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Na­vi­ga­ti­on

Auf­ent­halts­er­laub­nis für die Aus­bil­dungs­platz­su­che zur Durch­füh­rung ei­ner qua­li­fi­zier­ten Be­rufs­aus­bil­dung: Ver­län­ge­rung be­an­tra­gen

Wenn Sie das 25. Le­bens­jahr noch nicht voll­endet ha­ben und in Deutsch­land ei­ne qua­li­fi­zier­te Be­rufs­aus­bil­dung ab­sol­vie­ren wol­len, aber im­mer noch kei­ne Aus­bil­dungs­stel­le ge­fun­den ha­ben, kön­nen Sie ei­ne Ver­län­ge­rung Ih­rer Auf­ent­halts­er­laub­nis zur Aus­bil­dungs­su­che er­hal­ten, wenn Sie be­stimm­te Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len.

Ach­ten Sie dar­auf, dass die Auf­ent­halts­er­laub­nis für ma­xi­mal sechs Mo­na­te er­teilt wird. Ei­ne Ver­län­ge­rung Ih­rer Auf­ent­halts­er­laub­nis ist nur mög­lich, wenn die­se 6-Mo­nats-Frist noch nicht aus­ge­schöpft wur­de. Die Ver­län­ge­rung ist recht­zei­tig vor dem Gül­tig­keitsen­de Ih­rer bis­he­ri­gen Auf­ent­halts­er­laub­nis zu be­an­tra­gen.

Soll­ten Sie be­reits im Be­sitz ei­ner sechs­mo­na­ti­gen Auf­ent­halts­er­laub­nis ge­we­sen sein, kann die Auf­ent­halts­er­laub­nis nur er­neut er­teilt wer­den, wenn Sie sich nach Ih­rer Aus­rei­se min­des­tens so lan­ge im Aus­land auf­ge­hal­ten ha­ben, wie Sie sich zu­vor zur Aus­bil­dungs­su­che in Deutsch­land auf­ge­hal­ten ha­ben.

Die Auf­ent­halts­er­laub­nis wird er­neut be­fris­tet er­teilt, höchs­tens je­doch für die Gel­tungs­dau­er von ins­ge­samt sechs Mo­na­ten.

  • Wi­der­spruch ge­gen die Ent­schei­dung der Aus­län­der­be­hör­de in­ner­halb ei­nes Mo­nats nach Be­kannt­ga­be
  • Kla­ge vor dem im Wi­der­spruchs­be­scheid ge­nann­ten Ge­richt, wenn dem Wi­der­spruch nicht ent­spro­chen wird

Grund­sätz­lich er­for­dert die Ver­län­ge­rung Ih­rer Auf­ent­halts­er­laub­nis die Vor­la­ge der glei­chen Un­ter­la­gen wie zur Ers­ter­tei­lung:

  • an­er­kann­tes und gül­ti­ges Iden­ti­täts­do­ku­ment (zum Bei­spiel Rei­se­pass oder Pas­sersatz)
  • ak­tu­el­les bio­me­tri­sches Fo­to im Pass­for­mat (45 x 35 mm)
  • Nach­weis über die Si­che­rung des Le­bens­un­ter­halts (zum Bei­spiel aus ei­ge­nem Ver­mö­gen, Ein­zah­lung ei­ner Si­cher­heits­leis­tung auf ein Sperr­kon­to, Bank­bürg­schaft, Ver­pflich­tungs­er­klä­rung, Sti­pen­di­um, Zu­wen­dun­gen von Drit­ten)
  • Nach­weis über den Kran­ken­ver­si­che­rungs­schutz (zum Bei­spiel Be­stä­ti­gung der Kran­ken­ver­si­che­rung über den Ver­si­che­rungs­schutz oder Ver­si­che­rungs-Po­li­ce).
  • Nach­wei­se über die ak­ti­ve Su­che nach ei­nem Aus­bil­dungs­platz.
  • bei Min­der­jäh­ri­gen: Zu­stim­mung al­ler per­so­nen­sor­ge­be­rech­tig­ten Per­so­nen zum ge­plan­ten Auf­ent­halt (Ein­ver­ständ­nis­er­klä­rung); kön­nen die sor­ge­be­rech­tig­ten El­tern den An­trag nicht ge­mein­sam für ihr Kind stel­len, wird ei­ne schrift­li­che Voll­macht des ab­we­sen­den El­tern­teils be­nö­tigt; steht das Sor­ge­recht nur ei­nem El­tern­teil zu, ge­nügt die Un­ter­schrift die­ses El­tern­teils
  • Nach­weis über Deutsch­sprach­kennt­nis­se auf dem Ni­veau B2 (zum Bei­spiel Sprach­zer­ti­fi­kat)
  • Nach­weis über Schul­ab­schluss, der zum Hoch­schul­zu­gang be­rech­tigt.
  • Nach­weis über die Aus­rei­se und die Dau­er des Aus­lands­auf­ent­halts

Die Do­ku­men­te und An­ga­ben müs­sen grund­sätz­lich in deut­scher Spra­che vor­ge­legt wer­den. Im Ein­zel­fall kann die Aus­län­der­be­hör­de we­ni­ger oder wei­te­re Nach­wei­se ver­lan­gen.

Grund­sätz­lich müs­sen für die Ver­län­ge­rung der Auf­ent­halts­er­laub­nis die­sel­ben Vor­aus­set­zun­gen wie bei der erst­ma­li­gen Er­tei­lung der Auf­ent­halts­er­laub­nis er­füllt sein. Das hei­ßt:

  • Sie su­chen wei­ter­hin nach ei­nem Aus­bil­dungs­platz für die Durch­füh­rung ei­ner qua­li­fi­zier­ten Be­rufs­aus­bil­dung (Be­rufs­aus­bil­dung in ei­nem staat­lich an­er­kann­ten oder ver­gleich­bar ge­re­gel­ten Aus­bil­dungs­be­ruf, für den ei­ne Aus­bil­dungs­dau­er von min­des­tens zwei Jah­ren fest­ge­legt ist) sein.
  • Die­se Ge­samt­gel­tungs­dau­er Ih­rer Auf­ent­halts­er­laub­nis von sechs Mo­na­ten wur­de noch nicht aus­ge­schöpft. Al­ter­na­tiv ha­ben Sie sich nach ih­rer Aus­rei­se min­des­tens so lan­ge im Aus­land auf­ge­hal­ten hat, wie Sie sich zu­vor auf Grund­la­ge der Auf­ent­halts­er­laub­nis in Deutsch­land wa­ren.
  • Sie ha­ben bei An­trag­stel­lung das 25. Le­bens­jahr noch nicht voll­endet.
  • Sie ver­fü­gen über gu­te Deutsch­kennt­nis­se auf dem Ni­veau B2 des Ge­mein­sa­men eu­ro­päi­schen Re­fe­renz­rah­mens für Spra­chen (GER).
  • Sie ver­fü­gen über ei­nen der fol­gen­den Schul­ab­schlüs­se:
    • Ab­schluss ei­ner deut­schen Aus­lands­schu­le: Bei dem an ei­ner deut­schen Aus­lands­schu­le er­wor­be­nen Ab­schluss muss es sich um ei­nen Se­kun­dar­schul­ab­schluss han­deln (et­wa Haupt­schul­ab­schluss, Re­al­schul­ab­schluss, Be­rech­ti­gung zum Über­gang in die gym­na­sia­le Ober­stu­fe, Fach­hoch­schul­rei­fe­prü­fung, Hoch­schul­rei­fe­prü­fung oder aus­län­di­scher Schul­ab­schluss, der zum Stu­di­um in Deutsch­land oder je­den­falls zum Stu­di­um in dem Staat be­rech­tigt, in dem die deut­sche Aus­lands­schu­le ih­ren Sitz hat).
    • Schul­ab­schluss, der zum Hoch­schul­zu­gang in der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land be­rech­tigt: Es kann sich hier­bei um ei­nen im Bun­des­ge­biet er­wor­be­nen deut­schen Schul­ab­schluss oder um ei­nen aus­län­di­schen Schul­ab­schluss han­deln. Ent­schei­dend ist, dass der Schul­ab­schluss zum Hoch­schul­zu­gang (Uni­ver­si­tät und Fach­hoch­schu­le) in Deutsch­land be­rech­tigt.
    • Schul­ab­schluss, der zum Hoch­schul­zu­gang in dem Staat be­rech­tigt, in dem der Schul­ab­schuss er­wor­ben wur­de: Dies ist mit­tels der Da­ten­bank ana­bin zu er­mit­teln. Wenn der Ab­schluss in der Da­ten­bank ana­bin auf­ge­führt ist, ist ei­ne förm­li­che Prü­fung des Zeug­nis­ses nicht er­for­der­lich. Nur wenn der Ab­schluss nicht in der Da­ten­bank ana­bin ge­lis­tet ist, kann er im Ein­zel­fall im We­ge der In­di­vi­du­al­prü­fung durch die zu­stän­di­gen Zeug­nis­an­er­ken­nungs­stel­len der Län­der ge­prüft wer­den.
  • Sie kön­nen Ih­ren Le­bens­un­ter­halt und Kran­ken­ver­si­che­rungs­schutz aus ei­ge­nen Mit­teln oh­ne In­an­spruch­nah­me öf­fent­li­cher Leis­tun­gen si­chern.
  • Es liegt kein Aus­wei­sungs­in­ter­es­se ge­gen Sie vor.

Kos­ten­hö­he (fix):

  • 96,00 EUR bei ei­nem wei­te­ren Auf­ent­halt von bis zu drei Mo­na­ten
  • 48,00 EUR für min­der­jäh­ri­ge An­trag­stel­len­de bei ei­nem wei­te­ren Auf­ent­halt von bis zu drei Mo­na­ten
  • 93,00 EUR bei ei­nem wei­te­ren Auf­ent­halt von mehr als drei Mo­na­ten
  • 46,50 EUR für min­der­jäh­ri­ge An­trag­stel­len­de bei ei­nem wei­te­ren Auf­ent­halt von mehr als drei Mo­na­ten

Be­mer­kung:

Für die Aus­stel­lung ei­ner neu­en Auf­ent­halts­er­laub­nis in Form des elek­tro­ni­schen Auf­ent­halts­ti­tels (eAT-Kar­te), der auch als elek­tro­ni­scher Iden­ti­täts­nach­weis ge­nutzt wer­den kann, kön­nen wei­te­re Ge­büh­ren an­fal­len.

Der Zeit­punkt so­wie die Form der Ge­büh­ren­er­he­bung so­wie der Be­zah­lung va­ri­ie­ren je nach Be­hör­de.

In be­stimm­ten Fäl­len kön­nen Ge­büh­ren­er­mä­ßi­gun­gen oder -be­frei­un­gen in Be­tracht kom­men (zum Bei­spiel für Asyl­be­rech­tig­te oder an­er­kann­te Flücht­lin­ge). Für tür­ki­sche Staats­an­ge­hö­ri­ge kön­nen nied­ri­ge­re Ge­büh­ren an­fal­len.

  • In­for­mie­ren Sie sich, ob Ih­re Aus­län­der­be­hör­de die An­trags­stel­lung on­line er­mög­licht oder ein spe­zi­el­les An­trags­for­mu­lar vor­hält.
  • Wenn Sie das 18. Le­bens­jahr noch nicht voll­endet ha­ben, dür­fen Sie den An­trag nicht selbst stel­len, son­dern be­nö­ti­gen ei­nen Ver­tre­ter (in der Re­gel er­folgt die An­trag­stel­lung durch die sor­ge­be­rech­tig­ten El­tern).
  • Ist die An­trags­stel­lung nur per­sön­lich mög­lich, ver­ein­ba­ren Sie ei­nen Ter­min in der Aus­län­der­be­hör­de. Im Fall der On­line-An­trags­stel­lung wird sich die Aus­län­der­be­hör­de nach Ein­gang Ih­res An­trags mit Ih­nen in Ver­bin­dung set­zen, um ei­nen Ter­min zu ver­ein­ba­ren.
  • Wenn Sie das 18. Le­bens­jahr noch nicht voll­endet ha­ben, müs­sen Sie bei der per­sön­li­chen Vor­spra­che von min­des­tens ei­nem ge­setz­li­chen Ver­tre­ter (in der Re­gel von ei­nem El­tern­teil) be­glei­tet wer­den. Bei ge­mein­sa­men Sor­ge­recht müs­sen die El­tern grund­sätz­lich zu­sam­men in der Be­hör­de er­schei­nen und ge­mein­sam den An­trag für Sie stel­len. Kann ein El­tern­teil nicht per­sön­lich er­schei­nen, ist dem an­de­ren sor­ge­be­rech­tig­ten El­tern­teil durch die­sen ei­ne schrift­li­che Voll­macht für die An­trag­stel­lung aus­zu­stel­len.
  • Wäh­rend des Ter­mins wer­den Ih­re Iden­ti­tät und Ih­re Un­ter­la­gen ge­prüft (brin­gen Sie bit­te Ih­re Un­ter­la­gen, mög­lichst im Ori­gi­nal, mit zum Ter­min).
  • Wird Ih­rem An­trag ent­spro­chen, wer­den für die Her­stel­lung der Auf­ent­halts­er­laub­nis in Ge­stalt ei­nes neu­en elek­tro­ni­schen Auf­ent­halts­ti­tels (eAT-Kar­te) Ih­re Fin­ger­ab­drü­cke ge­nom­men.
  • Die Aus­län­der­be­hör­de be­auf­tragt die Her­stel­lung der eAT-Kar­te bei der Bun­des­dru­cke­rei. Nach der Fer­tig­stel­lung er­hal­ten Sie ei­ne In­for­ma­ti­on und kön­nen die eAT-Kar­te bei der zu­stän­di­gen Stel­le ab­ho­len. Die eAT-Kar­te ist grund­sätz­lich per­sön­lich ab­zu­ho­len.
  • Wird Ihr An­trag ab­ge­lehnt, er­hal­ten Sie ei­nen Ab­leh­nungs­be­scheid.

Dau­er (bei Span­ne): ca. 6 bis 8 Wo­chen

Be­mer­kung für wei­te­re In­for­ma­tio­nen zur Be­ar­bei­tungs­dau­er:

Die Be­ar­bei­tungs­dau­er kann je nach Aus­las­tung der Aus­län­der­be­hör­de un­ter­schied­lich sein.

Et­wa 4 Wo­chen bis 6 Wo­chen dau­ert die Her­stel­lung des elek­tro­ni­schen Auf­ent­halts­ti­tels durch die Bun­des­dru­cke­rei.

An­trags­frist

Dau­er (bei Span­ne): 6 bis 8 Wo­chen

Be­mer­kung (für wei­te­re In­for­ma­tio­nen zur Frist):

Spä­tes­tens sechs Wo­chen bis acht Wo­chen vor Ab­lauf der ak­tu­el­len Auf­ent­halts­er­laub­nis soll­te der An­trag bei der Aus­län­der­be­hör­de ein­ge­hen.

Dau­er (bei fes­ter Zeit): ma­xi­mal 6 Wo­chen

Be­mer­kung (für wei­te­re In­for­ma­tio­nen zur Frist):

Die Auf­ent­halts­er­laub­nis wird er­neut be­fris­tet, höchs­tens je­doch für ei­ne Ge­samt­gel­tungs­dau­er von sechs Mo­na­ten.

  • Die Ver­län­ge­rung der Auf­ent­halts­er­laub­nis liegt im Er­mes­sen der zu­stän­di­gen Aus­län­der­be­hör­de. An­trag­stel­len­de ha­ben da­her nur ei­nen An­spruch auf er­mes­sens­feh­ler­freie Ent­schei­dung.
  • Wäh­rend des Be­sit­zes der Auf­ent­halts­er­laub­nis ist die Er­werbs­tä­tig­keit nicht ge­stat­tet.
  • Bei ei­nem Ab­bruch der Su­che nach ei­nem Aus­bil­dungs­platz ist ein Wech­sel des Auf­ent­halts­zwecks in der Re­gel nur zu ei­ner Be­schäf­ti­gung als Fach­kraft ge­mäß §§ 18a (Fach­kräf­te mit Be­rufs­aus­bil­dung) oder § 18b (Fach­kräf­te mit aka­de­mi­scher Aus­bil­dung) Auf­ent­halts­ge­setz und in Fäl­len ei­nes ge­setz­li­chen An­spruchs (zum Bei­spiel zum Zweck ei­nes Stu­di­ums) mög­lich. Da­von un­be­rührt ist nach dem er­folg­rei­chen Ab­schluss der Su­che der Wech­sel in ei­nen Auf­ent­halt zum Zweck der qua­li­fi­zier­ten Be­rufs­aus­bil­dung (§ 16a Auf­ent­halts­ge­setz) mög­lich.
  • Das Ver­fah­ren wird in der Re­gel in deut­scher Spra­che durch­ge­führt.
  • Al­le ge­gen­über der Aus­län­der­be­hör­de ge­tä­tig­ten An­ga­ben soll­ten nach bes­tem Wis­sen und Ge­wis­sen rich­tig und voll­stän­dig sein, da­mit das An­lie­gen oh­ne grö­ße­re Ver­zö­ge­run­gen be­ar­bei­tet wer­den kann.
  • Un­rich­ti­ge oder un­voll­stän­di­ge An­ga­ben kön­nen das Ver­fah­ren ver­lang­sa­men und für die Be­trof­fe­nen von Nach­teil sein. Im Ernst­fall kön­nen un­rich­ti­ge oder un­voll­stän­di­ge An­ga­ben, die nicht recht­zei­tig ge­gen­über der Aus­län­der­be­hör­de ver­voll­stän­digt oder kor­ri­giert wer­den, die Rück­nah­me be­reits er­teil­ter Auf­ent­halts­rech­te, ei­ne Geld­stra­fe, ei­ne Frei­heits­stra­fe bis zu drei Jah­ren oder ei­ne Aus­wei­sung aus dem Bun­des­ge­biet zur Fol­ge ha­ben.
  • Auf­grund der Kom­ple­xi­tät des Auf­ent­halts­rechts dient die­se Be­schrei­bung le­dig­lich der In­for­ma­ti­on und ist nicht rechts­ver­bind­lich.

Für die Be­ar­bei­tung des An­trags ist die für den Wohn­sitz der an­trag­stel­len­den Per­son zu­stän­di­ge Aus­län­der­be­hör­de zu­stän­dig.