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Na­vi­ga­ti­on

Recht­li­che Be­treu­ung: Auf­wen­dungs­er­satz für eh­ren­amt­li­che Be­treu­ung be­an­tra­gen

Die recht­li­che Be­treu­ung wird grund­sätz­lich eh­ren­amt­lich, mit­hin un­ent­gelt­lich ge­führt.

Der eh­ren­amt­li­che Be­treu­er/die eh­ren­amt­li­che Be­treue­rin hat ei­nen An­spruch auf Er­satz not­wen­di­ger Auf­wen­dun­gen so­wie auf Ver­lan­gen ei­nes ent­spre­chen­den Vor­schus­ses. Zu den not­wen­di­gen Auf­wen­dun­gen ge­hö­ren bei­spiels­wei­se Fahrt­kos­ten, Park­ge­büh­ren, Por­to­kos­ten, Te­le­fon­ge­büh­ren und Fo­to­ko­pie­kos­ten. Die Auf­wen­dun­gen kön­nen ein­zeln ab­ge­rech­net wer­den oder es kann ei­ne pau­scha­le Auf­wands­ent­schä­di­gung von 399 Eu­ro pro Jahr be­an­sprucht wer­den, un­ab­hän­gig da­von, in wel­cher Hö­he tat­säch­lich Auf­wen­dun­gen an­ge­fal­len sind. Wird nicht die pau­scha­le Ent­schä­di­gung ge­wählt, müs­sen die Auf­wen­dun­gen ein­zeln be­legt wer­den.

Hin­weis: Auch Be­treu­er oder Be­treue­rin­nen, die in­ner­halb ih­rer Fa­mi­lie ei­ne Be­treu­ung füh­ren, ha­ben An­spruch auf Auf­wen­dungs­er­satz.

Ei­ne Ver­gü­tung für die eh­ren­amt­li­che Be­treu­ung wird nur aus­nahms­wei­se ge­währt, wenn der Um­fang, die Schwie­rig­keit und die Be­deu­tung der Be­treu­ung es recht­fer­ti­gen und der Be­treu­te nicht mit­tel­los ist.

Den ent­spre­chen­den Be­trag kann der Be­treu­er oder die Be­treue­rin un­mit­tel­bar dem Ver­mö­gen des Be­treu­ten ent­neh­men, falls ein aus­rei­chen­des Ver­mö­gen vor­han­den und ihm die Ver­mö­gens­sor­ge über­tra­gen ist. Ist ihm die Ver­mö­gens­sor­ge nicht über­tra­gen, dann muss er die Fest­set­zung beim Be­treu­ungs­ge­richt be­an­tra­gen. Ist der Be­treu­te mit­tel­los, rich­tet sich der An­spruch ge­gen die Lan­des­kas­se.

So­fern die Be­treu­ung nicht im We­ge ei­ner eh­ren­amt­li­chen Be­treu­ung wer­den kann, wird ein Be­rufs­be­treu­er oder ei­ne Be­rufs­be­treue­rin ein­ge­setzt. Be­rufs­be­treu­er ha­ben ei­nen An­spruch auf Ver­gü­tung. Die Hö­he der Ver­gü­tung rich­tet sich nach dem Vor­mün­der- und Be­treu­er­ver­gü­tungs­ge­setz.

Hin­weis: Da der Be­treu­er oder die Be­treue­rin dem Be­treu­ten ge­gen­über für schuld­haf­te Pflicht­ver­let­zun­gen ein­ste­hen muss, ist es für ihn rat­sam, ei­ne Haft­pflicht­ver­si­che­rung ab­zu­schlie­ßen. Für den Per­so­nen­kreis, der in Meck­len­burg-Vor­pom­mern ei­ne eh­ren­amt­li­che Be­treu­ung führt, hat das Land ei­ne Sam­mel­haft­pflicht­ver­si­che­rung ab­ge­schlos­sen. Nä­he­res über die­se Ver­si­che­rung er­fah­ren Sie bei dem zu­stän­di­gen Amts­ge­richt (Ab­tei­lung für Be­treu­ungs­sa­chen).

Auf­stel­lung der Auf­wen­dun­gen (mit Be­le­gen)

Ist ei­ne ge­richt­li­che Fest­set­zung er­for­der­lich, muss die Auf­stel­lung der Auf­wen­dun­gen dem Be­treu­ungs­ge­richt schrift­lich vor­ge­legt wer­den. Die­ses setzt die Hö­he des aus­zu­zah­len­den Be­trags fest.

Er­satz­an­sprü­che müs­sen spä­tes­tens 15 Mo­na­te nach ih­rer Ent­ste­hung ge­richt­lich bei dem Be­treu­ungs­ge­richt gel­tend ge­macht wer­den.

Hin­weis: An­de­re Fris­ten kön­nen ge­richt­lich be­stimmt wer­den. Die pau­scha­le Auf­wands­ent­schä­di­gung muss spä­tes­tens drei Mo­na­te nach Ab­lauf des Jah­res, in wel­chem der An­spruch ent­steht, gel­tend ge­macht wer­den.