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Na­vi­ga­ti­on

För­de­rung für Men­schen mit Be­hin­de­run­gen be­an­tra­gen, die ei­ne Wei­ter­bil­dung ab­sol­vie­ren möch­ten

Wenn Sie auf­grund von kör­per­li­chen, psy­chi­schen, Sin­nes- oder Lern­be­ein­träch­ti­gun­gen be­son­de­re Hil­fen bei der be­ruf­li­chen Neu- oder Um­ori­en­tie­rung be­nö­ti­gen, kön­nen Sie ei­ne re­ha­spe­zi­fi­sche Wei­ter­bil­dung ma­chen. Sie kön­nen Ih­re Wei­ter­bil­dung dann ent­we­der

  • im Be­trieb mit Un­ter­stüt­zung durch ei­ne Bil­dungs­ein­rich­tung (be­trieb­li­che Um­schu­lung)
  • oder di­rekt in ei­ner Bil­dungs­ein­rich­tung
  • oder in ei­ner Ein­rich­tung der be­ruf­li­chen Re­ha­bi­li­ta­ti­on ma­chen.

Wäh­rend Ih­rer Wei­ter­bil­dung sind Sie so­zi­al­ver­si­chert. Die Wei­ter­bil­dungs­kos­ten be­zahlt das Job­cen­ter, so­fern die Bun­des­agen­tur für Ar­beit Ihr zu­stän­di­ger Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­trä­ger ist. Je nach An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen steht Ih­nen wäh­rend der Wei­ter­bil­dung Bür­ger­geld zu. Ab dem 01.07.2023 er­hal­ten Sie wäh­rend ei­ner Wei­ter­bil­dung, die län­ger als acht Wo­chen dau­ert, den Bür­ger­geld­bo­nus in Hö­he von 75,00 EUR mo­nat­lich. Wäh­rend ei­ner Um­schu­lung, die zu ei­nem Be­rufs­ab­schluss führt, er­hal­ten Sie ab dem 01.07.2023 Wei­ter­bil­dungs­geld in Hö­he von 150,00 EUR mo­nat­lich.

Ziel der Wei­ter­bil­dung ist es, zum Bei­spiel durch Qua­li­fi­zie­rung Ih­re In­te­gra­ti­ons­chan­cen auf dem Ar­beits­markt zu ver­bes­sern und ei­ne ge­sund­heit­lich an­ge­mes­se­ne Be­schäf­ti­gung zu fin­den. Fol­gen­de Maß­nah­men sind mög­lich:

Re­ha-Vor­be­rei­tungs­lehr­gang (RVL)

Im RVL er­hal­ten Sie Un­ter­stüt­zungs­an­ge­bo­te, die Sie auf ei­ne Um­schu­lung vor­be­rei­ten. Dar­über hin­aus wer­den Sie bei der Su­che ei­nes ge­eig­ne­ten Um­schu­lungs­be­trie­bes un­ter­stützt. Der RVL dau­ert re­gu­lär 3 Mo­na­te.

Be­ruf­li­che Wei­ter­bil­dung mit Ab­schluss

Durch ei­ne Wei­ter­bil­dung mit Ab­schluss (=Um­schu­lung) kön­nen Sie ei­nen Be­rufs­ab­schluss in ei­nem an­er­kann­ten Aus­bil­dungs­be­ruf er­lan­gen. Die Um­schu­lungs­zeit um­fasst meist 2/3 der re­gu­lä­ren Aus­bil­dungs­dau­er des Be­rufs­ziels. Ge­för­dert wird die ge­sam­te Um­schu­lungs­dau­er. Soll­ten Sie Prü­fun­gen wie­der­ho­len müs­sen und sich da­durch Ih­re Um­schu­lungs­zeit ver­län­gern, ver­län­gert sich auch die För­de­rung.

Wenn Sie ei­ne be­trieb­li­che Um­schu­lung ab­sol­vie­ren, wer­den Sie je nach Ih­ren in­di­vi­du­el­len Be­dürf­nis­sen so­zi­al­päd­ago­gisch und zum Teil auch psy­cho­lo­gisch be­glei­tet. Ziel ist, dass Sie Ih­re Um­schu­lung er­folg­reich ab­schlie­ßen und im An­schluss ei­ne Ar­beit fin­den.

Ei­ne Bil­dungs­ein­rich­tung be­glei­tet Sie wäh­rend der ge­sam­ten Um­schu­lungs­dau­er mit Un­ter­richts-, För­der- und Be­ra­tungs­an­ge­bo­ten und hilft Ih­nen bei Pro­ble­men in Be­rufs­schu­le und Be­trieb.

So­fern Ih­nen ei­ne be­trieb­li­che Um­schu­lung nicht mög­lich ist, kön­nen Sie die­se in ei­ner Bil­dungs­ein­rich­tung be­zie­hungs­wei­se ei­ner Ein­rich­tung der be­ruf­li­chen Re­ha­bi­li­ta­ti­on ab­sol­vie­ren.

Der theo­re­ti­sche Teil der Um­schu­lung fin­det in der Bil­dungs­ein­rich­tung be­zie­hungs­wei­se der Ein­rich­tung für be­ruf­li­che Re­ha­bi­li­ta­ti­on und in Be­rufs­schu­len statt. Be­stand­teil der Um­schu­lung sind auch Stütz- und För­der­un­ter­richt so­wie An­ge­bo­te zur Prü­fungs­vor­be­rei­tung. Die prak­ti­schen Tei­le der Um­schu­lung wer­den von Be­trie­ben durch­ge­führt, mit de­nen ge­ge­be­nen­falls ein Um­schu­lungs- oder Ko­ope­ra­ti­ons­ver­trag ge­schlos­sen wird.

Be­ruf­li­che Wei­ter­bil­dung oh­ne Ab­schluss

Im Rah­men ei­ner Wei­ter­bil­dung oh­ne Ab­schluss kön­nen Sie Ih­re Qua­li­fi­ka­tio­nen und Kennt­nis­se an die ak­tu­el­len An­for­de­run­gen des Ar­beits­mark­tes an­pas­sen.

In­halt, Dau­er und Aus­rich­tung von Wei­ter­bil­dungs­maß­nah­men oh­ne Ab­schluss sind viel­fäl­tig. Sie kön­nen Kennt­nis­ver­mitt­lung be­inhal­ten, aber auch die Un­ter­stüt­zung bei der Ar­beits­auf­nah­me auf dem Ar­beits­markt und be­trieb­li­che Pha­sen. Hier­zu ge­hö­ren auch In­te­gra­ti­ons­maß­nah­men.

Je nach Ziel­grup­pe und Aus­stat­tung ver­fü­gen die (Bil­dungs-) Ein­rich­tun­gen über ei­ge­ne Werk­stät­ten, -bü­ros und -be­trie­be mit be­hin­de­rungs­ge­rech­ter Ar­beits­platz­ge­stal­tung und be­treu­en Sie päd­ago­gisch und zum Teil psy­cho­lo­gisch.

Ein­rich­tun­gen der be­ruf­li­chen Re­ha­bi­li­ta­ti­on bie­ten zu­sätz­lich Wohn- und Frei­zeit­mög­lich­kei­ten an und ste­hen für ar­beits­me­di­zi­ni­sche Fra­gen zur Ver­fü­gung.

Ob Sie ei­ne re­ha­spe­zi­fi­sche Wei­ter­bil­dung – be­trieb­lich un­ter­stützt oder in ei­ner (Bil­dungs-)Ein­rich­tung – ma­chen kön­nen, hängt un­ter an­de­rem da­von ab,

  • ob sich die Maß­nah­me für Sie und Ih­ren kon­kre­ten Fall eig­net, um Ih­re Chan­cen auf dem Ar­beits­markt zu stei­gern,
  • was Ih­re per­sön­li­chen Nei­gun­gen sind und wie die­se im Be­rufs­le­ben nütz­lich sein kön­nen,
  • wel­che Tä­tig­kei­ten Sie bis­her aus­ge­übt ha­ben und
  • wie sich der Ar­beits­markt ak­tu­ell ent­wi­ckelt.

Wi­der­spruch bei dem Job­cen­ter, das den Be­scheid er­las­sen hat. Wei­te­re In­for­ma­tio­nen, wie Sie Wi­der­spruch ein­le­gen kön­nen, fin­den Sie im je­wei­li­gen Be­scheid.

Bit­te er­fra­gen Sie bei Ih­rer Kon­takt­auf­nah­me mit der Agen­tur für Ar­beit be­zie­hungs­wei­se dem Job­cen­ter, wel­che Un­ter­la­gen Sie be­nö­ti­gen.

Wenn Sie ei­ne re­ha­spe­zi­fi­sche Wei­ter­bil­dung ab­sol­vie­ren möch­ten, gel­ten fol­gen­de Vor­aus­set­zun­gen:

  • Sie ha­ben ei­ne Be­hin­de­rung und Ihr Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­trä­ger ist die Bun­des­agen­tur für Ar­beit.
  • Ih­re Aus­sich­ten am Ar­beits­le­ben teil­zu­ha­ben sind we­gen Art oder Schwe­re Ih­rer Be­hin­de­run­gen nicht nur vor­über­ge­hend we­sent­lich ge­min­dert.
    • Oder: Ih­nen droht ei­ne Be­hin­de­rung mit den glei­chen be­ruf­li­chen Fol­gen.
  • Auf­grund der Art und Schwe­re Ih­rer Be­hin­de­run­gen
    • rei­chen die all­ge­mei­nen Leis­tun­gen zur För­de­rung Ih­rer Teil­ha­be am Ar­beits­le­ben nicht aus,
    • be­nö­ti­gen Sie be­son­de­re Un­ter­stüt­zung durch ei­ne Bil­dungs­ein­rich­tung oder
    • müs­sen Sie die Wei­ter­bil­dung in ei­ner be­son­de­ren Ein­rich­tung der be­ruf­li­chen Re­ha­bi­li­ta­ti­on ab­sol­vie­ren.
  • Sie sind be­reit, sich be­ruf­lich zu bil­den oder auf an­de­re Wei­se be­ruf­lich ein­glie­dern zu las­sen.
  • Man kann er­war­ten, dass Sie den Ab­schluss der Wei­ter­bil­dung er­rei­chen.

Da­mit Sie ei­ne re­ha­spe­zi­fi­sche Wei­ter­bil­dung be­kom­men kön­nen, müs­sen Sie sich an Ih­re Agen­tur für Ar­beit be­zie­hungs­wei­se Ihr Job­cen­ter wen­den:

  • Ver­ein­ba­ren Sie da­zu ei­nen Ter­min mit dem Team Be­ruf­li­che Re­ha­bi­li­ta­ti­on und Teil­ha­be Ih­rer Agen­tur für Ar­beit oder der In­te­gra­ti­ons­fach­kraft in Ih­rem Job­cen­ter.
    • Wenn Sie noch kei­ne per­sön­li­che An­sprech­part­ne­rin/kei­nen per­sön­li­chen An­sprech­part­ner in der Agen­tur für Ar­beit ha­ben, ver­ein­ba­ren Sie ei­nen Ter­min über die Ser­vice-Hot­line der Bun­des­agen­tur für Ar­beit.
    • Wenn Sie be­reits vom Job­cen­ter be­treut wer­den, ver­ein­ba­ren Sie ei­nen Ter­min bei Ih­rer per­sön­li­chen In­te­gra­ti­ons­fach­kraft.
  • Im Be­ra­tungs­ge­spräch wird ge­klärt, ob ei­ne re­ha­spe­zi­fi­sche Wei­ter­bil­dung für Sie ge­eig­net ist.
  • Stellt Ih­re Be­ra­te­rin oder Ihr Be­ra­ter fest, dass ei­ne re­ha­spe­zi­fisch aus­ge­stal­te­te Wei­ter­bil­dung für Sie in Fra­ge kommt, wer­den Sie um­ge­hend da­für vor­ge­merkt. Ih­re Be­ra­te­rin oder Ihr Be­ra­ter be­spricht mit Ih­nen au­ßer­dem die For­mu­la­re, die Sie aus­fül­len müs­sen. Sie kön­nen die Un­ter­la­gen auch on­line aus­fül­len.
  • Sie er­hal­ten ei­ne schrift­li­che Mit­tei­lung, so­bald ein Teil­nah­me­platz vor­han­den ist.
  • Die Agen­tur für Ar­beit oder das Job­cen­ter mel­det Sie bei der Bil­dungs­ein­rich­tung oder der Ein­rich­tung der be­ruf­li­chen Re­ha­bi­li­ta­ti­on an.
  • Sie schlie­ßen mit dem Bil­dungs­trä­ger oder der Ein­rich­tung ei­nen Wei­ter­bil­dungs-/Teil­nah­me­ver­trag und be­gin­nen Ih­re Wei­ter­bil­dung.

Die Be­ar­bei­tung dau­ert in der Re­gel meh­re­re Wo­chen. Nach Be­wil­li­gung der Leis­tung soll die Maß­nah­me in Ab­stim­mung mit dem An­bie­ter mög­lichst zeit­nah be­gin­nen.