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Na­vi­ga­ti­on

Aus­nah­me vom Ver­bot der Mehr­ar­beit und vom Ver­bot der Nacht­ar­beit für schwan­ge­re oder stil­len­de Frau­en be­an­tra­gen

Es ist Ih­nen ver­bo­ten ei­ne schwan­ge­re oder stil­len­de Frau in Nacht­ar­beit oder Mehr­ar­beit zu be­schäf­ti­gen.

Au­ßer­dem dür­fen Sie schwan­ge­re oder stil­len­de Frau­en nicht in fol­gen­den Tä­tig­kei­ten be­schäf­ti­gen:

  • Flie­ß­ar­beit
  • Ak­kord­ar­beit
  • Sons­ti­ge Ar­bei­ten in de­nen ge­gen ein hö­he­res Ar­beits­tem­po ein hö­he­res Ent­gelt er­zielt wer­den kann

Da­für kön­nen Sie ei­ne Aus­nah­me durch die für Ar­beits­schutz zu­stän­di­ge Be­hör­de be­an­tra­gen.

Von Nacht­ar­beit ist die Re­de, wenn ei­ne Be­schäf­ti­gung zwi­schen 22 Uhr und 6 Uhr an­ge­strebt wird. Schwan­ge­re oder stil­len­de Frau­en in Aus­bil­dung sind von der Nacht­ar­beit aus­ge­schlos­sen.

Wenn Sie ei­ne schwan­ge­re oder stil­len­de Frau von 18 Jah­ren oder äl­ter be­schäf­ti­gen, wird von Mehr­ar­beit ge­spro­chen, wenn sie:

  • über 8,5 Stun­den täg­lich
  • über 90 Stun­den in der Dop­pel­wo­che (in­klu­si­ve Sonn­ta­ge)
  • die ver­trag­lich ver­ein­bar­te Wo­chen­ar­beits­zeit den Mo­nats­durch­schnitt über­stei­gend

ar­bei­tet.

Wenn Sie ei­ne schwan­ge­re oder stil­len­de Frau un­ter 18 Jah­ren be­schäf­ti­gen, wird von Mehr­ar­beit ge­spro­chen, wenn sie: 

  • über 8 Stun­den täg­lich
  • über 80 Stun­den in der Dop­pel­wo­che (in­klu­si­ve Sonn­ta­ge)
  • die ver­trag­lich ver­ein­bar­te Wo­chen­ar­beits­zeit den Mo­nats­durch­schnitt über­stei­gend

ar­bei­tet.

Sind ne­ben Ih­nen noch wei­te­re Ar­beit­ge­ber vor­han­den, ist die Ar­beits­zeit zu­sam­men­zu­rech­nen.

Wi­der­spruch

  • Ärzt­li­ches Zeug­nis
  • Zu­stim­men­de Er­klä­rung der schwan­ge­ren oder stil­len­den Frau. Die Frau kann Ih­re Er­klä­rung je­der­zeit wi­der­ru­fen.
  • Sie kön­nen den An­trag nur stel­len, wenn Sie Ar­beit­ge­be­rin oder Ar­beit­ge­ber sind.
  • Die schwan­ge­re oder stil­len­de Frau er­klärt sich aus­drück­lich da­zu be­reit.
  • Ein ärzt­li­ches Zeug­nis darf nicht ge­gen die Nacht-, Mehr-, Ak­kord- oder Flie­ß­ar­beit spre­chen.
  • Ei­ne un­ver­ant­wort­ba­re Ge­fähr­dung für die schwan­ge­re Frau durch Al­lein­ar­beit, Art der Ar­beit und das Ar­beits­tem­po ist aus­ge­schlos­sen.
  • Ei­ne un­ver­ant­wort­ba­re Ge­fähr­dung für das Kind durch Al­lein­ar­beit, Art der Ar­beit und das Ar­beits­tem­po ist aus­ge­schlos­sen.

Die Ge­büh­ren wer­den nach Auf­wand er­ho­ben. Er­kun­di­gen Sie sich bit­te in der für Ihr Bun­des­land zu­stän­di­gen Auf­sichts­be­hör­de über die an­fal­len­den Be­ar­bei­tungs­ge­büh­ren.

Die ge­nau­en Kos­ten wer­den im Nach­gang der Ge­neh­mi­gung fest­ge­stellt.
 

Ei­ne Be­wil­li­gung für die Aus­nah­me vom Ver­bot der Mehr-, der Nacht-, der Fließ- und der Ak­kord­ar­beit kön­nen Sie schrift­lich be­an­tra­gen.

Sie kön­nen die Ge­neh­mi­gung schrift­lich be­an­tra­gen:
-    Be­schrei­ben Sie da­für Ihr An­lie­gen form­los. 
-    Sen­den Sie Ih­ren An­trag an die ört­lich zu­stän­di­ge Be­hör­de für Ar­beits­schutz, ein­schlie­ß­lich der er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen und Nach­wei­se.
-    Sind er­for­der­li­che Un­ter­la­gen be­zie­hungs­wei­se In­for­ma­tio­nen für die Be­ar­bei­tung un­voll­stän­dig, wer­den Sie um­ge­hend von der Sach­be­ar­bei­tung kon­tak­tiert.
-    Die ört­lich zu­stän­di­ge Be­hör­de prüft die Un­ter­la­gen und die Ein­zel­fall­um­stän­de.
-    Im Fal­le ei­ner Ge­neh­mi­gung er­hal­ten Sie ei­nen Ge­neh­mi­gungs­be­scheid und erst ab die­sem Zeit­punkt darf die Frau be­schäf­tigt wer­den. Der Ge­neh­mi­gungs­be­scheid kann mit 
     Be­din­gun­gen hin­ter­legt wer­den, die bei der Be­schäf­ti­gung be­ach­tet wer­den müs­sen.
-    Sind die Vor­aus­set­zun­gen für die Ge­neh­mi­gung nicht er­füllt, er­hal­ten Sie ei­ne Ab­leh­nung. Sie be­kom­men ei­nen Ab­leh­nungs­be­scheid zu­ge­stellt.

Die Be­ar­bei­tungs­dau­er ist ab­hän­gig von der Ein­zel­fall­er­mitt­lung.

Der An­trag ist vor der Auf­nah­me der Be­schäf­ti­gung von der schwan­ge­ren oder stil­len­den Frau zu stel­len.

Die­ses Ver­fah­ren zur Be­wil­li­gung der Aus­nah­me vom Ver­bot der Mehr­ar­beit, der Nacht­ar­beit, der Flie­ß­ar­beit und der Ak­kord­ar­beit er­setzt nicht die Mit­tei­lung nach dem Mut­ter-schutz­ge­setz. Nut­zen Sie da­für die ent­spre­chend ver­füg­ba­ren For­mu­la­re.