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Na­vi­ga­ti­on

Auf­ent­halts­er­laub­nis zur Be­schäf­ti­gung als Fach­kraft mit aka­de­mi­scher Aus­bil­dung be­an­tra­gen

Ei­ne Auf­ent­halts­er­laub­nis zur Be­schäf­ti­gung als Fach­kraft mit aka­de­mi­scher Aus­bil­dung er­mög­licht Ih­nen Zu­gang zum Ar­beits­markt in Deutsch­land. Sie kann nur per­sön­lich bei Ih­rer ört­lich zu­stän­di­gen Aus­län­der­be­hör­de be­an­tragt wer­den. Ehe­gat­ten von In­ha­bern der Auf­ent­halts­er­laub­nis zur Aus­übung ei­ner qua­li­fi­zier­ten Be­schäf­ti­gung ha­ben eben­falls ei­nen An­spruch auf Er­tei­lung ei­ner Auf­ent­halts­er­laub­nis.

Sie kön­nen die Auf­ent­halts­er­laub­nis be­an­tra­gen, wenn Sie über ein ab­ge­schlos­se­nes Hoch­schul­stu­di­um ver­fü­gen. Ha­ben Sie kei­nen deut­schen Hoch­schul­ab­schluss, muss Ihr Ab­schluss ent­we­der an­er­kannt oder mit ei­nem deut­schen Hoch­schul­ab­schluss ver­gleich­bar sein. Die An­er­ken­nung oder Fest­stel­lung der Ver­gleich­bar­keit kön­nen Sie be­reits vor Ih­rer Ein­rei­se nach Deutsch­land vor­neh­men. 

Au­ßer­dem müs­sen Sie ei­nen Ar­beits­ver­trag oder ein ver­bind­li­ches Ar­beits­platz­an­ge­bot vor­le­gen. Ab 45 Jah­ren müs­sen Sie ein be­stimm­tes Min­dest­ge­halt nach­wei­sen. Das Min­dest­brut­to­ge­halt wird jähr­lich fest­ge­legt und be­trägt im Jahr 2020 EUR 45.540. Auch wenn Sie die­ses Min­dest­ge­halt nicht er­rei­chen, kön­nen Sie bei Vor­la­ge des Nach­wei­ses über ei­ne an­ge­mes­se­ne Al­ters­ver­sor­gung oder in be­son­de­ren Fäl­len ei­ne Auf­ent­halts­er­laub­nis zur Aus­übung ei­ner qua­li­fi­zier­ten Be­schäf­ti­gung er­hal­ten. Ein be­son­de­rer Fall kann sein, dass an der Be­schäf­ti­gung ein öf­fent­li­ches In­ter­es­se be­steht.

Die Bun­des­agen­tur für Ar­beit prüft, ob die Ar­beits­be­din­gun­gen de­nen ver­gleich­ba­rer deut­scher Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer ent­spre­chen und ob ein in­län­di­sches Be­schäf­ti­gungs­ver­hält­nis vor­liegt. 

Die Auf­ent­halts­er­laub­nis ist ein be­fris­te­ter Auf­ent­halts­ti­tel. Sie wird bei un­be­fris­te­ten Ar­beits­ver­hält­nis­sen auf 4 Jah­re er­teilt und kann ver­län­gert wer­den. Be­trägt die Dau­er Ih­res Ar­beits­ver­hält­nis­ses we­ni­ger als 4 Jah­re, wird die Auf­ent­halts­er­laub­nis für die Dau­er Ih­res Ar­beits­ver­tra­ges aus­ge­stellt. 

Als In­ha­be­rin oder In­ha­ber ei­ner Auf­ent­halts­er­laub­nis zur Aus­übung ei­ner qua­li­fi­zier­ten Be­schäf­ti­gung für Fach­kräf­te mit ei­nem Hoch­schul­ab­schluss kön­nen Sie un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen auch ei­ne Nie­der­las­sungs­er­laub­nis er­hal­ten. Die­se be­rech­tigt Sie zum dau­er­haf­ten Auf­ent­halt. 

Aus­nah­me: Als Staats­an­ge­hö­ri­ger ei­nes EU-Staa­tes ha­ben Sie auf­grund Ih­res Frei­zü­gig­keits­rechts Zu­gang zum Ar­beits­markt und be­nö­ti­gen kei­ne Auf­ent­halts­er­laub­nis. Sie kön­nen im Rah­men des Nie­der­las­sungs­rechts oder der Ar­beit­neh­mer­frei­zü­gig­keit ei­ne selbst­stän­di­ge Tä­tig­keit oder Be­schäf­ti­gung in Deutsch­land aus­üben. Das gilt auch für An­ge­hö­ri­ge des Eu­ro­päi­schen Wirt­schafts­raums (EWR) oder der Schweiz.

Hin­weis: Sind Sie hoch­qua­li­fi­ziert, kommt un­ter Um­stän­den auch die „Blaue Kar­te EU“ als Auf­ent­halts­er­laub­nis für Sie in Fra­ge. Da­bei gel­ten an­de­re Vor­aus­set­zun­gen, un­ter an­de­rem un­ab­hän­gig vom Al­ter ein Min­dest­ge­halt.

  • Bei Ein­rei­se mit zweck­ent­spre­chen­dem Vi­sum:
    • gül­ti­ger Rei­se­pass mit Vi­sum
  • So­weit ein Vor­auf­ent­halt mit ei­nem Auf­ent­halts­ti­tel zu ei­nem an­de­ren Zweck vor­liegt:
    • gül­ti­ger Rei­se­pass
    • Auf­ent­halts­ti­tel

Zu­sätz­lich:

  • ak­tu­el­les bio­me­tri­sches Fo­to
  • Ori­gi­nal des Ar­beits­ver­trags oder ver­bind­li­chen Ar­beits­platz­an­ge­bots
  • Ori­gi­nal der Ur­kun­de über er­folg­reich ab­ge­schlos­se­ne Hoch­schul­aus­bil­dung
  • wenn vor­han­den:
    • Be­scheid zur An­er­ken­nung be­zie­hungs­wei­se Ver­gleich­bar­keit des Hoch­schul­ab­schlus­ses
    • Zeug­nis­be­wer­tung der Zen­tral­stel­le für aus­län­di­sches Bil­dungs­we­sen
  • bei re­gle­men­tier­ten Be­ru­fen: Ih­re Be­rufs­zu­las­sung (zum Bei­spiel Ap­pro­ba­ti­on oder Be­rufs­er­laub­nis)
  • ak­tu­el­le Mel­de­be­schei­ni­gung
  • falls er­for­der­lich: Be­rufs­aus­übungs­er­laub­nis
  • Nach­weis über Ih­re Kran­ken­ver­si­che­rung
  • Miet­ver­trag
  • Sie ha­ben
    • ei­nen deut­schen Hoch­schul­ab­schluss, oder
    • ei­nen an­er­kann­ten aus­län­di­schen Hoch­schul­ab­schluss, oder
    • ei­nen aus­län­di­schen Hoch­schul­ab­schluss, der mit ei­nem deut­schen Hoch­schul­ab­schluss ver­gleich­bar ist.
  • Sie ha­ben 
    • ei­nen Ar­beits­platz oder 
    • ein Ar­beits­platz­an­ge­bot. 
  • Sie be­sit­zen ei­ne Qua­li­fi­ka­ti­on, die Sie zur Aus­übung der Be­schäf­ti­gung be­fä­higt. 
  • So­weit er­for­der­lich ver­fü­gen Sie über ei­ne Be­rufs­aus­übungs­er­laub­nis, zum Bei­spiel Ap­pro­ba­ti­on als Apo­the­ker.
  • Ar­beits­be­din­gun­gen und ins­be­son­de­re Ge­halt müs­sen mit dem ei­nes deut­schen Ar­beit­neh­mers ver­gleich­bar sein, die Zu­stim­mung der Bun­des­agen­tur für Ar­beit ist er­for­der­lich.
  • Sie kön­nen Ih­ren Le­bens­un­ter­halt und Kran­ken­ver­si­che­rungs­schutz aus Ih­rem Ein­kom­men oh­ne In­an­spruch­nah­me öf­fent­li­cher Leis­tun­gen si­chern.
  • Es liegt kein Aus­wei­sungs­in­ter­es­se ge­gen Sie vor.
  • Ihr Auf­ent­halt ge­fähr­det oder be­ein­träch­tigt nicht die In­ter­es­sen der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land.

Aus­stel­lung der Auf­ent­halts­er­laub­nis: EUR 100,00

Ih­re Auf­ent­halts­er­laub­nis müs­sen Sie per­sön­lich be­an­tra­gen: 

  • Ver­ein­ba­ren Sie mit der an Ih­rem Wohn­ort zu­stän­di­gen Aus­län­der­be­hör­de ei­nen Vor­spra­che­termin.
  • Wäh­rend des Ter­mins wer­den Ih­re Nach­wei­se ge­prüft und Ih­re Fin­ger­ab­drü­cke für den elek­tro­ni­schen Auf­ent­halts­ti­tel (eAT-Kar­te) ab­ge­nom­men. Die Be­hör­de sen­det Ih­ren An­trag an die Agen­tur für Ar­beit.
  • Die Agen­tur für Ar­beit gibt ei­ne Rück­mel­dung an die Aus­län­der­be­hör­de.
  • Wenn Ihr An­trag be­wil­ligt wird, be­auf­tragt die Aus­län­der­be­hör­de die Bun­des­dru­cke­rei, die eAT-Kar­te her­zu­stel­len 
  • Sie er­hal­ten per Post ei­ne Nach­richt, dass Ihr An­trag be­wil­ligt wur­de und die eaT-Kar­te her­ge­stellt wird, oder dass Ihr An­trag ab­ge­lehnt wur­de.
  • Da die eAT-Kar­te mit ei­ner On­line-Aus­weis­funk­ti­on ver­bun­den ist, müs­sen Sie sie per­sön­lich ab­ho­len.
  • Sie er­hal­ten per Post die In­for­ma­ti­on, dass Sie die eAT-Kar­te bei der Aus­län­der­be­hör­de ab­ho­len kön­nen.

et­wa 6 bis 8 Wo­chen

Be­an­tra­gung der Auf­ent­halts­er­laub­nis: min­des­tens 8 Wo­chen, be­vor Ihr Vi­sum oder Ih­re Auf­ent­halts­er­laub­nis ab­läuft.

Gül­tig­keit Ih­rer Auf­ent­halts­er­laub­nis:

  • so lan­ge wie Ihr Ar­beits­ver­trag, wenn Ihr Ar­beits­ver­trag we­ni­ger als 4 Jah­re gül­tig ist,
  • 4 Jah­re, wenn Ihr Ar­beits­ver­trag min­des­tens 4 Jah­re oder un­be­fris­tet gül­tig ist.

Aus­län­der­be­hör­de Ih­rer Stadt oder Ge­mein­de

Hot­line „Ar­bei­ten und Le­ben in Deutsch­land“ des Bun­des
Te­le­fon: +49 30 18151111
Ser­vice­zei­ten: Mon­tag bis Frei­tag von 8:00 bis 16:00 Uhr