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Na­vi­ga­ti­on

Auf­ent­halts­er­laub­nis bei Vor­lie­gen von sub­si­diä­rem Schutz be­an­tra­gen

Ist Ih­nen durch das Bun­des­amt für Mi­gra­ti­on und Flücht­lin­ge der sub­si­diä­re Schutz zu­er­kannt wor­den, be­an­tra­gen Sie die Er­tei­lung ei­ner Auf­ent­halts­er­laub­nis bei der für Sie zu­stän­di­gen Aus­län­der­be­hör­de.

Ih­nen ist ei­ne Auf­ent­halts­er­laub­nis zu er­tei­len (Rechts­an­spruch), wenn Sie vom Bun­des­amt für Mi­gra­ti­on und Flücht­lin­ge un­an­fecht­bar als sub­si­di­är Schutz­be­rech­tig­ter an­er­kannt wor­den sind. Ih­nen darf die Auf­ent­halts­er­laub­nis darf je­doch nicht er­teilt wer­den, wenn Sie auf Grund ei­nes be­son­ders schwer­wie­gen­den Aus­wei­sungs­in­ter­es­ses (z. B. Ver­ur­tei­lung we­gen ei­ner vor­sätz­li­che Straf­tat zu ei­ner Frei­heits- oder Ju­gend­stra­fe von min­des­tens zwei Jah­ren) aus­ge­wie­sen wor­den sind.

Bis zur Er­tei­lung der Auf­ent­halts­er­laub­nis gilt Ihr Auf­ent­halt kraft Ge­set­zes als er­laubt.

Die Auf­ent­halts­er­laub­nis be­rech­tigt Sie zur Aus­übung ei­ner Er­werbs­tä­tig­keit.

Sub­si­di­är Schutz­be­rech­tig­te er­hal­ten ei­ne Auf­ent­halts­er­laub­nis mit ein­jäh­ri­ger Gül­tig­keit, die für je­weils zwei Jah­re ver­län­gert wer­den kann. Nach frü­hes­tens fünf Jah­ren (die Zeit des Asyl­ver­fah­rens wird ein­ge­rech­net) kann ei­ne un­be­fris­te­te Nie­der­las­sungs­er­laub­nis er­teilt wer­den, so­fern Sie die Vor­aus­set­zun­gen da­für er­fül­len.

Sie un­ter­lie­gen für drei Jah­re ei­ner Wohn­sitz­auf­la­ge für das Bun­des­land, in wel­chem sie zur Durch­füh­rung des Asyl­ver­fah­rens zu­ge­wie­sen wor­den sind. Die Wohn­sitz­re­ge­lung fin­det kei­ne An­wen­dung oder kann auf­ge­ho­ben wer­den, wenn Sie, Ihr Ehe­gat­te, ein­ge­tra­ge­ner Le­bens­part­ner oder ein min­der­jäh­ri­ges Kind ei­ne so­zi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Be­schäf­ti­gung mit min­des­tens 15 Wo­chen­stun­den und ein Min­dest­ein­kom­men, das über dem mo­nat­li­chen Durch­schnitts­be­darf nach SGB liegt (der­zeit 723 Eu­ro), oder ei­ne Be­rufs­aus­bil­dung oder ein Stu­di­um auf­neh­men oder auf­ge­nom­men ha­ben. Die Be­schäf­ti­gungs­auf­nah­me muss zu­dem nach­hal­tig sein. Dies wird an­ge­nom­men, wenn Ihr Ar­beits­ver­hält­nis vor­aus­sicht­lich über drei Mo­na­te an­dau­ern wird.

Rechts­fol­gen:

Ih­nen ist die Er­werbs­tä­tig­keit er­laubt.

Sie ha­ben An­spruch auf So­zi­al­leis­tun­gen (Grund­si­che­rung für Ar­beits­su­chen­de oder Grund­si­che­rung im Al­ter oder bei Er­werbs­min­de­rung) und Kin­der­geld, El­tern­geld und Aus­bil­dungs­för­de­rung

Die Mög­lich­keit des Fa­mi­li­en­nach­zugs be­steht für Ih­re An­ge­hö­ri­gen, der so­ge­nann­ten Kern­fa­mi­lie – das sind der Ehe­gat­te, min­der­jäh­ri­ge le­di­ge Kin­der und El­tern von min­der­jäh­ri­gen Kin­dern, die oh­ne per­so­nen­sor­ge­be­rech­tig­tes El­tern­teil in Deutsch­land le­ben.

Der Nach­zug ist auf ins­ge­samt 1.000 Per­so­nen pro Mo­nat für das ge­sam­te Ge­biet der BRD be­grenzt und setzt vor­aus, dass ein hu­ma­ni­tä­rer Grund vor­liegt. Die Ent­schei­dung über die Nach­zugs­be­rech­ti­gung wird im Rah­men des Vi­sum­ver­fah­rens ge­trof­fen.

Sie ha­ben An­spruch auf Teil­nah­me am In­te­gra­ti­ons­kurs. Bei Er­tei­lung des Auf­ent­halts­ti­tels stellt die Aus­län­der­be­hör­de zu­gleich von Amts we­gen fest, ob ein An­spruch auf Teil­nah­me an ei­nem In­te­gra­ti­ons­kurs be­steht. So­weit dies der Fall ist, stellt sie Ih­nen ei­nen Be­rech­ti­gungs­schein aus. Gleich­zei­tig er­hal­ten sie auch ei­ne Lis­te der Kurs­trä­ger in Ih­rer Nä­he, bei dem Sie sich un­ter Vor­la­ge Ih­res Be­rech­ti­gungs­schei­nes an­mel­den kön­nen.

Ei­ne Nie­der­las­sungs­er­laub­nis kann Ih­nen er­teilt wer­den, wenn Sie

  • die Auf­ent­halts­er­laub­nis seit fünf Jah­ren be­sit­zen,
  • den Le­bens­un­ter­halt für sich und Ih­re Fa­mi­lie (Be­darfs­ge­mein­schaft) aus ei­ge­nem Ein­kom­men oh­ne In­an­spruch­nah­me öf­fent­li­cher Leis­tun­gen si­chern kön­nen,
  • min­des­tens 30 Mo­na­te Bei­trä­ge in die ge­setz­li­che Ren­ten­ver­si­che­rung oder in ei­ne an­de­re Ver­sor­gungs­ein­rich­tung mit ver­gleich­ba­ren Leis­tun­gen ge­zahlt ha­ben,
  • Ihr Auf­ent­halt nicht die In­ter­es­sen der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land ge­fähr­det oder be­ein­träch­tigt,
  • ei­ne Er­werbs­tä­tig­keit aus­üben dür­fen und al­le da­für er­for­der­li­chen Er­laub­nis­se be­sit­zen,
  • über aus­rei­chend Kennt­nis­se der deut­schen Spra­che (Ni­veau B1) ver­fü­gen,
  • über Grund­kennt­nis­se der Rechts- und Ge­sell­schafts­ord­nung und der Le­bens­ver­hält­nis­se im Bun­des­ge­biet ver­fü­gen und

über aus­rei­chen­den Wohn­raum für sich und Ih­re Fa­mi­lie ver­fü­gen.

§ 25 Abs. 2 Satz 1 2. Alt. Auf­en­thG

§ 4 Abs. 1 AsylG

§ 12a Auf­en­thG

§ 9 Auf­en­thG

§ 26 Auf­en­thG

§ 52 Abs. 3 Auf­enthV

§ 36a Auf­en­thG

§ 44 Auf­en­thG

§ 78 Auf­en­thG

§ 78a Auf­en­thG

  • Be­scheid des Bun­des­am­tes für Mi­gra­ti­on und Flücht­lin­ge über An­er­ken­nung als sub­si­di­är Schutz­be­rech­tig­ter
  • ak­tu­el­les bio­me­tri­sches Fo­to
  • Nach­wei­se der Iden­ti­tät, wenn vor­han­den z. B. Pass, ID Card, Ge­burts­ur­kun­de, Hei­rats­ur­kun­de, Staats­an­ge­hö­rig­keits­aus­weis
  • Vor­aus­set­zung für die Er­tei­lung der Auf­ent­halts­er­laub­nis ist die be­stands­kräf­ti­ge An­er­ken­nung des sub­si­diä­ren Schut­zes durch das Bun­des­amt für Mi­gra­ti­on und Flücht­lin­ge 
  • Vor­lie­gen ei­nes An­tra­ges auf Er­tei­lung ei­ner Auf­ent­halts­er­laub­nis
  • Es dür­fen kei­ne Ver­sa­gungs­grün­de vor­lie­gen.

Sie sind von der Ge­bühr zur Er­tei­lung ei­ner Auf­ent­halts­er­laub­nis be­freit.

Ih­ren Auf­ent­halts­ti­tel müs­sen Sie in der Re­gel per­sön­lich be­an­tra­gen

  • Ver­ein­ba­ren Sie mit der ört­lich zu­stän­di­gen Aus­län­der­be­hör­de ei­nen Vor­spra­che­termin. Sie kön­nen sich da­zu auch auf der je­wei­li­gen Web­site der Aus­län­der­be­hör­de über den Ab­lauf der Be­an­tra­gung in­for­mie­ren und wel­che Un­ter­la­gen Sie in wel­cher Form vor­le­gen müs­sen.
  • Wäh­rend Ih­res Ter­mins wer­den Ih­re Fin­ger­ab­drü­cke ge­nom­men.

Wenn Ih­rem An­trag statt­ge­ge­ben wird, be­auf­tragt die Aus­län­der­be­hör­de die Bun­des­dru­cke­rei, den elek­tro­ni­schen Auf­ent­halts­ti­tel her­zu­stel­len. Der Auf­ent­halts­ti­tel hat die Form ei­ner Scheck­kar­te mit elek­tro­ni­schen Zu­satz­funk­tio­nen.

Hin­sicht­lich der Dau­er des Ver­fah­rens bis zur Aus­hän­di­gung des Auf­ent­halts­ti­tels in­for­mie­ren Sie sich bei der zu­stän­di­gen Aus­län­der­be­hör­de.

Ih­nen wird in der Re­gel bei der An­trag­stel­lung auf Er­tei­lung ei­nes Auf­ent­halts­ti­tels von der zu­stän­di­gen Aus­län­der­be­hör­de die Dau­er des Ver­fah­rens mit­ge­teilt (et­wa 6 bis 8 Wo­chen).

Hin­weis: Die Auf­ent­halts­er­laub­nis wird als elek­tro­ni­scher Auf­ent­halts­ti­tel aus­ge­stellt.

Gül­tig­keit des Auf­ent­halts­ti­tel 1 Jahr,

wich­ti­ger Hin­weis: Be­an­tra­gen Sie recht­zei­tig vor Ab­lauf der Gül­tig­keit die Ver­län­ge­rung

Als an­er­kann­ter sub­si­di­är Schutz­be­rech­tig­ter wird Ih­nen kein Rei­se­aus­weis­für Flücht­lin­ge aus­ge­stellt.

Ih­nen kann auf An­trag ein Rei­se­aus­weis für Aus­län­der aus­ge­stellt wer­den, wenn Ih­nen die Be­schaf­fung ei­nes na­tio­na­len Pas­ses nicht zu­mut­bar ist. Ei­nem sub­si­di­är Schutz­be­rech­tig­ten ist ei­ne Vor­spra­che bei den na­tio­na­len Be­hör­den zwecks Er­lan­gung ei­nes na­tio­na­len Pas­ses nicht per se un­zu­mut­bar.

Ört­lich zu­stän­di­ge Aus­län­der­be­hör­de

Die für den Wohn­sitz des An­trag­stel­len­den zu­stän­di­ge Aus­län­der­be­hör­de.