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Na­vi­ga­ti­on

Ar­beits­lo­sen­geld be­an­tra­gen

Das Ar­beits­lo­sen­geld ist ei­ne Ent­gel­tersatz­leis­tung und soll das Ar­beits­ent­gelt teil­wei­se er­set­zen, das Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer we­gen der Ar­beits­lo­sig­keit nicht er­zie­len kön­nen. 

Ihr An­spruch auf Ar­beits­lo­sen­geld ent­steht, so­bald Sie erst­ma­lig die Vor­aus­set­zun­gen da­für er­fül­len.

Wie lan­ge Ih­nen Ar­beits­lo­sen­geld zu­steht, rich­tet sich nach der Dau­er der Ver­si­che­rungs­zeit in den letz­ten 5 Jah­ren vor Ih­rer Ar­beits­lo­sig­keit und nach dem Le­bens­al­ter, das Sie bei Ent­ste­hung des An­spruchs voll­endet ha­ben. Ih­nen ste­hen min­des­tens 6 Mo­na­te Ar­beits­lo­sen­geld zu, wenn Sie in­ner­halb der letz­ten 30 Mo­na­te min­des­tens 12 Mo­na­te in ei­nem ver­si­che­rungs­pflich­ti­gen Ar­beits­ver­hält­nis ge­stan­den ha­ben. Die Höch­st­an­spruchs­dau­er be­trägt

  • für un­ter 50-jäh­ri­ge Ar­beits­lo­se: 12 Mo­na­te und setzt vor­aus, dass ei­ne Ver­si­che­rungs­zeit von min­des­tens 24 Mo­na­ten vor­liegt.
  • für über 50-jäh­ri­ge Ar­beits­lo­se: 24 Mo­na­te und setzt vor­aus, dass die oder der Ar­beits­lo­se das 58. Le­bens­jahr voll­endet hat und Ver­si­che­rungs­zei­ten von min­des­tens 48 Mo­na­ten vor­lie­gen.

Ihr Ar­beits­lo­sen­geld be­rech­net sich in der Re­gel an­hand des Brut­to­ar­beits­ent­gelts, das Sie im letz­ten Jahr vor der Ent­ste­hung Ih­res An­spruchs auf Ar­beits­lo­sen­geld durch­schnitt­lich ver­dient ha­ben. Die Hö­he be­trägt 

  • für Ar­beits­lo­se mit ei­nem Kind 67 Pro­zent, 
  • für die üb­ri­gen Ar­beits­lo­sen 60 Pro­zent 

des um die ge­setz­li­chen Ab­zü­ge, die bei Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern ge­wöhn­lich an­fal­len, ver­min­der­ten Brut­to­ar­beits­ent­gel­tes. 

Wäh­rend Sie Ar­beits­lo­sen­geld be­zie­hen, sind Sie grund­sätz­lich ge­setz­lich kran­ken-, pfle­ge- und ren­ten­ver­si­chert. Die Bei­trä­ge wer­den von der Bun­des­agen­tur für Ar­beit ge­tra­gen. Wa­ren Sie zu­letzt von der Ver­si­che­rungs­pflicht in der Ren­ten­ver­si­che­rung oder Kran­ken- und Pfle­ge­ver­si­che­rung be­freit, kann die BA die Bei­trä­ge für ei­ne pri­va­te Vor­sor­ge in der Re­gel teil­wei­se über­neh­men.  

Sie sind un­fall­ver­si­chert, wenn Sie wäh­rend des Leis­tungs­be­zugs ei­ne be­son­de­re Auf­for­de­rung er­hal­ten, die Agen­tur für Ar­beit oder ei­ne an­de­re Stel­le auf­zu­su­chen.

Än­de­run­gen (wie et­wa Krank­heit, Ur­laub, Um­zug, Auf­nah­me ei­ner Ar­beit) müs­sen Sie un­ver­züg­lich, am ein­fachs­ten on­line mit­tei­len. Al­ter­na­tiv kön­nen Sie die Mit­tei­lun­gen auch schrift­lich, te­le­fo­nisch oder per­sön­lich vor­neh­men.

  • Wi­der­spruch. Wei­te­re In­for­ma­tio­nen, wie Sie Wi­der­spruch ein­le­gen, fin­den Sie im Be­scheid über Ih­ren An­trag.
  • Kla­ge vor dem So­zi­al­ge­richt
  • Per­so­nal­aus­weis mit ak­tu­el­ler Mel­de­adres­se
  • Pass/Er­satz­do­ku­ment in Ver­bin­dung mit ei­ner ak­tu­el­len Mel­de­be­schei­ni­gung
  • Bei ei­ner On­line-Ar­beits­los­mel­dung: Aus­weis mit frei­ge­schal­te­ter und ak­ti­vier­ten On­line-Aus­weis­funk­ti­on
  • Ar­beits­be­schei­ni­gung (vom Ar­beit­ge­ber aus­zu­fül­len)

Die Agen­tur für Ar­beit kann wei­te­re Un­ter­la­gen ver­lan­gen, zum Bei­spiel: 

  • Kün­di­gungs­schrei­ben
  • Er­klä­rung zur Ar­beits­auf­ga­be
  • Be­schei­ni­gung über Be­zug von Kran­ken­geld
  • Be­schei­ni­gung über Ne­ben­ein­kom­men
  • Nach­wei­se (Be­wil­li­gungs­be­scheid, Leis­tungs­nach­weis) über ei­nen frü­he­ren Leis­tungs­be­zug (Ar­beits­lo­sen­geld, auch bei ei­ner an­de­ren Agen­tur für Ar­beit)
  • Bei­trags­nach­weis (An­trags­pflicht­ver­si­che­rung in der Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung)

Sie ha­ben An­spruch auf Ar­beits­lo­sen­geld, wenn 

  • Sie ar­beits­los sind, das hei­ßt, 
    • Sie ste­hen nicht in ei­nem Be­schäf­ti­gungs­ver­hält­nis oder
    • Sie üben nur ei­ne Er­werbs­tä­tig­keit in ei­nem Um­fang von we­ni­ger als 15 Stun­den wö­chent­lich aus und
    • Sie ste­hen den Ver­mitt­lungs­be­mü­hun­gen der Agen­tur für Ar­beit zur Ver­fü­gung. Sie sind al­so in der La­ge und be­reit, ei­ne ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Be­schäf­ti­gung un­ter ar­beits­markt­üb­li­chen Be­din­gun­gen auf­zu­neh­men;
  • Sie sich bei der zu­stän­di­gen Agen­tur für Ar­beit per­sön­lich ar­beits­los ge­mel­det ha­ben. Mit Ih­rer per­sön­li­chen Ar­beits­los­mel­dung gilt das Ar­beits­lo­sen­geld als be­an­tragt;
  • Sie in­ner­halb der letz­ten 30 Mo­na­te vor der Ar­beits­los­mel­dung (der so­ge­nann­ten Rah­men­frist) min­des­tens 12 Mo­na­te ver­si­che­rungs­pflich­tig wa­ren.
    • Es wer­den auch Zei­ten be­rück­sich­tigt, in de­nen Sie we­gen des Be­zu­ges von Ent­gel­tersatz­leis­tun­gen, wie zum Bei­spiel Kran­ken­geld, oder - un­ter wei­te­ren Vor­aus­set­zun­gen - zum Bei­spiel we­gen der Pfle­ge ei­nes An­ge­hö­ri­gen oder der Er­zie­hung ei­nes Kin­des ver­si­che­rungs­pflich­tig zur Ar­beits­för­de­rung wa­ren. 
    • Als Ver­si­che­rungs­zeit kön­nen auch Zei­ten be­rück­sich­tigt wer­den, in de­nen ein An­trags­pflicht­ver­si­che­rungs­ver­hält­nis (so­ge­nann­te frei­wil­li­ge Wei­ter­ver­si­che­rung) vor­lag, zum Bei­spiel  weil Sie ei­ne selb­stän­di­ge Tä­tig­keit auf­ge­nom­men ha­ben. 
    • In Son­der­fäl­len wer­den auch Zei­ten be­rück­sich­tigt, in de­nen Sie Ent­wick­lungs­dienst nach dem Ent­wick­lungs­hel­fer­ge­setz ge­leis­tet ha­ben oder Sie auf der Grund­la­ge ei­nes Se­kun­die­rungs­ver­tra­ges im Aus­land tä­tig wa­ren.

Ar­beits­lo­sen­geld kön­nen Sie on­line oder per­sön­lich be­an­tra­gen. 

Ar­beits­lo­sen­geld on­line be­an­tra­gen:

  • Um den An­trag on­line zu stel­len, ru­fen Sie das On­line-Por­tal „eSer­vices“ der Bun­des­agen­tur für Ar­beit auf und kli­cken Sie dort auf die Ka­chel „Ar­beits­lo­sen­geld be­an­tra­gen“. 
  • Be­ach­ten Sie, dass auch in die­sem Fall ei­ne Ar­beits­los­mel­dung er­for­der­lich ist, um Ar­beits­lo­sen­geld er­hal­ten zu kön­nen.
  • Die Agen­tur für Ar­beit prüft Ih­ren An­spruch auf Ar­beits­lo­sen­geld.
  • Falls Ih­re An­trags­un­ter­la­gen oder sons­ti­ge Grün­de ei­ne ab­schlie­ßen­de Ent­schei­dung noch nicht zu­las­sen, kann Ih­nen die Agen­tur für Ar­beit auf An­trag ei­nen Vor­schuss be­wil­li­gen, so­fern ein Leis­tungs­an­spruch dem Grun­de nach be­steht.
  • Über die Be­wil­li­gung der Leis­tun­gen be­kom­men Sie per Post ei­nen schrift­li­chen Be­scheid, in dem die Hö­he und die Dau­er Ih­res An­spruchs auf Ar­beits­lo­sen­geld ver­merkt sind. Den Be­scheid kön­nen Sie auch on­line er­hal­ten, wenn Sie die ent­spre­chen­de Be­nach­rich­ti­gungs­op­ti­on in Ih­rem On­line-Pro­fil aus­wäh­len.
  • Das Ar­beits­lo­sen­geld wird mo­nat­lich nach­träg­lich kos­ten­frei auf das von Ih­nen an­ge­ge­be­ne Kon­to über­wie­sen. Das be­deu­tet, dass die Leis­tung für den ak­tu­el­len Mo­nat zum En­de des Mo­nats aus­ge­zahlt wird. Bei fi­nan­zi­el­len Schwie­rig­kei­ten kann auf An­trag von die­sem Grund­satz ab­ge­wi­chen wer­den. Fra­gen Sie bei Ih­rer Agen­tur nach.  
  • In Aus­nah­me­fäl­len kön­nen Sie sich das Ar­beits­lo­sen­geld per Scheck aus­zah­len las­sen. Die per Post zu­ge­sand­te „Zah­lungs­an­wei­sung zur Ver­rech­nung“ kön­nen Sie in­ner­halb ei­nes Mo­nats bei Ih­rem Geld­in­sti­tut zur Gut­schrift ein­rei­chen oder sich (oder ei­ner von Ih­nen be­auf­trag­ten Per­son) den Be­trag bei je­der Aus­zah­lungs­stel­le der Deut­schen Post oder der Deut­schen Post­bank bar aus­zah­len las­sen. Da­durch ent­ste­hen je­doch zu­sätz­li­che Kos­ten.

Ar­beits­lo­sen­geld per­sön­lich be­an­tra­gen:

  • Um den An­trag per­sön­lich zu stel­len, set­zen Sie sich mit Ih­rer ört­lich zu­stän­di­gen Agen­tur für Ar­beit in Ver­bin­dung. Sie er­hal­ten das An­trags­for­mu­lar und ge­ge­be­nen­falls wei­te­re Un­ter­la­gen (so­ge­nann­te „Zu­satz­blät­ter“) in der Re­gel bei der per­sön­li­chen Ar­beits­los­mel­dung. 
  • Die Agen­tur für Ar­beit prüft Ih­ren An­spruch auf Ar­beits­lo­sen­geld.
  • Falls Ih­re An­trags­un­ter­la­gen oder sons­ti­ge Grün­de ei­ne ab­schlie­ßen­de Ent­schei­dung noch nicht zu­las­sen, kann Ih­nen die Agen­tur für Ar­beit auf An­trag ei­nen Vor­schuss be­wil­li­gen, so­fern ein Leis­tungs­an­spruch dem Grun­de nach be­steht.
  • Über die Be­wil­li­gung der Leis­tun­gen be­kom­men Sie per Post ei­nen schrift­li­chen Be­scheid, in dem die Hö­he und die Dau­er Ih­res An­spruchs auf Ar­beits­lo­sen­geld ver­merkt sind. Den Be­scheid kön­nen Sie auch on­line er­hal­ten, wenn Sie die ent­spre­chen­de Be­nach­rich­ti­gungs­op­ti­on in Ih­rem On­line-Pro­fil aus­wäh­len.
  • Das Ar­beits­lo­sen­geld wird mo­nat­lich nach­träg­lich kos­ten­frei auf das von Ih­nen an­ge­ge­be­ne Kon­to über­wie­sen. Das be­deu­tet, dass die Leis­tung für den ak­tu­el­len Mo­nat zum En­de des Mo­nats aus­ge­zahlt wird. Bei fi­nan­zi­el­len Schwie­rig­kei­ten kann auf An­trag von die­sem Grund­satz ab­ge­wi­chen wer­den. Fra­gen Sie bei Ih­rer Agen­tur nach.  
  • In Aus­nah­me­fäl­len kön­nen Sie sich das Ar­beits­lo­sen­geld per Scheck aus­zah­len las­sen. Die per Post zu­ge­sand­te „Zah­lungs­an­wei­sung zur Ver­rech­nung“ kön­nen Sie in­ner­halb ei­nes Mo­nats bei Ih­rem Geld­in­sti­tut zur Gut­schrift ein­rei­chen oder sich (oder ei­ner von Ih­nen be­auf­trag­ten Per­son) den Be­trag bei je­der Aus­zah­lungs­stel­le der Deut­schen Post oder der Deut­schen Post­bank bar aus­zah­len las­sen. Da­durch ent­ste­hen je­doch zu­sätz­li­che Kos­ten.

Ar­beits­lo­sen­geld gilt mit der per­sön­li­chen Ar­beits­los­mel­dung als be­an­tragt, wenn Sie kei­ne an­de­re Er­klä­rung ab­ge­ben. Sie ver­mei­den Nach­tei­le, wenn 

  • Sie sich spä­tes­tens am 1. Tag der Ar­beits­lo­sig­keit per­sön­lich ar­beits­los mel­den,
  • Sie sich frist­ge­recht ar­beit­su­chend mel­den und
  • un­ver­züg­lich Än­de­run­gen mit­tei­len, die sich nach der An­trag­stel­lung in Ih­ren per­sön­li­chen Ver­hält­nis­sen er­ge­ben