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Na­vi­ga­ti­on

Al­lein­erb­schein ein­zie­hen

Er­fährt das Nach­lass­ge­richt, dass die in dem Erb­schein auf­ge­führ­te er­ben­de Per­son nicht die wirk­li­che Er­bin bzw. der wirk­li­che Er­be des Erb­las­sers ist, muss es von Amts we­gen den Erb­schein ein­zie­hen. Der Erb­schein wird da­mit kraft­los und die in die­sem un­rich­ti­gen Erb­schein auf­ge­führ­ten ver­meint­lich er­ben­de Per­son kann nicht mehr über den Nach­lass ver­fü­gen. Die Ein­zie­hung des Erb­scheins kann auch von dem wirk­li­chen Er­ben bzw. der wirk­li­chen Er­bin bei Ge­richt an­ge­regt wer­den.

Das Ver­fah­ren wird von Amts we­gen vom Nach­lass­ge­richt durch­ge­führt. Soll­ten Sie ein sol­ches Ver­fah­ren be­an­tra­gen, sind nach­fol­gen­de Un­ter­la­gen hilf­reich:

  • Ihr Per­so­nal­aus­weis oder Rei­se­pass,
  • die Ster­be­ur­kun­de der ver­stor­be­nen Per­son (Erb­las­ser),
  • das Fa­mi­li­en­stamm­buch zur Do­ku­men­ta­ti­on der Ver­wandt­schaft,
  • In­for­ma­tio­nen da­zu, ob es ei­nen Pro­zess zu Ih­rem Erbrecht gibt,
  • Na­men und An­schrif­ten der Mit­er­ben,
  • Nach­wei­se, aus wel­chem Grund be­stimm­te Per­so­nen, die ei­gent­lich er­ben wür­den, kei­ne Er­ben mehr sind, zum Bei­spiel ih­re Ster­be­ur­kun­den, Er­b­aus­schla­gungs oder Erb­ver­zichts­er­klä­run­gen,
  • ge­ge­be­nen­falls Tes­ta­men­te oder Erb­ver­trä­ge,
  • den Gü­ter­stand (bei Ehe­leu­ten) oder den Ver­mö­gens­stand (bei ein­ge­tra­ge­nen Le­bens­part­ner­schaf­ten).

Es exis­tiert ein Al­lein­erb­schein und die­ser weist ei­ne Per­son als Er­ben aus, die kein Er­be ist.

Über die Kos­ten des ge­richt­li­chen Ver­fah­rens über die Ein­zie­hung des Erb­scheins be­stimmt das Ge­richt nach § 353 Abs. 2 Satz 1 FamFG. Die Hö­he der Kos­ten be­stimmt sich nach dem Streit­wert, der sich nach der Hö­he des Nach­lass­wer­tes ab­züg­lich der Schul­den be­misst.

Das Amts­ge­richt prüft von Amts we­gen oder auf An­trag, ob der Erb­schein we­gen Un­rich­tig­keit ein­zu­zie­hen ist.

Die Be­ar­bei­tungs­dau­er rich­tet sich nach der Kom­ple­xi­tät des Erb­falls.

kei­ne

Das ört­lich zu­stän­di­ge Amts­ge­richt.