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Na­vi­ga­ti­on

Ein­ma­li­ge Leis­tun­gen in be­stimm­ten Le­bens­si­tua­tio­nen beim Job­cen­ter be­an­tra­gen

Wenn Ih­nen kein oder nur ein ge­rin­ges Ein­kom­men oder Ver­mö­gen zur Ver­fü­gung steht, kön­nen Sie in be­son­de­ren Si­tua­tio­nen Bür­ger­geld für ein­ma­li­ge Leis­tun­gen be­an­tra­gen. Da­bei spielt es kei­ne Rol­le, ob Sie bis­lang Geld vom Job­cen­ter be­kom­men oder nicht. Si­tua­tio­nen, in de­nen Sie un­ter Um­stän­den ei­nen An­spruch auf ein­ma­li­ge Leis­tun­gen ha­ben, sind zum Bei­spiel, wenn:

  • Sie ein Kind er­war­ten und da­her neue Aus­stat­tung und Klei­dung be­nö­ti­gen.
  • Sie erst­mals Mö­bel oder Haus­halts­ge­rä­te be­nö­ti­gen oder nach ei­ner Schei­dung neu an­schaf­fen müs­sen.
  • Sie or­tho­pä­di­sche Schu­he be­nö­ti­gen oder re­pa­rie­ren las­sen müs­sen.
  • Sie the­ra­peu­ti­sche Ge­rä­te oder Aus­stat­tung re­pa­rie­ren las­sen müs­sen.

In die­sen und wei­te­ren Fäl­len kön­nen Sie ent­we­der ei­ne Geld- oder Sach­leis­tung (Gut­schei­ne) vom Job­cen­ter be­an­tra­gen.

Wen­den Sie sich an ihr re­gio­nal zu­stän­di­ges Job­cen­ter, be­vor Sie ei­nen An­trag stel­len. In vie­len Fäl­len ver­wen­det das Job­cen­ter ein ei­ge­nes An­trags­for­mu­lar, manch­mal ge­nügt auch ein form­lo­ser An­trag mit ei­ner Be­grün­dung. Die Hö­he der ein­ma­li­gen Leis­tun­gen kann re­gio­nal un­ter­schied­lich aus­fal­len.

  • Wi­der­spruch
  • Eil­ver­fah­ren vor dem So­zi­al­ge­richt
  • Kla­ge vor dem So­zi­al­ge­richt
  • Per­so­nal­aus­weis oder Rei­se­pass
  • Ein­kom­mens­nach­wei­se
  • ge­ge­be­nen­falls:
    • Nach­weis über Ver­mö­gen
    • Miet­ver­trag, Miet­zah­lungs­nach­wei­se oder Haus­be­las­tun­gen
    • Mut­ter­pass oder ärzt­li­che Be­schei­ni­gung über den Ent­bin­dungs­ter­min
    • Re­zept
    • Kos­ten­vor­anschlä­ge

Bit­te er­fra­gen Sie bei dem für Sie zu­stän­di­gen Job­cen­ter, wel­che Un­ter­la­gen Sie für Ih­ren Fall ein­rei­chen müs­sen.

Wenn Sie er­werbs­fä­hig sind und Ih­ren Le­bens­un­ter­halt mo­men­tan und auch in den nächs­ten 6 Mo­na­ten wahr­schein­lich nicht fi­nan­zi­ell de­cken kön­nen, kön­nen Sie ein­ma­li­ge Leis­tun­gen als Geld­leis­tung oder Sach­leis­tung (Gut­schein) be­an­tra­gen. Die ein­ma­li­ge Leis­tung muss zu­dem not­wen­dig sein. Die Leis­tung ist dann aus­schlie­ß­lich für das Be­an­trag­te zu ver­wen­den, al­so für

  • die Erst­aus­stat­tung Ih­rer Woh­nung,
  • die Erst­aus­stat­tung für Be­klei­dung und Erst­aus­stat­tung bei Schwan­ger­schaft und Ge­burt,
  • die An­schaf­fung und Re­pa­ra­tu­ren von or­tho­pä­di­schen Schu­hen,
  • die Re­pa­ra­tu­ren von the­ra­peu­ti­schen Ge­rä­ten und Aus­rüs­tun­gen so­wie die Mie­te von the­ra­peu­ti­schen Ge­rä­ten.

Sie ha­ben kei­ne Kos­ten zu tra­gen, wenn Sie ein Kon­to be­sit­zen. Wenn Sie kein Kon­to ha­ben, be­kom­men Sie ei­ne Zah­lungs­an­wei­sung zur Ver­rech­nung für ei­ne Bar­aus­zah­lung (ZzV-Bar). Das ist ein Scheck. Da­durch ent­ste­hen Ih­nen al­ler­dings Kos­ten, die Ih­nen di­rekt von der zu­ste­hen­den Leis­tung ab­ge­zo­gen wer­den. Da die Hö­he der Kos­ten für die Zah­lungs­an­wei­sung va­ri­ie­ren kann, in­for­mie­ren Sie sich hier­zu bit­te bei Ih­rem zu­stän­di­gen Job­cen­ter. Den Scheck kön­nen Sie sich in bar aus­zah­len las­sen. Die Aus­zah­lung er­folgt aus­schlie­ß­lich über die Fi­lia­len der Post­bank. Die ZzV-Bar ist ein Zah­lungs­mit­tel der Post­bank AG, des­sen Ver­wen­dung zwi­schen Bun­des­agen­tur für Ar­beit und Post­bank ge­son­dert ver­ein­bart wur­de.

Für ein­ma­li­ge Leis­tun­gen wen­den Sie sich per Te­le­fon, E-Mail oder per­sön­lich vor Ort an Ihr zu­stän­di­ges Job­cen­ter. Dort er­hal­ten Sie wei­te­re Aus­künf­te und ein An­trags­for­mu­lar, so­fern Sie ei­nes be­nö­ti­gen. Al­ter­na­tiv kön­nen Sie die Leis­tun­gen auch on­line mit dem di­gi­ta­len An­trag auf Bür­ger­geld be­an­tra­gen.

  • Fül­len Sie das An­trags­for­mu­lar aus oder schrei­ben Sie ei­nen be­grün­de­ten form­lo­sen An­trag, je nach Vor­ga­be Ih­res zu­stän­di­gen Job­cen­ters.
  • Schi­cken Sie den An­trag an das Job­cen­ter. Dar­in müs­sen Sie Ih­ren Be­darf nach­wei­sen. Fü­gen Sie die vom Job­cen­ter an­ge­frag­ten not­wen­di­gen Un­ter­la­gen bei, die den Be­darf be­le­gen und zur Prü­fung be­nö­tigt wer­den.
  • Das Job­cen­ter prüft Ih­ren An­trag. Da­bei kön­nen Nach­wei­se von Drit­ten (zum Bei­spiel Ih­rem Ver­mie­ter) er­for­der­lich sein, um zu prü­fen, ob Sie ein­ma­li­ge Leis­tun­gen be­nö­ti­gen. Letzt­lich trifft die Be­hör­de ei­ne Ein­zel­fall­ent­schei­dung. An­schlie­ßend er­hal­ten Sie ei­nen Be­scheid vom Job­cen­ter. Da­bei gibt es drei mög­li­che Ent­schei­dun­gen:
    • der An­trag wird be­wil­ligt,
    • der An­trag wird teil­wei­se be­wil­ligt,
    • der An­trag wird ab­ge­lehnt.
  • Das Job­cen­ter zahlt Ih­nen den be­wil­lig­ten Be­trag aus oder sen­det Ih­nen die Sach­leis­tung (Gut­schein) zu.

Die Be­ar­bei­tung Ih­res An­trags kann meh­re­re Wo­chen dau­ern.

Stel­len Sie den An­trag, be­vor Sie die An­schaf­fun­gen tä­ti­gen, da ein­ma­li­ge Leis­tun­gen nur er­bracht wer­den, wenn der Be­darf noch nicht ge­deckt ist.

Die ein­ma­li­gen Leis­tun­gen wer­den in der Zu­stän­dig­keit der kom­mu­na­len Trä­ger (kreis­freie Städ­te und Krei­se) er­bracht. Die Hö­he der Leis­tun­gen kann da­her re­gio­nal un­ter­schied­lich sein.