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Na­vi­ga­ti­on

Be­fah­ren von Ge­wäs­sern, die nicht für die Schiff­fahrt be­stimmt sind: Zu­las­sung be­an­tra­gen

Schiff­bar - al­so für die Schiff­fahrt be­stimmt - sind die Bun­des­was­ser­stra­ßen und die ge­mäß § 2 Ab­satz 1 Was­ser­ver­kehrs- und Ha­fen­si­cher­heits­ge­setz (WV­Ha­SiG) des Lan­des für schiff­bar er­klär­ten Ge­wäs­ser. Die­se dür­fen mit Was­ser­fahr­zeu­gen, auch mit mo­tor­ge­trie­be­nen, un­ter Ein­hal­tung der schiff­fahrts- und ver­kehrs­recht­li­chen Be­stim­mun­gen be­fah­ren wer­den.
Die nicht schiff­ba­ren Ge­wäs­ser dür­fen ge­mäß § 3 WV­Ha­SiG durch je­der­mann für den Ver­kehr ge­nutzt wer­den, so­weit die­ses Ge­setz oder an­de­re Rechts­vor­schrif­ten kei­ne Ein­schrän­kun­gen ent­hal­ten. Das Lan­des­was­ser­ge­setz (LWaG) oder auch Ver­ord­nun­gen über die Fest­set­zung von Na­tur- oder Land­schafts­schutz­ge­bie­ten sind sol­che „an­de­ren Rechts­vor­schrif­ten“.

§ 21 Ab­satz 1 LWaG be­schränkt das Be­fah­ren von Ge­wäs­sern im Sin­ne ei­nes Ge­mein­ge­brauchs auf „klei­ne Fahr­zeu­ge oh­ne Mo­tor­kraft“ und auf klei­ne Was­ser­fahr­zeu­ge, die mit elek­tri­scher Mo­tor­kraft be­trie­ben wer­den, ei­ne Mo­tor­leis­tung von höchs­tens ei­nem Ki­lo­watt so­wie ei­ne Was­ser­ver­drän­gung von höchs­tens 1500 Ki­lo­gramm auf­wei­sen und höchs­tens ei­ne Ge­schwin­dig­keit von sechs Ki­lo­me­tern in der Stun­de er­rei­chen. In dem zu­letzt ge­nann­ten Fall (klei­ne Elek­tro­mo­tor­boo­te) gilt das aber nur, wenn der Fahr­zeug­füh­rer ei­nen gül­ti­gen Fi­sche­rei­schein und ei­ne An­gel­er­laub­nis für das zu be­fah­ren­de Ge­wäs­ser hat. Der Ge­mein­ge­brauch ist er­laub­nis­frei mög­lich.

Das Be­fah­ren der nicht schiff­ba­ren Ge­wäs­ser mit mo­tor­ge­trie­be­nen Was­ser­fahr­zeu­gen stellt kei­nen Ge­mein­ge­brauch dar. Die­ses Ver­hal­ten ist nach § 21 Ab­satz 7 LWaG zu­las­sungs­pflich­tig. Die Er­tei­lung der Zu­las­sung kann für ei­nen ein­zel­nen An­trag­stel­ler oder durch All­ge­mein­ver­fü­gung er­fol­gen und steht im pflicht­ge­mä­ßen Er­mes­sen der zu­stän­di­gen Be­hör­de. Die Zu­las­sung ist wi­der­ruf­lich und kann be­fris­tet wer­den. Die Be­hör­de muss u. a. prü­fen, ob was­ser­recht­li­che oder na­tur­schutz­recht­li­che Be­lan­ge der Zu­las­sung ent­ge­gen­ste­hen. Die Zu­las­sung ei­nes Ver­kehrs nach § 21 LWaG ver­pflich­tet nicht zur Her­stel­lung und Er­hal­tung ei­nes schiff­ba­ren Zu­stands des Ge­wäs­sers.

  • Wi­der­spruch
  • ver­wal­tungs­ge­richt­li­che Kla­ge nach er­folg­lo­sem Wi­der­spruch
  • Un­tä­tig­keits­kla­ge un­ter den Vor­aus­set­zun­gen des § 75 Ver­wal­tungs­ge­richts­ord­nung

Es ist ein An­trag er­for­der­lich, der u. a. An­ga­ben zum Was­ser­fahr­zeug ent­hält. Die wei­te­ren Ein­zel­hei­ten der An­trags­un­ter­la­gen sind im Vor­feld mit der un­te­ren Was­ser­be­hör­de bei den Land­krei­sen bzw. kreis­frei­en Städ­ten zu er­fra­gen.

Ein­zel­hei­ten sind mit der zu­stän­di­gen un­te­ren Was­ser­be­hör­de ab­zu­stim­men, da die Rah­men­be­din­gun­gen an den ein­zel­nen Ge­wäs­sern un­ter Um­stän­den sehr von­ein­an­der ab­wei­chen.

In­for­mie­ren Sie sich bei der Un­te­ren Was­ser­be­hör­de Ih­res Land­krei­ses oder Ih­rer kreis­frei­en Stadt über ei­ne even­tu­ell zu be­an­tra­gen­de Zu­las­sung.
Falls ei­ne Zu­las­sung er­for­der­lich wird, in­for­miert Sie die Un­te­re Was­ser­be­hör­de über die An­trag­stel­lung und das wei­te­re Vor­ge­hen.

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In­for­ma­tio­nen zu Was­ser­stra­ßen (sie­he Link):