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Na­vi­ga­ti­on

Aus­bil­dungs­dul­dung: Ver­län­ge­rung be­an­tra­gen

Die Aus­bil­dungs­dul­dung wird grund­sätz­lich für die im Aus­bil­dungs­ver­trag be­stimm­te Dau­er der Aus­bil­dung er­teilt. Wenn Sie be­reits ab­se­hen kön­nen, dass Sie Ih­re Aus­bil­dung nicht in der ge­plan­ten Zeit ab­schlie­ßen kön­nen, müs­sen Sie die Ver­län­ge­rung der Aus­bil­dungs­dul­dung be­an­tra­gen.

Ei­ne Ver­län­ge­rung kann bei­spiels­wei­se in Be­tracht kom­men, wenn Sie die Ab­schluss­prü­fung nicht be­stehen.

Das Be­rufs­aus­bil­dungs­ver­hält­nis ver­län­gert sich in der Re­gel bis zur nächs­ten Wie­der­ho­lungs­prü­fung. Die Ver­län­ge­rung wird auch im Ver­zeich­nis der Be­rufs­aus­bil­dungs­ver­hält­nis­se ein­ge­tra­gen. Auf An­trag wird auch die Aus­bil­dungs­dul­dung für den Ver­län­ge­rungs­zeit­raum der Be­rufs­aus­bil­dung ver­län­gert.

Die Ver­län­ge­rung der Aus­bil­dungs­dul­dung ist dar­über hin­aus nach dem er­folg­rei­chen Ab­schluss ei­ner staat­lich an­er­kann­ten oder ver­gleich­bar ge­re­gel­ten As­sis­tenz- oder Hel­fer­aus­bil­dung für die Zeit der sich an­schlie­ßen­den qua­li­fi­zier­ten Be­rufs­aus­bil­dung er­for­der­lich.

Wird das Aus­bil­dungs­ver­hält­nis vor­zei­tig be­en­det oder ab­ge­bro­chen, er­lischt die Aus­bil­dungs­dul­dung.

In die­sem Fall kommt es dar­auf an, ob sich seit der Erst­be­an­tra­gung der Aus­bil­dungs­dul­dung et­was ge­än­dert hat (un­ter an­de­rem, ob die Aus­bil­dungs­platz­zu­sa­ge für die an­schlie­ßen­de Aus­bil­dung fort­be­steht und es sich wei­ter­hin um ei­nen so­ge­nann­ten „Man­gel­be­ruf“ han­delt).

Für die Dau­er der Gül­tig­keit der Aus­bil­dungs­dul­dung dür­fen Sie in Deutsch­land blei­ben und kön­nen nicht ab­ge­scho­ben wer­den.

  • Wi­der­spruch ge­gen die Ent­schei­dung der Aus­län­der­be­hör­de in­ner­halb ei­nes Mo­nats nach Be­kannt­ga­be
  • Kla­ge vor dem im Wi­der­spruchs­be­scheid ge­nann­ten Ge­richt, wenn dem Wi­der­spruch nicht ent­spro­chen wird
  • an­er­kann­tes Iden­ti­täts­do­ku­ment (zum Bei­spiel Rei­se­pass, Pas­sersatz, amt­li­cher Aus­weis mit Licht­bild, amt­li­che Do­ku­men­te aus dem Her­kunfts­staat wie Wehr­pass, Füh­rer­schein, Kon­su­lar­kar­te, Lais­sez-Pas­ser, Dienst­aus­weis oder Per­so­nen­stands­ur­kun­de mit Licht­bild)
  • ak­tu­el­les bio­me­tri­sches Fo­to im Pass­for­mat (45 x 35 mm)
  • bei be­trieb­li­chen Be­rufs­aus­bil­dun­gen:
    • ver­län­ger­ter Be­rufs­aus­bil­dungs­ver­trag
    • Nach­weis über die Ver­län­ge­rung des Ein­trags des Aus­bil­dungs­ver­tra­ges in das Ver­zeich­nis der Be­rufs­aus­bil­dungs­ver­hält­nis­se (zum Bei­spiel Be­stä­ti­gung der zu­stän­di­gen Hand­werks­kam­mer über die Ein­tra­gung oder den An­trag auf Ein­tra­gung)
  • bei ei­ner schu­li­schen Aus­bil­dung: Ver­län­ger­ter Ver­trag der Bil­dungs­ein­rich­tung mit Be­zeich­nung des Aus­bil­dungs­be­ru­fes
  • bei Min­der­jäh­rig­keit: Zu­stim­mung der Per­so­nen­sor­ge­be­rech­tig­ten zum ge­plan­ten Auf­ent­halt (Ein­ver­ständ­nis­er­klä­rung)
  • Die Do­ku­men­te und An­ga­ben müs­sen grund­sätz­lich in deut­scher Spra­che vor­ge­legt wer­den. Im Ein­zel­fall kann die Aus­län­der­be­hör­de we­ni­ger oder wei­te­re Nach­wei­se ver­lan­gen.
  • Sie kön­nen Ih­re Aus­bil­dung nicht er­folg­reich ab­schlie­ßen, möch­ten die­se zur Er­rei­chung des Aus­bil­dungs­ziels ver­län­gern oder ha­ben Ih­re As­sis­tenz und Hel­fer­aus­bil­dung er­folg­reich ab­ge­schlos­sen.
  • Sie ha­ben be­reits ei­nen Aus­bil­dungs­platz oder ei­nen sol­chen in Aus­sicht.
  • Es han­delt sich um ei­ne qua­li­fi­zier­te Be­rufs­aus­bil­dung.
  • Ih­re Iden­ti­tät ist ge­klärt oder Sie ha­ben er­folg­los, aber nach­weis­bar al­le zu­mut­ba­ren Maß­nah­men zur Klä­rung Ih­rer Iden­ti­tät un­ter­nom­men.
  • Sie ha­ben kei­ne Be­zü­ge zu ex­tre­mis­ti­schen oder ter­ro­ris­ti­schen Or­ga­ni­sa­tio­nen und un­ter­stüt­zen die­se auch nicht. Sie wur­den bis­her nicht we­gen ei­ner Straf­tat ver­ur­teilt. Es liegt kein Aus­wei­sungs­in­ter­es­se ge­gen Sie vor.
  • Wenn Sie das 18. Le­bens­jahr noch nicht voll­endet ha­ben, müs­sen die Per­so­nen­sor­ge­be­rech­tig­ten Ih­rem Auf­ent­halt in Deutsch­land zu­stim­men.

Kos­ten­hö­he (fix) Ge­bühr:

  • 58,00 EUR für die Aus­bil­dungs­dul­dung als Kle­be­eti­kett
  • 62,00 EUR für die Aus­bil­dungs­dul­dung mit Trä­ger­vor­druck

Be­mer­kung:

Für die Ver­län­ge­rung der Aus­bil­dungs­dul­dung kann die Aus­län­der­be­hör­de ei­ne Ge­bühr er­he­ben. Der Zeit­punkt so­wie die Form der Ge­büh­ren­er­he­bung so­wie der Be­zah­lung va­ri­ie­ren je nach Be­hör­de.

In be­stimm­ten Fäl­len kön­nen Ge­büh­ren­er­mä­ßi­gun­gen oder -be­frei­un­gen in Be­tracht kom­men (zum Bei­spiel wenn der Le­bens­un­ter­halt nicht oh­ne In­an­spruch­nah­me öf­fent­li­cher Leis­tun­gen ge­si­chert wer­den kann).

  • Die Ver­län­ge­rung der Aus­bil­dungs­dul­dung ist zu be­an­tra­gen, be­vor die Gül­tig­keit Ih­rer bis­he­ri­gen Aus­bil­dungs­dul­dung en­det.
  • In­for­mie­ren Sie sich, ob Ih­re Aus­län­der­be­hör­de die An­trags­stel­lung on­line er­mög­licht oder ein spe­zi­el­les An­trags­for­mu­lar vor­hält.
  • Ist die An­trags­stel­lung nur per­sön­lich mög­lich, ver­ein­ba­ren Sie ei­nen Ter­min in der Aus­län­der­be­hör­de. Im Fall der On­line-An­trags­stel­lung wird sich die Aus­län­der­be­hör­de nach Ein­gang Ih­res An­trags mit Ih­nen in Ver­bin­dung set­zen, um ei­nen Ter­min zu ver­ein­ba­ren.
  • Wäh­rend des Ter­mins wer­den Ih­re Iden­ti­tät und Ih­re Un­ter­la­gen ge­prüft (brin­gen Sie bit­te Ih­re Un­ter­la­gen, mög­lichst im Ori­gi­nal, mit zum Ter­min).
  • Wird Ih­rem An­trag ent­spro­chen, wird Ih­nen die neue Aus­bil­dungs­dul­dung mög­li­cher­wei­se noch im Ter­min aus­ge­hän­digt. Wird Ihr An­trag ab­ge­lehnt, er­hal­ten Sie ei­nen Ab­leh­nungs­be­scheid. In die­sem Fall darf die Aus­bil­dung nicht an­ge­tre­ten wer­den.

Die Be­ar­bei­tungs­dau­er kann je nach Aus­las­tung der Aus­län­der­be­hör­de un­ter­schied­lich sein. Da die Aus­bil­dungs­dul­dung in der Aus­län­der­be­hör­de her­ge­stellt wird, ist prin­zi­pi­ell ei­ne Aus­hän­di­gung im Rah­men des Vor­spra­che­termins mög­lich.

Die Ver­län­ge­rung soll­te recht­zei­tig vor Ab­lauf Ih­rer bis­he­ri­gen Aus­bil­dungs­dul­dung be­an­tragt wer­den.

Die Gül­tig­keit der Aus­bil­dungs­dul­dung rich­tet sich nach der ver­blei­ben­den Dau­er der Aus­bil­dung.

Die Aus­bil­dungs­dul­dung wird höchs­tens um ein Jahr ver­län­gert, wenn Aus­zu­bil­den­de die Ab­schluss­prü­fung nicht be­stehen, die Aus­bil­dung ver­län­gert wird und ein Nach­weis über den nächs­ten Prü­fungs­ter­min vor­liegt.

  • Nach er­folg­rei­chem Ab­schluss der Be­rufs­aus­bil­dung kann ei­ne Auf­ent­halts­er­laub­nis für zwei wei­te­re Jah­re in Be­tracht kom­men („3+2“-Re­ge­lung). Er­folgt kei­ne Über­nah­me durch den Aus­bil­dungs­be­trieb wird zu­nächst für sechs Mo­na­te ei­ne Dul­dung zur Ar­beits­su­che er­teilt.
  • Wird das Aus­bil­dungs­ver­hält­nis vor­zei­tig be­en­det oder ab­ge­bro­chen, er­lischt die Aus­bil­dungs­dul­dung. Für die Su­che nach ei­nem neu­en Aus­bil­dungs­platz kann ein­ma­lig ei­ne Dul­dung für sechs Mo­na­te er­teilt wer­den. Aus­bil­dungs­be­trie­be und Bil­dungs­ein­rich­tun­gen sind ver­pflich­tet, die Aus­län­der­be­hör­de in­ner­halb von zwei Wo­chen über den Ab­bruch der Aus­bil­dung zu un­ter­rich­ten.
  • Mit der Aus­bil­dungs­dul­dung sind kei­ne Aus­lands­rei­sen mög­lich.
  • Die Aus­bil­dungs­dul­dung er­lischt bei ei­ner Ver­ur­tei­lung, ei­ner Aus­wei­sung so­wie bei Er­lass ei­ner Ab­schie­bungs­an­ord­nung zur Ab­wehr ei­ner be­son­de­ren, ins­be­son­de­re ei­ner ter­ro­ris­ti­schen Ge­fahr.
  • Das Ver­fah­ren wird in der Re­gel in deut­scher Spra­che durch­ge­führt. Bei un­zu­rei­chen­den Deutsch­kennt­nis­sen emp­fiehlt es sich, mit ei­ner Per­son vor­zu­spre­chen, die als Über­set­zer auf­tre­ten kann.
  • Al­le ge­gen­über der Aus­län­der­be­hör­de ge­tä­tig­ten An­ga­ben soll­ten nach bes­tem Wis­sen und Ge­wis­sen rich­tig und voll­stän­dig sein, da­mit das An­lie­gen oh­ne grö­ße­re Ver­zö­ge­run­gen be­ar­bei­tet wer­den kann.
  • Un­rich­ti­ge oder un­voll­stän­di­ge An­ga­ben kön­nen das Ver­fah­ren ver­lang­sa­men und für die Be­trof­fe­nen von Nach­teil sein. Im Ernst­fall kön­nen un­rich­ti­ge oder un­voll­stän­di­ge An­ga­ben, die nicht recht­zei­tig ge­gen­über der Aus­län­der­be­hör­de ver­voll­stän­digt oder kor­ri­giert wer­den, die Rück­nah­me be­reits er­teil­ter Auf­ent­halts­rech­te, ei­ne Geld­stra­fe, ei­ne Frei­heits­stra­fe bis zu drei Jah­ren oder ei­ne Aus­wei­sung aus dem Bun­des­ge­biet zur Fol­ge ha­ben.
  • Auf­grund der Kom­ple­xi­tät des Auf­ent­halts­rechts dient die­se Be­schrei­bung le­dig­lich der In­for­ma­ti­on und ist nicht rechts­ver­bind­lich.

Für die Er­tei­lung der Auf­ent­halts­er­laub­nis ist die für den Wohn­sitz der an­trag­stel­len­den Per­son zu­stän­di­ge Aus­län­der­be­hör­de zu­stän­dig.