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Na­vi­ga­ti­on

Ge­neh­mi­gung für die vor­über­ge­hen­de Aus­fuhr von na­tio­na­lem Kul­tur­gut be­an­tra­gen

Für die Aus­fuhr von na­tio­na­lem Kul­tur­gut aus Deutsch­land be­nö­ti­gen Sie ei­ne Ge­neh­mi­gung (§§ 22, 25 und 26 Kul­tur­gut­schutz­ge­setz). Kul­tur­gü­ter sind zum Bei­spiel Kunst­wer­ke, ar­chäo­lo­gi­sche Ob­jek­te, Ar­chiv­gut, Hand­schrif­ten oder An­ti­qui­tä­ten wie Mö­bel, Mu­sik­in­stru­men­te oder Schmuck.

Na­tio­na­les Kul­tur­gut ist Kul­tur­gut, das

  • in ein Ver­zeich­nis na­tio­nal wert­vol­len Kul­tur­gu­tes ein­ge­tra­gen ist,
  • sich in öf­fent­li­chem Ei­gen­tum und im Be­stand ei­ner öf­fent­lich-recht­li­chen, Kul­tur­gut be­wah­ren­den Ein­rich­tung (zum Bei­spiel: Mu­se­um, Ar­chiv, Bi­blio­thek) be­fin­det,
  • sich im Ei­gen­tum und im Be­stand ei­ner Kul­tur­gut be­wah­ren­den Ein­rich­tung (zum Bei­spiel: Mu­se­um, Ar­chiv, Bi­blio­thek) be­fin­det, die über­wie­gend durch Zu­wen­dun­gen der öf­fent­li­chen Hand fi­nan­ziert wird, oder
  • Teil ei­ner Kunst­samm­lung des Bun­des oder der Län­der ist.

Die Ge­neh­mi­gung kön­nen Sie bei der zu­stän­di­gen Be­hör­de be­an­tra­gen. Es wird zwi­schen dau­er­haf­ter und vor­über­ge­hen­der Aus­fuhr un­ter­schie­den. Die Aus­fuhr ist vor­über­ge­hend, wenn sie für ei­nen von An­fang an be­fris­te­ten Zeit­raum von höchs­tens 5 Jah­ren er­folgt.

Die Ge­neh­mi­gung der vor­über­ge­hen­den Aus­fuhr von na­tio­na­lem Kul­tur­gut be­an­tra­gen Sie schrift­lich bei der zu­stän­di­gen Be­hör­de des Bun­des­lan­des,

  • in des­sen Ver­zeich­nis na­tio­nal wert­vol­len Kul­tur­guts das Kul­tur­gut ein­ge­tra­gen ist oder
    • wenn es sich nicht um ein­ge­tra­ge­nes Kul­tur­gut han­delt, in dem Bun­des­land, in dem sich das Kul­tur­gut zum Zeit­punkt der An­trag­stel­lung be­fin­det.

Sind Sie ei­ne ju­ris­ti­sche Per­son, so ist Ihr Haupt­sitz im Bun­des­ge­biet für die ört­li­che Zu­stän­dig­keit ma­ß­geb­lich.

Die Ge­neh­mi­gung der dau­er­haf­ten Aus­fuhr von na­tio­na­lem Kul­tur­gut (§ 23 Kul­tur­gut­schutz­ge­setz) be­an­tra­gen Sie schrift­lich bei der Be­auf­trag­ten der Bun­des­re­gie­rung für Kul­tur und Me­di­en.

Hin­weis: Auch kön­nen Sie ein neu­es On­line-Ver­fah­ren im Pi­lot­be­trieb nut­zen, um Aus­fuhr­ge­neh­mi­gun­gen für Kul­tur­gü­ter zu be­an­tra­gen. Das On­line-Ver­fah­ren be­inhal­tet ei­nen op­tio­na­len Vor­ab-Check, um an­hand we­ni­ger Fra­gen fest­stel­len zu kön­nen, ob ei­ne Aus­fuhr­ge­neh­mi­gung im kon­kre­ten Fall be­nö­tigt wird. Ge­ne­rell müs­sen Sie den rich­ti­gen An­trag nicht mehr selbst aus­wäh­len, er wird au­to­ma­ti­siert an­hand der An­ga­ben er­mit­telt. Der Pi­lot­be­trieb dient da­zu das Ver­fah­ren wei­ter zu tes­ten und zu op­ti­mie­ren. Zu­gleich soll das Ver­fah­ren bis En­de des Jah­res 2022 so aus­ge­baut wer­den, dass auch die di­gi­ta­le Er­tei­lung der Ge­neh­mi­gung mög­lich ist.

Ei­ne Ge­neh­mi­gung für die ein­ma­li­ge vor­über­ge­hen­de Aus­fuhr von na­tio­na­lem Kul­tur­gut (§ 22 Kul­tur­gut­schutz­ge­setz) wird Ih­nen er­teilt, wenn

  • Sie an­trags­be­rech­tigt sind,
    • als Ei­gen­tü­me­rin be­zie­hungs­wei­se Ei­gen­tü­mer oder als be­voll­mäch­ti­ge Drit­te be­zie­hungs­wei­se be­voll­mäch­tig­ter Drit­ter
  • Sie die er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen ein­ge­reicht ha­ben und  
  • Sie als an­trag­stel­len­de Per­son die Ge­währ da­für bie­ten, dass das zur Aus­fuhr be­stimm­te Kul­tur­gut in un­be­scha­de­tem Zu­stand und frist­ge­recht in das Bun­des­ge­biet wie­der­ein­ge­führt wird.

Ei­ne Ge­neh­mi­gung für die mehr­ma­li­ge vor­über­ge­hen­de Aus­fuhr ei­nes be­stimm­ten Kul­tur­guts (spe­zi­fi­sche of­fe­ne Ge­neh­mi­gung, § 26 Kul­tur­gut­schutz­ge­setz) kann Ih­nen er­teilt wer­den, wenn

  • Sie an­trags­be­rech­tigt sind
    • als Ei­gen­tü­me­rin be­zie­hungs­wei­se Ei­gen­tür­mer oder als recht­mä­ßi­ge/r un­mit­tel­ba­re/r Be­sit­ze­rin be­zie­hungs­wei­se Be­sit­zer des Kul­tur­guts,
  • Sie die er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen ein­ge­reicht ha­ben,  
  • Sie als An­trag­stel­le­rin oder An­trag­stel­ler die Ge­währ da­für bie­ten, dass das zur Aus­fuhr be­stimm­te Kul­tur­gut in un­be­scha­de­tem Zu­stand und frist­ge­recht in das Bun­des­ge­biet wie­der­ein­ge­führt wird.

Ei­ne Ge­neh­mi­gung für die mehr­ma­li­ge vor­über­ge­hen­de Aus­fuhr von na­tio­na­lem Kul­tur­gut (all­ge­mei­ne of­fe­ne Ge­neh­mi­gung, § 25 Kul­tur­gut­schutz­ge­setz) kann Ih­nen er­teilt wer­den, wenn

  • Sie an­trags­be­rech­tigt sind
    • als Kul­tur­gut be­wah­ren­de Ein­rich­tung, die re­gel­mä­ßig Tei­le ih­rer Be­stän­de vor­über­ge­hend für öf­fent­li­che Aus­stel­lun­gen, Re­stau­rie­run­gen oder For­schungs­zwe­cke aus­führt,
  • Sie die er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen ein­ge­reicht ha­ben,  
  • Sie als An­trag­stel­le­rin oder An­trag­stel­ler die Ge­währ da­für bie­ten, dass das zur Aus­fuhr be­stimm­te Kul­tur­gut in un­be­scha­de­tem Zu­stand und frist­ge­recht in das Bun­des­ge­biet wie­der­ein­ge­führt wird.

Um ei­ne Ge­neh­mi­gung für die Aus­fuhr na­tio­na­len Kul­tur­gu­tes on­line zu be­an­tra­gen, kön­nen Sie ei­nen neu­en On­line-Ser­vice im Pi­lot­be­trieb nut­zen. Das On­line-Ver­fah­ren be­inhal­tet ei­nen op­tio­na­len Vor­ab-Check, um an­hand we­ni­ger Fra­gen fest­stel­len zu kön­nen, ob ei­ne Aus­fuhr­ge­neh­mi­gung be­nö­tigt wird. Den rich­ti­gen An­trag müs­sen Sie nicht mehr selbst aus­wäh­len; er wird au­to­ma­ti­siert an­hand der An­ga­ben er­mit­telt. Der Pi­lot­be­trieb dient da­zu, das Ver­fah­ren wei­ter zu tes­ten und zu op­ti­mie­ren. Zu­gleich soll das Ver­fah­ren bis En­de des Jah­res 2022 so aus­ge­baut wer­den, dass auch die di­gi­ta­le Er­tei­lung der Ge­neh­mi­gung mög­lich ist.

Um ei­ne Ge­neh­mi­gung für die Aus­fuhr na­tio­na­len Kul­tur­gu­tes schrift­lich zu be­an­tra­gen, sind fol­gen­de Schrit­te nö­tig:

  • Su­chen Sie über den Be­hör­den­fin­der die zu­stän­di­ge Be­hör­de und das For­mu­lar für Ihr Bun­des­land her­aus: https://​www.​kul​turg​utsc​hutz-​deu​tsch​land.​de/​DE/​Service/​For​mula​re/​Beh​oerd​enfi​nder/​beh​oerd​enfi​nder​_​node.​html
  • La­den Sie das rich­ti­ge PDF-For­mu­lar her­un­ter: Aus­fuhr­ge­neh­mi­gung nach § 22, § 25 oder § 26 Kul­tur­gut­schutz­ge­setz für die Aus­fuhr in Dritt­staa­ten oder für die Aus­fuhr in Mit­glied­staa­ten der Eu­ro­päi­schen Uni­on.
  • Fül­len Sie das PDF-For­mu­lar am PC aus.
  • Dru­cken Sie die Do­ku­men­te aus:
    • Aus­fuhr­ge­neh­mi­gung nach § 22 Kul­tur­gut­schutz­ge­setz: in drei­fa­cher Aus­fer­ti­gung (Aus­fuhr in Dritt­staa­ten) oder in zwei­fa­cher Aus­fer­ti­gung (Aus­fuhr in Mit­glied­staa­ten der Eu­ro­päi­schen Uni­on),
    • Aus­fuhr­ge­neh­mi­gun­gen nach § 25 und § 26 Kul­tur­gut­schutz­ge­setz je­weils in zwei­fa­cher Aus­fer­ti­gung (Ach­tung: die For­mu­la­re für die Aus­fuhr in Dritt­staa­ten ent­hal­ten be­reits al­le Ex­em­pla­re).
  • Un­ter­schrei­ben Sie je­de Aus­fer­ti­gung in den vor­ge­se­he­nen Fel­dern, stem­peln Sie die­se ge­ge­be­nen­falls und fü­gen Sie je­der Aus­fer­ti­gung die not­wen­di­gen Nach­wei­se bei.
  • Sen­den Sie die Un­ter­la­gen an die zu­stän­di­ge Be­hör­de.
  • Die Be­hör­de prüft Ih­ren An­trag und sen­det Ih­nen die Un­ter­la­gen ver­voll­stän­digt, un­ter­schrie­ben und ge­sie­gelt zu­rück, ge­ge­be­nen­falls mit ei­nem Ge­büh­ren­be­scheid.
    • Im Fall des § 22 Kul­tur­gut­schutz­ge­setz (Aus­fuhr in Dritt­staa­ten) er­hal­ten Sie zwei Aus­fer­ti­gun­gen und
    • in den Fäl­len von § 22 Kul­tur­gut­schutz­ge­setz (Aus­fuhr in Mit­glied­staa­ten der Eu­ro­päi­schen Uni­on), § 25 und § 26 Kul­tur­gut­schutz­ge­setz er­hal­ten Sie je­weils ei­ne Aus­fer­ti­gung.
  • Aus­fer­ti­gung 1 ist der An­trag und ver­bleibt bei der Be­hör­de. Aus­fer­ti­gung 2 wird (bei Dritt­staa­ten­aus­fuhr nach § 22 des Kul­tur­gut­schutz­ge­set­zes: Aus­fer­ti­gun­gen 2 und 3 wer­den) an Sie zu­rück­ge­sen­det. Bei der Aus­fuhr in ei­nen Dritt­staat nach § 22 Kul­tur­gut­schutz­ge­setz müs­sen Sie die Aus­fer­ti­gun­gen 2 und 3 der zu­stän­di­gen deut­schen Aus­fuhr­zoll­stel­le mit der Aus­fuhr­an­mel­dung vor­le­gen. Die Aus­fuhr­zoll­stel­le füllt Feld 26 aus und über­gibt Ih­nen die Aus­fer­ti­gung 2. Nach dem tat­säch­li­chen Aus­gang be­stä­tigt die deut­sche Aus­fuhr­zoll­stel­le die­sen in Feld 27 und sen­det Aus­fer­ti­gung 3 an die Be­hör­de, die die Ge­neh­mi­gung aus­ge­stellt hat, zu­rück.

Falls der An­trag auf Aus­fuhr­ge­neh­mi­gung ab­ge­lehnt wird, er­hal­ten Sie ei­nen schrift­li­chen Be­scheid mit Be­grün­dung und Rechts­be­helfs­be­leh­rung.

Die Be­ar­bei­tungs­dau­er ist ab­hän­gig von der Voll­stän­dig­keit der ein­ge­reich­ten An­trags­un­ter­la­gen und der Kom­ple­xi­tät des An­trags. Die Ge­neh­mi­gung ist recht­zei­tig vor der ge­plan­ten Aus­fuhr des Kul­tur­gu­tes zu be­an­tra­gen.

Für Ge­neh­mi­gun­gen nach § 25 und § 26 Kul­tur­gut­schutz­ge­setz be­trägt die Gel­tungs­dau­er bis 5 Jah­re. Für Ge­neh­mi­gun­gen nach § 25 und § 26 Kul­tur­gut­schutz­ge­setz gilt: Die (vor­über­ge­hen­de) Aus­fuhr ist bis zum letz­ten Tag der Gel­tungs­dau­er mög­lich, die Wie­der­ein­fuhr muss in­ner­halb von 5 Jah­ren er­fol­gen. Die Wie­der­ein­fuhr­frist (bis zu 5 Jah­re) für die ein­ma­li­ge vor­über­ge­hen­de Aus­fuhr von na­tio­na­len Kul­tur­gut nach § 22 Kul­tur­gut­schutz­ge­setz legt die Be­hör­de nach dem Zweck der Aus­fuhr fest.

Wei­ter­füh­ren­de In­for­ma­tio­nen fin­den Sie auf dem In­ter­net­por­tal der Be­auf­trag­ten der Bun­des­re­gie­rung für Kul­tur und Me­di­en zum Kul­tur­gut­schutz.

Ei­ne durch Dro­hung, Be­stechung oder Kol­lu­si­on er­wirk­te oder durch un­rich­ti­ge oder un­voll­stän­di­ge An­ga­ben er­schli­che­ne Ge­neh­mi­gung nach § 22 Ab­satz 1 des Kul­tur­gut­schutz­ge­set­zes ist ge­mäß § 22 Ab­satz 5 Kul­tur­gut­schutz­ge­setz nich­tig. Dies gilt ent­spre­chend für Ge­neh­mi­gun­gen nach § 24 Ab­satz 1 Num­mer 1 und 2 des Kul­tur­gut­schutz­ge­set­zes (§ 24 Ab­satz 9 des Kul­tur­gut­schutz­ge­set­zes).