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Na­vi­ga­ti­on

De­po­ni­en: Ein­wen­dun­gen im Plan­fest­stel­lungs­ver­fah­ren ein­rei­chen

Die Er­rich­tung, der Be­trieb und die we­sent­li­che Än­de­rung von De­po­ni­en be­dür­fen ei­ner be­son­de­ren be­hörd­li­chen Zu­las­sung. Grund­sätz­lich er­teilt die zu­stän­di­ge Be­hör­de ge­gen­über dem An­trag­stel­ler die­se Zu­las­sung in ei­nem streng for­ma­li­sier­ten Ver­wal­tungs­ver­fah­ren, dem so­ge­nann­ten Plan­fest­stel­lungs­ver­fah­ren. Die Zu­las­sung für die Er­rich­tung und den Bau oder die we­sent­li­che Än­de­rung der De­po­nie er­geht dann mit ei­nem so­ge­nann­ten Plan­fest­stel­lungs­be­schluss. Kern­stück des Plan­fest­stel­lungs­ver­fah­rens ist die Be­tei­li­gung der Öf­fent­lich­keit im Rah­men ei­nes be­son­de­ren An­hö­rungs­ver­fah­rens. Die An­trags­un­ter­la­gen des An­trags­stel­lers wer­den da­zu in den Ge­mein­den, in de­nen sich das De­po­nie­vor­ha­ben vor­aus­sicht­lich aus­wirkt, grund­sätz­lich für die Dau­er ei­nes Mo­nats zur Ein­sicht aus­ge­legt. Die nä­he­ren Um­stän­de der Aus­le­gung so­wie das Pro­ce­de­re der Mög­lich­keit der Er­he­bung von Ein­wen­dun­gen und der Ab­ga­be von Stel­lung­nah­men wer­den durch die Ge­mei­nen orts­üb­lich be­kannt ge­macht.

Ins­be­son­de­re Bür­ger, de­ren ei­ge­ne Be­lan­ge durch das De­po­nie­vor­ha­ben be­rührt wer­den, kön­nen bis zum En­de der so­ge­nann­ten Ein­wen­dungs­frist ih­re Ein­wen­dun­gen ge­gen das Vor­ha­ben bei der zu­stän­di­gen Plan­fest­stel­lung­be­hör­de (je­weils zu­stän­di­ge Staat­li­che Amt für Land­wirt­schaft und Um­welt) oder bei der Ge­mein­de, die die Aus­le­gung vor­ge­nom­men hat, er­he­ben. Die Frist, wäh­rend der Ein­wen­dun­gen er­ho­ben wer­den kön­nen (so­ge­nann­te Ein­wen­dungs­frist), be­ginnt mit dem En­de der Aus­le­gungs­frist. Ein­wen­dun­gen kön­nen al­ler­dings auch schon wäh­rend der Aus­le­gung, al­so vor Be­ginn der ei­gent­li­chen Ein­wen­dungs­frist, er­ho­ben wer­den. Die Ein­wen­dungs­frist en­det zwei Wo­chen nach Ab­lauf der Aus­le­gungs­frist. Nach En­de der Ein­wen­dungs­frist kön­nen grund­sätz­lich kei­ne Ein­wen­dun­gen mehr ge­gen das Vor­ha­ben vor­ge­bracht wer­den. Mit Ab­lauf der Ein­wen­dungs­frist wer­den da­her grund­sätz­lich al­le Ein­wen­dun­gen aus­ge­schlos­sen. Ei­ne Aus­nah­me gibt es ins­be­son­de­re für Ein­wen­dun­gen, die auf be­son­de­ren pri­vat­recht­li­chen Ti­teln be­ru­hen. Die Ein­wen­dung ist schrift­lich oder zur Nie­der­schrift zu er­he­ben. Münd­lich oder te­le­fo­nisch er­ho­be­ne Ein­wen­dun­gen rei­chen nicht aus. Ein­wen­dungs­be­rech­tigt ist da­bei nur der­je­ni­ge, des­sen ei­ge­ne Rech­te oder ei­ge­ne schutz­wür­di­ge In­ter­es­sen durch das De­po­nie­vor­ha­ben be­rührt wer­den kön­nen.

Zu­dem sind an­er­kann­te und kla­ge­be­fug­te Na­tur­schutz- und Um­welt­ver­bän­de be­rech­tigt, in­ner­halb der Ein­wen­dungs­frist Stel­lung­nah­men zum Vor­ha­ben ab­zu­ge­ben.
Nach Ab­lauf der Ein­wen­dungs­frist er­ör­tert die zu­stän­di­ge Be­hör­de die recht­zei­tig er­ho­be­nen Ein­wen­dun­gen und recht­zei­tig ab­ge­ge­be­nen Stel­lung­nah­men in ei­nem ge­son­der­ten Ter­min mit den Be­trof­fe­nen, den Ein­wen­dern so­wie den ein­be­zo­ge­nen Na­tur­schutz- und Um­welt­ver­bän­den. Der Er­ör­te­rungs­ter­min wird durch die zu­stän­di­ge Be­hör­de recht­zei­tig im Vor­aus be­kannt­ge­ge­ben. Die zu­stän­di­ge Be­hör­de schlie­ßt die Er­ör­te­rung in­ner­halb von drei Mo­na­ten nach Ab­lauf der Ein­wen­dungs­frist ab. Durch die Er­ör­te­rung sol­len die für die Be­wer­tung des De­po­nie­vor­ha­bens er­heb­li­chen Fak­ten und Ge­sichts­punk­te fest­ge­stellt wer­den. Die Er­ör­te­rung dient da­mit der Er­mitt­lung des Ab­wä­gungs­ma­te­ri­als, das für die spä­te­re Ent­schei­dung der zu­stän­di­gen Be­hör­de über die Plan­fest­stel­lung des De­po­nie­vor­ha­bens be­nö­tigt wird.

§ 38 Kreis­lauf­wirt­schafts­ge­setz in Ver­bin­dung mit § 73 Bun­des-Ver­wal­tungs­ver­fah­rens­ge­setz

Die er­ho­be­ne Ein­wen­dung des Bür­gers muss, um Be­rück­sich­ti­gung im wei­te­ren Ver­fah­ren fin­den zu kön­nen, zu­min­dest in gro­ben Zü­gen er­ken­nen las­sen
a) für wel­che ei­ge­nen Rech­te oder ei­ge­nen schutz­wür­di­gen In­ter­es­sen
b) durch wel­che Ein­wir­kun­gen des De­po­nie­vor­ha­bens
c) in wel­chem räum­li­chen Zu­sam­men­hang
ei­ne Be­ein­träch­ti­gung be­fürch­tet wird.

Für die be­hörd­li­che Ent­ge­gen­nah­me, Prü­fung und Er­ör­te­rung er­ho­be­ner Ein­wen­dun­gen wer­den kei­ne Ge­büh­ren ge­gen­über den Ein­wen­dern er­ho­ben.

  • Ein­rei­chung ei­nes schrift­li­chen - ggf. auch elek­tro­ni­schen - An­tra­ges mit zu­ge­hö­ri­gen An­trags­un­ter­la­gen durch den An­trag­stel­ler bei der zu­stän­di­gen Be­hör­de
  • An­hö­rung be­trof­fe­ner Fach­be­hör­den durch zu­stän­di­ge Be­hör­de
  • Durch­füh­rung der Öf­fent­lich­keits­be­tei­li­gung in ge­son­der­tem An­hö­rungs­ver­fah­ren mit Plan­aus­le­gung, Ge­le­gen­heit zur Er­he­bung von Ein­wen­dun­gen und Ab­ga­be von Stel­lung­nah­men so­wie Er­ör­te­rungs­ter­min
  • be­hörd­li­che Prü­fung der Zu­las­sungs­vor­aus­set­zun­gen an­hand der An­trags­un­ter­la­gen und fach­be­hörd­li­chen Stel­lung­nah­men so­wie Be­rück­sich­ti­gung des Er­geb­nis­ses des ge­son­der­ten An­hö­rungs­ver­fah­rens - ins­be­son­de­re des Er­ör­te­rungs­ter­mins
  • be­hörd­li­che Ent­schei­dung über die Er­tei­lung der Plan­fest­stel­lung
  • Be­kannt­ga­be der be­hörd­li­chen Ent­schei­dung

ab­hän­gig vom Ein­zel­fall

Bür­ger müs­sen dar­auf ach­ten, ih­re Ein­wen­dun­gen recht­zei­tig, das hei­ßt in­ner­halb der Ein­wen­dungs­frist, vor­zu­tra­gen. Die Ein­wen­dungs­frist en­det zwei Wo­chen nach Ab­lauf der Aus­le­gungs­frist. Nach En­de der Ein­wen­dungs­frist kön­nen grund­sätz­lich kei­ne Ein­wen­dun­gen mehr ge­gen das Vor­ha­ben vor­ge­bracht wer­den. Mit Ab­lauf der Ein­wen­dungs­frist wer­den da­her re­gel­mä­ßig al­le Ein­wen­dun­gen aus­ge­schlos­sen. Ei­ne Aus­nah­me gibt es ins­be­son­de­re für Ein­wen­dun­gen, die auf be­son­de­ren pri­vat­recht­li­chen Ti­teln be­ru­hen.

Staat­li­che Äm­ter für Land­wirt­schaft und Um­welt - Ab­tei­lung 5 (Im­mis­si­ons- und Kli­ma­schutz, Ab­fall- und Kreis­lauf­wirt­schaft)