Home
Na­vi­ga­ti­on

An­er­ken­nung ei­ner aus­län­di­schen Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on für ei­ne Aus­bil­dung oder Wei­ter­bil­dung im Be­reich der Land­wirt­schaft be­an­tra­gen

Sie kön­nen ei­nen Aus­bil­dungs­ab­schluss oder Wei­ter­bil­dungs­ab­schluss aus dem Aus­land in Deutsch­land of­fi­zi­ell an­er­ken­nen las­sen. Das Ver­fah­ren zur An­er­ken­nung hei­ßt: Gleich­wer­tig­keits­fest­stel­lung.
Bit­te be­ach­ten Sie: Ihr Ab­schluss muss im Staat Ih­rer Aus­bil­dung staat­lich an­er­kannt sein. In­for­mel­le oder non-for­ma­le Qua­li­fi­ka­tio­nen kön­nen in Deutsch­land nicht of­fi­zi­ell an­er­kannt wer­den.

Es gibt über 30 ver­schie­de­ne Aus­bil­dungs­ab­schlüs­se und Fort­bil­dungs­ab­schlüs­se im Be­reich der Land­wirt­schaft in Deutsch­land.
Die An­er­ken­nung be­an­tra­gen Sie bei der zu­stän­di­gen Stel­le in dem Bun­des­land, in dem Sie ar­bei­ten möch­ten. Im Be­reich der Land­wirt­schaft sind nor­ma­ler­wei­se die Land­wirt­schafts­kam­mern zu­stän­dig.

Für den An­trag auf Gleich­wer­tig­keits­fest­stel­lung müs­sen Sie ei­nen deut­schen Aus­bil­dungs­ab­schluss oder Wei­ter­bil­dungs­ab­schluss iden­ti­fi­zie­ren. Das ist der so­ge­nann­te Re­fe­renz­be­ruf. Er muss zu Ih­rer aus­län­di­schen Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on pas­sen. Des­halb soll­ten Sie sich vor der An­trag­stel­lung be­ra­ten las­sen. Bei der Gleich­wer­tig­keits­fest­stel­lung ver­gleicht die zu­stän­di­ge Stel­le Ih­ren Ab­schluss mit ei­nem be­stimm­ten deut­schen Ab­schluss. Wich­ti­ge Kri­te­ri­en bei dem Ver­gleich sind In­halt und Dau­er der Aus­bil­dung.

Über das Er­geb­nis des Ver­fah­rens er­hal­ten Sie ei­nen Be­scheid. Der Be­scheid nennt vor­han­de­ne und even­tu­ell noch feh­len­de be­ruf­li­che Qua­li­fi­ka­tio­nen. Durch den Be­scheid kön­nen Ar­beit­ge­ber Ih­re be­ruf­li­che Qua­li­fi­ka­ti­on bes­ser ein­schät­zen.

Sie kön­nen den An­trag auf Gleich­wer­tig­keits­fest­stel­lung auch aus dem Aus­land stel­len.

In­for­ma­tio­nen und An­trag zur Gleich­wer­tig­keits­prü­fung aus­län­di­scher Bil­dungs­ab­schlüs­se (BQFG)

Ge­gen den Be­scheid der zu­stän­di­gen Stel­le kön­nen Sie in­ner­halb ei­ner be­stimm­ten Frist recht­lich vor­ge­hen (zum Bei­spiel Wi­der­spruch ein­le­gen). Die Ent­schei­dung wird dann über­prüft. De­tails da­zu ste­hen in der Rechts­be­helfs­be­leh­rung am En­de Ih­res Be­schei­des. Sie soll­ten zu­erst mit der zu­stän­di­gen Stel­le spre­chen, be­vor Sie recht­lich ge­gen die Ent­schei­dung vor­ge­hen.

Die zu­stän­di­ge Stel­le sagt Ih­nen, wel­che Un­ter­la­gen Sie ein­rei­chen müs­sen. Wich­ti­ge Un­ter­la­gen sind ge­ne­rell:

  • Iden­ti­täts­nach­weis (Per­so­nal­aus­weis oder Rei­se­pass)
  • Ehe­ur­kun­de (wenn sich Ihr Na­me durch Hei­rat ge­än­dert hat)
  • Le­bens­lauf
  • Nach­wei­se Ih­rer Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on (zum Bei­spiel Zeug­nis­se, Be­rufs­ur­kun­de)
  • Aus­bil­dungs­nach­wei­se
  • Nach­wei­se über Ih­re re­le­van­te Be­rufs­er­fah­rung
  • Nach­wei­se über wei­te­re re­le­van­te Kennt­nis­se für die Ar­beit
  • Ha­ben Sie schon ein­mal ei­nen An­trag auf Gleich­wer­tig­keits­fest­stel­lung ge­stellt? Ge­ben Sie dann an, bei wel­cher Stel­le Sie den An­trag ge­stellt ha­ben.
  • Viel­leicht: Sie kom­men aus ei­nem Dritt­staat und woh­nen oder ar­bei­ten noch nicht in der EU, dem EWR oder der Schweiz? Dann müs­sen Sie nach­wei­sen: Sie wol­len in Deutsch­land in dem Be­ruf ar­bei­ten. Nach­wei­se sind zum Bei­spiel Be­wer­bun­gen auf ei­nen Ar­beits­platz, Ein­la­dun­gen zu Vor­stel­lungs­ge­sprä­chen oder ein Stand­ort­ver­merk der Zen­tra­len Ser­vice­stel­le Be­rufs­an­er­ken­nung (ZS­BA).

Die zu­stän­di­ge Stel­le teilt Ih­nen mit, wel­che Do­ku­men­te Sie als ein­fa­che Ko­pie, als be­glau­big­te Ko­pie oder im Ori­gi­nal ein­rei­chen müs­sen.
Wenn Ih­re Un­ter­la­gen nicht in deut­scher Spra­che vor­lie­gen, müs­sen Sie deut­sche Über­set­zun­gen von Ih­ren Un­ter­la­gen ein­rei­chen. Die Über­set­zun­gen müs­sen von Über­set­ze­rin­nen und Über­set­zern ge­macht wer­den, die öf­fent­lich be­stellt oder er­mäch­tigt sind.

Viel­leicht müs­sen Sie im Lau­fe des An­er­ken­nungs­ver­fah­rens wei­te­re Do­ku­men­te ein­rei­chen. Die zu­stän­di­ge Stel­le in­for­miert Sie.

  • Sie ha­ben ei­ne staat­lich an­er­kann­te Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on aus dem Aus­land.
  • Ihr Ab­schluss muss zu ei­nem deut­schen Aus­bil­dungs­ab­schluss oder Wei­ter­bil­dungs­ab­schluss im Be­reich Land­wirt­schaft pas­sen.
  • Sie wol­len in Deutsch­land ar­bei­ten.

Die Kos­ten hän­gen ge­ne­rell von dem Auf­wand für die Be­ar­bei­tung ab.
Zu­sätz­lich kön­nen wei­te­re Kos­ten ent­ste­hen (zum Bei­spiel für Über­set­zun­gen oder Be­glau­bi­gun­gen). Die­se Kos­ten sind in­di­vi­du­ell un­ter­schied­lich.

An­trag­stel­lung

Sie stel­len ei­nen An­trag auf Gleich­wer­tig­keits­fest­stel­lung bei der zu­stän­di­gen Stel­le.
Sie kön­nen den An­trag mit den Do­ku­men­ten bei der zu­stän­di­gen Stel­le ab­ge­ben, mit der Post schi­cken oder elek­tro­nisch hoch­la­den. Ver­sen­den Sie kei­ne Ori­gi­na­le.

Prü­fung der Gleich­wer­tig­keit

Die zu­stän­di­ge Stel­le prüft dann: Ist Ih­re Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on gleich­wer­tig mit der deut­schen Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on? Da­bei ver­gleicht die zu­stän­di­ge Stel­le die Qua­li­fi­ka­tio­nen mit Hil­fe be­stimm­ter Kri­te­ri­en. Wich­ti­ge Kri­te­ri­en sind die In­hal­te und die Dau­er der Aus­bil­dung. Die zu­stän­di­ge Stel­le be­rück­sich­tigt bei der Gleich­wer­tig­keits­prü­fung auch Ih­re Be­rufs­er­fah­rung, Ih­re wei­te­ren Be­fä­hi­gungs­nach­wei­se und Qua­li­fi­ka­tio­nen.
 

Mög­li­che Er­geb­nis­se der Prü­fung

Sie er­hal­ten ei­nen Be­scheid mit dem Er­geb­nis des Ver­fah­rens. Sie be­kom­men die An­er­ken­nung, wenn Ih­re Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on und die deut­sche Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on gleich­wer­tig sind.

Manch­mal gibt es we­sent­li­che Un­ter­schie­de zwi­schen den Be­rufs­qua­li­fi­ka­tio­nen. Die Un­ter­schie­de sind in Ih­rem Be­scheid auf­ge­lis­tet. Mit die­sem Be­scheid kön­nen Sie sich ge­zielt wei­ter qua­li­fi­zie­ren und spä­ter ei­nen neu­en An­trag auf Gleich­wer­tig­keits­fest­stel­lung stel­len.

Wenn Ih­re Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on gar nicht gleich­wer­tig ist, er­hal­ten Sie kei­ne An­er­ken­nung.

Es gibt kei­ne Frist.

Manch­mal feh­len noch Un­ter­la­gen im Ver­fah­ren. Die zu­stän­di­ge Stel­le in­for­miert Sie dann, bis wann Sie die Un­ter­la­gen nach­rei­chen müs­sen.

Ver­fah­ren für Spät­aus­sied­ler

Als Spät­aus­sied­le­rin oder Spät­aus­sied­ler kön­nen Sie das An­er­ken­nungs­ver­fah­ren wahl­wei­se nach den hier ge­nann­ten Ge­set­zen oder nach dem Bun­des­ver­trie­be­nen­ge­setz durch­lau­fen. Dies kön­nen Sie selbst ent­schei­den. Die zu­stän­di­ge Stel­le be­rät Sie, wel­ches Ver­fah­ren für Sie passt.
 

Qua­li­fi­ka­ti­ons­ana­ly­se

Sie ha­ben nicht mehr al­le not­wen­di­gen Do­ku­men­te für den An­trag? Dann ist ei­ne An­er­ken­nung trotz­dem mög­lich. Sie kön­nen Ih­re Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on mit ei­ner Qua­li­fi­ka­ti­ons­ana­ly­se nach­wei­sen, zum Bei­spiel durch ein Fach­ge­spräch oder ei­ne Ar­beits­pro­be.