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Na­vi­ga­ti­on

Berg­bau: Er­laub­nis be­an­tra­gen

Für die Auf­su­chung berg­frei­er Bo­den­schät­ze ist ei­ne berg­recht­li­che Er­laub­nis er­for­der­lich. Berg­frei sind z. B. Erd­gas und Erd­öl, Stein- und Braun­koh­le, Ka­li­sal­ze und auch al­le Me­tal­ler­ze.

Die Er­laub­nis ge­währt dem In­ha­ber das aus­schlie­ß­li­che Recht zur Auf­su­chung ei­nes berg­frei­en Bo­den­schat­zes in­ner­halb ei­nes be­stimm­ten Fel­des (Er­laub­nis­feld).


Es gibt drei Ar­ten von berg­recht­li­chen Er­laub­nis­sen:

  • Er­laub­nis zu ge­werb­li­chen Zwe­cken (aus­schlie­ß­li­ches Recht, um La­ger­stät­ten zu ent­de­cken und ih­re Aus­deh­nung fest­zu­stel­len)
  • Er­laub­nis zur gro­ßräu­mi­gen Auf­su­chung (um Kenn­wer­te von mög­li­chen Vor­kom­men zu er­mit­teln)
  • Er­laub­nis zu wis­sen­schaft­li­chen Zwe­cken (aus­schlie­ß­lich für wis­sen­schaft­li­che Zwe­cke)

Die berg­recht­li­che Er­laub­nis kann von ei­nem Rechts­in­ha­ber auf ei­nen an­de­ren über­tra­gen so­wie ver­län­gert oder auf­ge­ho­ben wer­den. Er­laub­nis­se, die nicht ent­spre­chend dem Ar­beits­pro­gramm ge­nutzt wer­den, kön­nen von der Berg­be­hör­de auch wi­der­ru­fen wer­den.

Für die Um­set­zung der ge­plan­ten Maß­nah­men ist zu­sätz­lich ein Be­triebs­plan er­for­der­lich, des­sen Zu­las­sung bei der Berg­be­hör­de be­an­tragt wer­den muss.

  • An­ga­ben zur Ge­schäfts­füh­rung so­wie Fir­men­be­zeich­nung und -sitz,
  • der Han­dels­re­gis­ter­aus­zug ist die Art der Bo­den­schät­ze, die auf­ge­sucht wer­den sol­len, zu be­zeich­nen.
  • Das Feld ist in ei­ner Kar­te dar­zu­stel­len. Die Art der Dar­stel­lung und Aus­ge­stal­tung des La­ge­ris­ses er­gibt sich aus der Un­ter­la­gen­berg­ver­ord­nung.
  • Der An­trag­stel­ler muss sich ver­pflich­ten, die Er­geb­nis­se der Auf­su­chung un­ver­züg­lich nach ih­rem Ab­schluss, spä­tes­tens beim Er­lö­schen der Er­laub­nis, der Berg­be­hör­de be­kannt zu ge­ben.
  • Fer­ner ist ein Nach­weis ggf. mit Hil­fe ei­ner gut­ach­ter­li­chen Stel­lung­nah­me ei­nes Sach­ver­stän­di­gen er­for­der­lich, dass die ent­deck­ten Bo­den­schät­ze nach ih­rer La­ge und Be­schaf­fen­heit ge­winn­bar sind. Hier­zu sind An­ga­ben über den In­halt, die Be­schaf­fen­heit, die Tie­fen­la­ge der La­ger­stät­te und die tech­ni­schen Ge­win­nungs­mög­lich­kei­ten er­for­der­lich. Ge­ge­be­nen­falls kommt auch die gut­ach­ter­li­che Stel­lung­nah­me ei­nes Sach­ver­stän­di­gen in Be­tracht
  • Bei ei­ner Er­laub­nis zu wis­sen­schaft­li­chen Zwe­cken oder zur gro­ßräu­mi­gen Auf­su­chung muss sich der An­trag­stel­ler ver­pflich­ten, In­ha­ber von Berg­bau­be­rech­ti­gun­gen an der Auf­su­chung im be­an­trag­ten Feld zu be­tei­li­gen.
  • Zu­dem ist ein Ar­beits­pro­gramm er­for­der­lich. In die­sem muss dar­ge­legt wer­den, dass die ge­plan­ten Auf­su­chungs­ar­bei­ten aus­rei­chend sind und in ei­nem an­ge­mes­se­nen Zeit­raum durch­ge­führt wer­den. Das vor­ge­leg­te Ar­beits­pro­gramm ist ein zen­tra­les Kri­te­ri­um für die Ent­schei­dung über die Er­laub­nis. Auf frü­her durch­ge­führ­te Auf­su­chungs­ar­bei­ten soll­te Be­zug ge­nom­men wer­den.
  • In Ab­hän­gig­keit vom ge­plan­ten zeit­li­chen Ab­lauf der Auf­su­chungs­ar­bei­ten ist der Zeit­raum an­zu­ge­ben, für den die Er­laub­nis be­an­tragt wird, der fünf Jah­re nicht über­schrei­ten darf.
  • Der Nach­weis der tech­ni­schen Leis­tungs­fä­hig­keit kann bei­spiels­wei­se wie folgt er­bracht wer­den, in­dem die berg­bau­li­chen Tä­tig­kei­ten in den letz­ten fünf Jah­ren be­schrie­ben wer­den oder durch ei­ne Er­klä­rung, aus der die ver­füg­ba­ren Ge­rä­te und tech­ni­sche Aus­rüs­tun­gen her­vor­ge­hen.
  • Die fi­nan­zi­el­le Leis­tungs­fä­hig­keit kann in der Re­gel durch An­ga­ben dar­über, in­wie­weit die Auf­wen­dun­gen aus Ei­gen­mit­teln, aus Kre­di­ten oder Zu­schüs­sen der öf­fent­li­chen Hand fi­nan­ziert wer­den mit der Er­klä­rung, dass die Mit­tel auch für die Wie­der­nutz­bar-ma­chung der Ober­flä­che ver­füg­bar sind, nach­ge­wie­sen wer­den. Die An­ga­ben sind glaub­haft zu ma­chen. Ge­ge­be­nen­falls kön­nen Bi­lan­zen, Bank­aus­künf­te, Kre­dit­zu­sa­gen und der­glei­chen bei­ge­fügt wer­den die dem Ar­beits­pro­gramm ent­spre­chen müs­sen.
  • In­ter­es­sier­te Un­ter­neh­men müs­sen bei der Berg­be­hör­de ei­nen An­trag zur Ge­neh­mi­gung ein­rei­chen. Die­ser An­trag ent­hält In­for­ma­tio­nen über
    • das Un­ter­neh­men,
    • die Grö­ße des an­ge­streb­ten Auf­su­chungs­ge­bie­tes (u.a. Kar­ten­ma­te­ri­al),
    • das ge­plan­te Ar­beits­pro­gramm mit An­ga­ben zum zeit­li­chen Ab­lauf, d
    • en ge­schätz­ten Kos­ten so­wie
    • den vor­ge­se­he­nen tech­ni­schen Maß­nah­men.
  • Das Un­ter­neh­men muss schrift­lich nach­wei­sen, dass es fi­nan­zi­ell und fach­lich in der La­ge ist, ei­ne berg­bau­li­che Auf­su­chung so­wie an­schlie­ßen­de Roh­stoff­för­de­rung durch­zu­füh­ren.

Der Ge­büh­ren­rah­men für ei­ne Er­laub­nis für ge­werb­li­che Zwe­cke be­trägt zwi­schen 500,00 und 5.000,00 Eu­ro, für wis­sen­schaft­li­che Zwe­cke zwi­schen 300,00 und 1.000,00 Eu­ro.

Bei der Fest­set­zung der Ge­bühr wird im Ein­zel­fall der Ver­wal­tungs­auf­wand und die Be­deu­tung, der wirt­schaft­li­che Wert oder der sons­ti­ge Nut­zen der Amts­hand­lung be­rück­sich­tigt.

Stel­len Sie bit­te für Ih­ren An­trag die er­for­der­li­chen Nach­wei­se zu­sam­men. Rei­chen Sie die An­trags­un­ter­la­gen bit­te voll­stän­dig und un­ter­schrie­ben bei der Berg­be­hör­de ein.

In dem Prü­fungs­ver­fah­ren wer­den Trä­ger öf­fent­li­cher Be­lan­ge, wie zum Bei­spiel die Land­krei­se und Kom­mu­nen, be­tei­ligt. Da­bei stellt die Berg­be­hör­de un­ter an­de­rem fest, ob öf­fent­li­che In­ter­es­sen ei­ne Auf­su­chung bzw. För­de­rung im ge­sam­ten zu­zu­tei­len­den bzw. be­an­trag­ten Feld aus­schlie­ßen.

Für die Er­laub­nis ist die elek­tro­ni­sche Form ist aus­ge­schlos­sen. Der Er­laub­nis­be­scheid zur Auf­su­chung berg­frei­er Roh­stof­fe er­hal­ten Sie in je­dem Fall schrift­lich. Des­halb müs­sen Sie die Kar­ten und Ris­se, die Teil des Er­laub­nis­be­schei­des sind, auch schrift­lich ein­rei­chen.

Die Be­schei­de wer­den nor­ma­ler­wei­se in­ner­halb von zwei bis drei Mo­na­ten nach En­de der Stel­lung­nah­me­frist zu­ge­stellt.

Die Auf­su­chung muss in­ner­halb ei­nes Jah­res nach Er­tei­lung der Er­laub­nis auf­ge­nom­men wer­den. Die plan­mä­ßi­ge Auf­su­chung darf nicht län­ger als ein Jahr un­ter­bro­chen wer­den. An­dern­falls ist die Er­laub­nis von der Berg­be­hör­de zu wi­der­ru­fen.

Die Er­geb­nis­se der Auf­su­chung sind un­ver­züg­lich nach ih­rem Ab­schluss oder beim Er­lö­schen der Er­laub­nis der Berg­be­hör­de auf Ver­lan­gen mit­zu­tei­len.

Die Er­laub­nis wird von der Berg­be­hör­de auf höchs­tens fünf Jah­re be­fris­tet. Sie soll um je­weils drei Jah­re ver­län­gert wer­den, so­weit das Er­laub­nis­feld trotz plan­mä­ßi­ger, mit der zu­stän­di­gen Be­hör­de ab­ge­stimm­ter Auf­su­chung noch nicht aus­rei­chend un­ter­sucht wer­den konn­te. Da­her soll­ten Sie recht­zei­tig vor Ab­lauf der Frist ei­ne Ver­län­ge­rung be­an­tra­gen, wenn die Vor­aus­set­zun­gen er­füllt wer­den.

Mit Er­halt der Er­laub­nis ver­pflich­tet sich das Un­ter­neh­men:

  • zur Durch­füh­rung von Un­ter­su­chun­gen, wie die­se im An­trag be­schrie­ben und ge­neh­migt wur­den (sog. Ar­beits­pro­gramm).
  • zur zeit­li­chen Ter­mi­nie­rung der Ak­ti­vi­tä­ten, wie die­se im Ar­beits­pro­gramm auf­ge­führt wur­den.
  • zur Of­fen­le­gung der fi­nan­zi­el­len Leis­tungs­fä­hig­keit ge­gen­über der Berg­be­hör­de.
  • zur Be­reit­stel­lung der Er­geb­nis­se in Form von Jah­res­be­rich­ten und ei­nes End­be­rich­tes ge­gen­über der Berg­be­hör­de.

Für die Auf­su­chung zu ge­werb­li­chen Zwe­cken hat der In­ha­ber der Er­laub­nis zu­dem jähr­lich ei­ne Fel­de­s­ab­ga­be zu ent­rich­ten.

Für die Ein­hal­tung der Ge­set­ze und Ver­ord­nun­gen so­wie der Ne­ben­be­stim­mun­gen ist der Un­ter­neh­mer ver­ant­wort­lich. Der Un­ter­neh­mer kann be­stimm­te Pflich­ten und Be­fug­nis­se auf ver­ant­wort­li­che Per­so­nen über­tra­gen.

Die Er­tei­lung ei­ner Er­laub­nis be­rech­tigt den An­trag­stel­ler noch nicht zu tat­säch­li­chen Er­kun­dungs- bzw. Ab­bau­ar­bei­ten. Für tech­ni­sche Maß­nah­men sind zu­ge­las­se­ne berg­recht­li­che Be­triebs­plä­ne not­wen­dig. Über die­se Be­triebs­plä­ne ent­schei­det die Berg­be­hör­de auf der Grund­la­ge des Bun­des­berg­ge­set­zes (BBergG) und des Ver­wal­tungs­ver­fah­rens­ge­set­zes (VwVfG) un­ter Be­tei­li­gung der be­trof­fe­nen Ge­mein­den als Pla­nungs­trä­ger so­wie der in ih­rem Auf­ga­ben­be­reich be­rühr­ten Be­hör­den. Da­bei wer­den auch Um­welt­be­lan­ge auf­grund des Um­welt­rech­tes, wie z. B. Was­ser­recht, Na­tur­schutz­recht, Im­mis­si­ons­schutz­recht be­wer­tet.

Die Er­laub­nis ist ein aus­schlie­ß­li­ches Recht ge­gen­über Drit­ten, d.h. nie­mand au­ßer dem Er­laub­nis­in­ha­ber darf für den er­teil­ten Bo­den­schatz Auf­su­chungs­maß­nah­men in die­sem Feld durch­füh­ren.

Für das Ver­ga­be­ver­fah­ren hat der Ge­setz­ge­ber fest­ge­legt, dass kei­ne Öf­fent­lich­keit be­tei­ligt wird. Erst nach Er­tei­lung des Be­scheids, darf die Berg­be­hör­de die Öf­fent­lich­keit in­for­mie­ren.