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Na­vi­ga­ti­on

Be­frei­ung von der ers­ten oder zwei­ten Fremd­spra­chen­ver­pflich­tung we­gen vor­han­de­ner Fremd­spra­chen­kennt­nis­se be­an­tra­gen

Die Amts­spra­che des Her­kunfts­lan­des, so­fern kei­ne an­de­re Fremd­spra­che des Her­kunfts­lan­des er­lernt wur­de, kann nach Fest­stel­lung des Kennt­nis­stan­des als ers­te oder zwei­te schu­li­sche Fremd­spra­che (Pflicht- oder Wahl­pflicht­fach) an­er­kannt wer­den. Ent­spre­chen­de An­trä­ge auf ei­ne Fest­stel­lung­prü­fung kön­nen stel­len:

  • Schü­le­rin­nen und Schü­ler nicht­deut­scher Her­kunfts­spra­che
  • schul­pflich­ti­ge Spät­aus­sied­le­rin­nen und Spät­aus­sied­ler, die un­ter das Bun­des­ver­trie­be­nen­ge­setz fal­len
  • Schü­le­rin­nen und Schü­ler deut­scher Na­tio­na­li­tät, die ih­ren Schul­be­such über­wie­gend im Aus­land in der dor­ti­gen Amts­spra­che ab­sol­viert ha­ben und die Be­schu­lung in Deutsch­land fort­set­zen möch­ten. 

Der Nach­weis der Sprach­kennt­nis­se ist durch ei­ne schrift­li­che und münd­li­che Prü­fung zu er­brin­gen.

Um ge­gen die Ent­schei­dung vor­zu­ge­hen, kön­nen Sie Be­schwer­de bei der obers­ten Schul­be­hör­de ein­le­gen.

  • voll­stän­dig aus­ge­füll­ter und un­ter­schrie­be­ner An­trag auf Teil­nah­me an der Fest­stel­lungs­prü­fung
  • Stel­lung­nah­me der je­wei­li­gen Schu­le in Deutsch­land
  • in man­chen Fäl­len Zeug­nis­se im Ori­gi­nal zur zwei­ten Fremd­spra­che der Hei­mat­schul­be­hör­de des Her­kunfts­lan­des über durch­ge­hend 4 Jah­re
  • aus­rei­chen­de münd­li­che und schrift­li­che Sprach­kennt­nis­se in der je­wei­li­gen Amts­spra­che des Her­kunfts­lan­des
  • Nach­weis der Sprach­kennt­nis­se durch ei­ne schrift­li­che und münd­li­che Prü­fung durch ei­ne vom zu­stän­di­gen Schul­amt be­nann­te Prü­fe­rin oder ei­nen be­nann­ten Prü­fer

Bei Ein­tritt in Jahr­gangs­stu­fen 1 - 6:

  • Die Schü­le­rin oder der Schü­ler muss die ers­te Fremd­spra­che (in der Re­gel Eng­lisch) bei Be­darf mit be­son­de­rem För­der­un­ter­richt nach­ler­nen.

Bei Ein­tritt in Jahr­gangs­stu­fe 7 an Schu­len mit zwei Fremd­spra­chen:

  • Die Schü­le­rin oder der Schü­ler muss an ei­ner Bil­dungs­be­ra­tung durch die je­wei­li­ge Schu­le hin­sicht­lich der Wahl der zwei­ten Fremd­spra­che und der Be­deu­tung de­ren Nicht­wahl teil­neh­men. 

Spe­zi­el­le Vor­aus­set­zun­gen:

  • Im Ein­zel­fall muss ei­ne Schu­le ge­wählt wer­den, in der die Amts­spra­che des Her­kunfts­lan­des als ers­te oder zwei­te Fremd­spra­che (Pflicht- oder Wahl­pflicht­fach) an­ge­bo­ten wird, oder ei­ne Schul­zu­wei­sung muss vor­ge­nom­men wer­den.
  • Wenn der Schü­ler oder die Schü­le­rin die ers­te Fremd­spra­che bis zum En­de der Jahr­gangs­stu­fe 8 nicht im er­for­der­li­chen Um­fang ler­nen konn­te, kann ab der Jahr­gangs­stu­fe 9 die Amts­spra­che des Her­kunfts­lan­des nach Fest­stel­lung des Kennt­nis­stan­des als ers­te Fremd­spra­che (Pflicht­fach) an­er­kannt wer­den, wenn die­se Spra­che nicht an der auf­neh­men­den Schu­le an­stel­le der Fremd­spra­che (Pflicht­fach) an­ge­bo­ten wird.
  • Bei Ein­tritt in Gym­na­si­en, Abend­gym­na­si­en oder Fach­gym­na­si­en:
    • Er­fül­lung der Fremd­spra­chen­re­ge­lun­gen ge­mäß Ab­itur­ver­ord­nung
    • Be­leg der Kennt­nis von zwei Fremd­spra­chen
    • Teil­nah­me von min­des­tens durch­ge­hend vier Jah­ren am Un­ter­richt in ei­ner Fremd­spra­che
    • oder Ler­nen ei­ner neu­en Fremd­spra­che für die ge­sam­te Dau­er der gym­na­sia­len Ober­stu­fe mit 12 Stun­den pro Wo­che als Pflicht- oder  Wahl­pflicht­fach
  • Wenn der Schü­ler oder die Schü­le­rin im Se­kun­dar­be­reich I, ein­schlie­ß­lich der Jahr­gangs­stu­fe 10, vier Jah­re durch­ge­hend am Un­ter­richt in ei­ner zwei­ten Fremd­spra­che im Hei­mat­land teil­ge­nom­men hat und dies mit dem Zeug­nis der Hei­mat­schul­be­hör­de des Her­kunfts­lan­des be­legt wird, kann die Ver­pflich­tung zur Be­le­gung ei­ner zwei­ten Fremd­spra­che in der Ein­füh­rungs­pha­se ent­fal­len.
  • Schü­le­rin­nen und Schü­ler be­ruf­li­cher Schu­len wer­den nicht zu ei­ner Fest­stel­lungs­prü­fung zu­ge­las­sen, wenn sie die Mög­lich­keit hat­ten, fünf Jah­re am Fremd­spra­chen­un­ter­richt teil­zu­neh­men.
  • Mit Aus­nah­me der Fach­gym­na­si­en fin­den an den be­ruf­li­chen Schu­len Fest­stel­lungs­prü­fun­gen nur im Rah­men von Gleich­wer­tig­keits­re­ge­lun­gen zum Er­werb der Mitt­le­ren Rei­fe statt. Die in Aus­bil­dungs- und Prü­fungs­ord­nun­gen der be­ruf­li­chen Schu­len vor­ge­se­he­ne Ver­pflich­tung zur Teil­nah­me am be­rufs­be­zo­ge­nen Fremd­spra­chen­un­ter­richt bleibt von ei­ner Fest­stel­lungs­prü­fung un­be­rührt.

Sie wer­den durch die Schu­le be­ra­ten. Nach der Be­ra­tung stel­len Sie als er­zie­hungs­be­rech­tig­te Per­son oder als voll­jäh­ri­ge Schü­le­rin oder als voll­jäh­ri­ger Schü­ler ei­nen An­trag auf Teil­nah­me an der Fest­stel­lungs­prü­fung.
Der An­trag wird durch die Schu­le mit ei­ner Stel­lung­nah­me an das ört­lich zu­stän­di­ge Schul­amt oder die Schul­rä­tin oder den Schul­rat für be­ruf­li­che Schu­len zur Ent­schei­dung wei­ter­ge­lei­tet.
Der Be­scheid über die Zu­las­sung oder Nicht­zu­las­sung zur Fest­stel­lungs­prü­fung wird Ih­nen mit der Post zu­ge­stellt.
Das zu­stän­di­ge Schul­amt be­nennt ge­eig­ne­te Prü­fen­de zum Nach­weis der Sprach­kennt­nis­se.
Die Schü­le­rin oder der Schü­ler nimmt an ei­ner schrift­li­chen und münd­li­chen Sprach­prü­fung (Fest­stel­lungs­prü­fung) teil.
Das Er­geb­nis der Fest­stel­lungs­prü­fung wird schrift­lich be­schie­den.
Der Be­scheid über das Er­geb­nis ent­hält die No­te der Prü­fung und den Hin­weis, dass die Fest­stel­lungs­prü­fung auf dem Sprach­ni­veau B1 ab­ge­schlos­sen wur­de.

Das ge­sam­te Ver­fah­ren be­ginnt im No­vem­ber und en­det mit dem Be­scheid im dar­auf­fol­gen­den Schul­jahr.

Die An­trä­ge zur Fest­stel­lungs­prü­fung sind durch die be­auf­trag­te Lehr­kraft oder die Klas­sen­leh­re­rin oder den Klas­sen­leh­rer nach recht­zei­ti­ger In­for­ma­ti­on der Schü­le­rin­nen und Schü­ler über die Schul­lei­tung bis zum 15. No­vem­ber ei­nes je­den Jah­res dem ört­lich zu­stän­di­gen Schul­amt zu­zu­lei­ten.

Die No­te der Fest­stel­lungs­prü­fung ist zeug­nis­re­le­vant.