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Na­vi­ga­ti­on

Gast­stät­ten­ge­wer­be: Er­laub­nis be­an­tra­gen

Wenn Sie ein Gast­stät­ten­ge­wer­be mit Al­ko­hol­aus­schank be­trei­ben wol­len, be­nö­ti­gen Sie grund­sätz­lich ei­ne Gast­stät­ten­er­laub­nis.

Un­ab­hän­gig von der hier be­han­del­ten Gast­stät­ten­er­laub­nis und ab­hän­gig von Ih­rem An­ge­bot müs­sen Sie ggf. wei­te­re An­mel­de- und Er­laub­nis­pflich­ten er­fül­len, et­wa nach der Ge­wer­be­ord­nung und der Hand­werks­ord­nung.

Ein Gast­stät­ten­ge­wer­be be­trei­ben Sie, wenn Sie ge­werbs­mä­ßig

  •  im ste­hen­den Ge­wer­be, al­so in ei­ner fes­ten Be­triebs­stät­te, Ge­trän­ke (Schank­wirt­schaft) oder zu­be­rei­te­te Spei­sen (Spei­se­wirt­schaft) zum Ver­zehr an Ort und Stel­le ver­ab­rei­chen oder
  •  im Rei­se­ge­wer­be (von ei­ner le­dig­lich für die Dau­er ei­ner Ver­an­stal­tung orts­fes­ten Be­triebs­stät­te aus) Ge­trän­ke oder zu­be­rei­te­te Spei­sen zum Ver­zehr an Ort und Stel­le ver­ab­rei­chen.

Vor­aus­set­zung ist in je­dem Fall, dass der Be­trieb grund­sätz­lich je­der­mann zu­gäng­lich ist.

Kei­ne Gast­stät­ten­er­laub­nis be­nö­ti­gen Sie, wenn Sie le­dig­lich

  • al­ko­hol­freie Ge­trän­ke,
  • un­ent­gelt­li­che Kost­pro­ben,
  • zu­be­rei­te­te Spei­sen oder
  • in Ver­bin­dung mit ei­nem Be­her­ber­gungs­be­trieb Ge­trän­ke und zu­be­rei­te­te Spei­sen an Haus­gäs­te

ver­ab­rei­chen.

Für Strauß­wirt­schaf­ten gel­ten Son­der­re­ge­lun­gen (§ 14 des Gast­stät­ten­ge­set­zes [GastG]).

Die Er­laub­nis wird für ei­ne be­stimm­te Be­triebs­art (z. B. Schank­wirt­schaft, Dis­ko­thek, Im­biss­wirt­schaft) er­teilt und gilt nur für die dem Be­trieb die­nen­den Räu­me. Ge­ge­be­nen­falls ist au­ßer­dem ei­ne Bau­ge­neh­mi­gung er­for­der­lich.

Er­laub­nis­pflich­tig ist auch je­de Er­wei­te­rung des Gast­stät­ten­be­trie­bes und je­de Än­de­rung der Räu­me.

Bei Ge­sell­schaf­ten bür­ger­li­chen Rechts und Per­so­nen­han­dels­ge­sell­schaf­ten ist für je­den Ge­sell­schaf­ter ei­ne ei­ge­ne Er­laub­nis er­for­der­lich. Bei ju­ris­ti­schen Per­so­nen und nicht­rechts­fä­hi­gen Ver­ei­ne ist hin­ge­gen nur ei­ne ein­zi­ge Gast­stät­ten­er­laub­nis er­for­der­lich.

Wenn Sie ei­nen be­stehen­den er­laub­nis­pflich­ti­gen Gast­stät­ten­be­trieb von ei­ner an­de­ren Per­son über­neh­men wol­len, kann Ih­nen bis zur Er­tei­lung der end­gül­ti­gen Gast­stät­ten­er­laub­nis ei­ne vor­läu­fi­ge Er­laub­nis auf Wi­der­ruf (in der Re­gel für 3 Mo­na­te) er­teilt wer­den (§11 GastG). Mit die­ser Er­laub­nis kann der Be­trieb auch kurz­fris­tig über­nom­men wer­den.

Ei­ne Er­laub­nis zur Stell­ver­tre­tung (§ 9 GastG) soll­te be­an­tragt wer­den, wenn Sie die Gast­stät­te durch ei­nen Stell­ver­tre­ter füh­ren las­sen wol­len, der auch ver­ant­wort­lich ge­gen­über Be­hör­den und In­sti­tu­tio­nen auf­tre­ten soll. Der Stell­ver­tre­ter muss die glei­chen Kri­te­ri­en be­züg­lich per­sön­li­cher Zu­ver­läs­sig­keit und Eig­nung er­fül­len wie Sie selbst.

Für den An­trag auf ei­ne Gast­stät­ten­er­laub­nis be­nö­ti­gen Sie fol­gen­de Un­ter­la­gen:

  • An­trag auf Gast­stät­ten­er­laub­nis
  • Aus­kunft aus dem Bun­des­zen­tral­re­gis­ter (Füh­rungs­zeug­nis) für Be­hör­den. Das Füh­rungs­zeug­nis darf bei Be­an­tra­gung der Gast­stät­ten­er­laub­nis nicht äl­ter als drei Mo­na­te sein.
  • Aus­kunft aus dem Ge­wer­be­zen­tral­re­gis­ter für na­tür­li­che Per­so­nen zur Vor­la­ge bei ei­ner Be­hör­de. Der Ge­wer­be­zen­tral­re­gis­ter­aus­zug darf bei Be­an­tra­gung der Gast­stät­ten­er­laub­nis nicht äl­ter als drei Mo­na­te sein.
  • Aus­kunft aus dem Ge­wer­be­zen­tral­re­gis­ter für ju­ris­ti­sche Per­so­nen zur Vor­la­ge bei ei­ner Be­hör­de. Den Ge­wer­be­zen­tral­re­gis­ter­aus­zug müs­sen Sie bei dem für den Be­triebs­sitz zu­stän­di­gen Ord­nungs­amt be­an­tra­gen.
  • Ggf. Han­dels­re­gis­ter­aus­zug bzw. Ge­sell­schafts­ver­trag oder Sat­zung 
  • IHK-Nach­weis (§ 4 des Gast­stät­ten­ge­set­zes [GastG]). Bei die­sem Nach­weis han­delt es sich um die Be­schei­ni­gung ei­ner IHK über die Teil­nah­me an der Gast­stät­ten­un­ter­rich­tung oder ei­ne ver­gleich­ba­re Qua­li­fi­ka­ti­on, die durch die IHK be­stä­tigt wor­den ist.
  • Per­so­nal­aus­weis oder an­de­res amt­li­ches Aus­weis­do­ku­ment mit Licht­bild
  • Kauf-, Miet- oder Pacht­ver­trag zum Nach­weis dar­über, dass Sie die tat­säch­li­che Ver­fü­gungs­ge­walt über die Be­triebs­räu­me be­sit­zen
  • Grund­riss der für den Gast­stät­ten­be­trieb und den Auf­ent­halt der Be­schäf­tig­ten vor­ge­se­he­nen Räu­me)

per­sön­li­che Zu­ver­läs­sig­keit

  • Ih­re Zu­ver­läs­sig­keit wird an­hand Ih­res Füh­rungs­zeug­nis­ses und des Ge­wer­be­zen­tral­re­gis­ter­aus­zu­ges ge­prüft.
  • Bei ju­ris­ti­schen Per­so­nen ist die Zu­ver­läs­sig­keit grund­sätz­lich durch den Ge­schäfts­füh­rer nach­zu­wei­sen.

Eig­nung der Räu­me und der ört­li­chen La­ge

  • Die für den Gast­stät­ten­be­trieb vor­ge­se­he­nen Räu­me müs­sen für die Art und den Um­fang der be­ab­sich­tig­ten Nut­zung ge­eig­net sein und dür­fen hin­sicht­lich ih­rer La­ge nicht dem öf­fent­li­chen In­ter­es­se wi­der­spre­chen, et­wa mit Blick auf den Lärm­schutz

Die ge­naue Ge­büh­ren­hö­he ist ab­hän­gig vom Ver­wal­tungs­auf­wand. Die Rah­men­ge­bühr be­trägt 68,00 - 1.441,00 EUR.

Sie müs­sen bei der zu­stän­di­gen Ge­wer­be­be­hör­de ei­nen An­trag auf Er­tei­lung ei­ner Gast­stät­ten­er­laub­nis stel­len. Da­bei müs­sen Sie die je­weils er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen bei­fü­gen, so­fern die­se nicht von der Be­hör­de selbst ein­ge­holt wer­den. So­fern kei­ne Ver­sa­gungs­grün­de vor­lie­gen, wird Ih­nen die be­an­trag­te Er­laub­nis er­teilt.

Gleich­zei­tig ist mit dem Be­ginn der Tä­tig­keit das Ge­wer­be nach § 14 Ge­wer­be­ord­nung bei der für ge­wer­be­an­zei­gen­zu­stän­di­gen Be­hör­de an­zu­zei­gen.

Das Gast­stät­ten­ge­setz gilt nur in den Län­dern Bay­ern, Ber­lin, Ham­burg, Meck­len­burg-Vor­pom­mern, Nord­rhein-West­fa­len, Rhein­land-Pfalz und Schles­wig-Hol­stein. Die üb­ri­gen neun Län­der ha­ben ei­ge­ne Lan­des-Gast­stät­ten­ge­set­ze er­las­sen.

In­dus­trie- und Han­dels­kam­mern, Hand­werks­kam­mern, Land­krei­se, kreis­freie Städ­te, die zu­stän­di­gen Amts­ver­wal­tun­gen bzw. Ver­wal­tun­gen der amts­frei­en Ge­mein­den un­ter­stüt­zen Sie bei der An­trag­stel­lung.

An­sprech­part­ner ist das Ge­wer­be­amt der kreis­frei­en Stadt, der gro­ßen kreis­an­ge­hö­ri­gen Stadt, des Am­tes oder der amts­frei­en Ge­mein­de, in der bzw. dem die Tä­tig­keit er­fol­gen soll.

In­dus­trie- und Han­dels­kam­mern, Land­krei­se, kreis­freie Städ­te, zu­stän­di­ge Amts­ver­wal­tung bzw. Ver­wal­tung der amts­frei­en Ge­mein­de un­ter­stüt­zen bei der An­trag­stel­lung.