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Na­vi­ga­ti­on

Geld­wä­sche­prä­ven­ti­on: Aus­la­ge­rung in­ter­ner Si­che­rungs­maß­nah­men mel­den

Als Ver­pflich­te­te oder Ver­pflich­te­ter nach dem Geld­wä­sche­recht ha­ben Sie an­ge­mes­se­ne ge­schäfts- und kun­den­be­zo­ge­ne in­ter­ne Si­che­rungs­maß­nah­men zu schaf­fen, um Ri­si­ken der Geld­wä­sche und Ter­ro­ris­mus­fi­nan­zie­rung durch ge­eig­ne­te Grund­sät­ze, Ver­fah­ren und Kon­trol­len zu steu­ern und zu min­dern. 

Die Durch­füh­rung in­ter­ner Si­che­rungs­maß­nah­men kön­nen Sie im Rah­men von ver­trag­li­chen Ver­ein­ba­run­gen auch an ei­nen Drit­ten über­tra­gen. Sie müs­sen die be­ab­sich­tig­te Aus­la­ge­rung je­doch vor­her der zu­stän­di­gen Auf­sichts­be­hör­de an­zei­gen. Das Geld­wä­sche­recht ent­hält Re­gel­bei­spie­le für die zu schaf­fen­den Si­che­rungs­maß­nah­men. Die­se Auf­lis­tung ist nicht ab­schlie­ßend. Wei­te­re in­ter­ne Si­che­rungs­maß­nah­men kön­nen im Ein­zel­fall er­for­der­lich sein. Die in­ter­nen Si­che­rungs­maß­nah­men be­dür­fen wei­ter­hin der Ge­neh­mi­gung des für die Geld­wä­sche­prä­ven­ti­on zu­stän­di­gen Mit­glie­des der Lei­tungs­ebe­ne in ih­rem Un­ter­neh­men. 

Als Ver­pflich­te­te oder Ver­pflich­te­ter dür­fen Sie die in­ter­nen Si­che­rungs­maß­nah­men im Rah­men von ver­trag­li­chen Ver­ein­ba­run­gen durch ei­nen (ex­ter­nen) Drit­ten durch­füh­ren las­sen, wenn Sie dies vor­her der Auf­sichts­be­hör­de an­ge­zeigt ha­ben. Die Auf­sichts­be­hör­de kann die Über­tra­gung un­ter­sa­gen, wenn 

  • der Drit­te nicht die Ge­währ da­für bie­tet, dass die Si­che­rungs­maß­nah­men ord­nungs­ge­mäß durch­ge­führt wer­den. 
  • die Steue­rungs­mög­lich­kei­ten der Ver­pflich­te­ten be­ein­träch­tigt wer­den oder 
  • die Auf­sicht durch die Auf­sichts­be­hör­de be­ein­träch­tigt wird. 

Für Sie als Ver­pflich­te­te oder Ver­pflich­te­ter be­deu­tet dies, dass Sie in Ih­rer An­zei­ge dar­le­gen müs­sen, dass die Vor­aus­set­zun­gen für ei­ne Un­ter­sa­gung der Über­tra­gung nicht vor­lie­gen. 

Sie müs­sen fer­ner in der An­zei­ge an­ge­ben, wel­che in­ter­nen Si­che­rungs­maß­nah­men Ge­gen­stand der Aus­la­ge­rung sind.

Die An­zei­ge ist von Ver­pflich­te­ten selbst oder ge­ge­be­nen­falls von der oder dem be­stell­ten Geld­wä­sche­be­auf­trag­ten vor­zu­neh­men. 

Wich­ti­ger Hin­weis: 

Die Ver­ant­wor­tung für die Er­fül­lung der in­ter­nen Si­che­rungs­maß­nah­men bleibt bei den Ver­pflich­te­ten. Er­füllt der Drit­te die ver­trag­lich über­tra­ge­nen Pflich­ten z. B. nicht ord­nungs­ge­mäß, so blei­ben Sie für die Nicht­ein­hal­tung der in­ter­nen Si­che­rungs­maß­nah­men wei­ter­hin ver­ant­wort­lich.

  • An­zei­ge über die Aus­la­ge­rung in­ter­ner Si­che­rungs­maß­nah­men 
    • In der An­zei­ge muss ein­deu­tig zum Aus­druck ge­bracht wer­den, wel­che in­ter­nen Si­che­rungs­maß­nah­men Ge­gen­stand der Aus­la­ge­rung sind. 
    • Bei der Aus­la­ge­rungs­an­zei­ge ist dar­über hin­aus voll­stän­dig und schrift­lich dar­zu­le­gen, dass al­le Vor­aus­set­zun­gen vor­lie­gen und kein Un­ter­sa­gungs­grund für die be­ab­sich­tig­te Aus­la­ge­rung be­steht.
  • Nach­wei­se über An­zei­ge­be­rech­ti­gung
    • Nach­weis über die Be­stel­lung als Geld­wä­sche­be­auf­trag­te oder Geld­wä­sche­be­auf­trag­ter oder 
    • Ver­trag über die Aus­la­ge­rung der in­ter­nen Si­che­rungs­maß­nah­men oder 
    • Nach­wei­se, dass die an­zei­gen­de Per­son Mit­glied der Lei­tungs­ebe­ne des Un­ter­neh­mens ist (z. B Han­dels­re­gis­ter­aus­zug oder Ge­sell­schaf­ter­ver­trag)
  • Ver­trag mit dem Drit­ten
    • Ko­pie der ver­trag­li­chen Ver­ein­ba­rung mit dem Drit­ten, an den die Si­che­rungs­maß­nah­men aus­ge­la­gert wer­den sol­len. 
  • ggf. ak­tu­el­ler Aus­zug aus dem Han­dels­re­gis­ter 
    • Ein­ge­tra­ge­ne Fir­men rei­chen bit­te bei der An­zei­ge ei­nen ak­tu­el­len Aus­zug aus dem Han­dels­re­gis­ter ein. In Grün­dung be­find­li­che ju­ris­ti­sche Per­so­nen (GmbH, AG) rei­chen den Ge­sell­schafts­ver­trag bzw. die Sat­zung ein. 
    • Hin­weis: Die Be­hör­de kann Nach­wei­se über die Eig­nung des Dienst­leis­ters ver­lan­gen – die­se könn­ten z.B. Le­bens­läu­fe, Lehr­gangs­be­schei­ni­gun­gen oder Re­fe­ren­zen sein, die sich ex­pli­zit auf geld­wä­sche­recht­li­che Pflich­ten und Er­fah­run­gen be­zie­hen. 

Ver­pflich­te­te nach dem Geld­wä­sche­ge­setz

  • An­zei­ge­be­rech­tigt sind nur na­tür­li­che oder ju­ris­ti­sche Per­so­nen, die Ver­pflich­te­te nach dem Geld­wä­sche­ge­setz (GwG) sind. 
  • Die an­zei­gen­de Per­son muss Mit­glied der Lei­tungs­ebe­ne oder in­ter­ner/ex­ter­ne Geld­wä­sche­be­auf­trag­te oder in­ter­ner/ex­ter­ner Geld­wä­sche­be­auf­trag­ter des Un­ter­neh­mens sein. 

Der Drit­te muss für die Durch­füh­rung der in­ter­nen Si­che­rungs­maß­nah­men:

  • hin­rei­chend qua­li­fi­ziert und zu­ver­läs­sig sein, die Ge­währ bie­ten, dass die Si­che­rungs­maß­nah­men ord­nungs­ge­mäß durch­ge­führt wer­den und 
  • die Steue­rungs­mög­lich­kei­ten der Ver­pflich­te­ten und die Auf­sicht der Auf­sichts­be­hör­de dür­fen durch die Aus­la­ge­rung nicht be­ein­träch­ti­gen wer­den.
  • Die An­zei­ge ist von der oder dem Ver­pflich­te­ten selbst oder ge­ge­be­nen­falls von der oder dem be­stell­ten Geld­wä­sche­be­auf­trag­ten bei der zu­stän­di­gen Auf­sichts­be­hör­de ein­zu­rei­chen.
  • Ih­re An­zei­ge wird von der zu­stän­di­gen Be­hör­de ge­prüft.
  • Sie er­hal­ten ei­ne Ab­schluss­mit­tei­lung.
  • Nach An­zei­ge kön­nen die in­ter­nen Si­che­rungs­maß­na­men durch ei­nen Drit­ten durch­ge­führt wer­den, ei­ne vor­he­ri­ge Zu­stim­mung der Be­hör­de ist nicht er­for­der­lich. 
  • Die Auf­sichts­be­hör­de kann die Über­tra­gung auf ei­nen Drit­ten un­ter­sa­gen, wenn 
    • die­ser nicht die Ge­währ da­für bie­tet, dass die Si­che­rungs­maß­nah­men ord­nungs­ge­mäß durch­ge­führt wer­den, 
    • die Steue­rungs­mög­lich­kei­ten der Ver­pflich­te­ten da­durch be­ein­träch­tigt wer­den oder 
    • die Auf­sicht durch die Auf­sichts­be­hör­de be­ein­träch­tigt wird.
  • Die An­zei­ge der Aus­la­ge­rung in­ter­ner Si­che­rungs­maß­nah­men muss vor der Aus­la­ge­rung er­fol­gen
  • nach An­zei­ge kön­nen die in­ter­nen Si­che­rungs­maß­na­men durch­ge­führt wer­den, ei­ne vor­he­ri­ge Zu­stim­mung der Be­hör­de ist nicht er­for­der­lich