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Na­vi­ga­ti­on

Dienst­auf­sichts­be­schwer­de

Die Dienst­auf­sichts­be­schwer­de ist ein form­lo­ser Rechts­be­helf, mit dem das per­sön­li­che Ver­hal­ten ei­nes Be­am­ten be­zie­hungs­wei­se An­ge­stell­ten des öf­fent­li­chen Diens­tes oder ei­nes Rich­ters ge­rügt wird. Ziel der Dienst­auf­sichts­be­schwer­de ist es, dienst­auf­sichts­recht­li­che Maß­nah­men ge­gen die­se Per­son zu ver­an­las­sen.

Ei­ne an­de­re Ent­schei­dung in der Sa­che kön­nen Sie mit der Dienst­auf­sichts­be­schwer­de nicht er­rei­chen. Soll ei­ne an­de­re Sach­ent­schei­dung her­bei­ge­führt wer­den, ist Fach­auf­sichts­be­schwer­de zu er­he­ben. Sie müs­sen Ih­re Be­schwer­de nicht aus­drück­lich als Dienst- oder Fach­auf­sichts­be­schwer­de be­zeich­nen. Es ge­nügt viel­mehr vor­zu­tra­gen, was Sie be­an­stan­den und was Sie mit der Be­schwer­de er­rei­chen wol­len. Die Ver­wal­tung nimmt die Ein­ord­nung als Dienst- oder Fach­auf­sichts­be­schwer­de für Sie vor. In der Pra­xis sind vie­le als Dienst­auf­sichts­be­schwer­den be­zeich­ne­te Be­schwer­den bei Aus­le­gung des er­streb­ten Zie­les als Fach­auf­sichts­be­schwer­den zu wer­ten und zu be­han­deln.

Als form­lo­ser Rechts­be­helf kann ei­ne Be­schwer­de ei­nen förm­li­chen Rechts­be­helf (Rechts­mit­tel) nicht er­set­zen. Durch ei­ne Be­schwer­de wird die Um­set­zung ei­ner an­ge­grif­fe­nen Ent­schei­dung oder Maß­nah­me nicht auf­ge­scho­ben oder ver­hin­dert, der Lauf von Fris­ten wird nicht un­ter­bro­chen. Dies ist nur durch Er­he­bung ei­nes Wi­der­spruchs oder ei­ner Kla­ge oder Be­an­tra­gung ei­nes ge­richt­li­chen Eil­ver­fah­rens mög­lich.

Ei­ne Dienst­auf­sichts­be­schwer­de ge­gen Mi­nis­ter kann grund­sätz­lich nicht er­ho­ben wer­den, da Mi­nis­ter kei­ne Dienst­vor­ge­setz­ten ha­ben, son­dern der po­li­ti­schen Ver­ant­wor­tung un­ter­lie­gen.

Art. 17 Grund­ge­setzt (GG)

Für die Er­he­bung ei­ner Dienst­auf­sichts­be­schwer­de sind kei­ne Un­ter­la­gen er­for­der­lich.

So­weit es zum Ver­ständ­nis oder zum Nach­weis des der Dienst­auf­sichts­be­schwer­de zu­grun­de lie­gen­den Sach­ver­hal­tes er­for­der­lich ist, emp­fiehlt es sich, die ein­schlä­gi­gen Un­ter­la­gen oder Do­ku­men­te (ge­ge­be­nen­falls in Ko­pie) zu­sam­men mit der Dienst­auf­sichts­be­schwer­de der Be­hör­de vor­zu­le­gen.

Im Zu­sam­men­hang mit ei­ner Dienst­auf­sichts­be­schwer­de fal­len kei­ne Ge­büh­ren be­zie­hungs­wei­se Kos­ten für den Be­schwer­de­füh­rer an.

Für die Er­he­bung ei­ner Dienst­auf­sichts­be­schwer­de müs­sen kei­ne for­mel­len Vor­aus­set­zun­gen be­ach­tet wer­den. Die Dienst­auf­sichts­be­schwer­de kann da­her so­wohl schrift­lich als auch münd­lich ein­ge­legt wer­den.

Es emp­fiehlt sich, ei­ne Dienst­auf­sichts­be­schwer­de schrift­lich ein­zu­rei­chen, da nur schrift­lich ein­ge­reich­te Be­schwer­den vom Pe­ti­ti­ons­recht er­fasst wer­den und da­her von der Be­hör­de ent­ge­gen­ge­nom­men, ge­prüft und be­schie­den wer­den müs­sen. Ein An­spruch auf ei­ne Be­grün­dung be­steht in kei­nem Fall.

Die Dienst­auf­sichts­be­schwer­de soll­te den Be­am­ten, An­ge­stell­ten oder Rich­ter, ge­gen den sie er­ho­ben wird, be­nen­nen und das per­sön­li­che Fehl­ver­hal­ten, das ihm zum Vor­wurf ge­macht wird, mög­lichst ge­nau be­zeich­nen.

Die Dienst­auf­sichts­be­schwer­de wird vom Dienst­vor­ge­setz­ten oder ei­nem da­mit be­auf­trag­ten Mit­ar­bei­ter sei­ner Dienst­stel­le ent­ge­gen­ge­nom­men, ge­prüft und ab­schlie­ßend be­schie­den.

Weist der Dienst­vor­ge­setz­te die Be­schwer­de zu­rück und wen­det sich der Be­schwer­de­füh­rer mit ei­ner wei­te­ren Dienst­auf­sichts­be­schwer­de an den über­ge­ord­ne­ten Dienst­vor­ge­setz­ten, so wird das ur­sprüng­lich an­ge­grif­fe­ne Ver­hal­ten des Be­am­ten, An­ge­stell­ten oder Rich­ters nicht mehr ei­gen­stän­dig ge­prüft. Der über­ge­ord­ne­te Dienst­vor­ge­setz­te prüft viel­mehr nur, ob sich der ihm un­ter­stell­te Dienst­vor­ge­setz­te bei der Be­hand­lung der ur­sprüng­li­chen Be­schwer­de ein per­sön­li­ches Fehl­ver­hal­ten hat zu Schul­den kom­men las­sen.

Fris­ten sind nicht zu be­ach­ten. Es emp­fiehlt sich je­doch, ei­ne Dienst­auf­sichts­be­schwer­de zeit­nah zum an­ge­grif­fe­nen Ver­hal­ten des Be­am­ten, An­ge­stell­ten oder Rich­ters ein­zu­rei­chen.