en ein An­hö­rungs­recht.
  • Wenn die Vor­aus­set­zun­gen für ei­ne Voll­jäh­ri­gen­ad­op­ti­on vor­lie­gen, spricht das Ge­richt die An­nah­me des Voll­jäh­ri­gen durch Be­schluss aus.

We­gen des vor­ge­ge­ben Ver­fah­rens­ab­laufs i. d. R. min­des­tens 3 Mo­na­te, vom Ein­zel­fall ab­hän­gig

Kei­ne