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Na­vi­ga­ti­on

Bür­ger­ent­scheid nach er­folg­rei­chem Bür­ger­be­geh­ren durch­füh­ren

Wich­ti­ge Ent­schei­dun­gen in An­ge­le­gen­hei­ten des ei­ge­nen Wir­kungs­krei­ses kön­nen statt durch Be­schluss der Ge­mein­de­ver­tre­tung oder des Kreis­ta­ges durch die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger selbst ge­trof­fen wer­den.
Bei ei­nem sol­chen Bür­ger­ent­scheid ist die ge­stell­te Fra­ge in dem Sin­ne ent­schie­den, in dem sie von der Mehr­heit der gül­ti­gen Stim­men be­ant­wor­tet wur­de, so­fern die­se Mehr­heit min­des­tens 25 Pro­zent der Stimm­be­rech­tig­ten be­trägt.

Bei Stim­men­gleich­heit gilt die Fra­ge als mit Nein be­ant­wor­tet. Ist die er­for­der­li­che Mehr­heit nicht er­reicht wor­den, hat die Ge­mein­de­ver­tre­tung oder der Kreis­tag die An­ge­le­gen­heit zu ent­schei­den.

Wich­ti­ge Ent­schei­dun­gen in An­ge­le­gen­hei­ten des ei­ge­nen Wir­kungs­krei­ses kön­nen statt durch Be­schluss der Ge­mein­de­ver­tre­tung oder des Kreis­ta­ges durch die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger selbst ge­trof­fen wer­den.

Ein Bür­ger­ent­scheid fin­det nicht statt über die in­ne­re Or­ga­ni­sa­ti­on der Ver­wal­tung, über die Rechts­ver­hält­nis­se der für die Ge­mein­de oder den Land­kreis haupt- oder eh­ren­amt­lich tä­ti­gen Per­so­nen, über Ent­schei­dun­gen im Rah­men des ge­meind­li­chen oder kreis­li­chen Haus­halts-, Rech­nungs­prü­fungs- und Ab­ga­ben­we­sens und in die­sem Rah­men auch Ent­schei­dun­gen über Ent­gel­te und kom­mu­na­le Be­trie­be, über Ent­schei­dun­gen nach § 36 des Bau­ge­setz­bu­ches, über die Auf­stel­lung, Än­de­rung und Auf­he­bung von Bau­leit­plä­nen so­wie über sons­ti­ge An­ge­le­gen­hei­ten, die im Rah­men ei­nes Plan­fest­stel­lungs­ver­fah­rens oder ei­nes förm­li­chen Ver­wal­tungs­ver­fah­rens mit Öf­fent­lich­keits­be­tei­li­gung oder ei­nes ab­fall­recht­li­chen, im­mis­si­ons­schutz­recht­li­chen, was­ser­recht­li­chen oder ver­gleich­ba­ren Zu­las­sungs­ver­fah­rens zu ent­schei­den sind, über die Be­tei­li­gung an kom­mu­na­ler Zu­sam­men­ar­beit, über Sat­zun­gen, durch die ein An­schluss- oder Be­nut­zungs­zwang ge­re­gelt wird, so­wie über An­trä­ge, die ein ge­setz­wid­ri­ges Ziel ver­fol­gen.

Bei ei­nem Bür­ger­ent­scheid ist die ge­stell­te Fra­ge in dem Sin­ne ent­schie­den, in dem sie von der Mehr­heit der gül­ti­gen Stim­men be­ant­wor­tet wur­de, so­fern die­se Mehr­heit min­des­tens 25 Pro­zent der Stimm­be­rech­tig­ten be­trägt. Bei Stim­men­gleich­heit gilt die Fra­ge als mit Nein be­ant­wor­tet. Ist die er­for­der­li­che Mehr­heit nicht er­reicht wor­den, hat die Ge­mein­de­ver­tre­tung oder der Kreis­tag die An­ge­le­gen­heit zu ent­schei­den.
 

Ge­büh­ren oder Aus­la­gen wer­den von der Ge­mein­de oder dem Land­kreis für die Durch­füh­rung ei­nes Bür­ger­ent­schei­des nicht er­ho­ben.

Die Ge­mein­de­ver­tre­tung oder der Kreis­tag fasst den Be­schluss über die Durch­füh­rung ei­nes Bür­ger­ent­schei­des und ent­schei­det dar­über, ob der Bür­ger­ent­scheid als Ab­stim­mung in Ab­stim­mungs­räu­men, im Rah­men ei­ner Ein­woh­ner­ver­samm­lung oder als rei­ne Brief­ab­stim­mung durch­ge­führt wer­den soll. Die Ge­mein­de macht frü­hes­tens sechs und spä­tes­tens zwei Wo­chen vor dem Be­ginn des Bür­ger­ent­scheids die zu ent­schei­den­de Fra­ge, die Art der Durch­füh­rung des Bür­ger­ent­scheids, den Ab­stim­mungs­zeit­raum so­wie die Vor­aus­set­zun­gen für die Stimm­be­rech­ti­gung und die Stimm­ab­ga­be öf­fent­lich be­kannt. Statt der öf­fent­li­chen Be­kannt­ga­be der Stimm­be­zir­ke und Ab­stim­mungs­räu­me kann die Ge­mein­de die Stimm­be­rech­tig­ten hier­über schrift­lich be­nach­rich­ti­gen.

Die von den Ge­mein­de- oder Land­kreis­or­ga­nen ver­tre­te­ne Auf­fas­sung zu der ge­stell­ten Fra­ge ist den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern so recht­zei­tig vor dem Bür­ger­ent­scheid dar­zu­le­gen, dass sie die ma­ß­geb­li­chen Ar­gu­men­te in ih­re Ent­schei­dung ein­be­zie­hen kön­nen.

Für die Fra­ge­stel­lung des Bür­ger­ent­scheids ist die For­mu­lie­rung des je­wei­li­gen Bür­ger- oder Ver­tre­ter­be­geh­rens zu ver­wen­den. Mit Zu­stim­mung der Ver­tre­tungs­per­so­nen kann die Ge­mein­de­ver­tre­tung oder der Kreis­tag die For­mu­lie­rung des Bür­ger­be­geh­rens so ver­än­dern, dass die Ver­ständ­lich­keit der Fra­ge­stel­lung er­höht oder ei­ne zu­vor un­zu­läs­si­ge Fra­ge­stel­lung zu­läs­sig wird.

Die Ab­stim­mung ist all­ge­mein, frei, gleich, un­mit­tel­bar und ge­heim. Die Ge­mein­de führt den Bür­ger­ent­scheid so durch, dass die Ein­hal­tung die­ser Ab­stim­mungs­grund­sät­ze ge­währ­leis­tet und ei­ne Ver­fäl­schung der Ab­stim­mung aus­ge­schlos­sen ist.

Nach Schlie­ßung der Ab­stim­mungs­räu­me er­mit­teln die Ab­stim­mungs­vor­stän­de in öf­fent­li­cher Sit­zung das Ab­stim­mungs­er­geb­nis im Stimm­be­zirk, über das ei­ne Nie­der­schrift an­zu­fer­ti­gen ist, und tei­len es dem Ab­stim­mungs­aus­schuss mit. Die­ser stellt in öf­fent­li­cher Sit­zung das Stimm­ergeb­nis für die ge­sam­te Ge­mein­de oder den ge­sam­ten Land­kreis fest und er­stellt hier­über ei­ne Nie­der­schrift. Das Er­geb­nis des Bür­ger­ent­scheids ist durch die Ge­mein­de oder den Land­kreis un­ver­züg­lich öf­fent­lich be­kannt zu ma­chen.
 

Ge­mein­de­ver­tre­tung oder Kreis­tag