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Na­vi­ga­ti­on

Frei­be­trä­ge für Kin­der (Kin­der­frei­be­trag und Frei­be­trag für den Be­treu­ungs- und Er­zie­hungs- oder Aus­bil­dungs­be­darf)

Der Kin­der­frei­be­trag und Frei­be­trag für den Be­treu­ungs- und Er­zie­hungs- oder Aus­bil­dungs­be­darf sind steu­er­li­che Frei­be­trä­ge für Kin­der. Hier­mit sol­len Bür­ger mit Kin­dern ge­gen­über kin­der­lo­sen Bür­gern mit glei­chem Ein­kom­men steu­er­lich ent­las­tet wer­den.

Der Kin­der­frei­be­trag für das sog. säch­li­che Exis­tenz­mi­ni­mum be­trägt der­zeit 5.460 Eu­ro (2.730 Eu­ro je El­tern­teil) jähr­lich. Hin­zu kommt noch der Frei­be­trag für Be­treu­ungs-, und Er­zie­hungs- oder Aus­bil­dungs­be­darf von ge­gen­wär­tig 2.928 Eu­ro jähr­lich (1.464 Eu­ro je El­tern­teil). Ins­ge­samt er­ge­ben sich da­mit 8.388 Eu­ro (4.194 Eu­ro je El­tern­teil) je Ka­len­der­jahr.

Die­se Frei­be­trä­ge wer­den grund­sätz­lich je­weils zur Hälf­te auf die bei­den El­tern­tei­le auf­ge­teilt (Halb­tei­lungs­grund­satz). Über Aus­nah­men von dem Halb­tei­lungs­grund­satz und Über­tra­gungs­mög­lich­kei­ten kön­nen Sie sich in Ih­rem Wohn­sitz­fi­nanz­amt in­for­mie­ren und ggf. ei­nen ent­spre­chen­den An­trag stel­len.

So­weit die Ab­zugs­vor­aus­set­zun­gen nicht wäh­rend des gan­zen Ka­len­der­jah­res er­füllt sind, wer­den die Frei­be­trä­ge zeit­an­tei­lig ge­währt.

Die Frei­be­trä­ge für Kin­der wir­ken sich al­ler­dings nicht auf die Hö­he der mo­nat­li­chen Lohn­steu­er, je­doch auf die Hö­he des So­li­da­ri­täts­zu­schlags und ggf. der Kir­chen­steu­er aus.

Nicht zu ver­wech­seln sind die­se Frei­be­trä­ge mit dem Kin­der­geld. Als steu­er­li­che Ent­las­tung wird ab der Ge­burt des Kin­des mo­nat­lich Kin­der­geld ge­zahlt.

Bei ei­ner Ver­an­la­gung zur Ein­kom­men­steu­er wird von Amts we­gen ge­prüft, ob an­stel­le des für das Ver­an­la­gungs­jahr mo­nat­lich tat­säch­lich ge­zahl­ten Kin­der­gel­des der Ab­zug der Frei­be­trä­ge für Kin­der steu­er­lich güns­ti­ger ist. Die Ver­an­la­gung zur Ein­kom­men­steu­er wird des­halb mit ei­ner Be­rück­sich­ti­gung der Frei­be­trä­ge für Kin­der un­ter Ver­rech­nung des ge­zahl­ten Kin­der­gel­des durch­ge­führt.

Da­bei wirkt sich die Be­rück­sich­ti­gung der Frei­be­trä­ge für Kin­der nur in den Fäl­len aus, in de­nen das ge­zahl­te Kin­der­geld die ver­fas­sungs­recht­lich ge­bo­te­ne Frei­stel­lung der zwangs­läu­fi­gen Un­ter­halts­auf­wen­dun­gen für das Kind nicht ge­währ­leis­ten kann. Das ist der Fall, wenn sich durch die Be­rück­sich­ti­gung der Frei­be­trä­ge für Kin­der bei der Ver­an­la­gung zur Ein­kom­men­steu­er auf­grund der Hö­he des zu ver­steu­ern­den Ein­kom­mens ei­ne hö­he­re Steu­er­ent­las­tung für den Steu­er­pflich­ti­gen er­gibt als durch das tat­säch­lich ge­zahl­te Kin­der­geld bis­lang er­reicht wur­de.

An­de­ren­falls ver­bleibt es beim ge­zahl­ten Kin­der­geld.

  • An­ga­ben zu den Kin­dern in der Steu­er­erklä­rung bei voll­jäh­ri­gen Kin­dern: Nach­wei­se über Aus­bil­dung, Stu­di­um, Über­gangs­zei­ten oder Ar­beits­lo­sig­keit

Die nach­fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen müs­sen für die Ge­wäh­rung der Frei­be­trä­ge für Kin­der bzw. von Kin­der­geld er­füllt sein:

Kin­der sind

  • leib­li­che Kin­der und Ad­op­tiv­kin­der (im ers­ten Grad ver­wand­te Kin­der) so­wie
  • Pfle­ge­kin­der
    Als Pfle­ge­kind ist ein Kind an­zu­er­ken­nen, das mit Ih­nen durch ei­ne fa­mi­li­en­ähn­li­che, auf län­ge­re Dau­er an­ge­leg­te Be­zie­hung ver­bun­den ist und das Sie in Ih­ren Haus­halt auf­ge­nom­men ha­ben. Vor­aus­set­zung ist fer­ner, dass das Ob­huts- und Pfle­ge­ver­hält­nis zu den leib­li­chen El­tern nicht mehr be­steht und Sie das Kind zu ei­nem nicht un­we­sent­li­chen Teil auf Ih­re Kos­ten un­ter­hal­ten.

Kin­der un­ter 18 Jah­ren wer­den (grund­sätz­lich je­weils zur Hälf­te bei den El­tern­tei­len) steu­er­lich be­rück­sich­tigt, wenn Sie im In­land an­säs­sig sind.

Kin­der über 18 Jah­ren wer­den steu­er­lich be­rück­sich­tigt

  • bis zum voll­ende­ten 21. Le­bens­jahr, wenn das Kind nicht in ei­nem Be­schäf­ti­gungs­ver­hält­nis steht und ar­beits­su­chend ge­mel­det ist,
  • bis zum voll­ende­ten 25. Le­bens­jahr, wenn das Kind für ei­nen Be­ruf aus­ge­bil­det wird (ein­schlie­ß­lich Schul­aus­bil­dung) oder die Be­rufs­aus­bil­dung man­gels Aus­bil­dungs­platz nicht be­gon­nen oder fort­ge­setzt wer­den kann oder sich das Kind in ei­ner Über­gangs­zeit von nicht mehr als vier Mo­na­ten zwi­schen zwei Aus­bil­dungs­ab­schnit­ten oder Aus­bil­dungs­ab­schnitt und Ab­leis­tung des ge­setz­li­chen Wehr- oder Zi­vil­diens­tes bzw. ei­ner da­von be­frei­en­den Tä­tig­keit be­fin­det,
  • über das 21. oder 25. Le­bens­jahr hin­aus um die Dau­er des ge­leis­te­ten ge­setz­li­chen Wehr- oder Zi­vil­diens­tes oder der da­von be­frei­en­den Tä­tig­keit, höchs­tens um die Dau­er des ge­setz­li­chen Grund­wehr- oder Zi­vil­diens­tes.

Be­hin­der­te über 18 Jah­re al­te Kin­der, die we­gen kör­per­li­cher, geis­ti­ger oder see­li­scher Be­hin­de­rung au­ßer­stan­de sind, sich selbst zu un­ter­hal­ten, kön­nen eben­falls auf An­trag be­rück­sich­tigt wer­den. Dies gilt auch für Kin­der, die äl­ter als 25 Jah­re sind, wenn die Be­hin­de­rung vor Voll­endung des 25. Le­bens­jah­res ein­ge­tre­ten ist.

Es ent­ste­hen kei­ne Ge­büh­ren oder sons­ti­ge Kos­ten.

Für die (Güns­ti­ger-)Prü­fung im Rah­men der Ein­kom­men­steu­er­erklä­rung ist kein An­trag not­wen­dig. Wenn Sie Ih­re Ein­kom­men­steu­er­erklä­rung ab­ge­ben, prüft Ihr Fi­nanz­amt von Amts we­gen bei je­dem Ih­rer Kin­der, ob für Sie die An­rech­nung der Frei­be­trä­ge für Kin­der güns­ti­ger ist als das be­reits aus­ge­zahl­te Kin­der­geld. Der Steu­er­be­scheid ent­hält im Er­läu­te­rungs­teil ei­ne ent­spre­chen­de Be­mer­kung hier­zu.

Da die Prü­fung im Rah­men Ih­rer Ein­kom­men­steu­er­erklä­rung er­folgt, gel­ten die für die Ab­ga­be der Ein­kom­men­steu­er­erklä­rung gel­ten­den Fris­ten.