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Na­vi­ga­ti­on

Ge­neh­mi­gung der Bau­art von Fahr­zeug­tei­len be­an­tra­gen

An Fahr­zeu­gen ver­wen­de­te Ein­rich­tun­gen, wie z.B. Schein­wer­fer und an­de­re Leuch­ten, Brem­sen, Luft­rei­fen, Si­cher­heits­gur­te und an­de­re Rück­hal­te­sys­te­me, Schei­ben, Brem­sen, Warn­drei­ecke, Warn­ein­rich­tun­gen, Ein­rich­tun­gen zur Ver­bin­dung von Fahr­zeu­gen und Leuch­ten zur Si­che­rung hin­aus­ra­gen­der La­dung, dür­fen nur dann an oder in Fahr­zeu­gen auf öf­fent­li­chen Stra­ßen ver­wen­det wer­den, wenn sie in ei­ner amt­lich ge­neh­mig­ten Bau­art aus­ge­führt sind.

Das Fahr­zeug­teil darf nur dann ver­wen­det wer­den, wenn für die Bau­art sei­nes Typs ei­ne All­ge­mei­ne Bau­art­ge­neh­mi­gung oder ei­ne Bau­art­ge­neh­mi­gung im Ein­zel­fall von der zu­stän­di­gen Be­hör­de er­teilt wur­de. Durch die Bau­art­ge­neh­mi­gung sind auch das Feil­bie­ten, die Ver­äu­ße­rung, der Er­werb und die Ver­wen­dung der ge­neh­mig­ten Ge­gen­stän­de so­wohl für zu­las­sungs­pflich­ti­ge als auch für zu­las­sungs­freie Fahr­zeu­ge so­wie für Fahr­zeu­ge des nicht­mo­to­ri­sier­ten Ver­kehrs er­fasst.

Im Fall der Be­an­tra­gung ei­ner All­ge­mei­nen Bau­art­ge­neh­mi­gung ist in dem An­trag an das Kraft­fahrt-Bun­des­amt die Typ­be­zeich­nung des Fahr­zeug­teils an­zu­ge­ben und in dem an die Prüf­stel­le zu rich­ten­den An­trag Mus­ter und Un­ter­la­gen zum Fahr­zeug­teil bei­zu­fü­gen. Nä­he­re An­ga­ben zu den ein­zu­rei­chen­den Mus­tern und Un­ter­la­gen kön­nen der An­la­ge 1 der Fahr­zeug­tei­le­ver­ord­nung ent­nom­men wer­den.

Im Fall der Be­an­tra­gung ei­ner Bau­art­ge­neh­mi­gung im Ein­zel­fall ist mit dem An­trag an die Zu­las­sungs­be­hör­de das Gut­ach­ten ei­nes amt­lich an­er­kann­ten Sach­ver­stän­di­gen für den Kraft­fahr­zeug­ver­kehr oder der Prüf­stel­le mit­vor­zu­le­gen.

Prüf­stel­len sind

  • ei­ne der in An­la­ge 2 der Fahr­zeug­tei­le­ver­ord­nung ge­nann­te für die Prü­fung be­stimm­ter Fahr­zeug­tei­le zu­stän­di­ge Prüf­stel­le,
  • die Tech­ni­sche Prüf­stel­le der ehe­ma­li­gen Deut­schen De­mo­kra­ti­schen Re­pu­blik in Dres­den
  • ein an­er­kann­ter Tech­ni­scher Dienst.

Der An­trag­stel­ler be­ab­sich­tigt, am Fahr­zeug Fahr­zeug­tei­le zu ver­wen­den, die nicht dem Bau­art­ge­neh­mi­gungs­zwang nach § 22a Stra­ßen­ver­kehrs-Zu­las­sungs-Ord­nung un­ter­lie­gen und für die kei­ne All­ge­mei­ne Be­triebs­er­laub­nis oder ei­ne Ein­zel­be­triebs­er­laub­nis bis­lang vor­liegt.

Die Er­tei­lung von Bau­art­ge­neh­mi­gun­gen für Fahr­zeug­tei­le ist kos­ten­pflich­tig. Die Ge­büh­ren und Aus­la­gen wer­den von der zu­stän­di­gen Be­hör­de ge­mäß der Ge­büh­ren­ord­nung für Maß­nah­men im Stra­ßen­ver­kehr (Ge­bOSt) fest­ge­legt. Die Ge­büh­ren­sät­ze sind so be­mes­sen, dass zwi­schen der den Ver­wal­tungs­auf­wand be­rück­sich­ti­gen­den Hö­he der Ge­bühr ei­ner­seits und der Be­deu­tung, dem wirt­schaft­li­chen Wert oder dem sons­ti­gen Nut­zen der Amts­hand­lung für den Kos­ten­schuld­ner an­de­rer­seits ein an­ge­mes­se­nes Ver­hält­nis be­steht und kön­nen, je nach Ein­zel­fall, un­ter­schied­lich hoch sein. Die für Sie zu­stän­di­ge Be­hör­de wird Ih­nen ger­ne Aus­kunft dar­über er­tei­len.

Das Ver­wal­tungs­ver­fah­ren rich­tet sich nach der Fahr­zeug­tei­le­ver­ord­nung und den zu­ge­hö­ri­gen Richt­li­ni­en. An­trä­ge auf Er­tei­lung ei­ner All­ge­mei­nen Bau­art­ge­neh­mi­gung für rei­hen­wei­se zu fer­ti­gen­de oder ge­fer­tig­te Fahr­zeug­tei­le sind schrift­lich oder elek­tro­nisch un­ter An­ga­be der Typ­be­zeich­nung beim Kraft­fahrt-Bun­des­amt zu stel­len. Dem An­trag ist das Gut­ach­ten der Prüf­stel­le bei­zu­fü­gen, die bis­her für die Prü­fung der Tei­le­art zu­stän­dig war. Die Prüf­stel­le prüft in ih­rem Gut­ach­ten, ob die Fahr­zeug­tei­le den An­for­de­run­gen ent­spre­chen, die zur Ein­hal­tung der Be­stim­mun­gen über den Bau und Be­trieb von Fahr­zeu­gen und Fahr­zeug­tei­len zu stel­len sind.

Ge­hört das zur Ver­wen­dung be­ab­sich­tig­te Fahr­zeug­teil nicht zu ei­nem ge­neh­mig­ten Typ, kann ei­ne Ein­zel­ge­neh­mi­gung un­ter Vor­la­ge des Gut­ach­tens ei­nes amt­lich an­er­kann­ten Sach­ver­stän­di­gen für den Kraft­fahr­zeug­ver­kehr oder der oben ge­nann­ten Prüf­stel­le bei der zu­stän­di­gen Zu­las­sungs­be­hör­de be­an­tragt wer­den. Bei po­si­ti­ver Prü­fung er­teilt die Zu­las­sungs­be­hör­de die Ein­zel­ge­neh­mi­gung, in­dem sie auf dem Gut­ach­ten des amt­lich an­er­kann­ten Sach­ver­stän­di­gen für den Kraft­fahr­zeug­ver­kehr oder der Prüf­stel­le un­ter An­ga­be von Ort und Da­tum ver­merkt: "Ein­zel­ge­neh­mi­gung er­teilt". Et­wai­ge Be­schrän­kun­gen oder Aus­nah­men von den Be­stim­mun­gen der Stra­ßen­ver­kehrs-Zu­las­sungs-Ord­nung sind in den Ver­merk auf­zu­neh­men. Wird das Fahr­zeug­teil an ei­nem Kraft­fahr­zeug oder Kraft­fahr­zeug­an­hän­ger ver­wen­det, so ist die Ein­zel­ge­neh­mi­gung in den Zu­las­sungs­be­schei­ni­gun­gen ein­zu­tra­gen und in den et­wa aus­ge­stell­ten An­hän­ger­ver­zeich­nis­sen kennt­lich zu ma­chen.

Der Zeit­ab­lauf der Be­ar­bei­tung des An­trags auf Er­tei­lung ei­ner Bau­art­ge­neh­mi­gung ist von den Um­stän­den des je­wei­li­gen Ein­zel­falls ab­hän­gig (Dau­er der Er­mitt­lun­gen, Ge­schäfts­be­las­tung der be­trof­fe­nen Be­hör­den, Mit­wir­kung der/des An­trag­stel­le­rin/-s) und ist ei­ner all­ge­mein-abs­trak­ten Klä­rung nicht zu­gäng­lich.

Es sind kei­ne Fris­ten zu be­ach­ten.

Fahr­zeug­tei­le, die in ei­ner amt­lich ge­neh­mig­ten Bau­art aus­ge­führt sein müs­sen, dür­fen zur Ver­wen­dung im Gel­tungs­be­reich die­ser Ver­ord­nung nur feil­ge­bo­ten, ver­äu­ßert, er­wor­ben oder ver­wen­det wer­den, wenn sie mit ei­nem amt­lich vor­ge­schrie­be­nen und zu­ge­teil­ten Prüf­zei­chen ge­kenn­zeich­net sind. Ord­nungs­wid­rig han­delt, wer vor­sätz­lich oder fahr­läs­sig Fahr­zeug­tei­le, die in ei­ner vom Kraft­fahrt-Bun­des­amt ge­neh­mig­ten Bau­art aus­ge­führt sein müs­sen, ge­werbs­mä­ßig feil­bie­tet, ob­wohl sie nicht mit ei­nem amt­lich vor­ge­schrie­be­nen und zu­ge­teil­ten Prüf­zei­chen ge­kenn­zeich­net sind. Bei ei­ner Fahr­zeug­kon­trol­le muss das vom Kraft­fahrt-Bun­des­amt zu­ge­teil­te Prüf­zei­chen mög­lichst fest­stell­bar sein. Das Prüf­zei­chen be­steht aus ei­ner Wel­len­li­nie von drei Pe­ri­oden, ei­nem oder zwei Kenn­buch­sta­ben, die die Art der Fahr­zeug­tei­le be­zeich­nen, ei­ner Num­mer und, so­weit er­for­der­lich, zu­sätz­li­chen Zei­chen. Mus­ter von Prüf­zei­chen ent­hält An­la­ge 3 der Fahr­zeug­tei­le­ver­ord­nung.