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Na­vi­ga­ti­on

Fahr­lehr­erlaub­nis mit aus­län­di­scher Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on be­an­tra­gen

Die Tä­tig­keit als Fahr­leh­rer oder Fahr­leh­re­rin ist in Deutsch­land re­gle­men­tiert. Das be­deu­tet: Da­mit Sie in die­sem Be­ruf ar­bei­ten dür­fen, brau­chen Sie ei­ne Fahr­lehr­erlaub­nis. Nur mit die­ser Er­laub­nis dür­fen Sie Per­so­nen zum Füh­ren von Fahr­zeu­gen aus­bil­den.

Auch mit ei­ner Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on aus dem Aus­land kön­nen Sie die Fahr­lehr­erlaub­nis er­hal­ten. Da­für müs­sen Sie Ih­re aus­län­di­sche Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on an­er­ken­nen las­sen. Im An­er­ken­nungs-Ver­fah­ren ver­gleicht die zu­stän­di­ge Stel­le (ei­ne Be­hör­de) Ih­re Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on aus dem Aus­land mit der deut­schen Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on und prüft die Gleich­wer­tig­keit. Die Gleich­wer­tig­keit der Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on ist ei­ne wich­ti­ge Vor­aus­set­zung für die Er­tei­lung der Fahr­lehr­erlaub­nis.

Ne­ben der Gleich­wer­tig­keit der Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on müs­sen Sie noch wei­te­re Vor­aus­set­zun­gen für die Er­tei­lung der Fahr­lehr­erlaub­nis er­fül­len. Es ist ir­rele­vant, wel­che Staats­an­ge­hö­rig­keit Sie be­sit­zen oder in wel­chem Land Sie Ih­re Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on er­wor­ben ha­ben. Sie kön­nen den An­trag auch aus dem Aus­land stel­len.

Die zu­stän­di­ge Stel­le teilt Ih­nen mit, wel­che Un­ter­la­gen Sie ein­rei­chen müs­sen. Wich­ti­ge Un­ter­la­gen sind ge­ne­rell:

  • Iden­ti­täts­nach­weis (Per­so­nal­aus­weis oder Rei­se­pass)
  • amt­lich be­glau­big­te Ko­pie Ih­res Qua­li­fi­ka­ti­ons­nach­wei­ses über die Ar­beit als Fahr­leh­rer oder Fahr­leh­re­rin
  • gül­ti­ge Fahr­erlaub­nis für die ent­spre­chen­den Fahr­erlaub­nis­klas­sen
  • Wenn die Ar­beit als Fahr­leh­rer oder Fahr­leh­re­rin in Ih­rem Hei­mat­staat nicht re­gle­men­tiert ist: Ei­ne Be­schei­ni­gung, dass Sie in den letz­ten 10 Jah­ren min­des­tens 2 Jah­re als Fahr­leh­rer oder Fahr­leh­re­rin ge­ar­bei­tet ha­ben
  • Nach­weis über Ih­re per­sön­li­che Zu­ver­läs­sig­keit. Die­ser Nach­weis muss von ei­ner Be­hör­de aus dem Staat Ih­rer Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on sein. Das kann ein Straf­re­gis­ter­aus­zug oder ein Cer­ti­fi­ca­te of Good Stan­ding sein. (Der Nach­weis soll bei An­trag­stel­lung ma­xi­mal 3 Mo­na­te alt sein.)
  • Nach­weis Ih­rer geis­ti­gen und kör­per­li­chen Ge­sund­heit aus dem Staat Ih­rer Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on. Der Nach­weis muss be­le­gen, dass Sie für die Ar­beit als Fahr­leh­rer ge­eig­net sind. (Der Nach­weis soll bei An­trag­stel­lung ma­xi­mal 3 Mo­na­te alt sein.)

Es kann sein, dass Ihr Hei­mat­staat die Nach­wei­se über Ih­re per­sön­li­che Zu­ver­läs­sig­keit oder Ih­re geis­ti­ge und kör­per­li­che Ge­sund­heit nicht aus­stel­len kann. Dann kön­nen Sie die­se Un­ter­la­gen durch ei­ne Ver­si­che­rung an Ei­des statt er­set­zen. Die zu­stän­di­ge Stel­le in­for­miert Sie dar­über.

Die zu­stän­di­ge Stel­le teilt Ih­nen mit, wel­che Do­ku­men­te Sie im Ori­gi­nal oder als Ko­pie ein­rei­chen müs­sen. Wenn Ih­re Un­ter­la­gen nicht in deut­scher Spra­che vor­lie­gen, müs­sen Sie deut­sche Über­set­zun­gen von Ih­ren Un­ter­la­gen ein­rei­chen. Die Über­set­zun­gen müs­sen von Über­set­ze­rin­nen und Über­set­zern ge­macht wer­den, die öf­fent­lich be­stellt oder er­mäch­tigt sind.

  • Sie ver­fü­gen über ei­ne Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on als Fahr­leh­rer oder Fahr­leh­re­rin aus dem Aus­land.
  • Sie sind min­des­tens 21 Jah­re alt.
  • Sie sind geis­tig und kör­per­lich ge­eig­net.
  • Sie sind fach­lich und päd­ago­gisch ge­eig­net.
  • Sie ha­ben ei­ne gül­ti­ge Fahr­erlaub­nis.
  • Sie ha­ben nicht ge­gen die An­for­de­run­gen an Fahr­leh­rer oder Fahr­leh­re­rin­nen ver­sto­ßen.
  • Sie ver­fü­gen über die not­wen­di­gen Deutsch­kennt­nis­se, um Fahr­schü­ler zu un­ter­rich­ten.
  • Sie wol­len in Deutsch­land in dem Be­ruf ar­bei­ten.

Die zu­stän­di­ge Stel­le in­for­miert Sie über die Kos­ten. Die Kos­ten hän­gen ge­ne­rell von dem Auf­wand für die Be­ar­bei­tung ab.

Zu­sätz­lich kön­nen wei­te­re Kos­ten ent­ste­hen (zum Bei­spiel für Über­set­zun­gen und Be­glau­bi­gun­gen). Die­se Kos­ten sind in­di­vi­du­ell un­ter­schied­lich.

Die Er­tei­lung der Fahr­lehr­erlaub­nis und ei­nes Fahr­leh­rer­scheins kos­tet EUR 40,90.

  • Sie stel­len ei­nen „An­trag auf Er­tei­lung der Fahr­lehr­erlaub­nis“ bei der zu­stän­di­gen Stel­le.
  • Bei Be­rufs­qua­li­fi­ka­tio­nen aus EU/EWR/Schweiz: Den An­trag und die Do­ku­men­te kön­nen Sie di­rekt bei der zu­stän­di­gen Stel­le ein­rei­chen oder bei dem Ein­heit­li­chen An­sprech­part­ner. Über den Ein­heit­li­chen An­sprech­part­ner kön­nen Sie den An­trag auch elek­tro­nisch ein­rei­chen.
  • Die zu­stän­di­ge Stel­le prüft dann, ob Sie al­le Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len. Ei­ne wich­ti­ge Vor­aus­set­zung ist die Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on.
  • Die zu­stän­di­ge Stel­le ver­gleicht dann Ih­re Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on aus dem Aus­land mit der deut­schen Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on und prüft die Gleich­wer­tig­keit. Wenn Ih­re Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on gleich­wer­tig ist, wird sie an­er­kannt. Sie müs­sen noch die wei­te­ren Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len und Ih­re Sprach­kennt­nis­se nach­wei­sen. Dann er­hal­ten Sie die Fahr­lehr­erlaub­nis als schrift­li­ches Do­ku­ment.
  • Wenn Ih­re Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on nicht gleich­wer­tig ist, wird sie nicht an­er­kannt. Sie er­hal­ten dann ei­nen schrift­li­chen Be­scheid über die Un­ter­schie­de Ih­rer Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on.
  • Wenn Ih­re Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on nicht gleich­wer­tig ist, kön­nen Sie zwi­schen ei­ner Eig­nungs­prü­fung und ei­nem An­pas­sungs­lehr­gang wäh­len, um da­mit die Un­ter­schie­de aus­zu­glei­chen.
  • In der Eig­nungs­prü­fung wer­den nur die Un­ter­schie­de ge­prüft, die die zu­stän­di­ge Stel­le fest­ge­stellt hat. Die Eig­nungs­prü­fung be­steht aus ei­ner schrift­li­chen und münd­li­chen Prü­fung. Sie müs­sen auch Lehr­pro­ben im theo­re­ti­schen und fahr­prak­ti­schen Un­ter­richt ab­hal­ten.
  • Der An­pas­sungs­lehr­gang ist ei­ne prak­ti­sche Nach­qua­li­fi­zie­rung und dau­ert ma­xi­mal 3 Jah­re. Im An­pas­sungs­lehr­gang müs­sen Sie schrift­li­che Übungs­ar­bei­ten an­fer­ti­gen so­wie theo­re­ti­schen und prak­ti­schen Un­ter­richt ge­ben.
  • Wenn Sie den An­pas­sungs­lehr­gang ab­sol­vie­ren oder die Eig­nungs­prü­fung be­stehen (und al­le wei­te­ren Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len) er­hal­ten Sie die Fahr­lehr­erlaub­nis als schrift­li­ches Do­ku­ment.
  • Ge­gen den Be­scheid der zu­stän­di­gen Stel­le kön­nen Sie recht­lich vor­ge­hen. Die Ent­schei­dung wird dann über­prüft. De­tails da­zu ste­hen in der Rechts­be­helfs­be­leh­rung am En­de Ih­res Be­schei­des. Wir emp­feh­len Ih­nen: Spre­chen Sie zu­erst mit der zu­stän­di­gen Stel­le, be­vor Sie recht­lich ge­gen die Ent­schei­dung vor­ge­hen.

Die zu­stän­di­ge Stel­le be­stä­tigt Ih­nen nach ma­xi­mal ei­nem Mo­nat, dass Ih­re Un­ter­la­gen an­ge­kom­men sind. Die zu­stän­di­ge Stel­le teilt Ih­nen auch mit, ob Un­ter­la­gen feh­len.

Wenn die Un­ter­la­gen voll­stän­dig sind, dau­ert das Ver­fah­ren ma­xi­mal 3 Mo­na­te. In Ein­zel­fäl­len kann die zu­stän­di­ge Stel­le das Ver­fah­ren um ei­nen Mo­nat ver­län­gern.

Kei­ne. Manch­mal feh­len noch Un­ter­la­gen im Ver­fah­ren. Die zu­stän­di­ge Stel­le in­for­miert Sie dann, bis wann Sie die Un­ter­la­gen nach­rei­chen müs­sen.

  • Dienst­leis­tungs­frei­heit
    Sie kön­nen auch vor­über­ge­hend und ge­le­gent­lich selb­stän­dig als Dienst­leis­ter oder Dienst­leis­te­rin in Deutsch­land ar­bei­ten. Dann wird ein ent­spre­chen­der Ver­merk in Ih­re Fahr­lehr­erlaub­nis ein­ge­tra­gen. Es gel­ten aber be­son­de­re Vor­aus­set­zun­gen: Sie müs­sen Ih­re Ar­beit vor der ers­ten Tä­tig­keit der zu­stän­di­gen Stel­le mel­den. Die zu­stän­di­ge Stel­le in­for­miert Sie ge­nau über das Ver­fah­ren.
     
  • Ver­fah­ren für Spät­aus­sied­ler
    Als Spät­aus­sied­le­rin oder Spät­aus­sied­ler kön­nen Sie das An­er­ken­nungs-Ver­fah­ren wahl­wei­se nach dem hier ge­nann­ten Ge­setz oder nach dem Bun­des­ver­trie­be­nen­ge­setz durch­lau­fen. Dies kön­nen Sie selbst ent­schei­den. Ih­re zu­stän­di­ge Stel­le wird Sie da­zu be­ra­ten.