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Na­vi­ga­ti­on

Al­ko­hol­steu­er be­zah­len

Die Al­ko­hol­steu­er ist ei­ne Ver­brauch­steu­er, die auf Al­ko­hol und al­ko­hol­hal­ti­ge Wa­ren er­ho­ben wird. Da­zu zäh­len un­ter an­de­rem

  • Ethyl­al­ko­hol,
  • De­stil­la­te und Spi­ri­tuo­sen, zum Bei­spiel Whis­ky oder Gin,
  • Li­kö­re oder auch
  • al­ko­hol­hal­ti­ge Wa­ren, zum Bei­spiel Schnapspra­li­nen mit ei­nem ho­hen Al­ko­hol­ge­halt oder Kan­dis­zu­cker in Rum.

Al­ko­hol darf in Deutsch­land in der Re­gel nur in Bren­ne­rei­en her­ge­stellt wer­den, die zoll­amt­lich ver­schlos­sen sind (Ver­schluss­bren­ne­rei­en). Für die Er­mitt­lung der zu zah­len­den Steu­er wird ge­mes­sen, wie viel Al­ko­hol her­ge­stellt wird.

Die Steu­er ent­steht, so­bald der Al­ko­hol in den steu­er­recht­lich frei­en Ver­kehr über­führt wird. In der Re­gel ge­schieht dies nach der Ge­win­nung durch ei­ne so­ge­nann­te Al­ko­hol­ab­nah­me oder – so­weit der Al­ko­hol nach der Ge­win­nung un­ter Steu­er­aus­set­zung in ei­nem Steu­er­la­ger ge­la­gert wird – durch die Ent­nah­me aus dem Steu­er­la­ger. Ein Al­ko­hol­steu­er­la­ger ist ein vom Haupt­zoll­amt zu­ge­las­se­ner Ort, an dem Al­ko­hol­erzeug­nis­se her­ge­stellt, be­ar­bei­tet, ver­ar­bei­tet, ge­la­gert, emp­fan­gen oder ver­sandt wer­den dür­fen. Dar­über hin­aus ent­steht die Steu­er un­ter an­de­rem, wenn Al­ko­hol aus ei­nem an­de­ren Land nach Deutsch­land ein­ge­führt wird.

Die Hö­he der Steu­er be­misst sich nach der im Al­ko­hol­erzeug­nis ent­hal­te­nen Al­ko­hol­men­ge. Der Re­gel­steu­er­satz be­trägt für 100 Li­ter rei­nen Al­ko­hol 1.303 EUR.

In man­chen Fäl­len sind er­mä­ßig­te Steu­er­sät­ze mög­lich, zum Bei­spiel beim so­ge­nann­ten Ab­fin­dungs­bren­nen oder für klei­ne un­ab­hän­gi­ge Ver­schluss­bren­ne­rei­en, die höchs­tens 400 Li­ter rei­nen Al­ko­hol im Ka­len­der­jahr pro­du­zie­ren. Steu­er­be­frei­un­gen sind un­ter an­de­rem bei der ge­werb­li­chen Ver­wen­dung zur Her­stel­lung von Arz­nei­mit­teln oder Le­bens­mit­teln mit ge­rin­gem Al­ko­hol­ge­halt mög­lich, so­fern die ent­spre­chen­den ge­setz­li­chen Vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind.

  • Wi­der­spruch
  • De­tail­lier­te In­for­ma­tio­nen, wie Sie Wi­der­spruch ein­le­gen, kön­nen Sie Ih­rem Steu­er­be­scheid ent­neh­men.
  • Kla­ge vor dem Fi­nanz­ge­richt

Wenn Sie Al­ko­hol in ei­ner Ver­schluss­bren­ne­rei er­zeu­gen:

  • Die Ab­fer­ti­gungs­be­am­tin oder der Ab­fer­ti­gungs­be­am­te er­stellt bei der Al­ko­hol­ab­nah­me ei­nen Steu­er­be­scheid.
  • Sie müs­sen kei­ne wei­te­ren Un­ter­la­gen ein­rei­chen.

Wenn Sie Al­ko­hol aus Ih­rem Steu­er­la­ger ent­neh­men oder Al­ko­hol in Ih­rem Steu­er­la­ger ver­braucht wird oder wenn Sie als zu­ge­las­se­ne Per­son nicht nur ge­le­gent­lich Al­ko­hol be­zie­hen:

  • Sie rei­chen ei­ne Steu­er­erklä­rung mit den fol­gen­den Do­ku­men­ten ein:
    • Mo­nat­li­che Steu­er­an­mel­dung/Ent­las­tungs­an­mel­dung für Al­ko­hol­erzeug­nis­se (For­mu­lar 1272)
    • An­la­ge zur mo­nat­li­chen Steu­er­an­mel­dung/Ent­las­tungs­an­mel­dung für Al­ko­hol­erzeug­nis­se (For­mu­lar 1278). Das For­mu­lar 1278 ist in For­mu­lar 1272 ent­hal­ten.

Wenn die Al­ko­hol­steu­er in ei­nem an­de­ren Zu­sam­men­hang ent­stan­den ist:

  • Steu­er­an­mel­dung für Al­ko­hol­erzeug­nis­se (Al­ko­hol und al­ko­hol­hal­ti­ge Wa­ren) im Ein­zel­fall (For­mu­lar 1276)

Sie müs­sen Al­ko­hol­steu­er be­zah­len, wenn die Steu­er ent­stan­den ist und Sie Steu­er­schuld­ner im Sin­ne des Ge­set­zes sind. Das kann in ver­schie­de­nen Kon­stel­la­tio­nen der Fall sein, ins­be­son­de­re wenn

  • Sie In­ha­ber ei­nes Steu­er­la­gers mit Ver­schluss­bren­ne­rei sind, in der Al­ko­hol ge­won­nen wird,
  • Sie In­ha­ber ei­nes Steu­er­la­gers sind, aus dem die Al­ko­hol­erzeug­nis­se ent­nom­men oder in dem die Al­ko­hol­erzeug­nis­se ver­braucht wur­den,
  • Sie "re­gis­trier­ter Emp­fän­ger" sind und die Al­ko­hol­erzeug­nis­se im An­schluss an de­ren Be­för­de­rung un­ter Steu­er­aus­set­zung in Ih­ren Be­trieb auf­neh­men oder
  • Sie an ei­ner Her­stel­lung von Al­ko­hol­erzeug­nis­sen oh­ne die er­for­der­li­che Er­laub­nis be­tei­ligt wa­ren.
  • kei­ne
  • bei ver­spä­te­ter Zah­lung: Säum­nis­zu­schlä­ge ge­mäß § 240 Ab­satz 1 Ab­ga­ben­ord­nung

Sie kön­nen die Al­ko­hol­steu­er per Post oder on­line mel­den.

Al­ko­hol­steu­er per Post mel­den:

Wie Sie die Al­ko­hol­steu­er an­mel­den, hängt da­von ab, auf wel­che Wei­se die Steu­er ent­steht:

  • Die ge­sam­te in ei­ner Ver­schluss­bren­ne­rei er­zeug­te Al­ko­hol­men­ge wird im Rah­men ei­ner so­ge­nann­ten Al­ko­hol­ab­nah­me amt­lich fest­ge­stellt und ab­ge­fer­tigt. Wenn Sie die ab­ge­nom­me­ne Al­ko­hol­men­ge in den steu­er­recht­lich frei­en Ver­kehr ab­fer­ti­gen las­sen, er­stellt der Ab­fer­ti­gungs­be­am­te oder die Ab­fer­ti­gungs­be­am­tin ei­nen Steu­er­be­scheid.
  • Wenn Sie Al­ko­hol­erzeug­nis­se auf an­de­re Wei­se aus ei­nem Steu­er­la­ger ent­neh­men, in die­sem ver­brau­chen oder als "re­gis­trier­ter Emp­fän­ger" Al­ko­hol­erzeug­nis­se im An­schluss an de­ren Be­för­de­rung un­ter Steu­er­aus­set­zung in Ih­ren Be­trieb auf­neh­men, müs­sen Sie die Steu­er selbst be­rech­nen und ei­ne schrift­li­che Steu­er­an­mel­dung ab­ge­ben:
    • La­den Sie die er­for­der­li­chen For­mu­la­re über die In­ter­net­sei­te der Zoll­ver­wal­tung oder das For­mu­lar-Ma­nage­ment-Sys­tem (FMS) der Bun­des­fi­nanz­ver­wal­tung.
    • Fül­len Sie die For­mu­la­re voll­stän­dig aus und sen­den Sie sie per Post an Ihr Haupt­zoll­amt.
    • Das Haupt­zoll­amt prüft Ih­re Steu­er­erklä­rung.
    • Soll­ten bei der Prü­fung Un­stim­mig­kei­ten auf­fal­len, er­hal­ten Sie bis zum Fäl­lig­keits­tag der Ab­ga­ben die Mög­lich­keit, feh­ler­haf­te An­ga­ben zu kor­ri­gie­ren oder un­voll­stän­di­ge An­ga­ben zu er­gän­zen; soll­te die For­de­rung be­reits fäl­lig sein oder kor­ri­gie­ren Sie die An­ga­ben nicht, setzt das Haupt­zoll­amt die Ab­ga­ben mit Steu­er­be­scheid fest und teilt Ih­nen dies mit.
    • Führt die Prü­fung zu kei­nen Be­an­stan­dun­gen, wird der fäl­li­ge Ab­ga­ben­be­trag nor­ma­ler­wei­se per Last­schrift­ein­zug von Ih­rem Kon­to ein­ge­zo­gen. In die­sen Fäl­len müs­sen Sie nichts wei­ter ver­an­las­sen.
  • Wenn die Al­ko­hol­steu­er im Zu­sam­men­hang mit Un­re­gel­mä­ßig­kei­ten oder ei­nem miss­ach­te­ten Ver­bot ent­stan­den ist, müs­sen Sie die­se eben­falls selbst be­rech­nen und ei­ne schrift­li­che Steu­er­an­mel­dung ab­ge­ben:
    • Ver­wen­den Sie da­zu das er­for­der­li­che For­mu­lar.
    • Die sons­ti­gen Ver­fah­rens­schrit­te ent­spre­chen den­je­ni­gen bei der mo­nat­li­chen An­mel­dung.
  • Wenn Sie Al­ko­hol­erzeug­nis­se aus ei­nem Dritt­land ein­füh­ren, ge­ben Sie die Steu­er­an­mel­dung im Rah­men der Zoll­an­mel­dung ab. Hier­zu mel­den Sie in der Zoll­an­mel­dung ("Ein­heits­pa­pier") die ver­brauch­steu­er­recht­li­chen An­ga­ben an, ge­ge­be­nen­falls auch un­ter Ver­wen­dung ei­ner "An­mel­dung der An­ga­ben über Ver­brauch­steu­ern".

Al­ko­hol­steu­er on­line mel­den:

  • Um die Al­ko­hol­steu­er on­line zu mel­den, be­nö­ti­gen Sie ein Nut­zer­kon­to für das Zoll-Por­tal.
  • Ru­fen Sie die On­line-Mel­dung auf dem Zoll-Por­tal auf. Die­ses führt Sie Schritt für Schritt durch die not­wen­di­gen An­ga­ben, die Sie elek­tro­nisch ein­tra­gen kön­nen.
  • La­den Sie die er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen als Da­tei hoch und sen­den Sie die Steu­er­an­mel­dung ab.
  • Das Haupt­zoll­amt prüft Ih­re An­ga­ben und Un­ter­la­gen.
  • Sie er­hal­ten ei­nen Be­scheid über Ih­re Steu­er­an­mel­dung.

Zu­stän­dig ist das Haupt­zoll­amt, von des­sen Be­zirk aus Sie Ihr Un­ter­neh­men be­trei­ben oder, falls Sie kein Un­ter­neh­men be­trei­ben, in des­sen Be­zirk Sie Ih­ren Wohn­sitz ha­ben. Wird Ihr Un­ter­neh­men von ei­nem Ort au­ßer­halb Deutsch­lands be­trie­ben oder ha­ben Sie kei­nen Wohn­sitz in Deutsch­land, ist das Haupt­zoll­amt ört­lich zu­stän­dig, in des­sen Be­zirk Sie erst­ma­lig steu­er­lich in Er­schei­nung tre­ten.

  • in der Re­gel 1 Wo­che
  • Aus­nah­me: wird ei­ne amt­li­che Al­ko­hol­ab­nah­me durch­ge­führt, wird der Steu­er­be­scheid di­rekt er­stellt.

Ab­ga­be­frist

Ab­ga­be der Steu­er­erklä­rung:

  • bei Ent­nah­me aus ei­nem Steu­er­la­ger: bis zum 10. Tag des Mo­nats, der auf die Ent­ste­hung der Steu­er folgt

Be­zah­len der Steu­er:

  • bei Ver­schluss­bren­ne­rei­en: spä­tes­tens 7 Ta­ge, nach­dem Ih­nen der Steu­er­be­scheid be­kannt ge­ge­ben wur­de
  • bei Ent­nah­me aus ei­nem Steu­er­la­ger: bis zum 5. Tag des 2. Mo­nats, der auf die Ent­ste­hung der Steu­er folgt
  • wenn die Steu­er ent­steht, weil ein Ver­bot miss­ach­tet wur­de: so­fort