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Na­vi­ga­ti­on

För­de­rung für Men­schen mit Be­hin­de­run­gen be­an­tra­gen, die ei­ne Aus­bil­dung ab­sol­vie­ren möch­ten

Wenn Sie auf­grund von kör­per­li­chen, psy­chi­schen, Sin­nes- oder Lern­be­ein­träch­ti­gun­gen be­son­de­re Hil­fen bei der Be­rufs­aus­bil­dung be­nö­ti­gen, kön­nen Sie mit ei­ner re­ha­spe­zi­fi­schen Aus­bil­dung ei­nen Be­rufs­ab­schluss in ei­nem an­er­kann­ten Aus­bil­dungs­be­ruf er­lan­gen. Dies kann auch ei­ne Fach­prak­ti­ker­aus­bil­dung für Men­schen mit Be­hin­de­run­gen sein. Ih­re Aus­bil­dung ab­sol­vie­ren Sie nach den ak­tu­ell gül­ti­gen Aus­bil­dungs­ord­nun­gen be­zie­hungs­wei­se Aus­bil­dungs­re­ge­lun­gen und de­ren Aus­bil­dungs­rah­men­plä­nen.

Sie kön­nen Ih­re Aus­bil­dung dann ent­we­der

  • im Be­trieb mit Un­ter­stüt­zung durch ei­ne Bil­dungs­ein­rich­tung (be­trieb­li­che Aus­bil­dung)
  • oder di­rekt in ei­ner Bil­dungs­ein­rich­tung
  • oder in ei­ner Ein­rich­tung der be­ruf­li­chen Re­ha­bi­li­ta­ti­on ma­chen

So­fern die Agen­tur für Ar­beit Ihr zu­stän­di­ger Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­trä­ger ist, über­nimmt sie da­für die Kos­ten.

Die För­der­dau­er um­fasst die Aus­bil­dungs­dau­er, im Re­gel­fall sind das 2 bis 3 Jah­re. Soll­ten Sie Prü­fun­gen wie­der­ho­len müs­sen und sich da­durch Ih­re Aus­bil­dungs­zeit ver­län­gern, ver­län­gert sich auch die För­de­rung.

Be­trieb­li­che Aus­bil­dung

Wenn Sie ei­ne be­trieb­li­che Aus­bil­dung ab­sol­vie­ren, kön­nen Sie und Ihr Aus­bil­dungs­be­trieb Un­ter­stüt­zung er­hal­ten. Sie wer­den da­bei un­ter­stützt,

  • ei­nen be­trieb­li­chen Aus­bil­dungs­platz zu be­kom­men,
  • Ih­re Aus­bil­dung durch be­darfs­ge­rech­te so­zi­al­päd­ago­gi­sche und zum Teil auch psy­cho­lo­gi­sche Be­glei­tung er­folg­reich ab­zu­schlie­ßen und
  • im An­schluss ei­ne Be­schäf­ti­gung am Ar­beits­markt zu be­kom­men.

Ei­ne Bil­dungs­ein­rich­tung be­glei­tet Sie wäh­rend der ge­sam­ten Aus­bil­dungs­dau­er mit Un­ter­richts-, För­der- und Be­ra­tungs­an­ge­bo­ten und hilft Ih­nen bei Pro­ble­men in Be­rufs­schu­le und Be­trieb. Auch Ihr Aus­bil­dungs­be­trieb er­hält Un­ter­stüt­zungs­leis­tun­gen von Ih­rer Bil­dungs­ein­rich­tung. Sie schlie­ßen den Aus­bil­dungs­ver­trag mit dem Be­trieb ab und er­hal­ten vom Aus­bil­dungs­be­trieb ei­ne Aus­bil­dungs­ver­gü­tung. Dar­über hin­aus steht Ih­nen Über­gangs­geld oder Aus­bil­dungs­geld zu. Ih­re Aus­bil­dungs­ver­gü­tung wird je­doch da­von ab­ge­zo­gen. Die Kos­ten für die Un­ter­stüt­zung durch die Bil­dungs­ein­rich­tung be­zahlt die Agen­tur für Ar­beit.

Au­ßer­be­trieb­li­che Aus­bil­dung

Falls Ih­nen ei­ne Aus­bil­dung im Be­trieb nicht mög­lich ist, kön­nen Sie die Aus­bil­dung bei ei­ner Bil­dungs­ein­rich­tung oder in ei­ner Ein­rich­tung der be­ruf­li­chen Re­ha­bi­li­ta­ti­on ma­chen, die auf die spe­zi­el­len Be­dürf­nis­se von jun­gen Men­schen mit Be­hin­de­run­gen ein­ge­rich­tet ist (au­ßer­be­trieb­li­che Aus­bil­dung). Je nach Ziel­grup­pe und Aus­stat­tung ver­fü­gen die An­bie­ter über ei­ge­ne Aus­bil­dungs­werk­stät­ten, -bü­ros und -be­trie­be mit be­hin­der­ten­ge­rech­ter Ar­beits­platz­ge­stal­tung und be­treu­en Sie päd­ago­gisch und zum Teil psy­cho­lo­gisch. Ein­rich­tun­gen der be­ruf­li­chen Re­ha­bi­li­ta­ti­on bie­ten zu­sätz­lich Wohn- und Frei­zeit­mög­lich­kei­ten an und ste­hen für ar­beits­me­di­zi­ni­sche Fra­gen zur Ver­fü­gung.

Das Ziel ist, dass Sie so viel fach­prak­ti­sche Aus­bil­dung wie mög­lich in ei­nem aus­bil­dungs­be­rech­tig­ten Ko­ope­ra­ti­ons­be­trieb in Ih­rer Nä­he ab­sol­vie­ren. Par­al­lel hier­zu be­su­chen Sie im Re­gel­fall die ört­lich zu­stän­di­ge Be­rufs­schu­le. Den Aus­bil­dungs­ver­trag schlie­ßen Sie mit Ih­rer Bil­dungs­ein­rich­tung ab. Die­se be­glei­tet Sie wäh­rend der ge­sam­ten Aus­bil­dungs­dau­er mit Un­ter­richts-, För­der- und Be­ra­tungs­an­ge­bo­ten, ko­or­di­niert den Aus­bil­dungs­ver­lauf und hilft Ih­nen bei Pro­ble­men in Be­rufs­schu­le und Be­trieb.

Das Aus­bil­dungs­ziel le­gen Sie in Ab­spra­che mit Ih­rer Be­ra­te­rin oder Ih­rem Be­ra­ter bei der Agen­tur für Ar­beit fest. Am En­de der Aus­bil­dungs­zeit le­gen Sie Ih­re Prü­fung vor der zu­stän­di­gen Kam­mer ab. Ih­re Bil­dungs­ein­rich­tung oder Ein­rich­tung der be­ruf­li­chen Re­ha­bi­li­ta­ti­on be­rei­tet Sie dar­auf vor und hilft Ih­nen auch bei der Be­wäl­ti­gung von Lern­stress und Prü­fungs­angst. Wäh­rend Ih­rer Aus­bil­dung be­kom­men Sie kei­ne Aus­bil­dungs­ver­gü­tung. Ih­nen steht je­doch ent­we­der Über­gangs­geld oder Aus­bil­dungs­geld zu und Sie sind so­zi­al­ver­si­chert. Die ge­sam­ten Aus­bil­dungs­kos­ten be­zahlt die Agen­tur für Ar­beit.

Ob Sie ei­ne re­ha­spe­zi­fi­sche Aus­bil­dung – be­trieb­lich un­ter­stützt oder au­ßer­be­trieb­lich – ma­chen kön­nen, hängt un­ter an­de­rem da­von ab,

  • ob sich die Maß­nah­me für Sie und Ih­ren kon­kre­ten Fall eig­net, um Ih­re Chan­cen auf ei­nen er­folg­rei­chen Aus­bil­dungs­ab­schluss zu stei­gern,
  • was Ih­re per­sön­li­chen Nei­gun­gen sind und wie die­se im Be­rufs­le­ben nütz­lich sein kön­nen,
  • wel­che Tä­tig­kei­ten Sie aus­üben möch­ten und

wie sich der Aus­bil­dungs- und Ar­beits­markt ak­tu­ell ent­wi­ckelt.

Wi­der­spruch bei der Agen­tur für Ar­beit, die den Be­scheid er­las­sen hat. Wei­te­re In­for­ma­tio­nen, wie Sie Wi­der­spruch ein­le­gen kön­nen, fin­den Sie im je­wei­li­gen Be­scheid.

Bit­te er­fra­gen Sie bei Ih­rer Kon­takt­auf­nah­me mit Ih­rer Be­ra­te­rin oder Ih­rem Be­ra­ter, wel­che Un­ter­la­gen Sie be­nö­ti­gen.

  • Sie ha­ben ei­ne Be­hin­de­rung und Ihr Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­trä­ger ist die Bun­des­agen­tur für Ar­beit.
  • Sie ha­ben die all­ge­mei­ne Schul­pflicht er­füllt, aber kei­ne ab­ge­schlos­se­ne Be­rufs­aus­bil­dung. Ei­ne zwei­te Be­rufs­aus­bil­dung kann ge­för­dert wer­den, wenn der Ab­schluss der zwei­ten Be­rufs­aus­bil­dung für Ih­re dau­er­haf­te be­ruf­li­che Ein­glie­de­rung er­for­der­lich ist.
  • Ih­re Aus­sich­ten am Ar­beits­le­ben teil­zu­ha­ben sind we­gen Art oder Schwe­re Ih­rer Be­hin­de­rung dau­er­haft we­sent­lich ge­min­dert.
    • Oder: Ih­nen droht ei­ne Be­hin­de­rung mit den glei­chen be­ruf­li­chen Fol­gen.
  • Auf­grund der Art und Schwe­re Ih­rer Be­hin­de­rung rei­chen die all­ge­mei­nen ge­setz­li­chen Leis­tun­gen zur För­de­rung Ih­rer Teil­ha­be am Ar­beits­le­ben nicht aus.
  • Sie sind be­reit, sich be­ruf­lich bil­den oder auf an­de­re Wei­se be­ruf­lich ein­glie­dern zu las­sen.
  • Man kann er­war­ten, dass Sie den Ab­schluss der Aus­bil­dung er­rei­chen und Ih­nen Ih­re be­hin­de­rungs­be­ding­ten Ein­schrän­kun­gen nicht (er­neut) Schwie­rig­kei­ten bei der Teil­ha­be am Ar­beits­le­ben be­rei­ten wer­den.

Da­mit Sie re­ha­spe­zi­fi­sche Aus­bil­dungs­maß­nah­men be­kom­men kön­nen, müs­sen Sie sich an Ih­re Agen­tur für Ar­beit wen­den:

  • Ver­ein­ba­ren Sie da­zu ei­nen Ter­min mit dem Team Be­ruf­li­che Re­ha­bi­li­ta­ti­on und Teil­ha­be Ih­rer Agen­tur für Ar­beit.
  • Wenn Sie noch kei­ne per­sön­li­che An­sprech­part­ne­rin/kei­nen per­sön­li­chen An­sprech­part­ner in der Agen­tur für Ar­beit ha­ben, ver­ein­ba­ren Sie ei­nen Ter­min über die Ser­vice-Hot­line der Bun­des­agen­tur für Ar­beit.
  • Im Be­ra­tungs­ge­spräch wird ge­klärt, ob die re­ha­spe­zi­fi­sche Aus­bil­dung für Sie ge­eig­net ist.
  • Stellt Ih­re Be­ra­te­rin be­zie­hungs­wei­se Ihr Be­ra­ter fest, dass ei­ne re­ha­spe­zi­fisch aus­ge­stal­te­te Aus­bil­dung für Sie in Fra­ge kommt, wer­den Sie um­ge­hend da­für vor­ge­merkt. Ih­re Be­ra­te­rin oder Ihr Be­ra­ter be­spricht mit Ih­nen au­ßer­dem die For­mu­la­re, die Sie aus­fül­len müs­sen. Sie kön­nen die Un­ter­la­gen auch on­line aus­fül­len.
  • Sie er­hal­ten ei­ne schrift­li­che Mit­tei­lung, so­bald ein Teil­nah­me­platz vor­han­den ist.
  • Die Agen­tur für Ar­beit mel­det Sie bei der Bil­dungs­ein­rich­tung oder der Ein­rich­tung der be­ruf­li­chen Re­ha­bi­li­ta­ti­on an.
  • Sie schlie­ßen mit ei­nem Be­trieb oder bei ei­ner au­ßer­be­trieb­li­chen Aus­bil­dung mit ei­ner Bil­dungs­ein­rich­tung oder Ein­rich­tung der be­ruf­li­chen Re­ha­bi­li­ta­ti­on ei­nen Aus­bil­dungs­ver­trag und star­ten Ih­re Aus­bil­dung.

Die Be­ar­bei­tung dau­ert in der Re­gel meh­re­re Wo­chen. Nach Be­wil­li­gung der Leis­tung soll die Maß­nah­me in Ab­stim­mung mit dem An­bie­ter mög­lichst zeit­nah be­gin­nen.