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Na­vi­ga­ti­on

Be­ra­tung zur Hil­fe in an­de­ren Le­bens­la­gen er­hal­ten

Die Hil­fe in an­de­ren Le­bens­la­gen (Leis­tun­gen des 9. Ka­pi­tels Zwölf­tes Buch So­zi­al­ge­setz­buch – SGB XII) kommt Hil­fe­su­chen­den in Si­tua­tio­nen wie Krank­heit, Be­hin­de­rung oder bei be­las­ten­den Le­bens­la­gen, die nicht al­lein be­wäl­tigt wer­den kön­nen, zu Gu­te. Die­se Hil­fen kön­nen auch Per­so­nen er­hal­ten, die für ih­ren Le­bens­un­ter­halt noch selbst sor­gen kön­nen, aber we­gen ei­ner be­son­de­ren Be­darfs­si­tua­ti­on auf die Hil­fe mit öf­fent­li­chen Mit­teln an­ge­wie­sen sind. Ent­schei­dend ist dann, ob ih­nen die Auf­brin­gung der Mit­tel aus Ein­kom­men und Ver­mö­gen zu­zu­mu­ten ist.

Zu den Hil­fen in an­de­ren Le­bens­la­gen zäh­len:

  • die Hil­fe zur Wei­ter­füh­rung des Haus­hal­tes (§ 70 SGB XII):
    an Per­so­nen mit ei­ge­nem Haus­halt oder bei Zu­sam­men­le­ben mit an­de­ren Haus­halts­an­ge­hö­ri­gen, wenn we­der sie selbst noch die an­de­ren Haus­halts­an­ge­hö­ri­gen den Haus­halt füh­ren kön­nen und die Wei­ter­füh­rung des Haus­hal­tes ge­bo­ten ist. Die Leis­tun­gen sol­len in der Re­gel nur vor­über­ge­hend er­bracht wer­den, au­ßer wenn da­durch die Un­ter­brin­gung in ei­ner sta­tio­nä­ren Ein­rich­tung ver­mie­den oder auf­ge­scho­ben wer­den kann. Sie um­fas­sen die per­sön­li­che Be­treu­ung von Haus­halts­an­ge­hö­ri­gen so­wie die sons­ti­ge zur Wei­ter­füh­rung des Haus­halts er­for­der­li­che Tä­tig­keit und kön­nen auch durch Über­nah­me der an­ge­mes­se­nen Kos­ten für ei­ne vor­über­ge­hen­de an­der­wei­ti­ge Un­ter­brin­gung von Haus­halts­an­ge­hö­ri­gen er­bracht wer­den, wenn die­se Un­ter­brin­gung in be­son­de­ren Fäl­len ne­ben oder statt der Wei­ter­füh­rung des Haus­halts ge­bo­ten ist
  • die Al­ten­hil­fe (§ 71 SGB XII):
    um Schwie­rig­kei­ten, die durch das Al­ter ent­ste­hen, zu ver­hü­ten, zu über­win­den oder zu mil­dern und äl­te­ren Men­schen die Teil­nah­me am ge­sell­schaft­li­chen Le­ben zu er­mög­li­chen (z. B. durch die Be­schaf­fung ei­ner al­ten­ge­rech­ten Woh­nung, Be­ra­tung und Un­ter­stüt­zun­gen bei der In­an­spruch­nah­me al­ters­ge­rech­ter Diens­te oder der Auf­nah­me in ei­ne Ein­rich­tung, Be­ra­tung und Un­ter­stüt­zung im Vor- und Um­feld von Pfle­ge, ins­be­son­de­re in al­len Fra­gen des An­ge­bots an Wohn­for­men bei Un­ter­stüt­zungs-, Be­treu­ungs- oder Pfle­ge­be­darf so­wie an Diens­ten, die Be­treu­ung oder Pfle­ge leis­ten, Be­ra­tung und Un­ter­stüt­zung in al­len Fra­gen der In­an­spruch­nah­me al­ters­ge­rech­ter Diens­te).
  • die Blin­den­hil­fe (§ 72 SGB XII):
    für blin­de Men­schen zum Aus­gleich von Mehr­auf­wen­dun­gen we­gen der Blind­heit, so­weit sie kei­ne gleich­ar­ti­gen Leis­tun­gen nach an­de­ren Rechts­vor­schrif­ten (z. B. Lan­des­blin­den­geld) er­hal­ten oder (bei nach­ge­wie­se­ner Be­dürf­tig­keit) als Er­gän­zung des Lan­des­blin­den­gel­des.
    Es gel­ten u. a. be­son­de­re Re­ge­lun­gen hin­sicht­lich der An­rech­nung von häus­li­chen Pfle­ge­leis­tun­gen in den Pfle­ge­gra­den 2 bis 5 auf die Leis­tun­gen der Blin­den­hil­fe.
  • die Hil­fe in sons­ti­gen Le­bens­la­gen (§ 73 SGB XII):
    durch die Ge­wäh­rung von Geld­leis­tun­gen als Bei­hil­fe oder als Dar­le­hen, wenn der Ein­satz öf­fent­li­cher Mit­tel ge­recht­fer­tigt ist.
  • die Be­stat­tungs­kos­ten (§ 74 SGB XII):
    durch Über­nah­me der er­for­der­li­chen Kos­ten für ei­ne Be­stat­tung, so­weit sie von den zur Be­stat­tung ver­pflich­te­ten Per­so­nen (z. B. Er­ben) nicht selbst ge­tra­gen wer­den kön­nen.

Un­ter Be­ach­tung der (so­zi­al)da­ten­schutz­recht­li­chen Be­stim­mun­gen sind für die je­wei­li­ge Hil­fe­art ggf. er­for­der­lich:

  • So­zi­al­hil­fe­an­trag (zur ent­spre­chen­den Leis­tung)
  • Per­so­nal­aus­weis oder Rei­se­pass (oder sons­ti­ge Do­ku­men­te, die die Per­son zwei­fels­frei aus­wei­sen kön­nen)
  • Ein­kom­mens- und Ver­mö­gens­nach­wei­se
  • Nach­weis über Bank­ver­bin­dung

Bei der  Über­nah­me von Be­stat­tungs­kos­ten sind zu­sätz­lich min­des­tens vor­zu­le­gen:

  • Ster­be­ur­kun­de
  • Kos­ten­nach­wei­se über die Be­stat­tung vom Ster­be­in­sti­tut und der Fried­hofs­ver­wal­tung

Über die im Ein­zel­fall er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen in­for­miert der zu­stän­di­ge Trä­ger der So­zi­al­hil­fe.

Ein An­spruch auf Hil­fe in an­de­ren Le­bens­la­gen kann be­stehen, wenn der An­trag­stel­ler ins­be­son­de­re

●   die Kos­ten nicht aus ei­ge­nen Mit­teln, ins­be­son­de­re aus Ein­kom­men und Ver­mö­gen, auf­brin­gen kann und

●   sei­nen ge­wöhn­li­chen Auf­ent­halt in der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land hat.

Be­ra­tungs­ter­min ver­ein­ba­ren

Ein­zel­fall­ab­hän­gig