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Na­vi­ga­ti­on

Fi­nanz­an­la­gen­ver­mitt­ler: Er­laub­nis be­an­tra­gen

Als Fi­nanz­an­la­gen­ver­mitt­ler ver­mit­teln Sie selbst­stän­dig Fi­nanz­pro­duk­te an Kun­den, wo­bei Sie ei­ne Pro­vi­si­on vom An­bie­ter des Fi­nanz­pro­duk­tes er­hal­ten. So­fern Sie Ihr Ho­no­rar vom Kun­den er­hal­ten, be­an­tra­gen Sie bit­te ei­ne Er­laub­nis als Ho­no­rar-Fi­nanz­an­la­ge­be­ra­ter. Sie dür­fen nicht gleich­zei­tig als Fi­nanz­an­la­gen­ver­mitt­ler und Ho­no­rar-Fi­nanz­an­la­gen­be­ra­ter tä­tig sein.

Als Fi­nanz­an­la­gen­ver­mitt­ler sind Sie durch die so­ge­nann­te Be­reichs­aus­nah­me des Kre­dit­we­sen­ge­set­zes auf be­stimm­te Fi­nanz­pro­duk­te be­schränkt. Die Er­laub­nis um­fasst (wahl­wei­se) drei Pro­dukt­ka­te­go­ri­en:

  • An­tei­le oder Ak­ti­en an in­län­di­schen of­fe­nen            
  • In­vest­ment­ver­mö­gen, of­fe­nen EU-In­vest­ment­ver­mö­gen
    oder aus­län­di­schen of­fe­nen In­vest­ment­ver­mö­gen, die
    nach dem Ka­pi­tal­an­la­ge­ge­setz­buch ver­trie­ben wer­den dür­fen
  • An­tei­le oder Ak­ti­en an in­län­di­schen ge­schlos­se­nen In­vest­ment­ver­mö­gen, ge­schlos­se­nen EU-In­vest­ment­ver­mö­gen oder aus­län­di­schen ge­schlos­se­nen In­vest­ment­ver­mö­gen, die nach dem Ka­pi­talan­la­ge­ge­setz­buch ver­trie­ben wer­den dür­fen Ver­mö­gens­an­la­gen

Zu­sätz­lich zur Er­laub­nis müs­sen Sie sich auch in das Ver­mitt­ler­re­gis­ter ein­tra­gen las­sen. Den An­trag hier­für kön­nen Sie zu­sam­men mit dem Er­laub­nis­an­trag stel­len.

Ih­re Er­laub­nis kann in­halt­lich be­schränkt und mit Ne­ben­be­stim­mun­gen ver­bun­den wer­den, so­fern dies aus Sicht der Be­hör­de zum Schutz der All­ge­mein­heit oder der Auf­trag­ge­ber er­for­der­lich ist.
Un­ter den­sel­ben Vor­aus­set­zun­gen sind auch die nach­träg­li­che Auf­nah­me, Än­de­rung und Er­gän­zung von Auf­la­gen zu­läs­sig.

Die zu­stän­di­ge Be­hör­de rich­tet sich nach Ih­rem Bun­des­land. Ei­ne Über­sicht fin­den Sie in den wei­ter­füh­ren­den Hin­wei­sen.

  • Wi­der­spruch
  • Ver­wal­tungs­ge­richts­ver­fah­ren, in ei­ni­gen Bun­des­län­dern erst nach Wi­der­spruch mög­lich
  • Nach­weis über die per­sön­li­che Zu­ver­läs­sig­keit:   
    • Füh­rungs­zeug­nis und Aus­kunft aus dem Ge­wer­be­zen­tral­re­gis­ters
  • Nach­weis über ge­ord­ne­te Ver­mö­gens­ver­hält­nis­se:  
  • Aus­kunft des In­sol­venz­ge­richts, ob Ver­fah­rens­er­öff­nung vor­liegt (sog. Ne­ga­tiv­be­schei­ni­gung) ​​​​​​

  • Aus­zug aus dem Schuld­ner­ver­zeich­nis des zen­tra­len Voll­stre­ckungs­ge­richts
  • Nach­weis ei­ner be­stehen­den Ver­mö­gens­scha­den-   Haft­pflicht­ver­si­che­rung (Be­schei­ni­gung im Mus­ter­wort­laut) 
  • Sach­kun­de­nach­weis (IHK-Sach­kun­de­prü­fungs-nach­weis bzw. Nach­weis über gleich­ge­stell­te Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on, sie­he hier­zu auch wei­ter­füh­ren­de Hin­wei­se) 
  • Bei ju­ris­ti­schen Per­so­nen und Per­so­nen­han­dels-ge­sell­schaf­ten: Han­dels­re­gis­ter­aus­zug aus dem Land, in dem sich der Haupt-Fir­men­sitz be­fin­det 
  • Ggf. Über­set­zung des (fremd­spra­chi­gen) Han­dels­re­gis­ter­aus­zugs 
  • Die für den Ge­wer­be­be­trieb not­wen­di­ge Zu­ver­läs­sig­keit, d.h. Sie wur­den in den letz­ten 5 Jah­ren nicht we­gen Be­trug oder an­de­rer Ver­bre­chen ver­ur­teilt
  • ge­ord­ne­te Ver­mö­gens­ver­hält­nis­se, d.h. Sie be­fin­den sich nicht in Pri­va­tin­sol­venz oder sind ins Schuld­ner­ver­zeich­nis ein­ge­tra­gen
  • Be­rufs­haft­pflicht­ver­si­che­rung mit ei­ner ei­ne Min­dest­de­ckungs­sum­me von 1.130.000,00 Eu­ro für je­den Ver­si­che­rungs­fall und 1.700.000,00 Eu­ro für al­le Ver­si­che­rungs­fäl­le ei­nes Jah­res ins­ge­samt.
  • Sach­kun­de durch ei­ne be­stan­de­ne IHK-Prü­fung oder durch gleich­ge­stell­te Aus­bil­dungs­ab­schlüs­se und mög­li­cher­wei­se ent­spre­chen­de Be­rufs­er­fah­rung

Es fal­len Kos­ten an. Die ge­naue Hö­he kön­nen Sie der Ge­büh­ren­ord­nung der zu­stän­di­gen Be­hör­de ent­neh­men .

Sie schi­cken den An­trag auf Er­laub­nis mit al­len Nach­wei­sen zu der je­weils zu­stän­di­gen Stel­le.

  • Die Be­hör­de prüft an­hand Ih­rer An­ga­ben und Un­ter­la­gen, ob die ge­setz­li­chen Vor­aus­set­zun­gen zur Er­laub­ni­s­er­tei­lung er­füllt sind
  • Wenn Sie die Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len, er­hal­ten Sie die Er­laub­nis schrift­lich per Post

Wenn Sie den Ein­trag in das Ver­mitt­ler­re­gis­ter nicht be­reits mit der Er­laub­nis zu­sam­men be­an­tragt ha­ben, müs­sen Sie sich noch in das Ver­mitt­ler­re­gis­ter ein­tra­gen las­sen, be­vor Sie tä­tig wer­den.

So­bald al­le Un­ter­la­gen voll­stän­dig vor­lie­gen, er­folgt die Be­ar­bei­tung bin­nen meh­re­rer Wo­chen.

- kei­ne

Hier fin­den Sie ei­ne Über­sicht über die Zu­stän­dig­kei­ten für Fi­nanz­an­la­gen­ver­mitt­ler und -be­ra­ter des deut­schen In­dus­trie- und Han­dels­kam­mer­ta­ges: Über­sicht Fi­nanz­an­la­gen­ver­mitt­ler und -be­ra­ter

§4 der Fi­nanz­an­la­gen­ver­mitt­ler­ver­ord­nung führt die als Al­ter­na­ti­ve zur Sach­kun­de­prü­fung an­er­kann­ten Ab­schlüs­se auf: §4 Fi­nanz­an­la­gen­ver­mitt­ler­ver­ord­nung

De­tail­lier­te­re In­for­ma­tio­nen zu den ge­setz­li­chen Re­ge­lun­gen für Fi­nanz­an­la­gen­ver­mitt­ler fin­den Sie hier:

Merk­blatt zur Be­reichs­aus­nah­me für die Ver­mitt­lung von In­vest­ment­ver­mö­gen und Ver­mö­gens­an­la­gen der Bun­des­an­stalt für Fi­nanz­dienst­leis­tungs­auf­sicht

Von der Er­laub­nis­pflicht aus­ge­nom­men sind die Ver­mitt­ler im Sin­ne des § 2 Ab­satz 1 Num­mer 10 des Ge­set­zes über das Kre­dit­we­sen (KWG). Sie wer­den in ein von der Bun­des­an­stalt für Fi­nanz­dienst­leis­tungs­auf­sicht (Ba­Fin) ge­führ­tes öf­fent­li­ches Re­gis­ter ein­ge­tra­gen.

In­dus­trie- und Han­dels­kam­mern in Meck­len­burg-Vor­pom­mern un­ter­stüt­zen bei der An­trag­stel­lung.