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Na­vi­ga­ti­on

An­er­ken­nung als Er­zie­he­rin und Er­zie­her mit Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on aus dem Aus­land be­an­tra­gen

Der Be­ruf Er­zie­he­rin und Er­zie­her ist in Deutsch­land re­gle­men­tiert. Das be­deu­tet: Da­mit Sie oh­ne Ein­schrän­kun­gen in dem Be­ruf ar­bei­ten kön­nen, müs­sen Sie ei­ne spe­zi­fi­sche Qua­li­fi­ka­ti­on nach­wei­sen.

Für den Nach­weis ei­ner aus­län­di­schen Qua­li­fi­ka­ti­on kön­nen Sie die An­er­ken­nung Ih­rer Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on be­an­tra­gen. Sie kön­nen den An­trag für das An­er­ken­nungs­ver­fah­ren auch aus dem Aus­land stel­len.

Im An­er­ken­nungs­ver­fah­ren ver­gleicht die zu­stän­di­ge Stel­le Ih­re Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on aus dem Aus­land mit der Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on in dem ge­wähl­ten Bun­des­land. Das Ver­fah­ren hei­ßt: Gleich­wer­tig­keits­fest­stel­lung.

Über das Er­geb­nis der Gleich­wer­tig­keits­fest­stel­lung er­hal­ten Sie ei­nen Be­scheid. Der Be­scheid nennt Ih­re be­ruf­li­chen Qua­li­fi­ka­tio­nen. Wenn Ih­nen für ei­ne An­er­ken­nung be­ruf­li­che Qua­li­fi­ka­tio­nen feh­len, nennt der Be­scheid auch die we­sent­li­chen Un­ter­schie­de.

Sie müs­sen für die Ar­beit als Er­zie­he­rin oder Er­zie­her ne­ben der Gleich­wer­tig­keit der Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on noch wei­te­re Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len. Die­se Vor­aus­set­zun­gen müs­sen Sie oft erst zu ei­nem spä­te­ren Zeit­punkt nach­wei­sen.

Ge­gen den Be­scheid der zu­stän­di­gen Stel­le kön­nen Sie in­ner­halb ei­ner be­stimm­ten Frist recht­lich vor­ge­hen (zum Bei­spiel Wi­der­spruch ein­le­gen). Die Ent­schei­dung wird dann über­prüft. De­tails da­zu ste­hen in der Rechts­be­helfs­be­leh­rung am En­de Ih­res Be­schei­des. Wir emp­feh­len Ih­nen: Spre­chen Sie zu­erst mit der zu­stän­di­gen Stel­le, be­vor Sie recht­lich ge­gen die Ent­schei­dung vor­ge­hen.

Die zu­stän­di­ge Stel­le sagt Ih­nen, wel­che Un­ter­la­gen Sie ein­rei­chen müs­sen. Wich­ti­ge Un­ter­la­gen sind ge­ne­rell:

  • An­trags­for­mu­lar von der zu­stän­di­gen Stel­le
  • Iden­ti­täts­nach­weis (zum Bei­spiel Rei­se­pass oder Per­so­nal­aus­weis)
  • Ehe­ur­kun­de (wenn sich Ihr Na­me durch Hei­rat ge­än­dert hat)
  • Le­bens­lauf
  • Nach­wei­se Ih­rer Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on (zum Bei­spiel Zeug­nis­se, Be­rufs­ur­kun­de)
  • Nach­wei­se über In­halt und Dau­er Ih­rer Aus­bil­dung (zum Bei­spiel Di­plo­ma Sup­ple­ment, Tran­script of Re­cords)
  • Nach­weis Ih­rer Be­rufs­er­fah­rung als Er­zie­he­rin oder Er­zie­her (zum Bei­spiel Ar­beits­zeug­nis­se)
  • Aus­kunft über ei­nen be­reits ge­stell­ten An­trag auf An­er­ken­nung. Ge­ben Sie dann an, bei wel­cher Stel­le Sie den An­trag ge­stellt ha­ben.
  • Nach­wei­se über In­halt und Dau­er Ih­rer Aus­bil­dung (zum Bei­spiel Fä­cher­auf­stel­lung und No­ten­lis­ten, Stu­di­en­buch, Di­plo­ma Sup­ple­ment, Tran­script of Re­cords)
  • Sie kom­men aus ei­nem Dritt­staat und woh­nen oder ar­bei­ten noch nicht in der EU, dem EWR oder der Schweiz? Dann müs­sen Sie nach­wei­sen: Sie wol­len in dem ge­wähl­ten Bun­des­land in dem Be­ruf ar­bei­ten (zum Bei­spiel Be­wer­bun­gen, Ein­rei­se­vi­sum zur Er­werbs­tä­tig­keit, per­sön­li­che Er­klä­rung).
  • viel­leicht: Ih­re Ge­burts­ur­kun­de
  • viel­leicht: Nach­weis über Ih­ren all­ge­mei­nen Schul­ab­schluss
  • viel­leicht: Nach­wei­se Ih­rer Deutsch­kennt­nis­se: Sprach­zer­ti­fi­kat
  • viel­leicht: Nach­weis dar­über, dass Sie in Ih­rem Aus­bil­dungs­land als Er­zie­he­rin oder Er­zie­her ar­bei­ten dür­fen.
  • viel­leicht: Nach­weis Ih­rer per­sön­li­chen Eig­nung: Füh­rungs­zeug­nis (zum Bei­spiel Straf­re­gis­ter­aus­zug, Cer­ti­fi­ca­te of Good Stan­ding)
  • viel­leicht: Nach­weis Ih­rer ge­sund­heit­li­chen Eig­nung: ärzt­li­ches At­test

Ei­ni­ge Do­ku­men­te müs­sen Sie in amt­lich be­glau­big­ter Ko­pie ab­ge­ben. Die zu­stän­di­ge Stel­le teilt Ih­nen mit, wel­che Do­ku­men­te Sie als ein­fa­che Ko­pie, als be­glau­big­te Ko­pie oder im Ori­gi­nal ein­rei­chen müs­sen.

  • Sie ha­ben ei­ne ab­ge­schlos­se­ne Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on als Er­zie­he­rin oder Er­zie­her aus dem Aus­land.
  • Sie wol­len in dem ge­wähl­ten Bun­des­land als Er­zie­he­rin oder Er­zie­her ar­bei­ten.

Viel­leicht müs­sen Sie auch fol­gen­de Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len:

  • Sie ha­ben Deutsch­kennt­nis­se auf dem not­wen­di­gen Sprach­ni­veau des Ge­mein­sa­men Eu­ro­päi­schen Re­fe­renz­rah­mens für Spra­chen (GER). Die zu­stän­di­ge Stel­le in­for­miert Sie über das not­wen­di­ge Sprach­ni­veau.
  • ge­sund­heit­li­che Eig­nung: Sie sind ge­sund.
  • per­sön­li­che Eig­nung: Sie sind zu­ver­läs­sig für die Ar­beit als Er­zie­he­rin oder Er­zie­her und ha­ben kei­ne Vor­stra­fen.

Es kön­nen Ge­büh­ren an­fal­len. In Meck­len­burg-Vor­pom­mern fal­len Ge­büh­ren in Hö­he von 30,00 bis 150,00 EUR an. Die Hö­he rich­tet sich nach dem Auf­wand des An­er­ken­nungs­ver­fah­rens.

Die zu­stän­di­ge Stel­le in­for­miert Sie über die Kos­ten. Die Kos­ten hän­gen ge­ne­rell von dem Auf­wand für die Be­ar­bei­tung ab.

Zu­sätz­lich kön­nen wei­te­re Kos­ten ent­ste­hen (zum Bei­spiel für Über­set­zun­gen oder Be­glau­bi­gun­gen Ih­rer Do­ku­men­te oder Aus­gleichs­maß­nah­men). Die­se Kos­ten sind in­di­vi­du­ell un­ter­schied­lich.

Sie kön­nen den An­trag mit den Do­ku­men­ten bei der zu­stän­di­gen Stel­le ab­ge­ben oder mit der Post schi­cken. Manch­mal kön­nen Sie den An­trag auch elek­tro­nisch sen­den. Die zu­stän­di­ge Stel­le in­for­miert Sie.

Die zu­stän­di­ge Stel­le be­kommt den An­trag. Sie be­stä­tigt Ih­nen spä­tes­tens nach ei­nem Mo­nat, dass der An­trag an­ge­kom­men ist. Wenn die zu­stän­di­ge Stel­le al­le Do­ku­men­te von Ih­nen er­hal­ten hat, be­ar­bei­tet sie Ih­ren An­trag.

Die zu­stän­di­ge Stel­le prüft dann: Ist Ih­re Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on mit der Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on in Ih­rem Bun­des­land gleich­wer­tig? Für den Ver­gleich sind zum Bei­spiel In­halt der Aus­bil­dung und Dau­er der Aus­bil­dung wich­tig. Die zu­stän­di­ge Stel­le be­rück­sich­tigt auch Ih­re Be­rufs­er­fah­rung, wei­te­re Be­fä­hi­gungs­nach­wei­se und Qua­li­fi­ka­tio­nen.

Ist Ih­re Qua­li­fi­ka­ti­on gleich­wer­tig und Sie er­fül­len al­le wei­te­ren Vor­aus­set­zun­gen, er­hal­ten Sie die staat­li­che An­er­ken­nung. Sie dür­fen die Be­rufs­be­zeich­nung staat­lich an­er­kann­te Er­zie­he­rin oder staat­lich an­er­kann­ter Er­zie­her füh­ren. Dann ha­ben Sie be­ruf­lich die glei­chen Rech­te wie ei­ne Per­son mit der deut­schen Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on. Ih­re Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on wird an­er­kannt.

Gibt es we­sent­li­che Un­ter­schie­de zwi­schen Ih­rer Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on und der deut­schen Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on? Dann wird Ih­re Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on nicht an­er­kannt.

In den meis­ten Fäl­len kön­nen Sie dann ei­ne Aus­gleichs­maß­nah­me ma­chen. Da­mit kön­nen Sie die we­sent­li­chen Un­ter­schie­de aus­glei­chen.

Es gibt ver­schie­de­ne Aus­gleichs­maß­nah­men:

  • An­pas­sungs­lehr­gang: Sie ar­bei­ten als Er­zie­he­rin oder Er­zie­her und ma­chen ei­ne Zu­satz­aus­bil­dung an ei­ner Fach­schu­le.
  • Eig­nungs­prü­fung: In der Eig­nungs­prü­fung wer­den nur die Be­rei­che ge­prüft, in de­nen we­sent­li­che Un­ter­schie­de fest­ge­stellt wur­den. Die Eig­nungs­prü­fung ist ei­ne prak­ti­sche Prü­fung. Viel­leicht sind auch schrift­li­che und münd­li­che Ar­bei­ten not­wen­dig.

Oft kön­nen Sie zwi­schen ei­nem An­pas­sungs­lehr­gang oder ei­ner Eig­nungs­prü­fung wäh­len.

Wenn Sie die Aus­gleichs­maß­nah­me er­folg­reich ab­sol­vie­ren, er­hal­ten Sie die An­er­ken­nung.

Für die Ar­beit als Er­zie­he­rin oder Er­zie­her müs­sen Sie noch wei­te­re Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len. Da­zu zäh­len zum Bei­spiel Ih­re per­sön­li­che und ge­sund­heit­li­che Eig­nung und Ih­re Deutsch­kennt­nis­se. Die­se wer­den je­doch erst bei der Ar­beits­auf­nah­me durch die Ar­beit­ge­ber ge­prüft. Viel­leicht müs­sen Sie da­für wei­te­re Do­ku­men­te ab­ge­ben. Der Ar­beit­ge­ber wird Sie dar­über in­for­mie­ren.

  • Es gibt kei­ne Fris­ten.
  • Manch­mal feh­len noch Un­ter­la­gen im Ver­fah­ren. Die zu­stän­di­ge Stel­le in­for­miert Sie dann, bis wann Sie die Un­ter­la­gen nach­rei­chen müs­sen.

Ar­bei­ten als So­zi­al­päd­ago­gi­sche Fach­kraft

Oh­ne An­er­ken­nung als Er­zie­he­rin oder Er­zie­her kön­nen Sie in Meck­len­burg-Vor­pom­mern nicht als so­zi­al­päd­ago­gi­sche Fach­kraft ar­bei­ten.

Ihr Ar­beit­ge­ber in­for­miert Sie über Ih­re wei­te­ren Mög­lich­kei­ten.

Mi­nis­te­ri­um für Bil­dung und Kin­der­ta­ges­för­de­rung Meck­len­burg-Vor­pom­mern