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Na­vi­ga­ti­on

Ge­schäfts­be­trieb ei­ner Ka­pi­tal­an­la­ge­ge­sell­schaft Er­laub­nis

Die Ka­pi­tal­ver­wal­tungs­ge­sell­schaft (KVG), frü­her: Ka­pi­tal­an­la­ge­ge­sell­schaft oder Fonds­ge­sell­schaft, be­treut be­stimm­te In­vest­ment­ver­mö­gen.

Die KVG un­ter­liegt in Deutsch­land seit Ju­li 2013 neu­en Re­gu­lie­rungs­vor­schrif­ten. Die Be­deu­tung des Be­griffs wur­de im Ka­pi­tal­an­la­ge­ge­setz­buch (KAGB) er­wei­tert und gleich­zei­tig für of­fe­ne und ge­schlos­se­ne In­vest­ment­ver­mö­gen de­fi­niert.

Bis auf we­ni­ge Aus­nah­men sind al­le KV­Gen er­laub­nis­pflich­tig.

  • Nicht er­laub­nis­pflich­tig sind KV­Gen, die Fonds ver­wal­ten,
    • de­ren Schwel­len­wer­te EUR 100 Mil­lio­nen ge­ne­rell be­zie­hungs­wei­se EUR 500 Mil­lio­nen nicht über­schrei­ten, wenn die­se Fonds kei­nen Fi­nan­zie­rungs­he­bel und kei­ne An­teils­rück­nah­me­rech­te in­ner­halb der ers­ten fünf Jah­re auf­wei­sen und
    • die aus­schlie­ß­lich Spe­zi­al­fonds für in­sti­tu­tio­nel­le An­le­ger sind.

Hin­weis:
Die­se Fonds müs­sen sich bei der staat­li­chen Auf­sicht re­gis­trie­ren las­sen.

Ei­ne KVG ist ent­we­der ei­ne ex­ter­ne KVG oder ei­ne in­ter­ne KVG.
Ei­ne ex­ter­ne KVG darf durch die Ba­Fin nur in 3 Rechts­for­men zu­ge­las­sen wer­den:

  • der AG,
  • der GmbH oder
  • der GmbH & Co. KG.

Zu­vor muss die KVG vom Vor­stand oder Ge­schäfts­füh­rer des Fonds mit der Ver­wal­tung be­auf­tragt wor­den sein. Ent­schei­det die Ge­schäfts­füh­rung, dass kei­ne ex­ter­ne KVG be­stimmt wird, ist das In­vest­ment­ver­mö­gen selbst als in­ter­ne KVG an­zu­se­hen.

AIF-Ka­pi­tal­ver­wal­tungs­ge­sell­schaf­ten sind Ka­pi­tal­ver­wal­tungs­ge­sell­schaf­ten, die min­des­tens ei­nen al­ter­na­ti­ven In­vest­ment­fonds (AIF) ver­wal­ten oder zu ver­wal­ten be­ab­sich­ti­gen.
OGAW-Ka­pi­tal­ver­wal­tungs­ge­sell­schaf­ten sind Ka­pi­tal­ver­wal­tungs­ge­sell­schaf­ten, die min­des­tens ei­nen Or­ga­nis­mus für ge­mein­sa­me An­la­gen in Wert­pa­pie­re (OGAW) ver­wal­ten oder zu ver­wal­ten be­ab­sich­ti­gen.

Den An­trag auf Er­laub­nis zum Ge­schäfts­be­trieb ei­ner Ka­pi­tal­ver­wal­tungs­ge­sell­schaft müs­sen Sie schrift­lich bei der Ba­Fin ein­rei­chen.

  • Wi­der­spruch
  • ver­wal­tungs­ge­richt­li­che Kla­ge

Bei der An­trag­stel­lung müs­sen Sie ein­rei­chen:

  • Nach­weis ei­nes aus­rei­chen­den An­fangs­ka­pi­tals
    • Nach­weis über ein An­fangs­ka­pi­tal von min­des­tens EUR 300.000 für ei­ne in­ter­ne KVG und EUR 125.000 für ei­ne ex­ter­ne

Hin­weis: In spe­zi­el­len Ein­zel­fäl­len kön­nen sich zu­sätz­li­che Ka­pi­tal­an­for­de­run­gen er­ge­ben.

  • Nach­wei­se über min­des­tens 2 zu­ver­läs­si­ge und fach­lich ge­eig­ne­te Ge­schäfts­lei­ter
  • An­ga­ben über be­deu­ten­de Be­tei­li­gun­gen und en­ge Ver­bin­dun­gen
  • aus­sa­ge­kräf­ti­ger Ge­schäfts­plan
    • un­ter an­de­rem Plan-Bi­lan­zen und Plan-Ge­winn- und Ver­lust­rech­nun­gen der nächs­ten drei Jah­re so­wie ei­ne Dar­stel­lung der ge­plan­ten in­ter­nen Kon­troll­ver­fah­ren und der Ge­schäfts­or­ga­ni­sa­ti­on
  • An­ga­ben über Ver­gü­tungs­po­li­tik und Ver­gü­tungs­pra­xis
  • ei­ne Auf­lis­tung al­ler Aus­la­ge­rungs­un­ter­neh­men
  • An­ga­ben zu den An­la­ge­stra­te­gi­en
  • Ein­rei­chung des Ver­tra­ges zur Be­auf­tra­gung der Ver­wahr­stel­le für je­den In­vest­ment­fonds
  • Sat­zung/Ge­sell­schafts­ver­trag.
     

Ei­ne Er­laub­nis zum Ge­schäfts­be­trieb Ka­pi­tal­ver­wal­tungs­ge­sell­schaft kön­nen be­an­tra­gen:

  • Un­ter­neh­men mit sat­zungs­mä­ßi­gem Sitz und Haupt­ver­wal­tung in Deutsch­land, die In­vest­ment­ver­mö­gen ver­wal­ten möch­ten.

Hin­weis: Von der Ver­wal­tung ei­nes In­vest­ment­ver­mö­gens wird ge­spro­chen, wenn min­des­tens die Port­fo­lio­ver­wal­tung oder das Ri­si­ko­ma­nage­ment er­bracht wird.

  • Ge­büh­ren für die Er­laub­ni­s­er­tei­lung: EUR 19.185

Sie müs­sen den An­trag auf Er­laub­nis zum Ge­schäfts­be­trieb ei­ner Ka­pi­tal­ver­wal­tungs­ge­sell­schaft form­los schrift­lich bei der Ba­Fin stel­len.

  • Schi­cken Sie Ih­ren form­lo­sen An­trag zu­sam­men mit den er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen an die Ba­Fin.
  • Die Ba­Fin prüft Ih­re Un­ter­la­gen. Nach der Prü­fung Ih­rer Un­ter­la­gen wird sich die Ba­Fin ge­ge­be­nen­falls mit Ih­nen schrift­lich per E-Mail oder Post in Ver­bin­dung set­zen, falls wei­te­re Un­ter­la­gen not­wen­dig sind.
  • Ge­ge­be­nen­falls er­hal­ten Sie In­for­ma­tio­nen über Frist­ver­län­ge­run­gen.
  • Die Ba­Fin er­lässt den Er­laub­nis­be­scheid oder ei­nen Be­scheid über die Ver­sa­gung der Er­laub­nis so­wie ei­nen Ge­büh­ren­be­scheid.
  • Die Ba­Fin ver­an­lasst ei­ne Be­kannt­ma­chung der Er­laub­nis im Bun­des­an­zei­ger. 
  • für die Be­ar­bei­tung des An­trags: in der Re­gel 2 bis 8 Mo­na­te

Hin­wei­se:
Die zu­läs­si­ge Be­ar­bei­tungs­dau­er des Er­laub­nis­an­tra­ges für ei­ne AIF-Ka­pi­tal­ver­wal­tungs­ge­sell­schaft be­trägt grund­sätz­lich 3 Mo­na­te nach Ein­rei­chung des voll­stän­di­gen An­tra­ges. Die Ba­Fin kann die­sen Zeit­raum um bis zu 3 Mo­na­te ver­län­gern, wenn sie dies auf­grund der be­son­de­ren Um­stän­de des Ein­zel­falls für not­wen­dig er­ach­tet. Der An­trag­stel­ler ist über die Ver­län­ge­rung der Frist zu in­for­mie­ren.
Die zu­läs­si­ge Be­ar­bei­tungs­dau­er des Er­laub­nis­an­tra­ges für ei­ne OGAW-Ka­pi­tal­ver­wal­tungs­ge­sell­schaft be­trägt sechs Mo­na­te nach Ein­rei­chung des voll­stän­di­gen An­tra­ges.

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