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Na­vi­ga­ti­on

Fahr­leh­rer­er­laub­nis be­an­tra­gen

Wer Per­so­nen aus­bil­det, die ei­ne Er­laub­nis zum Füh­ren von Kraft­fahr­zeu­gen er­wer­ben wol­len, be­darf der Fahr­lehr­erlaub­nis. Die Fahr­lehr­erlaub­nis wird auf An­trag in der Klas­se BE und zu­sätz­lich in den Klas­sen A, CE und DE er­teilt. Der Be­wer­ber er­hält zu­nächst ei­ne An­wär­ter­be­fug­nis. Nach Aus­bil­dung und Ab­le­gung ei­ner Prü­fung wird die Fahr­lehr­erlaub­nis er­teilt.

Von der Fahr­lehr­erlaub­nis darf nur zu­sam­men mit der Fahr­schul­er­laub­nis oder im Rah­men ei­nes Be­schäf­ti­gungs- oder Aus­bil­dungs­ver­hält­nis­ses mit dem In­ha­ber oder der In­ha­be­rin ei­ner Fahr­schu­le Ge­brauch ge­macht wer­den.

  • Per­so­nal­aus­weis oder Rei­se­pass mit Mel­de­be­schei­ni­gung
  • Füh­rer­schein im Ori­gi­nal und Ko­pie oder ei­ne be­glau­big­te Ko­pie des Füh­rer­schei­nes
  • Füh­rungs­zeug­nis der Be­le­gart O
  • Ta­bel­la­ri­scher Le­bens­lauf
  • Ärzt­li­ches und au­gen­ärzt­li­ches Zeug­nis. Dies muss ent­hal­ten, dass Sie für den Be­ruf der Fahr­leh­re­rin oder des Fahr­leh­rers ge­eig­net sind. Je nach­dem, wie die per­sön­li­che Si­tua­ti­on es er­for­dert, kann auch die Vor­la­ge ei­nes fach­ärzt­li­chen Zeug­nis­ses oder ein Gut­ach­ten ei­ner amt­lich an­er­kann­ten Be­gut­ach­tungs­stel­le ge­for­dert wer­den, zum Bei­spiel bei Er­kran­kun­gen wie Dia­be­tes oder Hy­per­to­nie be­zie­hungs­wei­se bei er­heb­li­chen Ein­tra­gun­gen im Ver­kehrs­zen­tral­re­gis­ter oder Bun­des­zen­tral­re­gis­ter.
  • Nach­wei­se über die Vor­bil­dung: Min­des­tens ei­ne ab­ge­schlos­se­ne Be­rufs­aus­bil­dung in ei­nem an­er­kann­ten Lehr­be­ruf nach ab­ge­schlos­se­ner Haupt­schul­bil­dung oder ei­ne gleich­wer­ti­ge Vor­bil­dung.
  • Ei­ne Be­schei­ni­gung der amt­lich an­er­kann­ten Fahr­leh­rer­aus­bil­dungs­stät­te über die Dau­er der durch­ge­führ­ten Aus­bil­dung.
  • Für Er­tei­lung der Fahr­lehr­erlaub­nis der Klas­se BE zu­sätz­lich ei­ne Be­schei­ni­gung der Aus­bil­dungs­fahr­schu­le über die Dau­er der durch­ge­führ­ten Aus­bil­dung
  • Be­sitz der Fahr­erlaub­nis­klas­se BE seit min­des­tens drei Jah­ren. So­fern die Fahr­lehr­erlaub­nis zu­sätz­lich für die Klas­se A, CE oder DE er­teilt wer­den soll, je­weils auch zwei Jah­re die Fahr­erlaub­nis der Klas­se A2, CE oder D

Ei­ne Fahr­lehr­erlaub­nis wird er­teilt, wenn der Be­wer­ber oder die Be­wer­be­rin:

  • min­des­tens 21 Jah­re alt ist,
  • geis­tig, kör­per­lich, fach­lich und päd­ago­gisch ge­eig­net ist. Fer­ner sol­len kei­ne Tat­sa­chen vor­lie­gen, die den Be­wer­ber oder die Be­wer­be­rin für den Fahr­leh­rer­be­ruf als un­zu­ver­läs­sig er­schei­nen las­sen,
  • min­des­tens ei­ne ab­ge­schlos­se­ne Be­rufs­aus­bil­dung in ei­nem an­er­kann­ten Lehr­be­ruf oder ei­ne gleich­wer­ti­ge Vor­bil­dung be­sitzt,
  • in­ner­halb der letz­ten drei Jah­re vor Er­tei­lung der Fahr­lehr­erlaub­nis zum Fahr­leh­rer oder zur Fahr­leh­re­rin aus­ge­bil­det wor­den ist,
  • im Be­sitz der Fahr­erlaub­nis der Klas­se ist, für die die Fahr­lehr­erlaub­nis er­teilt wer­den soll,
  • seit min­des­tens drei Jah­ren die Fahr­erlaub­nis der Klas­se B und, so­fern die Fahr­lehr­erlaub­nis zu­sätz­lich für die Klas­se A, CE oder DE er­teilt wer­den soll, je­weils auch seit zwei Jah­ren die Fahr­erlaub­nis der Klas­se A2, CE oder D be­sitzt,
  • ei­ne Prü­fung nach dem Fahr­leh­rer­recht be­stan­den hat,
  • über die für die Aus­übung der Be­rufs­tä­tig­keit er­for­der­li­chen Kennt­nis­se der deut­schen Spra­che ver­fügt.

Ta­rif­stel­le 303.2 EUR 40,90 für die Er­tei­lung der Fahr­leh­rer­er­laub­nis einschl. der Aus­fer­ti­gung des Fahr­leh­rer­scheins

Hin­weis: Die Fahr­leh­rer­prü­fung wird von ei­nem ei­gens ein­ge­rich­te­ten Prü­fungs­aus­schuss ab­ge­nom­men.

Die Prüf­ge­bühr zu­züg­lich even­tu­el­ler Prü­fer-Rei­se­kos­ten kann hier nicht ver­bind­lich an­ge­ge­ben wer­den. Sie rich­tet sich nach der je­wei­li­gen Ver­wal­tungs­ge­büh­ren­ord­nung des Lan­des bzw. nach den Ge­büh­ren­sat­zun­gen der nach Lan­des­recht zu­stän­di­gen Stel­len.

Die Aus­bil­dung zum Fahr­leh­rer kann nur in ei­ner der bun­des­weit ca. 56 an­er­kann­ten Fahr­leh­rer-Aus­bil­dungs­stät­ten er­fol­gen. Da­bei ist nicht nur die theo­re­ti­sche Aus­bil­dung, son­dern auch ein Prak­ti­kum in ei­ner Aus­bil­dungs-Fahr­schu­le vor­ge­schrie­ben.

Die Aus­bil­dung ist ei­ne “Stu­fen-Aus­bil­dung”. In der Grund­stu­fe wird zu­nächst die Fahr­lehr­erlaub­nis der Klas­se BE er­wor­ben. Hier­für ist ein zwei­pha­si­ges An­trags­ver­fah­ren er­for­der­lich. Dar­auf auf­bau­end kön­nen die Fahr­lehr­erlaub­nis­se der Klas­sen A, CE und DE er­wor­ben wer­den.

Zur Er­lan­gung der Fahr­lehr­erlaub­nis ist zu­nächst ei­ne An­wär­ter­be­fug­nis zu be­an­tra­gen.

  • Da­mit der Fahr­leh­rer­an­wär­ter in der Aus­bil­dungs­fahr­schu­le die frisch in der amt­lich an­er­kann­ten Aus­bil­dungs­stät­te er­wor­be­nen Kennt­nis­se auch an­wen­den kann, wird ihm ei­ne “An­wär­ter­be­fug­nis” mit be­schränk­ten Aus­bil­dungs­rech­ten er­teilt, wenn er zu­vor die fahr­prak­ti­sche Prü­fung und die Fach­kun­de­prü­fung je­weils mit Er­folg ab­ge­legt hat.
  • Die An­wär­ter­be­fug­nis er­lischt ent­we­der mit Er­tei­lung der Fahr­lehr­erlaub­nis oder nach drei­ma­li­ger er­folg­lo­ser Lehr­pro­be im theo­re­ti­schen oder im fahr­prak­ti­schen Un­ter­richt oder nach Ab­lauf von 2 Jah­ren ab Er­tei­lung.

Die Dau­er der Fahr­leh­rer­aus­bil­dung be­trägt

  • für Be­wer­ber um die Fahr­lehr­erlaub­nis der Klas­se BE fünf­ein­halb Mo­na­te in ei­ner Fahr­leh­rer­aus­bil­dungs­stät­te und vier­ein­halb Mo­na­te in ei­ner Aus­bil­dungs­fahr­schu­le
  • für Be­wer­ber um die Fahr­lehr­erlaub­nis der Klas­se A zu­sätz­lich ei­nen Mo­nat in ei­ner Fahr­leh­rer­aus­bil­dungs­stät­te
  • für Be­wer­ber um die Fahr­lehr­erlaub­nis der Klas­se CE oder DE zu­sätz­lich zwei Mo­na­te in ei­ner Fahr­leh­rer­aus­bil­dungs­stät­te
     (Be­sitzt der Be­wer­ber für die Klas­se DE die Fahr­lehr­erlaub­nis der Klas­se CE, so ver­kürzt sich die Aus­bil­dungs­dau­er um ei­nen Mo­nat; die­ses gilt auch bei Vor­be­sitz der Klas­se DE für die Er­tei­lung der Fahr­lehr­erlaub­nis­klas­se CE).

Die Aus­bil­dung in der Fahr­leh­rer­aus­bil­dungs­stät­te er­folgt in ge­schlos­se­nen Kur­sen und darf, ab­ge­se­hen von ei­ner auf die Dau­er der Aus­bil­dung nicht an­re­chen­ba­ren un­ter­richts­frei­en Zeit bis zu ei­nem Mo­nat, nicht un­ter­bro­chen wer­den.

Dem Be­wer­ber um ei­ne Fahr­schul­er­laub­nis, der In­ha­ber ei­ner in ei­nem an­de­ren Staat er­teil­ten Fahr­lehr­erlaub­nis ist, die in die­sem Staat zur selb­stän­di­gen Fahr­schü­ler­aus­bil­dung be­rech­tigt, oder ei­nes in ei­nem an­de­ren Staat aus­ge­stell­ten Nach­wei­ses über die Be­fä­hi­gung zur selb­stän­di­gen Fahr­schü­ler­aus­bil­dung ist, wird ab­wei­chend von § 11 Ab­satz 1 Num­mer 3 bis 5 FahrlG die Fahr­schul­er­laub­nis der be­an­trag­ten Klas­se er­teilt, wenn die Vor­aus­set­zun­gen für die Er­tei­lung ei­ner Fahr­lehr­erlaub­nis der ent­spre­chen­den Klas­se nach die­sem Ge­setz und der auf Grund die­ses Ge­set­zes er­las­se­nen Rechts­ver­ord­nun­gen er­füllt sind.

Be­rech­tigt die bis­he­ri­ge Fahr­lehr­erlaub­nis zur vor­über­ge­hen­den und ge­le­gent­li­chen Aus­bil­dung von Fahr­schü­lern, wird ge­mäß § 2a Abs. 1 Satz 2 FahrlG ein ent­spre­chen­der Zu­satz an­ge­bracht. Un­ter­schei­det sich die bis­her er­wor­be­ne Qua­li­fi­ka­ti­on von den im In­land vor­ge­schrie­be­nen An­for­de­run­gen für die Auf­nah­me der Fahr­leh­rer­tä­tig­keit und wird der Un­ter­schied durch vom Be­wer­ber im Rah­men sei­ner Be­rufs­er­fah­rung er­wor­be­nen Kennt­nis­se nicht aus­ge­gli­chen, so kann die Er­tei­lung der Fahr­lehr­erlaub­nis von der Teil­nah­me an ei­nem An­pas­sungs­lehr­gang oder ei­ner Eig­nungs­prü­fung ge­mäß § 2a Abs. 2 FahrlG ab­hän­gig ge­macht wer­den. Ähn­li­ches gilt für die Er­tei­lung ei­ner Fahr­erlaub­nis zur vor­über­ge­hen­den und ge­le­gent­li­chen Fahr­schü­ler­aus­bil­dung, die ge­mäß § 2a Abs. 3 FahrlG von ei­ner vor­he­ri­gen Eig­nungs­prü­fung ab­hän­gig ge­macht wer­den kann, wenn we­sent­li­che Un­ter­schie­de zwi­schen der be­ruf­li­chen Qua­li­fi­ka­ti­on des Be­wer­bers und der im In­land ge­for­der­ten Aus­bil­dung und Prü­fung be­stehen.

Nä­he­re An­for­de­run­gen an die in­halt­li­che und zeit­li­che Ge­stal­tung des An­pas­sungs­lehr­gangs so­wie an die Durch­füh­rung der Eig­nungs­prü­fung hat das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Ver­kehr und di­gi­ta­le In­fra­struk­tur in der Durch­füh­rungs­ver­ord­nung zum Fahr­leh­rer­ge­setz fest­ge­legt. Da­nach hat der Be­wer­ber in dem höchs­tens drei­jäh­ri­gen An­pas­sungs­lehr­gang schrift­li­che Übungs­ar­bei­ten an­zu­fer­ti­gen so­wie theo­re­ti­schen und prak­ti­schen Pro­be­un­ter­richt zu er­tei­len. Ge­gen­stand des An­pas­sungs­lehr­gangs sind die Be­son­der­hei­ten des deut­schen Stra­ßen­ver­kehrs­rechts und der deut­schen Stra­ßen­ver­kehrs­ver­hält­nis­se so­wie das deut­sche Fahr­leh­rer­recht. Der An­pas­sungs­lehr­gang wird von den nach § 22 des Fahr­leh­rer­ge­set­zes an­er­kann­ten Fahr­leh­rer­aus­bil­dungs­stät­ten durch­ge­führt. Die Teil­nah­me an dem An­pas­sungs­lehr­gang kann durch die er­folg­rei­che Teil­nah­me an ei­ner Eig­nungs­prü­fung er­setzt wer­den. Die Eig­nungs­prü­fung be­steht aus ei­ner schrift­li­chen und münd­li­chen Fach­kun­de­prü­fung so­wie aus Lehr­pro­ben im theo­re­ti­schen und fahr­prak­ti­schen Un­ter­richt. Das Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­ons­fest­stel­lungs­ge­setz fin­det mit Aus­nah­me sei­nes § 17 kei­ne An­wen­dung.

  • Bei ei­ner ju­ris­ti­schen Per­son (z. B. GmbH, UG) muss ein ge­setz­li­cher Ver­tre­ter der ju­ris­ti­schen Per­son (z. B. Ge­schäfts­füh­rer ei­ner GmbH oder UG) zur ver­ant­wort­li­chen Lei­tung des Aus­bil­dungs­be­trie­bes be­stellt wer­den.
  • Die­ser muss nach dem Ge­sell­schafts­ver­trag all­ge­mein al­lein­ver­tre­tungs­be­rech­tigt oder al­lein­ver­tre­tungs­be­rech­tigt für die Füh­rung des Fahr­schul-Aus­bil­dungs­be­trie­bes sein und die o. g. per­sön­li­chen und sach­li­chen Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len.
  • Die ver­ant­wort­li­che Lei­tung muss nach den Um­stän­den, ins­be­son­de­re bei Be­rück­sich­ti­gung der be­ruf­li­chen Ver­pflich­tun­gen, die Ge­währ da­für bie­ten, dass die Pflich­ten nach § 16 FahrlG er­füllt wer­den.