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Na­vi­ga­ti­on

Aus­fuhr­er­stat­tung Ge­wäh­rung

Wenn Sie Wa­ren in Dritt­län­der ex­por­tie­ren, kön­nen Sie un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen ei­ne Aus­fuhr­er­stat­tung be­an­tra­gen.

Für vie­le land­wirt­schaft­li­che Er­zeug­nis­se hat die Eu­ro­päi­sche Uni­on (EU) Prei­se fest­ge­legt, die über dem Welt­markt­ni­veau lie­gen. In­dus­tri­ell her­ge­stell­te Nah­rungs­mit­tel sind des­halb in der EU meist teu­rer als auf dem Welt­markt. Die Aus­fuhr­er­stat­tun­gen sol­len die­sen Preis­un­ter­schied aus­glei­chen. Sie sind ei­ne Sub­ven­ti­on.

Im Ja­nu­ar 2016 wur­de auf WTO-Ebe­ne im Rah­men der 10. Mi­nis­ter­kon­fe­renz ein welt­wei­ter um­fas­sen­der Ab­bau von Sub­ven­tio­nen be­schlos­sen. Im Vor­feld die­ser Ent­schei­dung hat die EU zum 1. Ja­nu­ar 2014 al­le Aus­fuhr­er­stat­tun­gen für land­wirt­schaft­li­che Er­zeug­nis­se ge­ne­rell auf null re­du­ziert. Der­zeit wer­den Aus­fuhr­er­stat­tun­gen nur noch in Kri­sen­fäl­len ge­zahlt, um die hei­mi­sche (Land-)Wirt­schaft bei un­vor­her­ge­se­he­nen Kri­sen­sze­na­ri­en zu stüt­zen.

Wenn im Kri­sen­fall ei­ne Aus­fuhr­er­stat­tung grö­ßer null fest­ge­setzt wird, dann er­folgt die­ses durch Fest­set­zungs­ver­ord­nun­gen. Die­se Ver­ord­nun­gen re­geln auch, in wel­chem der fol­gen­den Sek­to­ren ei­ne Er­stat­tung für die Aus­fuhr von land­wirt­schaft­li­chen Er­zeug­nis­sen ge­zahlt wer­den kann:

  • Ge­trei­de,
  • Reis,
  • Rind­fleisch,
  • Milch und Milch­er­zeug­nis­se,
  • Schwei­ne­fleisch,
  • Ei­er,
  • Ge­flü­gel­fleisch
  • Nicht-An­hang I-Wa­ren (al­so Pro­duk­te, die aus land­wirt­schaft­li­chen Er­zeug­nis­sen her­ge­stellt wur­den, zum Bei­spiel Back- und Süß­wa­ren). 

Wich­tig ist da­bei, dass die land­wirt­schaft­li­chen Pro­duk­te und Ver­ar­bei­tungs­pro­duk­te so­ge­nann­te Markt­ord­nungs­wa­ren sind.

Bit­te prü­fen Sie an­hand des KN-Codes Ih­rer Aus­fuhr­wa­re vor Ih­rem An­trag im Elek­tro­ni­schen Zoll­ta­rif (EZT) EZT-On­line, ob ei­ne Aus­fuhr­er­stat­tung für die be­stimm­te Wa­re ge­währt wird, die Sie ex­por­tie­ren möch­ten. Sie kön­nen den ak­tu­el­len Er­stat­tungs­satz auch bei Ih­rer Aus­fuhr­zoll­stel­le oder beim Haupt­zoll­amt Ham­burg-Jo­nas er­fra­gen.

EZT-On­line

  • Aus­fuhr­an­mel­dung (elek­tro­nisch über AT­LAS-Aus­fuhr – Au­to­ma­ti­sier­tes Ta­rif- und Lo­ka­les Zoll­ab­wick­lungs­sys­tem)
  • Aus­fuhr­li­zenz (An­trag über die  Bun­des­an­stalt für Land­wirt­schaft und Er­näh­rung - BLE)
  • Pro­duk­te und Ver­ar­bei­tungs­pro­duk­te
    • müs­sen Markt­ord­nungs­wa­ren sein
    • ge­sun­de und han­dels­üb­li­che Qua­li­tät ha­ben
    • ih­ren Ur­sprung in der EU ha­ben
  • Es muss ei­ne Aus­fuhr­li­zenz mit Vor­aus­fest­set­zung der Er­stat­tung vor­lie­gen (zu­stän­dig: BLE)
  • Nach­weis, dass die Wa­ren aus dem Uni­ons­ge­biet tat­säch­lich aus­ge­führt und - in den be­son­de­ren Fäl­len der nach Be­stim­mungs­land dif­fe­ren­zier­ten Aus­fuhr­er­stat­tung - in das je­wei­li­ge Be­stim­mungs­land ein­ge­führt wur­den.

Hin­weis: Für ei­ni­gen Wa­ren gibt es dar­über hin­aus­ge­hen­de Son­der­re­ge­lun­gen.

Be­vor Sie Aus­fuhr­er­stat­tung be­an­tra­gen kön­nen, müs­sen Sie Ih­re Fir­men­da­ten beim Haupt­zoll­amt Ham­burg-Jo­nas er­fas­sen las­sen (For­mu­lar Stamm­da­ten­er­fas­sung, Vor­druck 0923).

Den ge­ge­be­nen­falls spä­te­ren An­trag auf Aus­fuhr­er­stat­tung müs­sen Sie elek­tro­nisch stel­len:

  • Bit­te mel­den Sie Ih­re Wa­ren über das elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren "AT­LAS-Aus­fuhr" zur Aus­fuhr an. Da­für brau­chen Sie ent­we­der die (kos­ten­pflich­ti­ge) AT­LAS-Soft­ware oder das (kos­ten­lo­se) Pro­gramm IAA-PLUS. Zu­vor müs­sen Sie ei­ne EO­RI-Num­mer be­an­tra­gen. Die Aus­fuhr­an­mel­dung ist gleich­zei­tig der An­trag auf Aus­fuhr­er­stat­tung. Der Aus­fuhr­an­mel­dung sind al­le Un­ter­la­gen bei­zu­fü­gen, die für die Aus­fuhr­er­stat­tung re­le­vant sind (z.B. Ve­te­ri­när­zeug­nis­se, Ur­sprungs­er­klä­run­gen, Her­stel­ler­er­klä­run­gen).
  • Die Aus­fuhr­wa­ren füh­ren Sie der Zoll­stel­le vor, in de­ren Be­zirk die Gü­ter zur Aus­fuhr ver­la­den wer­den sol­len (Aus­fuhr­zoll­stel­le). Die Wa­re steht bis zum Ver­las­sen des EU-Zoll­ge­biets un­ter Zoll­kon­trol­le.
  • Sie müs­sen die Er­stat­tungs­wa­ren in­ner­halb von 60 Ta­gen nach An­nah­me der Aus­fuhr­an­mel­dung in un­ver­än­der­tem Zu­stand aus­füh­ren.
  • Das Haupt­zoll­amt Ham­burg-Jo­nas prüft Ih­re Aus­fuhr­an­mel­dung und al­le Un­ter­la­gen und zahlt nach Be­en­di­gung des Ver­fah­rens die Aus­fuhr­er­stat­tung. Es for­dert ggf. noch feh­len­de Un­ter­la­gen bei Ih­nen an und sen­det Ih­nen ei­nen schrift­li­chen Er­stat­tungs­be­scheid zu, wenn die Vor­aus­set­zun­gen für die Zah­lung der Aus­fuhr­er­stat­tung er­füllt sind.

Hin­weis: Falls das elek­tro­ni­sche Sys­tem tech­nisch nicht zur Ver­fü­gung steht, kön­nen Sie not­falls auch ein For­mu­lar ver­wen­den. Die For­mu­la­re wer­den im Aus­fall­ver­fah­ren AT­LAS zur Ver­fü­gung ge­stellt.

Bei frist­ge­rech­ter Vor­la­ge al­ler Nach­wei­se und Un­ter­la­gen: Cir­ca 1 Mo­nat für Prü­fung und Aus­zah­lung des Er­stat­tungs­an­spruchs.

Aus­fuhr der Wa­ren nach An­nah­me der Aus­fuhr­an­mel­dung: In­ner­halb von 60 Ta­gen