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Na­vi­ga­ti­on

Gleich­stel­lung be­hin­der­ter Men­schen mit schwer­be­hin­der­ten Men­schen be­an­tra­gen

Es gibt 2 Si­tua­tio­nen auf dem Ar­beits­markt, un­ter de­nen Sie sich schwer­be­hin­der­ten Men­schen gleich­stel­len las­sen kön­nen:

  • Sie möch­ten ei­nen Ar­beits­platz ha­ben oder
  • Sie möch­ten Ih­ren Ar­beits­platz be­hal­ten.

Mit der Gleich­stel­lung ha­ben Sie grund­sätz­lich den glei­chen Sta­tus wie schwer­be­hin­der­te Men­schen.

Da­mit gel­ten für Sie zum Bei­spiel:

  • be­son­de­rer Kün­di­gungs­schutz
  • Hil­fen zur Ar­beits­platz­aus­stat­tung
  • Be­treu­ung durch spe­zi­el­le Fach­diens­te
  • Be­schäf­ti­gungs­an­rei­ze für Ar­beit­ge­be­rin­nen und Ar­beit­ge­ber (wie Lohn­kos­ten­zu­schüs­se)

Aus­ge­nom­men sind je­doch Zu­satz­ur­laub, kos­ten­lo­se Be­för­de­rung im öf­fent­li­chen Per­so­nen­nah­ver­kehr und be­son­de­re Al­ters­ren­te.

Wenn Sie ei­nen be­son­de­ren Kün­di­gungs­schutz ge­nie­ßen, zum Bei­spiel, weil Sie als Be­am­tin oder Be­am­ter im öf­fent­li­chen Dienst ar­bei­ten, müs­sen Sie gut be­grün­den kön­nen, war­um Sie sich schwer­be­hin­der­ten Men­schen gleich­stel­len las­sen möch­ten. Sie müs­sen zum Bei­spiel an­hand be­son­de­rer Um­stän­de nach­voll­zieh­bar er­klä­ren kön­nen, war­um Ihr Ar­beits­platz auf­grund Ih­rer Be­hin­de­rung un­si­che­rer ist als bei ei­ner nicht­be­hin­der­ten Kol­le­gin be­zie­hungs­wei­se ei­nes nicht­be­hin­der­ten Kol­le­gen. Es müs­sen kon­kre­te be­hin­de­rungs­be­ding­te Grün­de vor­lie­gen, zum Bei­spiel, wenn Ih­nen auf­grund Ih­rer Be­hin­de­rung ei­ne vor­zei­ti­ge Ver­set­zung in den Ru­he­stand droht.

  • Wi­der­spruch bei der Agen­tur für Ar­beit, die den Be­scheid er­las­sen hat. Wei­te­re In­for­ma­tio­nen, wie Sie Wi­der­spruch ein­le­gen kön­nen, fin­den Sie im je­wei­li­gen Be­scheid.
  • Nach­weis des ge­for­der­ten Gra­des der Be­hin­de­rung, zum Bei­spiel durch Ko­pie Ih­res Fest­stel­lungs­be­schei­des.
  • Wei­te­re An­ga­ben zu er­for­der­li­chen Nach­wei­sen be­zie­hungs­wei­se Un­ter­la­gen ent­neh­men Sie dem An­trags­for­mu­lar. Ih­re Agen­tur für Ar­beit for­dert ge­ge­be­nen­falls wei­te­re Un­ter­la­gen an, wenn sie Ih­ren An­trag be­ar­bei­tet.
  • Sie sind ein Mensch mit Be­hin­de­run­gen und ha­ben ei­nen Grad der Be­hin­de­rung von we­ni­ger als 50, aber we­nigs­tens 30
  • Sie woh­nen recht­mä­ßig in Deutsch­land oder Sie hal­ten sich recht­mä­ßig in Deutsch­land auf oder Sie sind recht­mä­ßig auf ei­nem Ar­beits­platz in Deutsch­land be­schäf­tigt.
  • Sie kön­nen we­gen Ih­rer Be­hin­de­rung ei­nen ge­eig­ne­ten Ar­beits­platz nicht fin­den oder Ihr Ar­beits­platz ist we­gen Ih­rer Be­hin­de­rung ge­fähr­det. An­halts­punk­te für ei­ne be­hin­de­rungs­be­ding­te Ge­fähr­dung des Ar­beits­plat­zes kön­nen zum Bei­spiel sein:
    • Wie­der­hol­te/häu­fi­ge be­hin­de­rungs­be­ding­te Fehl­zei­ten
    • Dau­ern­de ver­min­der­te Be­last­bar­keit
    • Be­hin­de­rungs­be­ding­te ein­ge­schränk­te Mo­bi­li­tät
    • Dau­er­haft not­wen­di­ge Un­ter­stüt­zung durch Kol­le­gen
    • Er­kenn­ba­re Re­ak­tio­nen des Ar­beit­ge­bers auf die be­hin­de­rungs­be­ding­ten Ein­schrän­kun­gen (zum Bei­spiel Ab­mah­nun­gen).
  • Für be­hin­der­te Ju­gend­li­che und jun­ge Er­wach­se­ne gibt es wäh­rend der Zeit ih­rer Be­rufs­aus­bil­dung oder ei­ner be­ruf­li­chen Ori­en­tie­rung ei­ne Son­der­re­ge­lung: Sie müs­sen Ih­re Gleich­stel­lung nicht be­an­tra­gen, denn sie wer­den bei Vor­lie­gen der Vor­aus­set­zun­gen kraft Ge­setz au­to­ma­tisch gleich­ge­stellt. Die­se Gleich­stel­lung gilt aber nur für Leis­tun­gen des In­te­gra­ti­ons­am­tes im Rah­men der be­ruf­li­chen Ori­en­tie­rung und der Be­rufs­aus­bil­dung (Prä­mi­en und Zu­schüs­se zu den Kos­ten der Be­rufs­aus­bil­dung). 

Um sich schwer­be­hin­der­ten Men­schen gleich­stel­len zu las­sen, ge­hen Sie fol­gen­der­ma­ßen vor:

  • Sie kön­nen den An­trag auf Gleich­stel­lung form­los, das hei­ßt, per­sön­lich, te­le­fo­nisch oder schrift­lich bei der ört­li­chen Agen­tur für Ar­beit stel­len.
  • Da­mit die Agen­tur für Ar­beit die Vor­aus­set­zun­gen prü­fen kann, er­hal­ten Sie an­schlie­ßend ein For­mu­lar, in dem Sie ei­ni­ge Fra­gen be­ant­wor­ten müs­sen.
  • Sie kön­nen den An­trag auch on­line stel­len.
  • Die Agen­tur für Ar­beit prüft Ih­ren An­trag. Ha­ben Sie den An­trag zur Si­che­rung Ih­res Ar­beits­plat­zes ge­stellt, wer­den Ih­re Ar­beit­ge­be­rin oder Ihr Ar­beit­ge­ber und – so­weit vor­han­den – Be­triebs- be­zie­hungs­wei­se Per­so­nal­rat und Schwer­be­hin­der­ten­ver­tre­tung zur kon­kre­ten Ar­beits­platz­si­tua­ti­on be­fragt. Dies setzt je­doch vor­aus, dass Sie vor­her Ih­re Ein­wil­li­gung er­klärt ha­ben. Die je­wei­li­ge Ein­wil­li­gungs­er­klä­rung fin­den Sie im An­trags­for­mu­lar.
  • Sie er­hal­ten ei­nen schrift­li­chen Be­scheid, ob Ihr An­trag be­wil­ligt oder ab­ge­lehnt wur­de.