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Na­vi­ga­ti­on

Ar­beits­plät­ze in Re­gio­nen oder in ei­ner Ar­beits­um­ge­bung mit er­höh­ter ra­dio­ak­ti­ver Strah­len­be­las­tung durch Ra­don an­mel­den

Als Un­ter­neh­men müs­sen Sie in Ra­don­vor­sor­ge­ge­bie­ten die Ra­don­kon­zen­tra­ti­on mes­sen und seit Ja­nu­ar 2019 Ar­beits­plät­ze an­mel­den, bei de­nen der Re­fe­renz­wert trotz Schutz­maß­nah­men über­schrit­ten wird.

Ra­don ist ein na­tür­li­ches  Zer­falls­pro­dukt aus der Uran-Ra­di­um-Rei­he, das über­all auf der Er­de vor­han­den ist und we­sent­lich zur na­tür­li­chen Um­welt­ra­dio­ak­ti­vi­tät bei­trägt. Es ist farb-, ge­ruch- und ge­schmack­los und ent­weicht über Ris­se und Spal­ten aus dem Erd­reich in die Atem­luft und kann sich in In­nen­räu­men an­rei­chern. Das Ein­at­men er­höht das Ri­si­ko, an Lun­gen­krebs zu er­kran­ken.

Wenn Sie für Ar­beits­plät­ze in ei­nem In­nen­raum ver­ant­wort­lich sind, müs­sen Sie nach dem Strah­len­schutz­ge­setz in­ner­halb der dort ge­nann­ten Fris­ten die Ra­don-Kon­zen­tra­ti­on mes­sen las­sen.

Dies be­trifft Ar­beits­plät­ze im Erd- oder Kel­ler­ge­schoss in Lan­des­tei­len, die ei­ne be­son­de­re Ra­don­si­tua­ti­on auf­wei­sen. Bis En­de 2018 gal­ten ent­spre­chen­de Vor­schrif­ten an be­son­ders ex­po­nier­ten Ar­beits­plät­zen wie in Berg­wer­ken, Ra­don-Heil­bä­dern oder Was­ser­wer­ken.

Bis En­de 2020 müs­sen die Bun­des­län­der Ra­don­vor­sor­ge­ge­bie­te er­mit­teln; dies sind Ge­bie­te, in de­nen in ei­ner be­trächt­li­chen Zahl an Ge­bäu­den ei­ne ho­he Ra­don-Kon­zen­tra­ti­on zu er­war­ten ist. Die zu­stän­di­ge Lan­des­be­hör­de ver­öf­fent­licht die Fest­le­gung der Ra­don­vor­sor­ge­ge­bie­te.

Die Mes­sung müs­sen Sie in­ner­halb von 18 Mo­na­ten – nach Fest­le­gung des Ra­don­vor­sor­ge­ge­biets und Auf­nah­me der be­ruf­li­chen Tä­tig­keit oder bei be­son­ders ex­po­nier­ten Ar­beits­plät­zen – nach Auf­nah­me der be­ruf­li­chen Be­tä­ti­gung an dem Ar­beits­platz durch­füh­ren.

Be­trägt die Ra­don-Kon­zen­tra­ti­on am Ar­beits­platz mehr als 300 Bec­que­rel pro Ku­bik­me­ter, müs­sen Sie Maß­nah­men ein­lei­ten, um die Ra­don-Kon­zen­tra­ti­on zu sen­ken. In­ner­halb von 24 Mo­na­ten müs­sen die Maß­nah­men er­folgt sein und die Er­geb­nis­se ei­ner neu­en Mes­sung vor­lie­gen. Aus­nah­men von die­ser Pflicht sind un­ter en­gen Vor­aus­set­zun­gen mög­lich.

Lässt sich die Ra­don-Kon­zen­tra­ti­on am Ar­beits­platz trotz Re­du­zie­rungs­maß­nah­men nicht un­ter 300 Bec­que­rel pro Ku­bik­me­ter sen­ken, müs­sen Sie den Ar­beits­platz bei der zu­stän­di­gen Lan­des­be­hör­de an­mel­den, die zu er­war­ten­de Strah­len­do­sis für die Be­schäf­tig­ten in­ner­halb ei­ner Frist von sechs Mo­na­ten ab­schät­zen und ge­ge­be­nen­falls wei­te­re Maß­nah­men er­grei­fen.

Ra­don in Ge­bäu­den

Der An­mel­dung sind bei­zu­fü­gen:

  • In­for­ma­tio­nen über die Art des Ar­beits­plat­zes und die An­zahl der be­trof­fe­nen Ar­beits­plät­ze
  • die Er­geb­nis­se der Mes­sun­gen
  • In­for­ma­tio­nen über die er­grif­fe­nen Maß­nah­men zur Re­du­zie­rung des Ra­don-222-Ak­ti­vi­täts­kon­zen­tra­ti­on und die Er­geb­nis­se ei­ner Kon­troll­mes­sung nach Durch­füh­rung die­ser Maß­nah­men
  • die wei­te­ren vor­ge­se­he­nen Maß­nah­men zur Re­du­zie­rung der Ex­po­si­ti­on
  • Die Ar­beits­plät­ze Ih­res Un­ter­neh­mens be­fin­den sich in Ra­don­vor­sor­ge­ge­bie­ten, die er­höh­te Ra­don-Wer­te auf­wei­sen oder die Art des Ar­beits­plat­zes kann zu ei­ner er­höh­ten Ra­don-Kon­zen­tra­ti­on füh­ren.
  • Die ge­mes­se­ne Ra­don-Kon­zen­tra­ti­on an ei­nem Ar­beits­platz über­schrei­tet den Re­fe­renz­wert von 300 Bec­que­rel pro Ku­bik­me­ter.

Für die An­mel­dung kann die zu­stän­di­ge Be­hör­de ei­ne Ge­bühr er­he­ben.

Für die Nut­zung der Mess­ge­rä­te ei­ner an­er­kann­ten Stel­le und der Aus­wer­tung der Mes­sung ent­ste­hen Kos­ten.

Wenn Ihr Un­ter­neh­men in ei­nem Ra­don­vor­sor­ge­ge­biet liegt oder be­son­ders ex­po­nier­te Ar­beits­plät­ze auf­weist:

  • Mes­sen Sie die Ra­don-Kon­zen­tra­ti­on in den Räu­men Ih­res Un­ter­neh­mens über ei­nen Zeit­raum von ei­nem Jahr.
  • Mess­ge­rä­te (Do­si­me­ter) be­zie­hen Sie von ei­ner Stel­le, die vom Bun­des­amt für Strah­len­schutz an­er­kannt ist.
  • Er­gibt die Aus­wer­tung der Mes­sung ei­ne Ra­don-Kon­zen­tra­ti­on, die den Re­fe­renz­wert von 300 Bec­que­rel pro Ku­bik­me­ter über­schrei­tet, sind Maß­nah­men in dem Ge­bäu­de durch­zu­füh­ren, die die Ra­don-Kon­zen­tra­ti­on ab­sen­ken.
  • Mög­li­che Maß­nah­men sind  das Ver­schlie­ßen von Öff­nun­gen in den Be­rei­chen, die den Erd­bo­den be­rüh­ren und die Ab­dich­tung zwi­schen Kel­ler und Wohn­räu­men, bei­spiels­wei­se Kel­ler­tü­ren.
  • Füh­ren Sie nach Ab­schluss der Sa­nie­rung ei­ne er­neu­te Kon­troll­mes­sung durch.
  • Wenn die Ra­don­kon­zen­tra­ti­on wei­ter­hin den Re­fe­renz­wert über­schrei­tet, mel­den Sie die be­trof­fe­nen Ar­beits­plätz bei der zu­stän­di­gen Lan­des­be­hör­de an.
  • In­ner­halb von sechs Mo­na­ten nach der An­mel­dung ist für die be­trof­fe­nen Ar­beits­plät­ze die Ex­po­si­ti­on ab­zu­schät­zen. So­weit die Ab­schät­zung er­gibt, dass die Ex­po­si­ti­on ei­ne ef­fek­ti­ve Do­sis von 6 Mil­li­sie­vert im Jahr über­schrei­ten kann, ist die­ser Ar­beits­platz hin­sicht­lich des Strah­len­schut­zes zu über­wa­chen und die Ex­po­si­ti­on der Ar­beits­kräf­te zu er­mit­teln.
  • Wird ein be­trof­fe­ner Ar­beits­platz strah­len­schutz­über­wacht, müs­sen Sie als Ar­beit­ge­ber die Be­schäf­tig­ten im Strah­len­schutz­re­gis­ter des Bun­des­am­tes für Strah­len­schutz als auch bei der zu­stän­di­gen amt­li­chen Mess­stel­le re­gis­trie­ren.

Per­so­nen, für die Ein­tra­gun­gen ins Strah­len­schutz­re­gis­ter des BfS er­fol­gen, be­nö­ti­gen ab dem 31.12.2018 ein ein­deu­ti­ges Per­so­nen­kenn­zei­chen: die so­ge­nann­te Strah­len­schutz­re­gis­ter­num­mer (SSR-Num­mer).

  • Wenn Ihr Un­ter­neh­men in ei­nem Ra­don­vor­sor­ge­ge­biet liegt, müs­sen Sie zur Be­stim­mung der Ra­don­kon­zen­tra­ti­on an Ar­beits­plät­zen in Kel­lern und Erd­ge­schoss Mes­sun­gen so star­ten, dass in­ner­halb von 18 Mo­na­ten die Er­geb­nis­se vor­lie­gen.
  • Wenn Sie Ar­beits­plät­ze ha­ben, bei de­nen auf Grund der Art des Ar­beits­fel­des er­höh­te Ra­don­kon­zen­tra­tio­nen zu er­war­ten sind, müs­sen Sie eben­falls so star­ten, dass in­ner­halb von 18 Mo­na­ten die Er­geb­nis­se vor­lie­gen.
  • Bei ei­ner Über­schrei­tung des Re­fe­renz­wer­tes müs­sen Sie Re­du­zie­rungs­maß­nah­men vor­neh­men und er­neu­te Mes­sun­gen vor­neh­men, so dass in­ner­halb von 24 Mo­na­ten die Er­geb­nis­se vor­lie­gen.
  • Falls der Re­fe­renz­wert wei­ter­hin über­schrit­ten ist, müs­sen Sie den Ar­beits­platz bei der zu­stän­di­gen Lan­des­be­hör­de un­ver­züg­lich an­mel­den und in­ner­halb von sechs Mo­na­ten ei­ne Do­sis­ab­schät­zung vor­zu­neh­men.