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Na­vi­ga­ti­on

Ein­glie­de­rungs­hil­fe für Er­wach­se­ne mit Be­hin­de­run­gen be­an­tra­gen

Die Leis­tun­gen der Ein­glie­de­rungs­hil­fe sol­len ei­ne um­fas­sen­de Teil­ha­be von Men­schen mit Be­hin­de­run­gen in al­len Be­rei­chen des ge­sell­schaft­li­chen Le­bens er­mög­li­chen und för­dern.

Die Leis­tun­gen der Ein­glie­de­rungs­hil­fe wer­den in vier Leis­tungs­grup­pen ein­ge­teilt:

  • Leis­tun­gen zur me­di­zi­ni­schen Re­ha­bi­li­ta­ti­on,
  • Leis­tun­gen zur Teil­ha­be am Ar­beits­le­ben,
  • Leis­tun­gen zur Teil­ha­be an Bil­dung und
  • Leis­tun­gen zur So­zia­len Teil­ha­be.

Die Leis­tun­gen kön­nen Sie un­ter an­de­rem da­bei un­ter­stüt­zen, die Auf­ga­ben des täg­li­chen Le­bens zu be­wäl­ti­gen. Da­zu ge­hö­ren zum Bei­spiel fol­gen­de Be­rei­che:

  • Woh­nen
  • Fi­nan­zen
  • Haus­halts­füh­rung
  • Frei­zeit­ge­stal­tung
  • För­de­rung pri­va­ter Kon­tak­te und Hob­bies
  • Äm­ter­gän­ge (Vor­be­rei­tung und Un­ter­stüt­zung), so­fern nicht Auf­ga­be ei­ner ge­setz­li­chen Be­treue­rin oder ei­nes ge­setz­li­chen Be­treu­ers
  • Mo­bi­li­tät
  • El­tern­schaft
  • Un­ter­stüt­zung in der Schu­le, Hoch­schu­le oder für die Wei­ter­bil­dung im Be­ruf
  • Un­ter­stüt­zung in der Kin­der­ta­ges­stät­te
  • Hilfs­mit­tel
  • För­de­rung der Ver­stän­di­gung
  • Ar­beit

Die Leis­tun­gen sind in­di­vi­du­ell aus­ge­stal­tet, sie rich­ten sich al­so nach dem je­wei­li­gen per­sön­li­chen Be­darf der leis­tungs­be­rech­tig­ten Per­so­nen. Sie sind ge­gen­über den Leis­tun­gen an­de­rer So­zi­al­leis­tungs- und Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­trä­ger (zum Bei­spiel Kran­ken­kas­se, Ren­ten­ver­si­che­rungs­trä­ger, Bun­des­agen­tur für Ar­beit, Un­fall­ver­si­che­rungs­trä­ger) nach­ran­gig.

Auf An­trag der Leis­tungs­be­rech­tig­ten wer­den Leis­tun­gen der Ein­glie­de­rungs­hil­fe eben­so wie an­de­re so­zia­le Leis­tun­gen auch in der Leis­tungs­form ei­nes Per­sön­li­chen Bud­gets er­bracht. Auch ein trä­ger­über­grei­fen­des Per­sön­li­ches Bud­get ist denk­bar.

Die Kos­ten für die Leis­tun­gen über­nimmt der zu­stän­di­ge Trä­ger der Ein­glie­de­rungs­hil­fe. Ihr Ein­kom­men oder Ver­mö­gen kön­nen an­ge­rech­net wer­den.

  • Wi­der­spruch in­ner­halb ei­nes Mo­nats nach Be­kannt­ga­be des Ver­wal­tungs­ak­tes
  • Kla­ge vor dem So­zi­al­ge­richt in­ner­halb ei­nes Mo­nats nach Be­kannt­ga­be des Wi­der­spruch­be­schei­des
  • Sie müs­sen bei dem für Sie ört­lich zu­stän­di­gen Ein­glie­de­rungs­hil­fe­trä­ger ei­nen An­trag stel­len.
  • Bit­te wen­den Sie sich an den Fach­be­reich Ein­glie­de­rungs­hil­fe des für Sie zu­stän­di­gen So­zi­al­am­tes bzw. Fach­diens­tes So­zia­les des Land­krei­ses bzw. der kreis­frei­en Stadt, um zu er­fah­ren, wel­che Un­ter­la­gen Sie zu­sätz­lich ein­rei­chen müs­sen. Es kann sein, dass die Be­hör­de Sie bit­tet, For­mu­la­re zu ver­wen­den.

Sie kön­nen Leis­tun­gen der Ein­glie­de­rungs­hil­fe er­hal­ten, wenn

  • Sie ei­ne Be­hin­de­rung ha­ben oder
  • Sie von ei­ner Be­hin­de­rung be­droht sind und
  • Sie da­durch we­sent­lich im täg­li­chen Le­ben bzw. der gleich­be­rech­tig­ten Teil­ha­be an der Ge­sell­schaft ein­ge­schränkt sind.

Sie kön­nen Ein­glie­de­rungs­hil­fe auch für Per­so­nen be­an­tra­gen, die Sie im Rah­men ei­ner ge­setz­li­chen Be­treu­ung, Vor­mund­schaft, be­zie­hungs­wei­se als Be­voll­mäch­tig­te oder Sor­ge­be­rech­tig­te ver­tre­ten.

Die An­trag­stel­lung ist für Sie kos­ten­los.

Die Kos­ten für die Leis­tun­gen der Ein­glie­de­rungs­hil­fe über­nimmt der zu­stän­di­ge Trä­ger der Ein­glie­de­rungs­hil­fe. Je­doch kön­nen Ihr Ein­kom­men und Ver­mö­gen Be­rück­sich­ti­gung fin­den bzw. an­ge­rech­net wer­den.

Sie kön­nen Ein­glie­de­rungs­hil­fe bei dem für Sie zu­stän­di­gen Ein­glie­de­rungs­hil­fe­trä­ger (Land­kreis oder kreis­freie Stadt) be­an­tra­gen.

  • Sie wen­den sich an den für Sie zu­stän­di­gen Trä­ger der Ein­glie­de­rungs­hil­fe.
  • Dort wer­den Sie be­ra­ten oder Sie kön­nen gleich ei­nen An­trag stel­len.
  • Die zu­stän­di­ge Stel­le kann Sie bit­ten, For­mu­la­re aus­zu­fül­len und wei­te­re Un­ter­la­gen ein­zu­rei­chen.
  • Die Be­hör­de führt ein Teil­ha­be- oder ein Ge­samt­plan­ver­fah­ren durch, um Ih­ren in­di­vi­du­el­len Be­darf an Ein­glie­de­rungs­hil­fe­leis­tun­gen und mög­li­chen wei­te­ren Teil­ha­be­leis­tun­gen zu er­mit­teln (Be­darfs­er­mitt­lung). So­weit für Sie für den Be­reich ein recht­li­cher Be­treu­er tä­tig ist, ist die­ser ein­zu­be­zie­hen. Sie kön­nen zu­dem ver­lan­gen, dass zum­Ver­fah­ren ei­ne Per­son Ih­res Ver­trau­ens hin­zu­ge­zo­gen wird.
  • Wenn al­le Un­ter­la­gen vor­lie­gen, prüft die zu­stän­di­ge Stel­le auf Grund­la­ge Ih­rer An­ga­ben und der Be­darfs­er­mitt­lung, ob und wel­che Leis­tun­gen Sie er­hal­ten. Dies be­inhal­tet auch die Prü­fung, ob und in wel­cher Hö­he Ihr Ein­kom­men und Ver­mö­gen an­ge­rech­net wer­den und ob Sie ge­ge­be­nen­falls ei­nen fi­nan­zi­el­len Bei­trag zu be­stimm­ten Ein­glie­de­rungs­hil­fe­leis­tun­gen zu leis­ten ha­ben.
  • Nach der Prü­fung Ih­res An­tra­ges er­hal­ten Sie ei­nen Be­scheid.

Die Be­ar­bei­tungs­dau­er Ih­res An­tra­ges hängt von ver­schie­de­nen Fak­to­ren ab. Bit­te wen­den Sie sich an Ih­ren zu­stän­di­gen Trä­ger der Ein­glie­de­rungs­hil­fe, der Ih­nen zur Ver­fah­rens­dau­er ge­naue­re Aus­kunft ge­ben kann.

Die Be­hör­de, bei der Sie Ih­ren An­trag ge­stellt ha­ben, muss in­ner­halb von zwei Wo­chen nach Ein­gang des An­tra­ges fest­stel­len, ob sie für Ih­ren An­trag zu­stän­dig ist. Wenn die Be­hör­de nicht zu­stän­dig ist, lei­tet sie Ih­ren An­trag un­ver­züg­lich an die zu­stän­di­ge Stel­le wei­ter. Sie wer­den über die Wei­ter­lei­tung in­for­miert.

Lei­tet die Be­hör­de Ih­ren An­trag nicht wei­ter, muss sie Ih­ren Be­darf an Un­ter­stüt­zung so schnell wie mög­lich fest­stel­len und er­brin­gen.

Ist für die Fest­stel­lung Ih­res Be­darfs ein Gut­ach­ten not­wen­dig, muss die Be­hör­de in­ner­halb von zwei Wo­chen ent­schei­den, so­bald das Gut­ach­ten bei der Be­hör­de vor­liegt.

Muss die Be­hör­de kein Gut­ach­ten ein­ho­len, ent­schei­det sie in­ner­halb von drei Wo­chen nach­dem Ihr An­trag ein­ge­gan­gen ist.

Konn­te die Be­hör­de ei­ne un­auf­schieb­ba­re Leis­tung nicht recht­zei­tig er­brin­gen und sind Ih­nen da­durch für ei­ne selbst­be­schaff­te Leis­tung Kos­ten ent­stan­den, muss die Be­hör­de Ih­nen die­se Kos­ten er­stat­ten, so­weit die Leis­tung not­wen­dig war. Das Glei­che gilt, wenn die Be­hör­de ei­ne Leis­tung zu Un­recht ab­ge­lehnt hat.