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Na­vi­ga­ti­on

Eu­ro­päi­schen Be­rufs­aus­weis be­an­tra­gen

Der Eu­ro­päi­sche Be­rufs­aus­weis ist ein elek­tro­ni­scher Nach­weis über die An­er­ken­nung Ih­rer Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on in ei­nem an­de­ren Land der Eu­ro­päi­schen Uni­on (EU) und des Eu­ro­päi­schen Wirt­schafts­raums (EWR). Der Be­rufs­aus­weis wird Ih­nen auf An­trag in ei­nem On­line-Ver­fah­ren (EBA-Ver­fah­ren) aus­ge­stellt. Das EBA-Ver­fah­ren ist ein­fach und schnell.

Sie kön­nen den Eu­ro­päi­schen Be­rufs­aus­weis ak­tu­ell für fol­gen­de Be­rufs­qua­li­fi­ka­tio­nen aus der EU und dem EWR be­an­tra­gen:
Ge­sund­heits- und Kran­ken­pfle­ge­rin oder Ge­sund­heits- und Kran­ken­pfle­ger (Kran­ken­schwes­ter oder Kran­ken­pfle­ger für all­ge­mei­ne Pfle­ge)

  • Apo­the­ke­rin oder Apo­the­ker
  • Phy­sio­the­ra­peu­tin oder Phy­sio­the­ra­peut
  • Berg­füh­re­rin oder Berg­füh­rer
  • Im­mo­bi­li­en­mak­le­rin oder Im­mo­bi­li­en­mak­ler

Der Eu­ro­päi­sche Be­rufs­aus­weis bie­tet Vor­tei­le:

  • Die zu­stän­di­ge Stel­le Ih­res Her­kunfts­lan­des hilft Ih­nen bei Ih­rem An­trag und über­prüft, ob er rich­tig aus­ge­füllt und voll­stän­dig ist. Die zu­stän­di­ge Stel­le prüft auch die Echt­heit und Gül­tig­keit Ih­rer Do­ku­men­te.
  • Die zu­stän­di­ge Stel­le im Auf­nah­me­land er­hält dann au­to­ma­tisch al­le Do­ku­men­te und prüft Ih­re Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on (Be­rufs­an­er­ken­nung). Über das On­line-Ver­fah­ren wis­sen Sie im­mer, wo Ih­re Do­ku­men­te be­ar­bei­tet wer­den.
  • Ih­re Do­ku­men­te blei­ben im On­line-Sys­tem. Bei ei­nem Um­zug in ein an­de­res Auf­nah­me­land kön­nen Sie schnel­ler ei­nen neu­en An­trag stel­len.
  • Wenn die zu­stän­di­ge Stel­le im Auf­nah­me­land in­ner­halb der vor­ge­ge­be­nen Frist kei­ne Ent­schei­dung trifft, er­hal­ten Sie au­to­ma­tisch den Be­rufs­aus­weis.
  • Sie kön­nen ein Zer­ti­fi­kat als PDF-Da­tei er­hal­ten und ei­nem po­ten­zi­el­len Ar­beit­ge­ber vor­le­gen. Der Ar­beit­ge­ber kann das Zer­ti­fi­kat on­line über­prü­fen.

Ach­tung: Auch mit dem Eu­ro­päi­schen Be­rufs­aus­weis müs­sen Sie oft noch ei­ne spe­zi­el­le Er­laub­nis be­an­tra­gen, da­mit Sie in dem Be­ruf ar­bei­ten dür­fen. Sie müs­sen in ei­ni­gen Be­ru­fen auch Ih­re Sprach­kennt­nis­se in der Spra­che des Auf­nah­me­lan­des nach­wei­sen.

Die ein­heit­li­chen An­sprech­part­ner oder die zu­stän­di­gen Stel­len des Auf­nah­me­lan­des un­ter­stüt­zen Sie im Ver­fah­ren.

Die not­wen­di­gen Do­ku­men­te hän­gen von dem Be­ruf ab, für den Sie den Eu­ro­päi­schen Be­rufs­aus­weis be­an­tra­gen. Der elek­tro­ni­sche An­trags­as­sis­tent auf der Web­site der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on nennt Ih­nen die er­for­der­li­chen Do­ku­men­te.

In der Re­gel wer­den fol­gen­de Do­ku­men­te be­nö­tigt:

  • Iden­ti­täts­nach­weis (Rei­se­pass oder Per­so­nal­aus­weis)
  • Falls sich Ihr Na­me ge­än­dert hat: Ih­re Hei­rats­ur­kun­de oder ein ent­spre­chen­des amt­li­ches Do­ku­ment
  • Di­plom oder Ab­schluss­zeug­nis Ih­rer Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on
  • Nach­weis, dass Sie den Be­ruf in Ih­rem Her­kunfts­land aus­üben dür­fen und nicht straf­recht­lich ver­ur­teilt wur­den (Cer­ti­fi­ca­te of Good Stan­ding)
  • Even­tu­ell ei­ne Kon­for­mi­täts­be­schei­ni­gung
  • Even­tu­ell ein Ge­sund­heits­nach­weis

Hin­weis: Even­tu­ell müs­sen Sie die Do­ku­men­te in die Spra­che des Auf­nah­me­lan­des über­set­zen las­sen. Die Über­set­zun­gen müs­sen von öf­fent­lich be­stell­ten oder er­mäch­tig­ten Über­set­ze­rin­nen und Über­set­zern ge­macht wer­den.

Sie be­nö­ti­gen ei­ne der fol­gen­den Be­rufs­qua­li­fi­ka­tio­nen aus ei­nem Land der EU oder des EWR:

  • Ge­sund­heits- und Kran­ken­pfle­ge­rin oder Ge­sund­heits- und Kran­ken­pfle­ger (Kran­ken­schwes­ter oder Kran­ken­pfle­ger für all­ge­mei­ne Pfle­ge)
  • Apo­the­ke­rin oder Apo­the­ker
  • Phy­sio­the­ra­peu­tin oder Phy­sio­the­ra­peut
  • Berg­füh­re­rin oder Berg­füh­rer
  • Im­mo­bi­li­en­mak­le­rin oder Im­mo­bi­li­en­mak­ler

Wenn Sie Ih­re Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on nicht in der EU oder dem EWR er­wor­ben ha­ben, kön­nen Sie even­tu­ell auch ei­nen Eu­ro­päi­schen Be­rufs­aus­weis be­an­tra­gen. Fol­gen­de Vor­aus­set­zun­gen gel­ten:

  • Ih­re Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on wur­de be­reits in ei­nem Land der EU oder des EWR an­er­kannt und
  • Sie ha­ben nach An­er­ken­nung Ih­rer Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on min­des­tens drei Jah­re lang Ih­ren Be­ruf in die­sem Land aus­ge­übt.

Für die Be­ar­bei­tung Ih­res An­tra­ges kön­nen im Her­kunfts­land und im Auf­nah­me­land Kos­ten an­fal­len. Die Kos­ten un­ter­schei­den sich je nach Land und Be­ruf.

Sie kön­nen die Kos­ten vor­ab ein­schät­zen auf der Web­site der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on zum Eu­ro­päi­schen Be­rufs­aus­weis.

Zu­sätz­lich kön­nen wei­te­re Kos­ten ent­ste­hen (z.B. für Über­set­zun­gen und Be­glau­bi­gun­gen Ih­rer Do­ku­men­te). Die­se Kos­ten sind in­di­vi­du­ell un­ter­schied­lich.

Zur Be­an­tra­gung des Eu­ro­päi­schen Be­rufs­aus­wei­ses brau­chen Sie ei­nen On­line-Ac­count bei der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on.

  • Der On­line-Ac­count bei der eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on ist kos­ten­los. Sie re­gis­trie­ren sich da­zu bei dem Au­then­ti­fi­zie­rungs­dienst der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on (“EU Log­in“).
  • Dann er­stel­len Sie Ihr Pro­fil mit den An­ga­ben zu Ih­rer Per­son (Per­so­nal­aus­weis- oder Pass­num­mer, Na­me, Staats­an­ge­hö­rig­keit) und Ih­ren Kon­takt­da­ten (Adres­se, E-Mail-Adres­se, Te­le­fon­num­mer usw.). Die An­ga­ben zu Ih­rer Per­son wer­den in Ih­rem Eu­ro­päi­schen Be­rufs­aus­weis ste­hen.
  • Nach­dem Sie Ihr Pro­fil er­stellt ha­ben, kön­nen Sie den An­trag für den Eu­ro­päi­schen Be­rufs­aus­weis stel­len. Wech­seln Sie hier­für zur Web­site der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on zum Eu­ro­päi­schen Be­rufs­aus­weis und wäh­len „Zu­gang zum EBA-Ver­fah­ren“.
  • Bei der An­trag­stel­lung er­fah­ren Sie, wel­che Do­ku­men­te das Auf­nah­me­land für die An­er­ken­nung Ih­rer Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on be­nö­tigt. Die Do­ku­men­te kön­nen Sie di­rekt hoch­la­den. La­den Sie bit­te je­des Do­ku­ment als ei­ge­ne Da­tei hoch.
  • Die zu­stän­di­ge Stel­le be­ar­bei­tet Ih­ren An­trag und über­mit­telt ihn even­tu­ell zur wei­te­ren Be­ar­bei­tung an die zu­stän­di­ge Stel­le des Auf­nah­me­lan­des.
  • Wenn Sie Ih­ren An­trag ge­sen­det ha­ben, kön­nen Sie die An­ga­ben zu Ih­rer Per­son nicht mehr än­dern. Ei­ne Ak­tua­li­sie­rung kann nur die zu­stän­di­ge Stel­le vor­neh­men, die Ih­ren An­trag be­ar­bei­tet. Ih­re Kon­takt­da­ten kön­nen Sie aber je­der­zeit ak­tua­li­sie­ren.
  • Nach der Ge­neh­mi­gung Ih­res An­trags kön­nen Sie ein EBA-Zer­ti­fi­kat im PDF-For­mat er­stel­len. Das EBA-Zer­ti­fi­kat ent­hält ei­ne Be­zugs­num­mer. Mit die­ser Be­zugs­num­mer kann Ihr künf­ti­ger Ar­beit­ge­ber die Gül­tig­keit Ih­res Eu­ro­päi­schen Be­rufs­aus­wei­ses on­line über­prü­fen.
  • Wird Ihr An­trag ab­ge­lehnt, er­hal­ten Sie ei­nen Be­scheid. Ge­gen den Be­scheid der zu­stän­di­gen Stel­le kön­nen Sie recht­lich vor­ge­hen. Die Ent­schei­dung wird dann über­prüft. De­tails da­zu ste­hen in der Rechts­be­helfs­be­leh­rung am En­de Ih­res Be­schei­des. Wir emp­feh­len Ih­nen: Spre­chen Sie zu­erst mit der zu­stän­di­gen Stel­le, be­vor Sie recht­lich ge­gen die Ent­schei­dung vor­ge­hen.

Hin­weis: Die zu­stän­di­ge Stel­le in Ih­rem Her­kunfts­land be­stä­tigt Ih­nen in­ner­halb von ei­ner Wo­che, dass Ih­re Do­ku­men­te an­ge­kom­men sind. Sie teilt Ih­nen mit, ob Do­ku­men­te feh­len.

Die Be­ar­bei­tungs­dau­er hängt von Ih­rem Be­ruf ab und ob Sie vor­über­ge­hend oder dau­er­haft im Auf­nah­me­land ar­bei­ten möch­ten. Wenn Ihr Be­ruf Aus­wir­kun­gen auf die öf­fent­li­che Ge­sund­heit und Si­cher­heit ha­ben könn­te, ist even­tu­ell ei­ne spe­zi­el­le Über­prü­fung im Auf­nah­me­land nö­tig.

Vor­über­ge­hen­de Tä­tig­keit (Dienst­leis­tung)

  • Ma­xi­mal 3 Wo­chen, wenn kei­ne spe­zi­el­le Über­prü­fung im Auf­nah­me­land nö­tig ist.
  • Ma­xi­mal 4 Mo­na­te, wenn ei­ne spe­zi­el­le Über­prü­fung im Auf­nah­me­land nö­tig ist. Die zu­stän­di­ge Stel­le im Her­kunfts­land prüft Ih­ren An­trag in ma­xi­mal ei­nem Mo­nat. Im An­schluss ent­schei­det die zu­stän­di­ge Stel­le im Auf­nah­me­land in ma­xi­mal 3 Mo­na­ten.

Dau­er­haf­te Tä­tig­keit (Nie­der­las­sung)

  • Ma­xi­mal 4 Mo­na­te für Be­ru­fe oh­ne au­to­ma­ti­sche An­er­ken­nung. Die zu­stän­di­ge Stel­le im Her­kunfts­land prüft Ih­ren An­trag in ma­xi­mal ei­nem Mo­nat. Im An­schluss ent­schei­det die zu­stän­di­ge Stel­le im Auf­nah­me­land in ma­xi­mal 3 Mo­na­ten.
  • Ma­xi­mal 3 Mo­na­te für Be­ru­fe mit au­to­ma­ti­scher An­er­ken­nung (Apo­the­ker, Ge­sund­heits- und Kran­ken­pfle­ger). Die zu­stän­di­ge Stel­le im Her­kunfts­land prüft Ih­ren An­trag in ma­xi­mal ei­nem Mo­nat. Im An­schluss ent­schei­det die zu­stän­di­ge Stel­le im Auf­nah­me­land in ma­xi­mal 2 Mo­na­ten.

Hin­weis: Wenn die zu­stän­di­ge Stel­le des Auf­nah­me­lan­des in­ner­halb der ge­nann­ten Zeit­räu­me kei­ne Ent­schei­dung trifft, gilt Ih­re Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on au­to­ma­tisch als an­er­kannt.

Gül­tig­keits­dau­er des Eu­ro­päi­schen Be­rufs­aus­wei­ses:

  • bei vor­über­ge­hen­der Tä­tig­keit (Dienst­leis­tung): In den meis­ten Fäl­len 18 Mo­na­te. Wenn Ihr Be­ruf Aus­wir­kun­gen auf die öf­fent­li­che Ge­sund­heit und Si­cher­heit ha­ben könn­te und nicht au­to­ma­tisch an­er­kannt wird (z.B. Phy­sio­the­ra­peu­ten und Berg­füh­rer): 12 Mo­na­te
  • bei dau­er­haf­ter Tä­tig­keit (Nie­der­las­sung): un­be­fris­tet

Für an­de­re Be­rufs­qua­li­fi­ka­tio­nen müs­sen Sie die re­gu­lä­ren An­er­ken­nungs­ver­fah­ren des Auf­nah­me­lan­des durch­lau­fen. Wei­te­re In­for­ma­tio­nen er­hal­ten Sie vom zu­stän­di­gen Ein­heit­li­chen An­sprech­part­ner.

Bun­des­in­sti­tut für Be­rufs­bil­dung
Ro­bert-Schu­man-Platz 3
53175 Bonn

In­ter­net: www.​ane​rken​nung-​in-​deu​tsch​land.​de
E-Mail: be­ra­tungs­zen­trum@​bibb.​de

Te­le­fon: +49 228 107-2527

An­ruf­zei­ten:
Mo. 9:30 – 15:00 Uhr
Di. 9:30 – 15:00 Uhr
Mi. 9:30 – 15:00 Uhr
Do. 9:30 – 15:00 Uhr
Fr. 9:30 – 15:00 Uhr