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Na­vi­ga­ti­on

Ge­son­der­te Fest­stel­lung zur steu­er­li­chen Ein­la­gen­rück­ge­währ nach Kör­per­schaft­steu­er­ge­setz be­an­tra­gen

Als aus­län­di­sche Kör­per­schaf­ten oder Per­so­nen­ver­ei­ni­gun­gen sind Sie nicht zur Füh­rung ei­nes steu­er­li­chen Ein­la­ge­kon­tos ver­pflich­tet. Er­brin­gen Sie als aus­län­di­sche Kör­per­schaf­ten und Per­so­nen­ver­ei­ni­gun­gen Leis­tun­gen wie

  • Aus­zah­lun­gen von Ge­winn­an­tei­len (Di­vi­den­den) oder sons­ti­gen Be­zü­ge aus
    • Ak­ti­en,
    • Ge­nuss­rech­ten,
    • aus An­tei­len an Ge­sell­schaf­ten mit be­schränk­ter Haf­tung, oder­wirt­schaft­lich ver­gleich­ba­re Leis­tun­gen (Auf­zäh­lung nicht ab­schlie­ßend), 

an in­län­di­sche An­teils­eig­ne­rin­nen und An­teils­eig­ner, kön­nen Sie ei­ne ge­son­der­te Fest­stel­lung ei­ner nicht steu­er­ba­ren Ein­la­gen­rück­ge­währ be­an­tra­gen.

Ge­gen­stand der Fest­stel­lung sind sämt­li­che Leis­tun­gen des An­trag­stel­lers oder der An­trag­stel­le­rin, wel­che aus de­ren fik­ti­ven steu­er­li­chen Ein­la­ge­kon­to ge­leis­tet wer­den.

Bei der An­trag­stel­lung sind nicht nur die Ein­la­gen und Leis­tun­gen in­län­di­scher An­teils­eig­ner und An­teils­eig­ne­rin­nen an­zu­ge­ben, son­dern grund­sätz­lich al­le Ein­la­gen und Leis­tun­gen. Die Nach­weis­pflicht be­ginnt ab dem Zeit­punkt, ab dem Ein­la­gen er­bracht wur­den, de­ren Rück­zah­lung gel­tend ge­macht wird.

Der An­trag muss schrift­lich mit amt­lich vor­ge­schrie­be­nem Vor­druck bei der Fi­nanz­be­hör­de ge­stellt wer­den, die zum Zeit­punkt der An­trag­stel­lung für die Be­steue­rung des Ein­kom­mens des An­trag­stel­lers ört­lich zu­stän­dig ist. Wenn zum Zeit­punkt der An­trag­stel­lung kei­ne Fi­nanz­be­hör­de ört­lich zu­stän­dig ist, muss der An­trag beim Bun­des­zen­tral­amt für Steu­ern (BZSt) ge­stellt wer­den.

Wich­ti­ger Hin­weis:
Aus­län­di­sche In­vest­ment­fonds, die be­stimm­te Zah­lun­gen an ih­re in­län­di­schen An­teils­eig­ner vor­neh­men, wie zum Bei­spiel

  • be­stimm­te Aus­schüt­tun­gen des In­vest­ment­fonds,
  • Vor­ab­pau­scha­len,
  • Ge­win­ne aus dem Ver­kauf von In­vest­ment­an­tei­len,
  • aus­ge­schüt­te­te Er­trä­ge,
  • aus­schüt­tungs­glei­che Er­trä­ge und
  • Ge­win­ne aus dem Ver­kauf von Spe­zi­al-In­vest­ment­an­tei­len,

kön­nen ab dem Steu­er­jahr 2018 kei­ne ge­son­der­te Fest­stel­lung ei­ner steu­er­li­chen Ein­la­gen­rück­ge­währ nach dem Kör­per­schaft­steu­er­ge­setz mehr be­an­tra­gen.

  • Ein­spruch
  • Fi­nanz­ge­richt­li­che Kla­ge
     

Bei der An­trag­stel­lung für die Ein­la­gen­rück­ge­währ müs­sen Sie ein­rei­chen: 

  • An­ga­ben über die be­schränk­te Kör­per­schaft­steu­er­pflicht des An­trag­stel­lers in Deutsch­land un­ter Nen­nung von Ver­mö­gen und Tä­tig­kei­ten in Deutsch­land zur Prü­fung bei der ört­lich zu­stän­di­gen Fi­nanz­be­hör­de oder dem Bun­des­zen­tral­amt für Steu­ern (BZSt)
  • ak­tu­el­ler Han­dels­re­gis­ter­aus­zug
  • ei­ne Fir­men­über­sicht, aus der sich er­gibt, wie die ein­zel­nen Fir­men ent­stan­den und mit­ein­an­der ver­bun­den sind: aus der Über­sicht muss er­kenn­bar sein, wie lan­ge die ein­zel­nen Fir­men be­stan­den ha­ben (zum Bei­spiel in Form ei­nes Or­ga­ni­gramms)
  • Hö­he des An­teils des in­län­di­schen An­teils­eig­ners
  • ge­ge­be­nen­falls Ver­tre­tungs­voll­macht nach § 80 Ab­ga­ben­ord­nung (AO) und Emp­fangs­voll­macht
  • ei­ge­ne Ent­wick­lung der ver­schie­de­nen Be­stand­tei­le des Ei­gen­ka­pi­tals ab dem Zeit­punkt, ab dem Ein­la­gen er­bracht wur­den, de­ren Rück­zah­lung gel­tend ge­macht wird, frü­hes­tens seit dem 1.1.1977
  • ei­ne Er­mitt­lung der Ein­la­gen­rück­ge­währ
  • Jah­res­ab­schlüs­se mit Über­lei­tungs­rech­nun­gen ins deut­sche Steu­er­recht in ana­lo­ger An­wen­dung des § 60 Ein­kom­men­steu­er-Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EStDV) ab dem Zeit­raum, ab dem Ein­la­gen er­bracht wur­den, de­ren Rück­zah­lung gel­tend ge­macht wird, frü­hes­tens seit dem 1.1.2006
  • Be­schlüs­se und Nach­wei­se über die tat­säch­li­che Durch­füh­rung von
    • Ein­la­gen, de­ren Rück­zah­lung gel­tend ge­macht wird, frü­hes­tens seit dem 1.1.1977
    • Leis­tun­gen für den be­an­trag­ten Ver­an­la­gungs­zeit­raum
    • Ver­än­de­run­gen des Nenn­ka­pi­tals ab dem Zeit­raum, ab dem Ein­la­gen er­bracht wur­den, de­ren Rück­zah­lung gel­tend ge­macht wird, frü­hes­tens seit dem 1.1.1977
    • Um­wand­lun­gen ab dem Zeit­raum, ab dem Ein­la­gen er­bracht wur­den, de­ren Rück­zah­lung gel­tend ge­macht wird, frü­hes­tens seit dem 1.1.1977

Hin­wei­se:

  • Die Hö­he und die tat­säch­li­che Durch­füh­rung der Bar­ein­la­gen und Bar­leis­tun­gen müs­sen Sie durch die Vor­la­ge von Kon­to­aus­zü­gen (Bank­be­le­ge, aus wel­chen Zah­lungs­leis­ten­der und Zah­lungs­emp­fän­ger er­sicht­lich sind) nach­wei­sen.
  • Bei Sach­ein­la­gen und Sach­leis­tun­gen müs­sen Sie den Nach­weis durch die Vor­la­ge von Ver­trags­un­ter­la­gen (zum Bei­spiel Über­tra­gungs-, Dar­le­hens- oder Ver­schmel­zungs­ver­trag) und Bu­chungs­nach­wei­se er­brin­gen.
  • Zur Wert­ermitt­lung der Hö­he von Sach­ein­la­gen und Sach­leis­tun­gen (An­tei­len, For­de­run­gen oder an­de­rer Wirt­schafts­gü­ter) müs­sen Sie Nach­wei­se zum Bei­spiel in Form ei­nes Wert­gut­ach­tens er­brin­gen.
  • Nicht nach­ge­wie­se­ne Ein­la­gen und Leis­tun­gen kön­nen nicht be­rück­sich­tigt wer­den.

An­trä­ge auf steu­er­li­che Ein­la­gen­rück­ge­währ kön­nen stel­len:

  • aus­län­di­sche
    • Kör­per­schaf­ten oder
    • Per­so­nen­ver­ei­ni­gun­gen
  • aus ei­nem an­de­ren Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on oder ei­nem Staat des Eu­ro­päi­schen Wirt­schafts­rau­mes (EWR), die in dem an­de­ren Staat
    • der un­be­schränk­ten Steu­er­pflicht un­ter­lie­gen und
    • Leis­tun­gen im Sin­ne des § 20 Ab­satz 1 Num­mer 1 oder 9 Ein­kom­men­steu­er­ge­setz (EStG)

ge­wäh­ren kön­nen

Es fal­len kei­ne Kos­ten an.

Sie müs­sen den An­trag auf ge­son­der­te Fest­stel­lung ei­ner steu­er­li­chen Ein­la­gen­rück­ge­währ schrift­lich mit amt­lich vor­ge­schrie­be­nem Vor­druck bei der ört­lich zu­stän­di­gen Fi­nanz­be­hör­de oder beim Bun­des­zen­tral­amt für Steu­ern (BZSt) stel­len.

Va­ri­an­te 1: Den An­trag müs­sen Sie schrift­lich bei der Fi­nanz­be­hör­de stel­len, die zum Zeit­punkt der An­trag­stel­lung für die Be­steue­rung des Ein­kom­mens ört­lich zu­stän­dig ist.

Va­ri­an­te 2: Wenn kei­ne Fi­nanz­be­hör­de zum Zeit­punkt der An­trag­stel­lung zu­stän­dig ist, müs­sen Sie den An­trag schrift­lich oder di­gi­tal im BZStOn­line-Por­tal beim Bun­des­zen­tral­amt für Steu­ern (BZSt) stel­len.

  • La­den Sie sich vom On­line For­mu­lar-Ma­nage­ment-Sys­tem (FMS) der Bun­des­fi­nanz­ver­wal­tung (BFINV) das An­trags­for­mu­lar her­un­ter und fül­len Sie es aus.
  • Dru­cken Sie das aus­ge­füll­te An­trags­for­mu­lar aus. Das An­trags­for­mu­lar muss dann von
    • ei­nem ge­setz­li­chen Ver­tre­ter der Ge­sell­schaft oder
    • des­sen Be­voll­mäch­tig­ten un­ter­schrie­ben wer­den.
  • Schi­cken Sie das un­ter­schrie­be­ne An­trags­for­mu­lar zu­sam­men mit den an­de­ren er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen per Post an
    • Ih­re ört­lich zu­stän­di­ge Fi­nanz­be­hör­de (Va­ri­an­te 1) oder
    • den Dienst­sitz des Bun­des­zen­tral­amts für Steu­ern (BZSt) in Ber­lin (Va­ri­an­te 2).
  • Die ört­lich zu­stän­di­ge Fi­nanz­be­hör­de (Va­ri­an­te 1) oder das BZSt (Va­ri­an­te 2) prüft Ih­ren An­trag. Ge­ge­be­nen­falls müs­sen Sie wei­te­re Fra­gen be­ant­wor­ten oder wei­te­re Un­ter­la­gen nach­rei­chen.
  • Wenn Ihr An­trag be­wil­ligt wird, schickt Ih­nen
    • die zu­stän­di­ge ört­li­che Fi­nanz­be­hör­de (Va­ri­an­te 1) oder
    • das Bun­des­zen­tral­amt für Steu­ern (Va­ri­an­te 2)

ei­nen Be­scheid über die ge­son­der­te Fest­stel­lung von Be­steue­rungs­grund­la­gen ge­mäß § 27 Ab­satz 8 Satz 3 KStG per Post an die im An­trags­for­mu­lar an­ge­ge­be­ne Adres­se.

  • Im Fal­le ei­ner Ab­leh­nung be­kom­men Sie per Post ei­nen Ab­leh­nungs­be­scheid.

Wenn Sie den An­trag di­gi­tal über­mit­teln wol­len, steht Ih­nen der ent­spre­chen­de An­trags­vor­druck zum elek­tro­ni­schen Ver­sand im BZStOn­line-Por­tal zur Ver­fü­gung.

Für die Be­ar­bei­tung des An­trags: cir­ca 16 Mo­na­te bei Vor­la­ge der voll­stän­di­gen Do­ku­men­ta­ti­on.

 An­trag­stel­lung: bis zum En­de des zwölf­ten Mo­nats, der auf das En­de des Wirt­schafts­jah­res folgt, in dem die Leis­tung er­folgt ist.

Es gibt kei­ne Hin­wei­se oder Be­son­der­hei­ten.