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Na­vi­ga­ti­on

Ge­bäu­de­ein­mes­sung: Durch­füh­rung be­an­tra­gen

Wenn Sie auf ei­nem Grund­stück ein Ge­bäu­de er­rich­ten oder im Grund­riss ver­än­dern (An­bau, Teil­ab­riss), müs­sen Sie als Grund­stücks- oder Ge­bäu­de­ei­gen­tü­mer die Ein­mes­sung des Ge­bäu­des ver­an­las­sen. Durch die amt­li­che Ge­bäu­de­ein­mes­sung wird Ihr be­stehen­des oder neu er­rich­te­tes Ge­bäu­de in das amt­li­che Lie­gen­schafts­ka­tas­ter über­nom­men be­zie­hungs­wei­se sein Um­ring ak­tua­li­siert. Da­mit wird die ei­gen­tums­recht­li­che Ein­heit von Grund­stück und Ge­bäu­de rechts­si­cher er­fasst und er­gänzt den Ei­gen­tums­nach­weis des Grund­buchs, der zum Bei­spiel für Be­lei­hun­gen und Bau­fi­nan­zie­run­gen von den Kre­dit­in­sti­tu­ten ver­langt wird. Sie selbst kön­nen an­hand der amt­li­chen Lie­gen­schafts­kar­te oder der öf­fent­lich im In­ter­net zu­gäng­li­chen amt­li­chen Geo­Por­ta­le Ih­re nach­bar­schafts­recht­li­chen Be­lan­ge, wie zum Bei­spiel Ab­stän­de zu be­stehen­den Ge­bäu­den oder ge­plan­ten Bau­vor­ha­ben, er­ken­nen und ge­ge­be­nen­falls amt­lich prü­fen las­sen. Die Da­ten des Lie­gen­schafts­ka­tas­ters mit den Flur­stücks­gren­zen und Ge­bäu­den bil­den die Grund­la­ge für die Bau­leit­pla­nung (zum Bei­spiel Be­bau­ungs­plä­ne der Ge­mein­den).

Auch bei öf­fent­li­chen Pla­nun­gen wer­den die Da­ten des Lie­gen­schafts­ka­tas­ters her­an­ge­zo­gen, wenn es zum Bei­spiel um den Ab­stand der Wohn­be­bau­ung von be­stimm­ten Vor­ha­ben geht, wie bei­spiels­wei­se von Stra­ßen und Wind­ener­gie­an­la­gen oder Pla­nun­gen zum Lärm­schutz und der Hoch­was­ser­vor­sor­ge. Die im Lie­gen­schafts­ka­tas­ter nach­ge­wie­se­nen Ge­bäu­de wer­den in zahl­rei­che Geo­in­for­ma­ti­ons­sys­te­me über­nom­men und sind viel­fach Grund­la­ge so­wohl für mo­der­ne Na­vi­ga­ti­ons­sys­te­me als auch für Kar­ten, wie zum Bei­spiel Not­fall- und Brand­ein­satz­kar­ten von Ret­tungs­diens­ten und Feu­er­weh­ren. Der Ret­tungs­sa­ni­tä­ter er­reicht Sie im Not­fall in kür­zes­ter Zeit. Die Un­ter­neh­men der En­er­gie-, Te­le­kom­mu­ni­ka­ti­ons- und Was­ser­ver­sor­gung, Ab­was­ser- und Müll­ent­sor­gung so­wie Post- und Pa­ket­zu­stel­lung nut­zen eben­falls die­se Da­ten, um ih­re Leis­tun­gen zu or­ga­ni­sie­ren und Sie zu er­rei­chen. An al­len die­sen Stel­len ist es wich­tig, dass die Da­ten über Grund­stü­cke und Ge­bäu­de ge­nau sind und das Ver­trau­en der Nut­zer ge­nie­ßen. Dies ge­währ­leis­tet das amt­li­che Lie­gen­schafts­ka­tas­ter, des­sen In­hal­te von den öf­fent­lich be­stell­ten Ver­mes­sungs­in­ge­nieu­ren (Öb­VI) und von den un­te­ren Ver­mes­sungs- und Geo­in­for­ma­ti­ons­be­hör­den (Ka­tas­ter­äm­ter) er­fasst wer­den. Die Kos­ten für die Durch­füh­rung tra­gen Sie als Grund­stücks- oder Ge­bäu­de­ei­gen­tü­mer.

Die Ge­bäu­de­ein­mes­sungs­pflicht be­steht für al­le Ge­bäu­de, die seit dem 12.08.1992 er­rich­tet oder im Grund­riss ver­än­dert wor­den sind. Als Ge­bäu­de zählt da­bei je­de selbst­stän­dig be­nutz­ba­re, über­dach­te oder über­deck­te bau­li­che An­la­ge, die von Men­schen be­tre­ten wer­den kann und ge­eig­net oder da­für be­stimmt ist, Men­schen, Tie­re oder Sa­chen zu schüt­zen oder Sa­chen zu be­trei­ben. Die An­la­ge muss von ei­ni­ger Be­stän­dig­keit und Be­deu­tung, aus­rei­chend stand­fest und fest mit der Bo­den­flä­che ver­bun­den sein. Die Pflicht ist nicht per­so­nen­ge­bun­den, son­dern gleicht ei­ner öf­fent­li­chen Last, die den je­wei­li­gen Ei­gen­tü­mer be­trifft. Sie ent­steht un­ab­hän­gig da­von, ob die Maß­nah­me ge­neh­mi­gungs­pflich­tig oder ge­neh­mi­gungs­frei ist. Wird das Ge­bäu­de auf­grund ei­nes Erb­bau­rech­tes er­rich­tet oder in sei­nem Grund­riss ver­än­dert, so tritt an die Stel­le des Grund­stücks­ei­gen­tü­mers der Erb­bau­be­rech­tig­te.

  • Wi­der­spruch ge­gen den Ge­büh­ren­be­scheid
  • kein Rechts­be­helf ge­gen die Ge­bäu­de­ein­mes­sung an sich
  • An­trag auf Durch­füh­rung ei­ner Ge­bäu­de­ein­mes­sung
  • Wenn ein Drit­ter die Ge­büh­ren tra­gen soll: Er­klä­rung zur Kos­ten­über­nah­me
  • Es muss be­reits ein Ge­bäu­de er­rich­tet wor­den sein oder der Grund­riss ei­nes Ge­bäu­des hat sich ver­än­dert.
  • Das Ge­bäu­de ist nach dem 12.08.1992 er­rich­tet oder im Grund­riss ver­än­dert wor­den.
  • Es muss sich um ei­ne selbst­stän­dig be­nutz­ba­re, über­dach­te oder über­deck­te bau­li­che An­la­ge han­deln. Die­se kann von Men­schen be­tre­ten wer­den und ist ge­eig­net oder da­für be­stimmt, Men­schen, Tie­re oder Sa­chen zu schüt­zen oder Sa­chen zu be­trei­ben. Die An­la­ge muss von ei­ni­ger Be­stän­dig­keit und Be­deu­tung, aus­rei­chend stand­fest und fest mit der Bo­den­flä­che ver­bun­den sein.
  • Die Ge­bühr rich­tet sich nach dem Wert des Ge­bäu­des. Für ein Ein­fa­mi­li­en­haus mit ei­nem Wert bis 300.000,00 EUR fal­len bei­spiels­wei­se 939,00 EUR zu­züg­lich Mehr­wert­steu­er an.
  • Er­folgt nur ei­ne Än­de­rung des Grund­ris­ses, zum Bei­spiel durch An­bau oder Teil­ab­riss, so wird die Ge­bühr für die Er­fas­sung des ge­än­der­ten Ge­bäu­des nach be­nö­tig­tem Zeit­auf­wand be­rech­net.
  • Die Ge­bühr nach Zeit­auf­wand be­trägt je­doch ma­xi­mal die Hö­he der Ge­bühr, wel­che für ei­ne erst­ma­li­ge Ein­mes­sung des kom­plet­ten Ge­bäu­des fäl­lig wä­re. Es fal­len im An­schluss an die Ge­bäu­de­ein­mes­sung wei­te­re Ge­büh­ren für die Über­nah­me der Er­geb­nis­se der Ge­bäu­de­ein­mes­sung in das Lie­gen­schafts­ka­tas­ter an.
  • Die Ge­bühr kann sich re­du­zie­ren, wenn die Ge­bäu­de­ein­mes­sung bei ei­nem Öf­fent­lich be­stell­ten Ver­mes­sungs­in­ge­nieur be­an­tragt wird, der be­reits bei der An­fer­ti­gung des La­ge­plans oder der Ab­ste­ckung des Grund­ris­ses tä­tig war.
  • Es er­ge­ben sich Ge­büh­ren­ein­spa­run­gen, wenn die Ge­bäu­de­ein­mes­sung in ei­nem sach­li­chen und zeit­li­chen Zu­sam­men­hang mit ei­ner an­de­ren Lie­gen­schafts­ver­mes­sung (bei­spiels­wei­se Grenz­fest­stel­lung und Ab­mar­kung) durch­ge­führt wird.

Die Ein­mes­sung von Ge­bäu­den be­an­tra­gen Sie im On­line-Ver­fah­ren oder in Text­form mit dem ver­öf­fent­lich­ten For­mu­lar.

Bei Nut­zung des For­mu­lars ge­hen Sie wie folgt vor:

  • Fül­len Sie das For­mu­lar aus.
  • Rei­chen Sie die An­trags­un­ter­la­gen bei ei­nem Öf­fent­lich be­stell­ten Ver­mes­sungs­in­ge­nieur (Öb­VI) oder der zu­stän­di­gen un­te­ren Ver­mes­sungs- und Geo­in­for­ma­ti­ons­be­hör­de (Ka­tas­ter­amt) ein.
  • Feh­len Un­ter­la­gen oder be­stehen sons­ti­ge Un­klar­hei­ten, wer­den Sie auf­ge­for­dert, die­se Be­ar­bei­tungs­hemm­nis­se zu be­he­ben.
  • Rei­chen Sie in die­sem Fall die feh­len­den oder an­ge­pass­ten Un­ter­la­gen und/oder die Klar­stel­lung ein.
  • Der Öf­fent­lich be­stell­te Ver­mes­sungs­in­ge­nieur (Öb­VI) oder die zu­stän­di­ge un­te­re Ver­mes­sungs- und Geo­in­for­ma­ti­ons­be­hör­de (Ka­tas­ter­amt) prüft Ih­ren An­trag.
  • Die Ge­bäu­de­ein­mes­sung wird durch den Öf­fent­lich be­stell­ten Ver­mes­sungs­in­ge­nieur (Öb­VI) oder von der zu­stän­di­gen un­te­ren Ver­mes­sungs- und Geo­in­for­ma­ti­ons­be­hör­de (Ka­tas­ter­amt) vor­ge­nom­men. Über die Durch­füh­rung der ört­li­chen Ver­mes­sungs­ar­bei­ten wer­den Sie vor­ab in­for­miert.
  • Nach Ab­schluss der Ge­bäu­de­ein­mes­sung er­hal­ten Sie ei­nen Ge­büh­ren­be­scheid über die Ein­mes­sung.
  • Zah­len Sie die Ge­büh­ren.
  • Die Un­ter­la­gen der Ein­mes­sung wer­den zur Über­nah­me ins Lie­gen­schafts­ka­tas­ter der zu­stän­di­gen un­te­ren Ver­mes­sungs- und Geo­in­for­ma­ti­ons­be­hör­de (Ka­tas­ter­amt) über­ge­ben. Die­se über­sen­det Ih­nen nach der Über­nah­me in das Lie­gen­schafts­ka­tas­ter den Aus­zug aus dem fort­ge­führ­ten Lie­gen­schafts­ka­tas­ter mit ei­nem ent­spre­chen­den Ge­büh­ren­be­scheid.
  • Zah­len Sie die Ge­büh­ren.
  • So­bald die Er­rich­tung des Ge­bäu­des er­folgt ist, muss die Ein­mes­sung be­an­tragt wer­den.
  • Es ent­steht kei­ne Ver­jäh­rung der Ein­mes­sungs­pflicht.
  • Wer vor­sätz­lich oder fahr­läs­sig sei­ner Pflicht zur Ver­an­las­sung der Ge­bäu­de­ein­mes­sung nicht nach­kommt, han­delt ord­nungs­wid­rig.
  • Die Ord­nungs­wid­rig­keit kann mit ei­ner Geld­bu­ße bis zu 5.000 Eu­ro ge­ahn­det wer­den.
  • Die zu­stän­di­ge Ver­mes­sungs- und Geo­in­for­ma­ti­ons­be­hör­de kann zur Er­fül­lung der Pflich­ten ei­ne Frist set­zen und nach Ab­lauf die­ser Frist die Ge­bäu­de­ein­mes­sung selbst durch­füh­ren oder von ei­nem Öf­fent­lich be­stell­ten Ver­mes­sungs­in­ge­nieur (Öb­VI) durch­füh­ren las­sen. Die hier­bei an­fal­len­den Kos­ten ha­ben die Ver­pflich­te­ten zu tra­gen.
  • Öf­fent­lich be­stell­ter Ver­mes­sungs­in­ge­nieur
  • zu­stän­di­ge un­te­re Ver­mes­sungs- und Geo­in­for­ma­ti­ons­be­hör­de (Ka­tas­ter­amt)