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Na­vi­ga­ti­on

Ei­nen ge­mein­schaft­li­chen Erb­schein be­an­tra­gen

Als Nach­weis Ih­res Erb­rechts kön­nen Sie ei­nen Erb­schein be­an­tra­gen. Mit dem Erb­schein wird amt­lich be­ur­kun­det, wer Er­be des Ver­stor­be­nen ist und wel­chen Um­fang die Erb­schaft des ein­zel­nen Er­ben hat. Ha­ben Sie nicht den ge­sam­ten Nach­lass ge­erbt, wird Ih­nen ein Tei­lerb­schein über Ih­re Erb­schaft aus­ge­stellt. Auf An­trag kön­nen Sie auch ei­nen ge­mein­schaft­li­chen Erb­schein er­hal­ten.

Hin­weis: Sind Sie auf­grund ei­ner no­ta­ri­ell be­ur­kun­de­ten Ver­fü­gung von To­des we­gen Er­be, kann es auch aus­rei­chen, be­glau­big­te Ab­schrif­ten der Ver­fü­gung von To­des we­gen und der Nie­der­schrift über die Er­öff­nung als Nach­weis Ih­res Erb­rechts vor­zu­le­gen.

Im Re­gel­fall sind fol­gen­de Un­ter­la­gen er­for­der­lich:

ge­will­kür­te Erb­fol­ge/Vor­lie­gen ei­nes Tes­ta­ments oder Erb­ver­trags

  • Per­so­nal­aus­weis oder Rei­se­pass
  • be­glau­big­te Ko­pie des Tes­ta­ments oder des Erb­ver­trags
  • be­glau­big­te Ab­schrift der Er­öff­nungs­nie­der­schrift
  • Ster­be­ur­kun­de des Erb­las­sers

ge­setz­li­che Erb­fol­ge/kein Vor­lie­gen ei­nes Tes­ta­ments oder Erb­ver­trags

  • Per­so­nal­aus­weis oder Rei­se­pass
  • Ster­be­ur­kun­de des Erb­las­sers
  • Nach­weis des Ver­hält­nis­ses, auf dem das Erbrecht be­ruht (z.B. bei Ver­wand­ten Ab­schrif­ten aus dem Ge­bur­ten­re­gis­ter; Ehe­re­gis­ter)

Hin­weis: Die er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen müs­sen im Ori­gi­nal oder in be­glau­big­ter Ab­schrift vor­ge­legt wer­den. Beim Nach­lass­ge­richt er­hal­ten Sie Aus­kunft dar­über, wel­che Ur­kun­den Sie bei­zu­brin­gen ha­ben und wel­che Er­klä­run­gen Sie ge­ge­be­nen­falls noch ab­ge­ben müs­sen.

Ei­ne au­to­ma­ti­sche Erb­schein­ser­tei­lung durch das Nach­lass­ge­richt für die Er­ben ei­nes Erb­las­sers schei­det aus. Ein An­trag ist da­mit un­ver­zicht­ba­re Vor­aus­set­zung je­der Erb­schein­ser­tei­lung. Das Nach­lass­ge­richt ist im Erb­scheins­ver­fah­ren auf die Mit­wir­kung des An­trag­stel­lers an­ge­wie­sen, die­ser ist auch zur Mit­wir­kung ver­pflich­tet. Der Erb­schein wird nur er­teilt, wenn das Nach­lass­ge­richt die zur Be­grün­dung des An­trags er­for­der­li­chen Tat­sa­chen für fest­ge­stellt er­ach­tet. Stellt das Nach­lass­ge­richt in Be­zug auf die Er­tei­lungs­vor­aus­set­zun­gen Lü­cken oder Män­gel fest und wer­den be­heb­ba­re Män­gel des An­trags vom An­trag­stel­ler nicht be­sei­tigt oder feh­len­de Un­ter­la­gen nicht vor­ge­legt, und führt die Prü­fung des Erb­scheins­an­trags end­gül­tig zu ei­nem ne­ga­ti­ven Er­geb­nis, so weist das Nach­lass­ge­richt den An­trag durch Be­schluss zu­rück.

Die Ge­büh­ren rich­ten sich nach dem Ge­schäfts­wert. Ma­ß­geb­lich ist in al­ler Re­gel das nach Ab­zug der Nach­lass­ver­bind­lich­kei­ten ver­blei­ben­de Nach­lass­ver­mö­gen. Wird mit der Nie­der­schrift über die Ab­nah­me der ei­des­statt­li­chen Ver­si­che­rung zu­gleich ein An­trag an das Nach­lass­ge­richt be­ur­kun­det, wird mit der Ge­bühr in­so­weit auch das Be­ur­kun­dungs­ver­fah­ren ab­ge­gol­ten.

Nä­he­re Aus­kunft er­teilt der No­tar.

Sie kön­nen den Erb­schein form­los bei dem Nach­lass­ge­richt be­an­tra­gen. Der An­trag muss ent­hal­ten:

  • Ih­ren Na­men
  • Ih­re An­schrift
  • Ihr Ge­burts­da­tum
  • To­des­tag des Erb­las­sers
  • Mit­tei­lung, ob ein Erb­recht­streit über den Nach­lass an­hän­gig ist
  • Per­so­nen, durch die Ihr Erbrecht aus­ge­schlos­sen oder ge­schmä­lert wä­re, die aber zwi­schen­zeit­lich durch Tod, Aus­schla­gung, Erb­ver­zicht oder Erbun­wür­dig­keit weg­ge­fal­len sind - mit der An­ga­be, in wel­cher Wei­se die Per­son weg­ge­fal­len ist

Als ge­setz­li­cher Er­be müs­sen Sie au­ßer­dem fol­gen­de An­ga­ben ma­chen:

  • Ver­wandt­schafts­ver­hält­nis (z.B. Ver­wandt­schafts­grad) zum Erb­las­ser
  • Hö­he Ih­res Erb­an­teils
  • ob und wel­che Per­so­nen vor­han­den sind, die Ihr Erbrecht aus­schlie­ßen oder schmä­lern könn­ten
  • ob Ver­fü­gun­gen von To­des we­gen des Erb­las­sers vor­han­den sind

Sind Sie durch ei­ne ge­will­kür­te Erb­fol­ge be­dacht ge­wor­den, müs­sen Sie al­le vor­han­de­nen Ver­fü­gun­gen von To­des we­gen an­ge­ben und die Ver­fü­gung, die Ih­re Er­ben­stel­lung be­grün­det, be­zeich­nen und vor­le­gen.

Im An­trag müs­sen Sie den Erb­an­spruch ge­nau be­zeich­nen. Sind meh­re­re Er­ben be­ru­fen, kann je­der der Er­ben ei­nen An­trag auf ei­nen ge­mein­schaft­li­chen Erb­schein stel­len. Ein Mit­er­be ei­ner Mit­er­ben­ge­mein­schaft kann je­doch auch ei­nen Tei­lerb­schein für sich al­lein be­an­tra­gen. We­gen der wei­te­ren Ein­zel­hei­ten und For­ma­li­en wen­den Sie sich am bes­ten an das in Ih­rem Fall zu­stän­di­ge Nach­lass­ge­richt.

Sie kön­nen sich bei der An­trag­stel­lung ver­tre­ten las­sen. Ihr Ver­tre­ter be­nö­tigt ei­ne ent­spre­chen­de Voll­macht.

Hin­weis: Der An­trag­stel­ler muss zu­sätz­lich zur An­trag­stel­lung die Rich­tig­keit be­stimm­ter An­ga­ben durch öf­fent­li­che Ur­kun­den nach­wei­sen und in der Re­gel an Ei­des statt ver­si­chern, dass ihm nichts be­kannt ist, was der Rich­tig­keit sei­ner An­ga­ben ent­ge­gen­steht. Die Ver­si­che­rung an Ei­des statt kann vor Ge­richt oder vor ei­nem No­tar ab­ge­ge­ben wer­den.

Kei­ne