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Na­vi­ga­ti­on

Er­laub­nis zum Füh­ren der Be­rufs­be­zeich­nung Heb­am­me oder Ent­bin­dungs­pfle­ger aus Dritt­staa­ten be­an­tra­gen

Die Tä­tig­keit als Heb­am­me oder Ent­bin­dungs­pfle­ger ist in Deutsch­land re­gle­men­tiert. Das be­deu­tet: Da­mit Sie in Deutsch­land als Heb­am­me oder Ent­bin­dungs­pfle­ger ar­bei­ten kön­nen, brau­chen Sie ei­ne staat­li­che Er­laub­nis. Mit die­ser Er­laub­nis dür­fen Sie die Be­rufs­be­zeich­nung „Heb­am­me“ oder „Ent­bin­dungs­pfle­ger“ füh­ren und in dem Be­ruf ar­bei­ten.

Auch mit ei­ner Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on aus ei­nem so­ge­nann­ten Dritt­staat kön­nen Sie in Deutsch­land die staat­li­che Er­laub­nis von der zu­stän­di­gen Stel­le (ei­ner Be­hör­de) er­hal­ten. Dritt­staa­ten sind al­le Staa­ten, die nicht zur Eu­ro­päi­schen Uni­on (EU), dem Eu­ro­päi­schen Wirt­schafts­raum (EWR) oder der Schweiz ge­hö­ren.

Um die Er­laub­nis zu er­hal­ten, müs­sen Sie Ih­re aus­län­di­sche Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on an­er­ken­nen las­sen.

Im An­er­ken­nungs-Ver­fah­ren ver­gleicht die zu­stän­di­ge Stel­le Ih­re Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on aus dem Aus­land mit der deut­schen Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on und prüft die Gleich­wer­tig­keit. Die Gleich­wer­tig­keit der Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on ist ei­ne wich­ti­ge Vor­aus­set­zung für die Er­tei­lung der staat­li­chen Er­laub­nis.

Ne­ben der Gleich­wer­tig­keit der Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on müs­sen Sie noch wei­te­re Vor­aus­set­zun­gen für die Er­tei­lung der Er­laub­nis er­fül­len. Wei­te­re Vor­aus­set­zun­gen sind z.B. aus­rei­chen­de deut­sche Sprach­kennt­nis­se und ge­sund­heit­li­che Eig­nung.

Wenn Ih­re Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on aus der EU, dem EWR oder der Schweiz stammt, gel­ten an­de­re Re­ge­lun­gen.

Den An­trag für das Ver­fah­ren kön­nen Sie auch aus dem Aus­land stel­len.

Ge­gen den Be­scheid der zu­stän­di­gen Stel­le kön­nen Sie recht­lich vor­ge­hen. Die Ent­schei­dung wird dann über­prüft. De­tails da­zu ste­hen in der Rechts­be­helfs­be­leh­rung am En­de Ih­res Be­schei­des. Wir emp­feh­len Ih­nen: Spre­chen Sie zu­erst mit der zu­stän­di­gen Stel­le, be­vor Sie recht­lich ge­gen die Ent­schei­dung vor­ge­hen.

Die zu­stän­di­ge Stel­le sagt Ih­nen, wel­che Un­ter­la­gen Sie ein­rei­chen müs­sen. Wich­ti­ge Un­ter­la­gen sind ge­ne­rell:

  • Iden­ti­täts­nach­weis (Per­so­nal­aus­weis oder Rei­se­pass)
  • deutsch­spra­chi­ger Le­bens­lauf in Ta­bel­len­form mit Ih­ren Aus­bil­dun­gen und be­ruf­li­chen Tä­tig­kei­ten
  • amt­lich be­glau­big­te Ko­pie Ih­res Aus­bil­dungs­nach­wei­ses
  • Nach­wei­se über Ih­re re­le­van­te Be­rufs­pra­xis als Heb­am­me oder Ent­bin­dungs­pfle­ger
  • Nach­wei­se über wei­te­re re­le­van­te Kennt­nis­se für die Ar­beit als Heb­am­me oder Ent­bin­dungs­pfle­ger
  • Straf­re­gis­ter­aus­zug oder Füh­rungs­zeug­nis aus Ih­rem Her­kunfts­staat als Nach­weis Ih­rer Zu­ver­läs­sig­keit (Die­ser Nach­weis darf bei An­trag­stel­lung ma­xi­mal 3 Mo­na­te alt sein.)
  • Ärzt­li­che Be­schei­ni­gung Ih­rer Ge­sund­heit (Der Nach­weis kann von ei­ner Be­hör­de aus Ih­rem Aus­bil­dungs­staat sein. Die­se Be­schei­ni­gung darf bei An­trag­stel­lung ma­xi­mal 3 Mo­na­te alt sein.)
  • Mel­de­be­schei­ni­gung oder Er­klä­rung, dass Sie dort ar­bei­ten wol­len, wo Sie den An­trag stel­len

Die zu­stän­di­ge Stel­le teilt Ih­nen mit, wel­che Do­ku­men­te Sie im Ori­gi­nal oder als Ko­pie ein­rei­chen müs­sen.

Wenn Ih­re Un­ter­la­gen nicht in deut­scher Spra­che vor­lie­gen, müs­sen Sie deut­sche Über­set­zun­gen von Ih­ren Un­ter­la­gen ein­rei­chen. Die Über­set­zun­gen müs­sen von Über­set­ze­rin­nen und Über­set­zern ge­macht wer­den, die öf­fent­lich be­stellt oder er­mäch­tigt sind.

  • Sie ver­fü­gen über ei­ne Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on als Heb­am­me oder Ent­bin­dungs­pfle­ger aus ei­nem Dritt­staat.
  • Sie sind ge­sund­heit­lich ge­eig­net. (Das hei­ßt, dass Sie psy­chisch und phy­sisch als Heb­am­me oder Ent­bin­dungs­pfle­ger ar­bei­ten kön­nen.)
  • Sie sind zu­ver­läs­sig für die Ar­beit als Heb­am­me oder Ent­bin­dungs­pfle­ger und ha­ben kei­ne Vor­stra­fen.
  • Sie ha­ben die für die Tä­tig­keit nö­ti­gen Deutsch­kennt­nis­se. Das ist nor­ma­ler­wei­se das Sprach­ni­veau B2 nach dem Ge­mein­sa­men Eu­ro­päi­schen Re­fe­renz­rah­men für Spra­chen.

Das Ver­fah­ren kos­tet Geld. Die zu­stän­di­ge Stel­le in­for­miert Sie über die Kos­ten. Die Kos­ten hän­gen ge­ne­rell von dem Auf­wand für die Be­ar­bei­tung ab.

Zu­sätz­lich kön­nen wei­te­re Kos­ten ent­ste­hen (z.B. für Über­set­zun­gen, Be­glau­bi­gun­gen oder Aus­gleichs­maß­nah­men).

Kos­ten­rah­men: 55 Eu­ro - 165 Eu­ro

Prü­fung der Gleich­wer­tig­keit

Sie stel­len ei­nen An­trag auf Er­tei­lung der Er­laub­nis zum Füh­ren der Be­rufs­be­zeich­nung „Heb­am­me“ oder „Ent­bin­dungs­pfle­ger“ bei der zu­stän­di­gen Stel­le. Die zu­stän­di­ge Stel­le prüft dann, ob Sie al­le Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len. Ei­ne wich­ti­ge Vor­aus­set­zung ist die Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on. Die zu­stän­di­ge Stel­le ver­gleicht Ih­re Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on aus dem Aus­land mit der deut­schen Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on als Heb­am­me oder Ent­bin­dungs­pfle­ger. Die zu­stän­di­ge Stel­le prüft, ob Ih­re Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on gleich­wer­tig ist. Die Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on ist gleich­wer­tig, wenn es kei­ne we­sent­li­chen Un­ter­schie­de zwi­schen Ih­rer aus­län­di­schen Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on und der deut­schen Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on gibt.

Mög­li­che Er­geb­nis­se der Prü­fung

Wenn Ih­re Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on gleich­wer­tig ist, wird Ih­re aus­län­di­sche Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on an­er­kannt. Die Be­hör­de kann Ih­nen das Er­geb­nis schrift­lich be­stä­ti­gen. Sie müs­sen noch die wei­te­ren Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len und Ih­re Sprach­kennt­nis­se nach­wei­sen.  Dann er­hal­ten Sie die Er­laub­nis zum Füh­ren der Be­rufs­be­zeich­nung als „Heb­am­me“ oder „Ent­bin­dungs­pfle­ger“.

Wenn die zu­stän­di­ge Stel­le we­sent­li­che Un­ter­schie­de fest­stellt, kön­nen Sie die Un­ter­schie­de durch Ih­re Be­rufs­pra­xis und an­de­re Kennt­nis­se und Fä­hig­kei­ten (le­bens­lan­ges Ler­nen) aus­glei­chen. Die Be­rufs­pra­xis müs­sen Sie nach­wei­sen. Kennt­nis­se und Fä­hig­kei­ten muss ei­ne Be­hör­de Ih­res Her­kunfts­lan­des be­schei­ni­gen.

Es kann aber sein, dass die­se Kennt­nis­se nicht aus­rei­chen. Die we­sent­li­chen Un­ter­schie­de kön­nen Sie dann nicht aus­glei­chen. Ih­re aus­län­di­sche Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on wird dann nicht an­er­kannt.

Die zu­stän­di­ge Stel­le nennt Ih­nen aber die we­sent­li­chen Un­ter­schie­de und war­um Sie die we­sent­li­chen Un­ter­schie­de nicht durch Ih­re Be­rufs­pra­xis aus­glei­chen kön­nen. Sie dür­fen dann nicht als Heb­am­me oder Ent­bin­dungs­pfle­ger ar­bei­ten. Die zu­stän­di­ge Stel­le bie­tet Ih­nen aber an, als Aus­gleichs­maß­nah­me ei­nen An­pas­sungs­lehr­gang zu ab­sol­vie­ren oder ei­ne Kennt­nis­prü­fung ab­zu­le­gen. Wenn Sie die­se Maß­nah­me er­folg­reich be­en­den, dür­fen Sie in dem Be­ruf ar­bei­ten.

An­pas­sungs­lehr­gang oder Kennt­nis­prü­fung

Wenn Ih­re Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on nicht gleich­wer­tig ist, kön­nen Sie zwi­schen ei­ner Kennt­nis­prü­fung und ei­nem ma­xi­mal drei­jäh­ri­gen An­pas­sungs­lehr­gang wäh­len. Bei der Kennt­nis­prü­fung wird Ihr Wis­sen in be­stimm­ten Fä­chern und Ge­bie­ten ge­prüft. Die­se Fä­cher und der ge­naue Ab­lauf der Prü­fung sind ge­setz­lich ge­re­gelt. Die Kennt­nis­prü­fung hat ei­nen münd­li­chen Teil und ei­nen prak­ti­schen Teil. Wenn Sie den An­pas­sungs­lehr­gang ab­sol­vie­ren oder die Kennt­nis­prü­fung be­stehen (und al­le wei­te­ren Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len), er­hal­ten Sie die Er­laub­nis zum Füh­ren der Be­rufs­be­zeich­nung als „Heb­am­me“ oder „Ent­bin­dungs­pfle­ger“.

Die zu­stän­di­ge Stel­le be­stä­tigt Ih­nen nach ma­xi­mal ei­nem Mo­nat, dass Ih­re Un­ter­la­gen an­ge­kom­men sind. Die zu­stän­di­ge Stel­le teilt Ih­nen mit, wenn Un­ter­la­gen feh­len.

Wenn die Un­ter­la­gen voll­stän­dig sind, dau­ert das Ver­fah­ren ma­xi­mal 4 Mo­na­te.

Kei­ne. Manch­mal feh­len noch Un­ter­la­gen im Ver­fah­ren. Die zu­stän­di­ge Stel­le in­for­miert Sie dann, bis wann Sie die Un­ter­la­gen nach­rei­chen müs­sen.

  • Gleich­wer­tig­keits­be­scheid
    Im Er­laub­nis-Ver­fah­ren er­folgt auch die Prü­fung der Gleich­wer­tig­keit (An­er­ken­nungs-Ver­fah­ren). Für das Er­geb­nis der Prü­fung kön­nen Sie ei­nen se­pa­ra­ten Be­scheid be­an­tra­gen.
     
  • Elek­tro­ni­sche An­trag­stel­lung
    Sie kön­nen Ih­ren An­trag auch elek­tro­nisch stel­len.
     
  • Ver­fah­ren für Spät­aus­sied­ler
    Als Spät­aus­sied­le­rin oder Spät­aus­sied­ler kön­nen Sie das An­er­ken­nungs-Ver­fah­ren wahl­wei­se nach dem hier ge­nann­ten Ge­setz oder nach dem Bun­des­ver­trie­be­nen­ge­setz durch­lau­fen. Dies kön­nen Sie selbst ent­schei­den. Ih­re zu­stän­di­ge Stel­le wird Sie da­zu be­ra­ten.