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Na­vi­ga­ti­on

Eu­ro­päi­sche Ge­nos­sen­schaft in das Ge­nos­sen­schafts­re­gis­ter ein­tra­gen

Über Ih­re No­ta­rin oder Ih­ren No­tar kön­nen Sie die Ein­tra­gung in das Ge­nos­sen­schafts­re­gis­ter in fol­gen­den Fäl­len be­an­tra­gen:

  • bei Neu­grün­dung ei­ner Eu­ro­päi­schen Ge­nos­sen­schaft
  • bei Ver­schmel­zung von be­reits be­stehen­den Ge­nos­sen­schaf­ten
  • bei Um­wand­lung ei­ner be­stehen­den Ge­nos­sen­schaft

Ei­ne ein­ge­tra­ge­ne Eu­ro­päi­sche Ge­nos­sen­schaft (SCE – „So­cie­tas Co­ope­ra­tiva Eu­ro­paea“) gilt als ju­ris­ti­sche Per­son, die selbst Trä­ger von Rech­ten und Pflich­ten ist.  Hat die SCE ih­ren Sitz im Aus­land, be­treibt je­doch Zweig­nie­der­las­sun­gen in Deutsch­land, müs­sen Sie die­se Zweig­nie­der­las­sung als sol­che zur Ein­tra­gung in das Ge­nos­sen­schafts­re­gis­ter an­mel­den und für die­se ein Ge­wer­be an­mel­den.

  • Wenn Ihr An­trag auf Ein­tra­gung ei­ner Eu­ro­päi­schen Ge­nos­sen­schaft ab­ge­lehnt wird, kön­nen Sie in­ner­halb ei­nes Mo­nats nach Be­kannt­ga­be beim Amts­ge­richt Be­schwer­de ein­le­gen.
  • Bei Neu­grün­dung ei­ner Eu­ro­päi­schen Ge­nos­sen­schaft müs­sen Sie fol­gen­de Un­ter­la­gen vor­le­gen:
    • Sat­zung der Ge­nos­sen­schaft
    • Ur­kun­de der Be­stel­lung des Auf­sichts­rats
    • Be­schei­ni­gung ei­nes ge­nos­sen­schaft­li­chen Prü­fungs­ver­bands, dass die Eu­ro­päi­sche Ge­nos­sen­schaft zum Bei­tritt zu­ge­las­sen ist.
  • Je nach Ge­stal­tung Ih­res Fal­les sind ab­wei­chen­de oder zu­sätz­li­che Un­ter­la­gen er­for­der­lich, über die Sie Ih­re No­ta­rin oder Ihr No­tar be­rät.
  • Sie müs­sen
    • ei­ne neue Eu­ro­päi­sche Ge­nos­sen­schaft grün­den,
    • min­des­tens 2 Ge­nos­sen­schaf­ten mit­ein­an­der zu ei­ner Eu­ro­päi­schen Ge­nos­sen­schaft ver­schmel­zen oder
    • ei­ne be­stehen­de Ge­nos­sen­schaft in ei­ne Eu­ro­päi­sche Ge­nos­sen­schaft um­wan­deln.
  • Ei­ne Eu­ro­päi­sche Ge­nos­sen­schaft kann von min­des­tens 5 na­tür­li­chen Per­so­nen ge­grün­det wer­den, de­ren Wohn­sit­ze in min­des­tens 2 ver­schie­de­nen Mit­glied­staa­ten der Eu­ro­päi­schen Uni­on (EU) lie­gen.
  • Ei­ne Eu­ro­päi­sche Ge­nos­sen­schaf­ten kann auch ge­mein­sam von ins­ge­samt min­des­tens 5 na­tür­li­chen und ju­ris­ti­schen Per­so­nen ge­grün­det wer­den, wenn die Wohn­sit­ze der na­tür­li­chen Per­so­nen be­zie­hungs­wei­se das Recht, dem die ju­ris­ti­schen Per­so­nen un­ter­lie­gen, min­des­tens 2 ver­schie­de­nen Mit­glied­staa­ten der EU zu­zu­ord­nen sind.
  • Oh­ne Be­tei­li­gung na­tür­li­cher Per­so­nen kön­nen min­des­tens 2 ju­ris­ti­sche Per­so­nen ei­ne Eu­ro­päi­sche Ge­nos­sen­schaft grün­den, wenn die grün­den­den ju­ris­ti­schen Per­so­nen dem Recht von min­des­tens 2 ver­schie­de­nen Mit­glied­staa­ten der EU un­ter­lie­gen.
  • 2 oder mehr Ge­nos­sen­schaf­ten kön­nen mit­ein­an­der zu ei­ner Eu­ro­päi­schen Ge­nos­sen­schaft ver­schmel­zen, wenn min­des­tens 2 der ver­schmel­zen­den Ge­nos­sen­schaf­ten dem Recht ver­schie­de­ner Mit­glieds­staa­ten der EU un­ter­lie­gen.
  • Ei­ne be­reits be­stehen­de Ge­nos­sen­schaft kann in ei­ne Eu­ro­päi­sche Ge­nos­sen­schaft um­ge­wan­delt wer­den, wenn die be­stehen­de Ge­nos­sen­schaft
    • in ei­nem Mit­glieds­staat der EU ge­grün­det wur­de,
    • ih­ren Sitz oder die Haupt­ver­wal­tung in ei­nem Mit­glieds­staat der EU hat und
    • ei­ne Nie­der­las­sung oder Ge­nos­sen­schafts­toch­ter hat, die seit min­des­tens 2 Jah­ren in ei­nem an­de­ren Mit­glieds­staat der EU be­steht und dem dort gel­ten­den Recht un­ter­liegt.
  • Bei Grün­dung, Ver­schmel­zung oder Um­wand­lung müs­sen Sie Ih­re Be­schäf­tig­ten be­tei­li­gen. Da­für muss grund­sätz­lich
    • ei­ne Ver­ein­ba­rung über die Be­tei­li­gung der Be­schäf­tig­ten vor­lie­gen,
    • das Ver­hand­lungs­gre­mi­um be­schlos­sen ha­ben, Ver­hand­lun­gen nicht auf­zu­neh­men be­zie­hungs­wei­se ab­zu­bre­chen, oder
    • die Ver­hand­lungs­frist ab­ge­lau­fen sein.
  • Die Eu­ro­päi­sche Ge­nos­sen­schaft muss zum Bei­tritt zu ei­nem ge­nos­sen­schaft­li­chen Prü­fungs­ver­band zu­ge­las­sen sein.
  • Wird die Ge­nos­sen­schaft bei ei­ner No­ta­rin oder ei­nem No­tar ge­grün­det, fal­len No­tar­kos­ten an, die vom Ver­mö­gen der Ge­nos­sen­schaft oder von den Um­stän­den des Ein­zel­falls ab­hän­gen:
    • Be­trägt der Wert der Ge­nos­sen­schaft bei­spiel­wei­se EUR 50.000,00, be­lau­fen sich die Kos­ten auf min­des­tens EUR 330,00 zu­züg­lich Um­satz­steu­er und Aus­la­gen.
    • Bei ei­nem Wert von EUR 250.000,00 be­tra­gen die Kos­ten min­des­tens EUR 1.070,00 zu­züg­lich Um­satz­steu­er und Aus­la­gen.
  • Für die An­mel­dung der neu­en Ge­nos­sen­schaft zum Ge­nos­sen­schafts­re­gis­ter fal­len bei der No­ta­rin oder dem No­tar Kos­ten für die Be­glau­bi­gung und die Er­zeu­gung ei­ner XML-Struk­tur­da­tei an. Die­se be­lau­fen sich in der Re­gel auf EUR 134,40.
    • Hin­zu­kom­men Schreibaus­la­gen so­wie die ge­setz­li­che Um­satz­steu­er.
  • Wird die Ge­nos­sen­schaft im We­ge der Um­wand­lung ge­grün­det, fal­len bei der No­ta­rin oder dem No­tar Kos­ten für die An­mel­dun­gen der Um­wand­lung bei den bis­he­ri­gen Ge­sell­schaf­ten oder Ge­nos­sen­schaf­ten an. Die­se be­tra­gen grund­sätz­lich je­weils EUR 87,50.
    • Hin­zu­kom­men Schreibaus­la­gen so­wie die ge­setz­li­che Um­satz­steu­er.
  • Für die Ein­tra­gung im Ge­nos­sen­schafts­re­gis­ter fal­len Ih­nen Kos­ten an. Die­se be­tra­gen grund­sätz­lich EUR 210,00.
  • Wird die Ge­nos­sen­schaft im We­ge der Um­wand­lung ge­grün­det, be­lau­fen sich die Ein­tra­gungs­kos­ten auf EUR 360,00.
    • In die­sem Fall kom­men wei­te­re Ge­büh­ren für die Ein­tra­gung der Um­wand­lung bei den um­zu­wan­deln­den Ge­sell­schaf­ten oder Ge­nos­sen­schaf­ten hin­zu.

Ih­ren An­trag müs­sen Sie mit Un­ter­stüt­zung ei­ner No­ta­rin oder ei­nes No­tars er­stel­len.

  • Die No­ta­rin oder der No­tar
    • be­rät Sie,
    • er­stellt den An­trag nach den ge­setz­li­chen Vor­ga­ben und
    • sen­det den An­trag in elek­tro­ni­scher Form und mit elek­tro­ni­scher Si­gna­tur an das elek­tro­ni­sche Ge­richts- und Ver­wal­tungs­post­fach des zu­stän­di­gen Re­gis­ter­ge­richts.
  • Das zu­stän­di­ge Re­gis­ter­ge­richt mel­det sich bei Ih­nen und for­dert ei­nen Kos­ten­vor­schuss in Hö­he der vor­aus­sicht­li­chen Kos­ten.
  • Wenn das Re­gis­ter­ge­richt nach Prü­fung Ih­rer Un­ter­la­gen et­was be­an­stan­det, mel­det es sich bei Ih­nen oder Ih­rer No­ta­rin oder Ih­rem No­tar.
    • Sie kön­nen even­tu­ell er­for­der­li­che wei­te­re Do­ku­men­te oder Nach­wei­se ein­sen­den.
  • Wenn das Ge­richt die Ein­tra­gung ab­lehnt, er­hal­ten Sie ei­ne ab­leh­nen­de ge­richt­li­che Ent­schei­dung.
  • Wenn nach der Prü­fung Ih­rer Un­ter­la­gen kei­ne Be­an­stan­dung vor­liegt, er­folgt die Ein­tra­gung in das Ge­nos­sen­schafts­re­gis­ter.
    • Sie er­hal­ten ei­ne Ein­tra­gungs­mit­tei­lung und ei­ne end­gül­ti­ge Kos­ten­rech­nung.
  • Wenn sich wich­ti­ge Än­de­run­gen er­ge­ben, müs­sen Sie die­se er­neut über ei­ne No­ta­rin oder ei­nen No­tar zur Ein­tra­gung in das Ge­nos­sen­schafts­re­gis­ter an­mel­den, zum Bei­spiel Än­de­run­gen be­züg­lich
    • Sitz oder Fir­ma,
    • Rechts­form oder
    • Ver­tre­tungs­be­rech­tig­ter.

-    Grund­sätz­lich müs­sen Sie kei­ne Fris­ten be­ach­ten.