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Na­vi­ga­ti­on

Gift­stof­fe: Er­laub­nis zum ge­werbs­mä­ßi­gen Um­gang be­an­tra­gen

Wenn Sie ge­werbs­mä­ßig oder selb­stän­dig im Rah­men ei­ner wirt­schaft­li­chen Un­ter­neh­mung Stof­fe oder Ge­mi­sche an pri­va­te End­ver­brau­cher in Ver­kehr brin­gen möch­ten, die nach der CLP-Ver­ord­nung (Ver­ord­nung EG Nr. 1272/2008) mit dem Ge­fah­ren­pik­to­gramm GHS06 (To­ten­kopf mit ge­kreuz­ten Kno­chen) oder dem Ge­fah­ren­pik­to­gramm GHS08 (Ge­sund­heits­ge­fahr) und dem Si­gnal­wort Ge­fahr, und ei­nem der Ge­fah­ren­hin­wei­se H340, H350, H350i, H360, H360F, H360D, H360FD, H360Fd, H370 oder H372 zu kenn­zeich­nen sind, be­nö­ti­gen Sie ei­ne Er­laub­nis. Die­se Er­laub­nis er­hält, wer

  • die Sach­kun­de nach § 11 Abs. 1 Che­mi­ka­li­en-Ver­bots­ver­ord­nung (Chem­Ver­botsV) nach­ge­wie­sen hat,
  • die er­for­der­li­che Zu­ver­läs­sig­keit be­sitzt und
  • min­des­tens 18 Jah­re alt ist.

Un­ter­neh­men er­hal­ten für ih­re Ein­rich­tun­gen und Be­trie­be die Er­laub­nis, wenn sie über be­triebs­an­ge­hö­ri­ge Per­so­nen ver­fü­gen, die vor­ge­nann­te An­for­de­run­gen er­fül­len. Die Er­laub­nis kann auf ein­zel­ne ge­fähr­li­che Stof­fe und Zu­be­rei­tun­gen oder auf Grup­pen von ge­fähr­li­chen Stof­fen und Zu­be­rei­tun­gen be­schränkt wer­den. Sie kann un­ter Auf­la­gen er­teilt wer­den. Auf­la­gen kön­nen auch nach­träg­lich an­ge­ord­net wer­den.

Kei­ner Er­laub­nis be­dür­fen

  • Apo­the­ken oder
  • wenn Sie die be­tref­fen­den Stof­fe aus­schlie­ß­lich an Wie­der­ver­käu­fer, be­rufs­mä­ßi­ge Ver­wen­der oder öf­fent­li­che For­schungs-, Un­ter­su­chungs- oder Lehr­an­stal­ten ab­ge­ben.

Wer kei­ner Er­laub­nis be­darf, hat der zu­stän­di­gen Be­hör­de die erst­ma­li­ge Ab­ga­be oder Be­reit­stel­lung der Stof­fe oder Ge­mi­sche vor Auf­nah­me die­ser Tä­tig­keit schrift­lich an­zu­zei­gen. In der An­zei­ge ist min­des­tens ei­ne Per­son zu be­nen­nen, die die An­for­de­run­gen nach § 6 Abs. 2 Chem­Ver­botsV er­füllt.

Do­ku­men­te, mit de­nen Sie nach­wei­sen, dass Sie die oben ge­nann­ten Vor­aus­set­zun­gen für die Er­tei­lung ei­ner Er­laub­nis er­fül­len. Zum Nach­weis der Zu­ver­läs­sig­keit ist ein po­li­zei­li­ches Füh­rungs­zeug­nis er­for­der­lich. Wie die er­for­der­li­che Sach­kun­de nach­ge­wie­sen wird, er­gibt sich aus § 11 Chem­Ver­botsV.

  • Füh­rungs­zeug­nis zur Vor­la­ge bei Be­hör­den
  • Sach­kun­de­nach­weis
  • Iden­ti­fi­ka­ti­ons­do­ku­ment
  • al­ter­na­tiv Rei­se­pass mit Mel­de­be­stä­ti­gung

Für die Er­tei­lung der Er­laub­nis wer­den Ge­büh­ren zwi­schen 50,00 und 750,00 Eu­ro er­ho­ben.

Ei­ne hin­rei­chen­de Sach­kun­de ist Vor­aus­set­zung für die Er­laub­nis. So­weit der Un­ter­neh­mer nicht sel­ber sach­kun­dig ist, müs­sen in sei­nem Be­trieb Per­so­nen mit Sach­kun­de be­schäf­tigt sein, die für die ent­spre­chen­den Tä­tig­kei­ten sach­kun­dig sind. Sach­kun­di­ge Per­so­nen sind Dro­gis­ten (un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen), Apo­the­ker, Phar­ma­zi­e­in­ge­nieu­re, Phar­ma­zeu­tisch-tech­ni­sche As­sis­ten­ten, Apo­the­ken­as­sis­ten­ten, ge­prüf­te Schäd­lings­be­kämp­fer oder Per­so­nen mit ab­ge­schlos­se­ner Be­rufs­aus­bil­dung zum Schäd­lings­be­kämp­fer. Für die­se Per­so­nen wird vom Ver­ord­nungs­ge­ber un­ter­stellt, dass die­se im Rah­men ih­rer Aus­bil­dung die Sach­kun­de er­langt ha­ben. An­de­re Per­so­nen müs­sen ei­ne zu­sätz­li­che Sach­kun­de­prü­fung  nach § 11 Abs. 2 Chem­Ver­botsV bei der zu­stän­di­gen Be­hör­de oder ei­ner von der zu­stän­di­gen Be­hör­de hier­für an­er­kann­ten Ein­rich­tung ab­le­gen.