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Na­vi­ga­ti­on

Ak­ten­ein­sicht in Ver­wal­tungs­ver­fah­ren

So­weit es um ei­ne Ein­sicht in Ak­ten geht, wel­che zu ei­nem lau­fen­den Verwal­tungsverfahren ge­führt wer­den, ist die­ses Ein­sichts­recht all­ge­mein in § 29 Ver­wal­tungs­ver­fah­rens­ge­setz Meck­len­burg-Vor­pom­mern (VwVfG M-V) ge­re­gelt.

  • § 29 Ver­wal­tungs­ver­fah­rens­ge­setz Meck­len­burg-Vor­pom­mern (VwVfG M-V)

Das Recht auf Ak­ten­ein­sicht steht den am Ver­wal­tungs­ver­fah­ren Be­tei­lig­ten zu. Die an dem ent­spre­chen­den Ver­wal­tungs­ver­fah­ren Be­tei­lig­ten sind gem. § 13 VwVfG M-V

  • An­trag­stel­ler
  • An­trags­geg­ner
  • Adres­sa­ten von Ver­wal­tungs­ak­ten
  • Ver­trags­part­ner ei­nes öf­fent­lich-recht­li­chen Ver­tra­ges und
  • von der Be­hör­de zu dem Ver­fah­ren hin­zu­ge­zo­ge­ne Per­so­nen.

So­weit der Be­tei­lig­te Ab­schrif­ten oder Ab­lich­tun­gen aus der Ak­te herstel­len lässt, hat er die Kos­ten ge­gen­über der ak­ten­füh­ren­den Be­hör­de zu tra­gen, so­weit die­ser hier­bei Kos­ten ent­stan­den sind.

Die Ak­ten­ein­sicht er­folgt grund­sätz­lich bei der ak­ten­füh­ren­den Be­hör­de. Der Betei­ligte muss sich al­so zu der je­wei­li­gen Be­hör­de be­ge­ben. Hier ist vor­ab ein form- und fristlo­ser An­trag auf Ak­ten­ein­sicht zu stel­len. Die Be­hör­de kann be­stim­men, dass die Ak­teneinsicht nur un­ter Auf­sicht ei­nes Ver­tre­ters der Be­hör­de ge­währt wird, da ein An­spruch auf Ak­ten­ein­sicht oh­ne An­we­sen­heit ei­ner Auf­sichts­per­son nicht be­steht.

Im Ein­zel­fall kann die Ein­sicht auch bei ei­ner an­de­ren Be­hör­de er­fol­gen (z. B. wenn der Be­tei­lig­te in grö­ße­rer Ent­fer­nung zum Sitz der ak­ten­füh­ren­den Be­hör­de wohnt). In ei­nem sol­chen Fall wer­den die be­tref­fen­den Ak­ten auf An­trag des Be­tei­lig­ten an ei­ne an­de­re Be­hör­de über­sandt, so dass dort die Ak­ten ein­ge­se­hen wer­den kön­nen. Die­se Mög­lich­keit wird auch in di­plo­ma­ti­schen oder be­rufs­kon­su­la­ri­schen Vertre­tungen der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land im Aus­land ge­währt.

Im Re­gel­fall wird der an ei­nem Ver­wal­tungs­ver­fah­ren Be­tei­lig­te kei­ne wei­te­ren Un­terlagen vor­le­gen müs­sen, wenn er Ein­sicht in die Ak­ten zu ei­nem lau­fen­den Verfah­ren be­an­tragt, da er der Be­hör­de als Ver­fah­rens­be­tei­lig­ter be­kannt ist. Je­doch kann es im Ein­zel­fall not­wen­dig sein, dar­zu­le­gen, in­wie­weit die be­gehr­te Ak­ten­ein­sicht zur Gel­tend­ma­chung oder Ver­tei­di­gung der recht­li­chen In­ter­es­sen er­for­der­lich ist.

So­weit ein Recht auf Ak­ten­ein­sicht be­steht, kön­nen die Be­hör­den des Lan­des, die Ak­ten elek­tro­nisch füh­ren, Ak­ten­ein­sicht da­durch ge­wäh­ren, dass sie (kos­ten­pflich­tig)

1. ei­nen Ak­ten­aus­druck zur Ver­fü­gung stel­len,
2. die elek­tro­ni­schen Do­ku­men­te auf ei­nem Bild­schirm wie­der­ge­ben,
3. elek­tro­ni­sche Do­ku­men­te über­mit­teln oder
4. den elek­tro­ni­schen Zu­griff auf den In­halt der Ak­ten ge­stat­ten.

Die Form der elek­tro­ni­schen Ak­ten­ein­sicht liegt im Er­mes­sen der je­wei­li­gen Be­hör­de.

Im Rah­men ei­nes Ver­wal­tungs­ver­fah­rens um­fasst das Ak­ten­ein­sichts­recht bis zum Ab­schluss des Ver­wal­tungs­ver­fah­rens nicht Ent­wür­fe zu Ent­schei­dun­gen so­wie die Ar­bei­ten zu ih­rer un­mit­tel­ba­ren Vor­be­rei­tung.

Die Be­hör­de ist nicht zur Ge­stat­tung der Ak­ten­ein­sicht ver­pflich­tet, so­weit

  •  die Ak­ten­ein­sicht die ord­nungs­ge­mä­ße Er­fül­lung der Auf­ga­ben der Be­hör­de be­ein­träch­tigt,
  •  das Be­kannt­wer­den des In­halts der Ak­ten dem Woh­le des Bun­des oder ei­nes Lan­des Nach­tei­le be­rei­ten wür­de,
  •  Vor­gän­ge nach ei­nem Ge­setz oder ih­rem We­sen nach, na­ment­lich we­gen der be­rechtigten In­ter­es­sen der Be­tei­lig­ten oder drit­ter Per­so­nen, ge­heim­ge­hal­ten wer­den müs­sen.

Die Ak­ten­ein­sicht um­fasst nicht nur Schrift­stü­cke, son­dern auch al­le sons­ti­gen ein kon­kre­tes Ver­fah­ren be­tref­fen­den Un­ter­la­gen (z. B. Plä­ne, Fo­to­gra­fi­en, Kar­ten oder an­de­re Da­ten­trä­ger).