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Na­vi­ga­ti­on

Ge­wer­be an­mel­den

Ei­ne Ge­wer­be­an­mel­dung ist im­mer dann not­wen­dig, wenn Sie ei­nen ste­hen­den Ge­wer­be­be­trieb be­gin­nen. Dies ist der Fall bei

  • Neu­errich­tung ei­nes Be­triebs,
  • Neu­errich­tung ei­ner Zweig­nie­der­las­sung,
  • Neu­errich­tung ei­ner un­selb­stän­di­gen Zweig­stel­le,
  • Über­nah­me ei­nes be­stehen­den Be­triebs, z.B. durch Kauf oder Pacht,
  • Um­wand­lung ei­nes Ein­zel­un­ter­neh­mens in ei­ne an­de­re Rechts­form,
  • Ver­le­gung ei­nes Be­triebs aus dem Be­reich ei­ner Be­hör­de in den Be­reich ei­ner an­de­ren Be­hör­de (gilt bei der ei­nen Be­hör­de als Auf­ga­be, bei der an­de­ren Be­hör­de als Neu­ein­rich­tung).

Die Ge­wer­be­an­mel­dung ist gleich­zei­tig mit dem Be­ginn des Be­triebs vor­zu­neh­men.

  • Die An­zei­ge­pflicht be­steht nur, wenn es sich um ei­ne ge­werb­li­che Tä­tig­keit han­delt. Aus­ge­nom­men von der An­zei­ge­pflicht sind die in § 6 Ab­satz 1 Ge­wO ge­nann­ten Tä­tig­kei­ten.

Dies sind un­ter an­de­rem:

  • Ur­pro­duk­ti­on (Vieh­zucht, Acker­bau, Jagd­we­sen, Forst­we­sen und Fi­sche­rei)
  • Freie Be­ru­fe (u.a. Rechts­an­wäl­te, No­ta­re, Steu­er­be­ra­ter, Wirt­schafts­prü­fer, Ärz­te, wis­sen­schaft­li­che, künst­le­ri­sche und schrift­stel­le­ri­sche Tä­tig­kei­ten)
  • Er­zie­hung von Kin­dern ge­gen Ent­gelt
  • Un­ter­richts­we­sen

Der Zweck der An­mel­dung ei­nes Ge­wer­bes ist, der zu­stän­di­gen Be­hör­de die Über­wa­chung der Ge­wer­be­aus­übung so­wie sta­tis­ti­sche Er­he­bun­gen zu er­mög­li­chen.

  • Aus­ge­füll­tes For­mu­lar zur Ge­wer­be­an­mel­dung
  • Nach­weis der Iden­ti­tät (z.B. Per­so­nal­aus­weis oder Rei­se­pass)
  • bei elek­tro­ni­scher Ge­wer­be­an­mel­dung sind auch an­de­re Mög­lich­kei­ten zur Iden­ti­fi­zie­rung mög­lich (z.B. elek­tro­ni­scher Per­so­nal­aus­weis, De-Mail, PIN/TAN-Ver­fah­ren)
  • Han­dels­re­gis­ter­aus­zug (bei ju­ris­ti­schen Per­so­nen bzw. Per­so­nen­ge­sell­schaf­ten, wie z. B. OHG, KG)
  • Bei­blatt Ver­tre­tungs­be­rech­tig­te

Sie wol­len ein Ge­wer­be be­trei­ben. Ge­wer­be­trei­ben­de sind na­tür­li­che oder ju­ris­ti­sche Per­so­nen (Ak­ti­en­ge­sell­schaft, Ge­sell­schaft mit be­schränk­ter Haf­tung, ein­ge­tra­ge­ne Ge­nos­sen­schaft oder ein­ge­tra­ge­ner Ver­ein, Kom­man­dit­ge­sell­schaft auf Ak­ti­en). An­zei­ge­pflich­tig sind bei:

  • Ein­zel­ge­wer­ben der Ein­zel­ge­wer­be­trei­ben­de
  • Per­so­nen­ge­sell­schaf­ten (z.B. OHG, GbR) die ge­schäfts­füh­rungs­be­rech­tig­ten Ge­sell­schaf­ter
  • KG je­der per­sön­lich haf­ten­de Ge­sell­schaf­ter, die Kom­man­di­tis­ten ei­ner KG nur dann, wenn sie Ge­schäfts­füh­rungs­be­fug­nis be­sit­zen
  • Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten (z.B. GmbH, AG) der ge­setz­li­che Ver­tre­ter

Für die Ge­wer­be­an­mel­dung fal­len nach der Ge­wer­be­kos­ten­ver­ord­nung M-V vom 1. Sep­tem­ber 2023 Ver­wal­tungs­ge­büh­ren in Hö­he von 32,00 Eu­ro an.

Den Be­ginn ei­nes ste­hen­den Ge­wer­bes müs­sen Sie bei der zu­stän­di­gen Stel­le an­zei­gen. Glei­ches gilt für den Be­trieb ei­ner Zweig­nie­der­las­sung oder ei­ner un­selb­stän­di­gen Zweig­stel­le.

Man­che Ge­wer­be­tä­tig­kei­ten sind er­laub­nis­pflich­tig. An­de­re un­ter­lie­gen der Über­wa­chungs­be­dürf­tig­keit. Für sie gel­ten zu­sätz­li­che An­for­de­run­gen.

In­for­mie­ren Sie sich früh­zei­tig dar­über, wel­che per­sön­li­chen, fi­nan­zi­el­len und fach­li­chen Vor­aus­set­zun­gen Sie er­fül­len müs­sen, um in die­sen Ge­wer­be­be­rei­chen tä­tig wer­den zu kön­nen.

Die An­mel­dung des Ge­wer­bes kön­nen Sie per­sön­lich, schrift­lich oder elek­tro­nisch vor­neh­men. Ver­wen­den Sie hier­für das For­mu­lar "Ge­wer­be-An­mel­dung" (Ge­wA 1). Mel­den Sie als Ge­wer­be­trei­ben­der das Ge­wer­be nicht selbst son­dern als ge­schäfts­füh­ren­den Ge­sell­schaf­ter oder als ge­setz­li­cher Ver­tre­ter an, be­nö­ti­gen Sie ei­ne schrift­li­che Voll­macht.

Bei schrift­li­cher oder elek­tro­ni­scher Ge­wer­be­an­mel­dung er­hal­ten Sie in­ner­halb von 3 Ta­gen die Be­stä­ti­gung Ih­rer Ge­wer­be­an­mel­dung (den so­ge­nann­ten "Ge­wer­be­schein"), so­fern Sie das An­mel­de­for­mu­lar voll­stän­dig und kor­rekt aus­ge­füllt ha­ben. Spre­chen Sie per­sön­lich vor, er­hal­ten Sie die Be­stä­ti­gung di­rekt bei der An­mel­dung aus­ge­hän­digt.

Die zu­stän­di­ge Stel­le lei­tet die Ge­wer­be­an­mel­dung an an­de­re Stel­len wie z.B. das Fi­nanz­amt, die Hand­werks­kam­mer oder In­dus­trie- und Han­dels­kam­mer, das Re­gis­ter­amt und die Be­rufs­ge­nos­sen­schaft wei­ter.

Ist für Ihr Ge­wer­be zu­sätz­lich ei­ne Er­laub­nis er­for­der­lich (z.B. Be­wa­chungs­ge­wer­be, Be­trieb ei­ner Gast­stät­te) und liegt die­se nicht vor, kann die zu­stän­di­ge Stel­le die Fort­set­zung des Be­trie­bes un­ter­sa­gen.

Das Ver­fah­ren kann auch über ei­nen ein­heit­li­chen An­sprech­part­ner ab­ge­wi­ckelt wer­den.

  • Bei per­sön­li­cher Vor­spra­che: so­fort
  • Bei schrift­li­cher oder elek­tro­ni­scher An­mel­dung: in­ner­halb von 3 Ta­gen, so­fern das Ge­wer­be­an­mel­de­for­mu­lar voll­stän­dig und kor­rekt aus­ge­füllt wur­de und die er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen vor­lie­gen

Sie müs­sen Ihr Ge­wer­be un­mit­tel­bar zum Zeit­punkt der Be­triebs­grün­dung an­mel­den. Bei ei­ner ver­spä­te­ten An­zei­ge kann ei­ne Geld­bu­ße ver­hängt wer­den.

Bei der Än­de­rung der Rechts­form müs­sen Sie so­wohl ei­ne Ge­wer­be­ab­mel­dung (für die Be­triebs­auf­ga­be un­ter der al­ten Rechts­form), als auch ei­ne Ge­wer­be­an­mel­dung (für die Be­triebs­auf­nah­me un­ter der neu­en Rechts­form) ab­ge­ben.

Was ist ein Ge­wer­be:

Ge­wer­be ist je­de nicht so­zi­al un­wer­te, auf Ge­winn­erzie­lungs­ab­sicht aus­ge­rich­te­te und auf Dau­er an­ge­leg­te, in ei­ge­nem Na­men und auf ei­ge­ne Rech­nung selb­stän­dig aus­ge­üb­te Tä­tig­keit. Es kommt nicht dar­auf an, ob tat­säch­lich ein Ge­winn er­zielt wird.

Kein Ge­wer­be sind ins­be­son­de­re so­zi­al un­wer­te Tä­tig­kei­ten, freie Be­ru­fe (wie Ärz­te, Rechts­an­wäl­te oder Steu­er­be­ra­ter) oder wei­te­re Tä­tig­kei­ten, die ein Hoch­schul­stu­di­um vor­aus­set­zen. Kein Ge­wer­be sind auch die Ur­pro­duk­ti­on (z.B. Land- und Forst­wirt­schaft), die wis­sen­schaft­li­che Un­ter­neh­mens­be­ra­tung oder die Ver­wal­tung ei­ge­nen Ver­mö­gens (z.B. ei­nes Miets­hau­ses) so­wie ge­ne­rell ver­bo­te­ne bzw. so­zi­al un­wer­te Tä­tig­kei­ten (z.B. il­le­ga­les Glücks­spiel).

  • In­dus­trie- und Han­dels­kam­mern (IHK)
  • Hand­werks­kam­mern (HwK)
  • Land­krei­se und kreis­freie Städ­te
  • zu­stän­di­ge Amts­ver­wal­tung bzw. Ver­wal­tung der amts­frei­en Ge­mein­de