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Na­vi­ga­ti­on

Auf­ent­halts­er­laub­nis für Kin­der, die in Deutsch­land ge­bo­ren wur­den: Ver­län­ge­rung be­an­tra­gen

Wenn Ihr min­der­jäh­ri­ges Kind ei­ne Auf­ent­halts­er­laub­nis auf­grund sei­ner Ge­burt in Deutsch­land er­hal­ten hat, müs­sen Sie recht­zei­tig vor Ab­lauf der Gül­tig­keit der Auf­ent­halts­er­laub­nis de­ren Ver­län­ge­rung be­an­tra­gen.

Die Aus­län­der­be­hör­de ver­län­gert die Auf­ent­halts­er­laub­nis für Ihr Kind, wenn die Vor­aus­set­zun­gen da­für vor­lie­gen.

  • Wi­der­spruch ge­gen die Ent­schei­dung der Aus­län­der­be­hör­de
  • Kla­ge vor dem im Wi­der­spruchs­be­scheid ge­nann­ten Ge­richt, wenn dem Wi­der­spruch nicht ent­spro­chen wird

Grund­sätz­lich sind für die Ver­län­ge­rung der Auf­ent­halts­er­laub­nis die glei­chen Un­ter­la­gen wie für die erst­ma­li­ge Er­tei­lung vor­zu­le­gen. Dies sind:

  • Auf­ent­halts­er­laub­nis, Nie­der­las­sungs­er­laub­nis oder Er­laub­nis zum Dau­er­auf­ent­halt-EU ei­nes oder bei­der El­tern­tei­le
  • an­er­kann­tes und gül­ti­ges Iden­ti­täts­do­ku­ment (zum Bei­spiel Rei­se­pass oder Pas­sersatz) ei­nes oder bei­der El­tern­tei­le und des Kin­des
  • ak­tu­el­les bio­me­tri­sches Fo­to des Kin­des im Pass­for­mat (45 x 35 mm)

Im Ein­zel­fall kann die Aus­län­der­be­hör­de we­ni­ger oder wei­te­re Nach­wei­se ver­lan­gen.

Grund­sätz­lich müs­sen für die Ver­län­ge­rung der Auf­ent­halts­er­laub­nis die­sel­ben Vor­aus­set­zun­gen wie bei der erst­ma­li­gen Er­tei­lung der Auf­ent­halts­er­laub­nis er­füllt sein. Das hei­ßt:

  • Bei­de sor­ge­be­rech­tig­te El­tern­tei­le sind Dritt­staats­an­ge­hö­ri­ge, be­sit­zen al­so die Staats­an­ge­hö­rig­keit ei­nes Staa­tes au­ßer­halb der EU, des EWR oder der Schweiz.
  • Das Kind ist min­der­jäh­rig und auf­grund sei­ner Ge­burt in Deutsch­land im Be­sitz ei­ner Auf­ent­halts­er­laub­nis nach § 33 des Auf­ent­halts­ge­set­zes.
  • Min­des­tens ein sor­ge­be­rech­tig­ter El­tern­teil ist im Be­sitz ei­ner gül­ti­gen Auf­ent­halts­er­laub­nis, Nie­der­las­sungs­er­laub­nis oder Er­laub­nis zum Dau­er­auf­ent­halt-EU.
  • Min­des­tens ein sor­ge­be­rech­tig­ter El­tern­teil lebt mit dem Kind in fa­mi­liä­rer Le­bens­ge­mein­schaft in Deutsch­land.

Kos­ten­hö­he (fix):

  • 48,00 EUR bei ei­nem wei­te­ren Auf­ent­halt von bis zu drei Mo­na­ten
  • 46,50 EUR bei ei­nem wei­te­ren Auf­ent­halt von mehr als drei Mo­na­ten

Be­mer­kung:

Für die Aus­stel­lung der neu­en Auf­ent­halts­er­laub­nis in Form des elek­tro­ni­schen Auf­ent­halts­ti­tels (eAT-Kar­te), der auch als elek­tro­ni­scher Iden­ti­täts­nach­weis ge­nutzt wer­den kann, kön­nen wei­te­re Ge­büh­ren an­fal­len.

Für tür­ki­sche Staats­an­ge­hö­ri­ge kön­nen nied­ri­ge­re Ge­büh­ren an­fal­len.

  • Sie stel­len recht­zei­tig vor Ab­lauf der Gül­tig­keit der ak­tu­el­len Auf­ent­halts­er­laub­nis Ih­res in Deutsch­land ge­bo­re­nen Kin­des bei der Aus­län­der­be­hör­de ei­nen An­trag auf Ver­län­ge­rung der Auf­ent­halts­er­laub­nis.  
  • In­for­mie­ren Sie sich, ob die zu­stän­di­ge Aus­län­der­be­hör­de die An­trags­stel­lung on­line er­mög­licht oder ein spe­zi­el­les An­trags­for­mu­lar vor­hält.
  • Ist die An­trags­stel­lung nur per­sön­lich mög­lich, ver­ein­ba­ren Sie ei­nen Ter­min in der Aus­län­der­be­hör­de. Im Fall der On­line-An­trags­stel­lung wird sich die Aus­län­der­be­hör­de nach Ein­gang des An­trags mit Ih­nen in Ver­bin­dung set­zen, um ei­nen Ter­min zu ver­ein­ba­ren.
  • Wäh­rend des Ter­mins wer­den Ih­re Iden­ti­tät und die Iden­ti­tät Ih­res Kin­des so­wie Ih­re Un­ter­la­gen ge­prüft (brin­gen Sie bit­te al­le Un­ter­la­gen, mög­lichst im Ori­gi­nal, mit zum Ter­min).
  • Wird Ih­rem An­trag ent­spro­chen, wer­den für die Her­stel­lung der neu­en Auf­ent­halts­er­laub­nis in Form des elek­tro­ni­schen Auf­ent­halts­ti­tels (kurz: eAT-Kar­te) die Fin­ger­ab­drü­cke des Kin­des ge­nom­men. Bei Kin­dern un­ter sechs Jah­ren wer­den kei­ne Fin­ger­ab­drü­cke ge­nom­men.
  • Die Aus­län­der­be­hör­de be­auf­tragt die Her­stel­lung der eAT-Kar­te bei der Bun­des­dru­cke­rei. Nach der Fer­tig­stel­lung er­hal­ten Sie ei­ne In­for­ma­ti­on und kön­nen die eAT-Kar­te bei der zu­stän­di­gen Stel­le ab­ho­len. Die eAT-Kar­te ist grund­sätz­lich per­sön­lich ab­zu­ho­len.
  • Wird Ihr An­trag ab­ge­lehnt, er­hal­ten Sie ei­nen Ab­leh­nungs­be­scheid.

ca. 6 Wo­chen bis 8 Wo­chen

Be­mer­kung für wei­te­re In­for­ma­tio­nen zur Be­ar­bei­tungs­dau­er:

Die Be­ar­bei­tungs­dau­er kann je nach Aus­las­tung der Aus­län­der­be­hör­de un­ter­schied­lich sein.

Et­wa 4 bis 6 Wo­chen dau­ert die Her­stel­lung des elek­tro­ni­schen Auf­ent­halts­ti­tels durch die Bun­des­dru­cke­rei.

Spä­tes­tens 8 Wo­chen vor Ab­lauf der ak­tu­el­len Auf­ent­halts­er­laub­nis soll­te der An­trag bei der Aus­län­der­be­hör­de ein­ge­hen.

Gel­tungs­dau­er: 1 Jahr bis 3 Jah­re

Be­mer­kung (für wei­te­re In­for­ma­tio­nen zur Frist):        

Die Auf­ent­halts­er­laub­nis wird be­fris­tet er­teilt. Die Gül­tig­keit rich­tet sich nach der Gül­tig­keit der Auf­ent­halts­ti­tel der El­tern.

  • Es ge­nügt, wenn ein El­tern­teil das be­schrie­be­ne Auf­ent­halts­recht in­ne­hat. Es ist un­er­heb­lich, ob die El­tern des Kin­des ver­hei­ra­tet sind.
  • Er­lischt die Auf­ent­halts­er­laub­nis der El­tern­tei­le, kann auch die Auf­ent­halts­er­laub­nis des Kin­des wi­der­ru­fen wer­den.
  • Kin­der, die das 16. Le­bens­jahr voll­endet ha­ben, kön­nen un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen ein un­be­fris­te­tes Auf­ent­halts­recht in Form ei­ner Nie­der­las­sungs­er­laub­nis er­hal­ten (sie­he Ver­wal­tungs­leis­tung „Nie­der­las­sungs­er­laub­nis Er­tei­lung für min­der­jäh­ri­ge Kin­der“).
  • Spä­tes­tens mit Ein­tritt der Voll­jäh­rig­keit wird die ei­nem Kind er­teil­te Auf­ent­halts­er­laub­nis zu ei­nem ei­gen­stän­di­gen, vom Fa­mi­li­en­nach­zug un­ab­hän­gi­gen Auf­ent­halts­recht.
  • Al­le ge­gen­über der Aus­län­der­be­hör­de ge­tä­tig­ten An­ga­ben soll­ten nach bes­tem Wis­sen und Ge­wis­sen rich­tig und voll­stän­dig sein, da­mit das An­lie­gen oh­ne grö­ße­re Ver­zö­ge­run­gen be­ar­bei­tet wer­den kann.
  • Un­rich­ti­ge oder un­voll­stän­di­ge An­ga­ben kön­nen das Ver­fah­ren ver­lang­sa­men und für die Be­trof­fe­nen von Nach­teil sein. Im Ernst­fall kön­nen un­rich­ti­ge oder un­voll­stän­di­ge An­ga­ben, die nicht recht­zei­tig ge­gen­über der Aus­län­der­be­hör­de ver­voll­stän­digt oder kor­ri­giert wer­den, die Rück­nah­me be­reits er­teil­ter Auf­ent­halts­rech­te, ei­ne Geld­stra­fe, ei­ne Frei­heits­stra­fe bis zu drei Jah­ren oder ei­ne Aus­wei­sung aus dem Bun­des­ge­biet zur Fol­ge ha­ben.
  • Auf­grund der Kom­ple­xi­tät des Auf­ent­halts­rechts dient die­se Be­schrei­bung le­dig­lich der In­for­ma­ti­on und ist nicht rechts­ver­bind­lich.

Für die Er­tei­lung der Auf­ent­halts­er­laub­nis ist die für den Wohn­sitz der an­trag­stel­len­den
Per­son zu­stän­di­ge Aus­län­der­be­hör­de zu­stän­dig.