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Na­vi­ga­ti­on

Erb­bau­recht: Be­rich­ti­gung des Erb­bau­be­rech­tig­ten im Grund­buch be­an­tra­gen

Sie kön­nen die Be­rich­ti­gung des Erb­bau­grund­buchs be­an­tra­gen, wenn ei­ne Grund­bu­ch­un­rich­tig­keit vor­liegt. Das ist dann der Fall, wenn sich die Per­son des Erb­bau­be­rech­tig­ten ge­än­dert hat und sich der wah­re Erb­bau­be­rech­tig­te noch nicht aus dem Erb­bau­grund­buch er­gibt, wie z. B. bei ei­nem Erb­fall. Hier­von sind nicht die Fäl­le er­fasst, bei de­nen sich le­dig­lich ei­ne Na­mens­än­de­rung er­ge­ben hat (z. B. durch Hei­rat).

Mit dem An­trag sind wei­te­re Un­ter­la­gen beim zu­stän­di­gen Grund­buch­amt ein­zu­rei­chen. Sieht das Grund­buch­amt die Grund­bu­ch­un­rich­tig­keit als nach­ge­wie­sen an, wird die Grund­buch­ein­tra­gung ent­spre­chend be­rich­tigt.

Be­schwer­de ge­gen Ent­schei­dun­gen des Grund­buch­am­tes ge­mäß § 71 GBO

  • schrift­li­cher Ein­tra­gungs­an­trag ggfs. in öf­fent­lich be­ur­kun­de­ter oder öf­fent­lich be­glau­big­ter Form, wenn der An­trag zu­gleich die Zu­stim­mung des wah­ren Erb­bau­be­rech­tig­ten ent­hält (sie­he da­zu un­ten)
  • öf­fent­lich be­glau­big­te Ein­tra­gungs­be­wil­li­gung der bzw. des zu Un­recht als Erb­bau­be­rech­tig­te(r) Ein­ge­tra­ge­nen (so­ge­nann­ter Buch­be­rech­tig­ter) oder
    Nach­weis der Un­rich­tig­keit durch öf­fent­li­che oder öf­fent­lich be­glau­big­te Ur­kun­de
  • öf­fent­lich be­ur­kun­de­te oder öf­fent­lich be­glau­big­te Zu­stim­mung der ein­zu­tra­gen­den wah­ren Erb­bau­be­rech­tig­ten bzw. des ein­zu­tra­gen­den wah­ren Erb­bau­be­rech­tig­ten oder
    Nach­weis der Un­rich­tig­keit durch öf­fent­li­che oder öf­fent­lich be­glau­big­te Ur­kun­de oder
    An­trag ei­nes Voll­stre­ckungs­gläu­bi­gers, der In­ha­ber ei­nes ge­gen den wah­ren Be­rech­tig­ten voll­streck­ba­ren Ti­tels ist nebst Vor­la­ge des ent­spre­chen­den Ti­tels und Nach­weis der Grund­bu­ch­un­rich­tig­keit durch öf­fent­li­che Ur­kun­de

Für die Be­rich­ti­gung des Erb­bau­grund­buchs muss ein An­trag auf Be­rich­ti­gung durch Sie oder die be­ur­kun­den­de No­ta­rin oder den be­ur­kun­den­den No­tar ge­stellt wer­den. Die Be­rich­ti­gung der Ein­tra­gung des Erb­bau­be­rech­tig­ten er­folgt, wenn sämt­li­che er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen form­ge­recht ein­ge­reicht wor­den sind und kei­ne Ein­tra­gungs­hin­der­nis­se be­stehen.

(Stand No­vem­ber 2020)

mind. EUR 15 – max. EUR 26.585 (bei ei­nem Höchst­ge­schäfts­wert von EUR 60.000.000):
Für die be­rich­ti­gen­de Ein­tra­gung ei­ner Erb­bau­be­rech­tig­ten oder ei­nes Erb­bau­be­rech­tig­ten wird sei­tens des Grund­buch­am­tes grund­sätz­lich ei­ne vol­le Ge­bühr er­ho­ben. Die kon­kre­te Ge­büh­ren­hö­he rich­tet sich nach dem Ge­schäfts­wert (Wert des Erb­bau­rechts).

Die Ge­bühr für die Ein­tra­gung wird je­doch nicht er­ho­ben, wenn der Er­be oder die Er­ben des ein­ge­tra­ge­nen Erb­bau­be­rech­tig­ten den Ein­tra­gungs­an­trag in­ner­halb von zwei Jah­ren nach dem Erb­fall beim Grund­buch­amt ein­reicht bzw. ein­rei­chen.

Ne­ben den Kos­ten für die Tä­tig­keit des Grund­buch­am­tes kön­nen ggfs. auch Kos­ten für die Tä­tig­keit des No­tars nach dem Ge­richts- und No­tar­kos­ten­ge­setz (GNotKG) an­fal­len. Die Hö­he der No­tar­kos­ten er­fra­gen Sie bit­te bei der in Ih­rem Fall tä­ti­gen No­ta­rin bzw. dem in Ih­rem Fall tä­ti­gen No­tar. In­for­ma­tio­nen und Bei­spie­le zu No­tar­kos­ten fin­den Sie im Üb­ri­gen auch auf den In­ter­net­sei­ten der Bun­des­no­tar­kam­mer (Link sie­he wei­ter­füh­ren­de In­for­ma­tio­nen).

Sie müs­sen die Ein­tra­gung beim Grund­buch­amt be­an­tra­gen. Sind für die Ein­tra­gung der Be­rich­ti­gung et­wai­ge Ein­tra­gungs­un­ter­la­gen durch die No­ta­rin oder den No­tar zu be­glau­bi­gen bzw. zu be­ur­kun­den, wird die­se bzw. die­ser in al­ler Re­gel die Be­rich­ti­gung beim Grund­buch­amt be­an­tra­gen.

  • Die zur Ein­tra­gung er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen wer­den durch die zu­stän­di­ge Rechts­pfle­ge­rin oder den zu­stän­di­gen Rechts­pfle­ger beim Grund­buch­amt ge­prüft.
  • Soll­ten Un­ter­la­gen nicht voll­stän­dig oder form­ge­recht vor­lie­gen, wird die zu­stän­di­ge Rechts­pfle­ge­rin oder der zu­stän­di­ge Rechts­pfle­ger die No­ta­rin, den No­tar oder Sie schrift­lich hier­über in­for­mie­ren und zur Vor­la­ge der noch feh­len­den Un­ter­la­gen oder der form­ge­rech­ten (öf­fent­lich be­glau­big­te oder be­ur­kun­de­te Form) Un­ter­la­gen auf­for­dern.
  • Lie­gen al­le er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen vor, wird die zu­stän­di­ge Rechts­pfle­ge­rin oder der zu­stän­di­ge Rechts­pfle­ger die Be­rich­ti­gung der Grund­buch­ein­tra­gung vor­neh­men.
  • Die er­folg­te Ein­tra­gung wird der den An­trag ein­rei­chen­den No­ta­rin bzw. dem ein­rei­chen­den No­tar und Ih­nen mit der Ein­tra­gungs­mit­tei­lung be­kannt ge­macht.
  • Sie er­hal­ten grund­sätz­lich vom Grund­buch­amt ei­ne Rech­nung. Von der Er­he­bung der Ge­bühr wird al­ler­dings in dem im Mo­dul „Kos­ten“ nä­her dar­ge­stell­ten Fall des An­tra­ges auf Be­rich­ti­gung durch den oder die Er­ben ver­zich­tet.

in­di­vi­du­ell, ab­hän­gig von der Be­las­tungs­si­tua­ti­on des zu­stän­di­gen Grund­buch­am­tes so­wie dem Zeit­punkt, wann al­le er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen form­ge­recht dem Grund­buch­amt vor­lie­gen

Zu­stän­dig ist das Grund­buch­amt des Amts­ge­richts, bei dem das Erb­bau­grund­buch ge­führt wird. Das zu­stän­di­ge Grund­buch­amt fin­den Sie auf der Adress­da­ten­bank der deutsch­land­wei­ten Orts- und Ge­richts­su­che auf dem Jus­tiz­por­tal Nord­rhein-West­fa­len (Link sie­he wei­ter­füh­ren­de In­for­ma­tio­nen).